Störender Lärm
Von je 100 Bundesbürgern fühlen sich belästigt
Auf dem Lande
Baustellen
sonstige Lärmquellen
NMotorrad, Moped
\ Pkw durch:
Motorrad, Moped
In der Stadt
Flugzeug
Baustellen
`Pkw
sonstige Lärmquellen Stand' Sommer 1985
Lkw(
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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
NACHRICHTEN
Gesamtausgaben der ge- setzlichen Krankenversi- cherung für Arzneimittel aus.
Staatssekretär Dr. Schlecht stützte sich bei der Ant- wort auf Angaben des Bun- desverbandes der Orts- krankenkassen, nach de- nen lediglich drei Impor- teure die Listenpreise in- ländischer Hersteller unter- schreiten. Die gesetzliche Krankenversicherung so der Bd0— habe dadurch im Jahre 1984 etwa 19 Millio- nen DM eingespart. Das wä- ren nur etwas mehr als 0,1 Prozent der Gesamtausga- ben für Arzneimittel. EB
Krebs: Ungesunde Lebensweise vor Arbeits- schädigungen
BONN. Angesichts der Zu- nahme der Erkrankungen an Mundhöhlen-, Rachen- und Kehlkopfkrebs hat das Bundesministerium für Ju- gend, Familie und Gesund- heit eine Studie der Uni- versitätsklinik Erlangen ge- fördert, in der eine kaum belastende Methode zur Früherkennung von Krebs- krankheiten im Bereich der oberen Luft- und Spei- sewege erprobt werden sollte.
Mit dem neuen Verfahren wurden solche Beschäftig- te, die bei ihrer Arbeit Hit- ze, Staub oder bestimmten Dämpfen ausgesetzt wa- ren, sowie Büroangestellte als Kontrollgruppe unter- sucht.
Für das gehäufte Vorkom- men chronischer Entzün- dungen, Krebsvorstadien und auch Krebserkrankun- gen sind jedoch nach den Ergebnissen dieser Studie mehr die ungesunden Le- bensgewohnheiten wie vor allem Rauchen und ver- stärkter Alkoholkonsum als die berufliche Exposition verantwortlich. jv
Bettenzahl ist weiter gesunken
WIESBADEN. Die Zahl der Krankenhausbetten geht weiter zurück. Wie das Sta- tistische Bundesamt mit- teilte, wurden Ende 1983 rund 682 700 planmäßige Betten in den knapp 3100 Krankenhäusern vorgehal- ten; dies sind 7800 oder ein Prozent weniger als noch 1982. Da die Zahl der in den Krankenhäusern be- handelten Patienten un- verändert blieb, die Zahl der Pflegetage um vier Mil- lionen oder zwei Prozent auf 207 Millionen abnahm, verringerte sich die durch- schnittliche Verweildauer der Patienten von 18,8 auf 18,6 Tage. Auch der durch- schnittliche Bettenausnut- zungsgrad ist zurückge- gangen, von 83,6 Prozent in 1982 auf 83,1 Prozent in 1983. Bemerkenswert ge- stiegen ist die Zahl der pri- vaten Kliniken (zur Zeit 930 mit 90 000 Betten). Deren Auslastung liegt mit 90 bis 95 Prozent überdurch- schnittlich hoch. EB
Ausland
Maßnahmen gegen
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Arzteschwemme"
LONDON. Nachdem be- reits die Einwanderung ausländischer Ärzte durch schärfere Prüfungen be- grenzt worden ist, plant die britische Regierung weite- re Maßnahmen, die einen zur Jahrhundertwende be- fürchteten Ärzteüberschuß verhindern sollen. Es ist daran gedacht, eine Alters- grenze von 70 Jahren für Allgemeinärzte einzufüh-
ren. Ferner ist beabsich- tigt, die Zahl der Medizin- studium-Anfänger auf das Niveau des Jahres 1979 zu reduzieren. Damals began- nen etwa 3850 Anfänger ein Medizinstudium; im laufenden Jahr stehen et- wa 4080 Studienplätze zur Verfügung. gb
Auffällig in der hier aus- gewerteten Infratest-Um- frage ist der hohe Anteil der Flugzeu- ge an der subjektiv empfunde- nen Belästi- gung durch Lärm. Zwei- tens gab es offenbar kei- ne Mehr- fachnennun- gen. So er- gibt sich ein falsches Bild, denn die Umfrage verharmlost sicher die lärmexpo- nierten Ar- beitsplätze
Bürokratisches Berufsverbot
MAILAND. Vor sechs Jah- ren ist an der Mailänder Universität ein Studien- gang Zahnheilkunde ein- gerichtet worden, so wie es auch in Deutschland ge- handhabt wird. Die ersten Absolventen des fünfjähri- gen Kurses sind aber seit einem Jahr arbeitslos, weil es noch keine Regelung für die zahnärztliche Be- rufsausübung gibt.
Bisher war zahnärztliche Tätigkeit ein Reservat der Ärzte. Man wurde Zahnarzt nach einem vollen Medi- zinstudium entweder mit einer dreijährigen Weiter- bildung oder, da ja die Ap- probation die Ausübung des gesamten ärztlichen Berufes erlaubt, auch gleich, ohne Weiterbil- dung.
Der Gesundheitsminister schlug vor, die neuen Zahn- ärzte in die bestehenden Ärztekammern aufzuneh- men. Dies ist bisher am er- bitterten Widerstand der Kammern gescheitert, in denen, wie ein Dozent der Mailänder Fakultät sagte, die „alten" Zahnärzte stark vertreten sein sollen. Die
Fakultät will sich nun ver- stärkt für ihre Absolventen einsetzen — immerhin ent- spricht der neue Studien- gang den Richtlinien der EG, so daß die „neuen"
Zahnärzte („Odontoiati") in anderen EG-Ländern praktizieren dürfen. bt
Noch ein Arzt
als Kandidat für die Präsidentschaft
WIEN. Neben Dr. med. Kurt Steyrer, Gesundheitsmini- ster, und Kurt Waldheim, ehemaligem UNO-Gene- ralsekretär, begibt sich nun auch ein dritter Kandi- dat in den Wahlkampf um das Amt des österreichi- schen Bundespräsidenten
— und der ist ebenfalls Arzt:
Primarjus Dr. Otto Scrinzi, 67, ein früherer Parlaments- abgeordneter der Freiheit- lichen (liberalen) Partei.
Aufgestellt wird er aller- dings nicht von der Partei, der er zwar angehört, die ihm aber wegen ihrer Koa- lition mit den Sozialisten zu linkslastig geworden ist, sondern von einem „Komi- tee zur Aufstellung eines nationalfreiheitlichen Bun- despräsidentschaftskandi- daten". bt Ausgabe A 82. Jahrgang Heft 35 vom 28. August 1985 (17) 2461