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Archiv "Deutsche Krebshilfe verstärkt ihre Aufklärungsarbeit" (12.03.1987)

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DEUTSCHES

ARZTEBLATT

KURZBERICHT

nachhaltiger Einfluß auf das Ge- sundheitsverhalten der Kur- oder Reha-Patienten nicht nachgewiesen werden (Medikamentenverbrauch, Rauchen, Alkohol, Übergewicht).

Die noch immer mageren Ergebnis- se rechtfertigen den finanziellen Aufwand nicht und zwingen zu der Frage, ob hier nicht ganz andere Wege erprobt werden müssen. Viele Kardiologen haben auch Zweifel ge- genüber dem Rehabilitations-Kon- zept, das abgestützt durch das bun- desdeutsche Sozialrecht zur Zeit in den Kurort-gebundenen Spezialkli- niken praktiziert wird. Hierzu sei auf die Diskussion mit Prof. Dr.

Max Josef Halhuber verwiesen (Kli- nikarzt 15/1986, Seite 753). Struk- turfehler im Versorgungssystem ha- ben zu folgenschweren und sehr teu- ren Verwerfungen in der stationären Krankenbetreuung geführt, die der Gesundheitspolitik in den kommen- den Jahren noch viele Sorgen berei- ten werden.

Dies alles muß in der hoffentlich nicht mehr abreißenden und drin- gend notwendigen Diskussion über das Kurwesen zur Sprache kommen Dabei wird man ehrlicherweise den allgemeinen Erholungswert wieder mehr in den Blick bringen müssen und das aufgeblähte und medizinisch nicht notwendige Rankenwerk – weil überflüssig – mit großen (!) Schnitten lichten können. Dies braucht und soll nicht das Ende der Betreuung in Kurorten bedeuten, wohl aber mehr Bescheidenheit im Angebot und bei der Inanspruch- nahme des Sozialbudgets. Die heute als Rehabilitation künstlich von der im Prinzip einheitlichen und konti- nuierlichen Krankenbehandlung ab- gelösten Versorgungsangebote müs- sen auf ihren objektiven Wert durchforstet und – wenn als vernünf- tig ausgewiesen – in die wohnortna- he Krankenhaus- und Hausarzt-Be- handlung reintegriert werden. Dies ist eine der zahlreichen Aufgaben im Rahmen der für die nächsten Jahre angekündigten Strukturreform durch den Gesetzgeber.

Professor Dr. med.

Ulrich Kanzow Koblenzer Straße 91

z 5300 Bonn 2 (Bad Godesberg)

Deutsche Krebshilfe verstärkt ihre

Aufklärungsarbeit

Die Aufklärung über Krebsprä- vention wird in diesem Jahr ein Schwerpunkt der Arbeit der Deut- schen Krebshilfe (DKH) sein. Auf der Jahrespressekonferenz in Bonn erklärte DKH-Geschäftsführer Achim Ebert, das Gesundheitsver- halten der Bevölkerung der Bundes- republik müsse geändert werden.

Insbesondere müsse verstärkt zu Früherkennungsuntersuchungenmo- tiviert werden. Für Anfang kommen- den Jahres kündigte Ebert ein „Vor- sorgeforum" an. Zur Verhütung von Hautkrebs startet die Krebshilfe in diesem Sommer eine Kampagne, die auf die Gefahren unvernünftiger Sonnenbestrahlungen hinweisen soll.

Das beste Spendenergebnis seit Gründung 1974

Mit rund 60 Millionen DM konnte die DKH im vergangenen Jahr das beste Spendenergebnis seit ihrer Gründung im Jahre 1974 ver- buchen. Ihr Vorsitzender Dr. Hel- mut Geiger erklärte, allein aus Erb- schaften und Vermächtnissen seien der Krebshilfe 24 Millionen DM zu- geflossen. 11,7 Millionen DM brach- te die Sonderaktion „Hilfe für

ZITAT

Kondome und Filter ...

„Die Aids-Krankheit mit der Empfehlung zu bekämp- fen, regelmäßig Kondome zu benutzen, ist ebenso unzuläng- lich wie die Empfehlung, nur das Rauchen von Filterzigaret- ten würde die Todesursache

,Bronchialkarzinom` ausrot- ten."

Dr. med. P. Erwin Odenbach, Ge- schäftsführender Arzt der Bundesärz- tekammer, Köln, in einer Rundfunk- sendung des Deutschlandfunkes zum Thema „Aids — eine moderne Pest?"

am 10. Februar 1987

krebskranke Kinder" ein. Mit die- sen Geldern konnte die umfangrei- che Projektförderung noch erweitert werden.

Ein Schwerpunkt der Arbeit der Krebshilfe ist nach wie vor die Be- kämpfung von Krebs bei Kindern.

Rund fünf Millionen DM wurden 1986 zur Sicherstellung der ärzt- lichen und pflegerischen Versorgung an den 16 Kinderkrebszentren in der Bundesrepublik zur Verfügung ge- stellt. Mit Hilfe der Sonderaktion konnten 15 Ultraschallgeräte (Ge- samtwert: sechs Millionen DM) für die Kinderkrebszentren bewilligt werden.

Die pädiatrisch-onkologische Forschung wurde intensiviert. Meh- rere Projekte zur Erforschung der Leukämie wurden in die Förderung aufgenommen Als Fortschritt be- zeichnete Geiger ausdrücklich die erste zentrale Datenbank für Kno- chenmarkspender in Tübingen, die von der DKH unterstützt wird. 1987 soll im Rahmen des Schwerpunktes

„Palliativmedizin" die Einrichtung einer zweiten deutschen Palliativsta- tion in Mainz nach dem Vorbild der Station in der Kölner Universitäts- klinik gefördert werden.

Zumindest in Nordrhein-West- falen hat die Krebshilfe ihr Ziel ei- nes flächendeckenden Netzes von onkologischen Schwerpunktkran- kenhäusern und Tumorzentren be- reits erreicht. In anderen Bundes- ländern soll dies nach Geigers Anga- ben mit Hilfe des Bundes gesche- hen.

Mildred-Scheel-Stiftung für Krebsforschung

Im Programm der Dr. Mildred- Scheel-Stiftung wurden 1986 rund 13,3 Millionen DM insbesondere für Forschungsprojekte zur Anwendung monoklonaler Antikörper zur Ver- besserung der Tumorerkennung und -behandlung sowie für Studien über die Krebsentstehung und Metasta- senbildung bereitgestellt. Das Aus- landsstipendiatenprogramm 1986 für junge Wissenschaftler wird in die- sem Jahr mit einem Gastwissen- schaftlerprogramm für ausländische Krebsforscher ergänzt. rei A-630 (32) Dt. Ärztebl. 84, Heft 11, 12. März 1987

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