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Archiv "Kostenstrukturanalyse für Arztpraxen Jede zweite Umsatzmark für Betriebsausgaben" (15.10.1993)

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KURZBERICHTE

Kostenstrukturanalyse für Arztpraxen

Jede zweite Umsatzmark für Betriebsausgaben

Die Zeiten überdurchschnittlicher Zuwächse bei den Umsätzen der niedergelassenen Ärzte und wachsender Überschüsse sind längst vorbei: Heute entfällt mehr als jede zweite Umsatzmark auf die Be- triebsousgoben der Arztproxen. Folglich drücken die wachsenden Kosten/steuerlich relevanten Betriebsousgaben auf den zu versteu- ernden Praxisüberschuß {Gewinn vor Steuern). Allerdings: Bis zum Jahr 1991 blieb die wirtschaftliche Situation des überwiegenden

Teils der niedergelassenen Ärzte in der Bundesrepublik Deutsch- land (nur alte Bundesländer) im Vergleich zu den Jahren 1986 bis 1988 weitgehend unverändert. Dies ist das Ergebnis der jüngsten

"Kostenstrukturonalyse in der Arztproxis 1991", die das Zentralin- stitut für die kassenärztliche Versorgung (ZI), Köln, zusammen mit dem Institut Gebera Gesellschaft für betriebswirtschaftliche Beratung mbH, Köln, Ende Juli 1993 für das Steuerjahr 1991 vorgelegt hat.

D

ie Kostenstrukturanalyse und die Ermittlung der Um- satz- und Einkommenssitua- tion niedergelassener Ärzte basieren auf einer repräsentativen

"geschichteten Zufallsstich probe",

die mittels Fragebögen auf der Grundlage der für die entsprechen- den Jahre gültigen Steuererklärun- gen erhoben worden ist. Die Ergeb- nisse im einzelnen:

Der zu versteuernde Überschuß je Arzt (Einkommen vor Steuern) stieg in den Jahren 1989 bis 1991 (im Vergleich zu den Zeiträumen 1986 bis 1988) nominal um drei Prozent pro Jahr. Dies bewirkte - unter Be- achtung der Erhöhung des Preisindex für Lebenshaltungskosten aller priva- ten Haushalte ("Inflationsrate") von 2,2 Prozent - eine Stabilisierung des realen Einkommensniveaus im Durchschnitt aller Arztpraxen. Das Durchschnittseinkommen je Arzt vor Steuern stieg von 173 184 DM (im Jahr 1989) auf 189 235 DM (1991).

Gesamteinnahmen:

Plus 3,4 Prozent

e

Im gleichen Zeitraum ist der Anteil der Betriebsausgaben, gemes- sen an den Gesamteinnahmen, ge- genüber der Referenzperiode 1986 bis 1988 von 55,5 um 0,6 Prozent- punkte auf jetzt 56,1 Prozent (1989/91) gewachsen.

e

Die Gesamteinnahmen (Um- satz je Praxis) sind von 389 450 DM

um 10,6 Prozent auf 430 742 DM ge- stiegen. Dies entspricht einer jährli- chen Zuwachsrate der Einnahmen um 3,4 Prozent.

Die Zunahme der Gesamtein- nahmen resultiert aus folgenden bei- den Einzelkomponenten:

~ Die Einnahmen aus kassen- ärztlicher Tätigkeit je Arzt haben im Jahresdurchschnitt um 3,1 Prozent von 317 644 DM auf 348 611 DM zu- genommen. Damit liegt die Steige- rung der Einnahmen aus kassenärzt- licher Tätigkeit prozentual niedriger als der Zuwachs der Löhne und Ge- hälter je Beschäftigten in der Ge- samtwirtschaft ( + 3,7 Prozent). Be- dingt durch die weiter gestiegenen Arztzahlen und im Zusammenhang mit insgesamt nur gering erhöhten Fallzahlen ergibt sich im Durch- schnitt eine nahezu gleichbleibende Zahl der jährlichen Behandlungsfälle je Arzt.

Die Entwicklung der Fallzahlen verdeutlicht, daß die Inanspruchnah- me ärztlicher Leistungen durch Ver- sicherte nur leicht steigt und sich da- bei auf eine größere Zahl von berufs- tätigen Ärzten im Praxis-Bereich ver- teilt. Die relativ geringe Zunahme der Einnahmen aus kassenärztlicher Tätigkeit je Arzt ist dementspre- chend auf eine Erhöhung der Fall- werte zurückzuführen.

~ Prozentual stärker als die Einnahmen aus kassenärztlicher Tä- tigkeit stiegen die Einnahmen aus privatärztlicher Tätigkeit und sonsti- gen Tätigkeiten: Die durchschnittli-

chen "sonstigen Einnahmen" er- reichten mit 82 132 DM bei einer jährlichen Veränderungsrate von

+

4,6 Prozent eine wachsende Be- deutung beim Praxisumsatz.

Betriebsausgaben stiegen

um 3,7 Prozent

Die Betriebsausgaben je Arzt- praxis sind jährlich um 3,7 Prozent (in drei Jahren um 11,7 Prozent) auf durchschnittlich 241 507 DM gestie- gen. Dies resultiert aus den um jähr- lich durchschnittlich 4,3 Prozent ge- stiegenen Personalausgaben (in drei Jahren insgesamt + 13,4 Prozent) auf 105 265 DM und einer Zunahme der "sonstigen Ausgaben" um jähr- lich 3,3 Prozent (insgesamt: 10,4 Pro- zent) auf 136 242 DM. Festgestellt wurde, daß die Personalausgaben in den Praxen niedergelassener Ärzte im Trend der gesamten Wirtschaft liegen. Die Ausweitung der Betriebs- ausgaben konnte mithin durch ent- sprechend gestiegene Umsatzvolumi- na weitgehend ausgeglichen werden.

Ein Vergleich der Umsatz- und Überschußentwicklung bei Ärzten für Allgemeinmedizin mit den übri- gen Gebietsärzten ergibt folgendes Bild:

Allgemeinärzte/praktische Ärzte legten beim Überschuß im Ver- gleichszeitraum 1989 bis 1991 jähr- lich 2,7 Prozent zu. Der Mittelwert des zu versteuernden Überschusses Deutsches Ärzteblatt 90, Heft 41, 15. Oktober 1993 (17) Ar2665

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POLITIK

stieg von 142 199 DM (im Durch- schnitt) in den Jahren 1986 bis 1988 auf 154 093 DM in den Jahren 1989 bis 1991 (insgesamt: + 8,4 Prozent).

Die jährliche Zunahme der Ge- samteinnahmen bei den Allgemein- ärzten/praktischen Ärzten von 301 494 auf 331 947 DM (je Jahr: 3,3 Prozent) lag dabei kaum unter der Einnahmenentwicklung für alle Ärz- te von insgeamt + 3,4 Prozent p.a.

Diese Steigerung beruht auf ei- ner 3,2prozentigen Erhöhung der Einnahmen aus kassenärztlicher Tä- tigkeit und einer 3,9prozentigen Zu-

KURZBERICHTE

wert stieg von 195 579 DM auf 213 489 DM.

Die Gesamteinnahmen/Umsatz erhöhten sich bei den Fachärzten in den Jahren 1989 bis 1991 jährlich durchschnittlich um 3,3 Prozent auf 498 936 DM. Der relativ geringe An- stieg der Gesamteinnahmen war ver- bunden mit einer Zunahme der Be- triebsausgaben um jährlich 3,5 Pro- zent auf 285 447 DM.

Die Steigerung der Gesamtein- nahmen ist überwiegend auf die jährlich um drei Prozent erhöhten KV-Honorare zurückzuführen. Da-

diologen/Nuklearmediziner: 322 857 DM; Orthopäden: 271 548 DM und HNO-Ärzte: 257 439 DM. Geringer hingegen sind die Überschüsse bei Allgemeinärzten/praktischen Ärzten:

154 093 DM, Kinderärzten: 177 070 DM, Neurologen: 186 568 DM und bei Internisten: 194 355 DM. Die Fachgebietsgruppe der Augenärzte erzielte mit einem Plus von 0,2 Pro- zent je Arzt die geringsten Über- schußzuwächse. Dagegen wurden überproportional steigende Über- schüsse bei Radiologen/Nuklearme- dizinern ( + 6,6 Prozent), bei Kinder-

Tabelle: Übersicht zur Auswertung nach Fachgruppen (1986/88-1989/91)

Fachgruppe Gesamt- Verän-

einnahmen derung 1989/91 pro Jahr (%)

Betriebs- Verän- ausgaben derung 1989/91 pro Jahr (%)

Überschuß Verän- derung 1989/91 pro Jahr (%)

Betriebs- ausgabenanteil an den Gesamt- einnahmen (%) Alle Ärzte insgesamt

Allgemeinärzte

430 742 331 974

241 507 3,7

177 881 3,7

189 235 3,0

154 093 2,7

3,4 3,3

56,1 53,6 3,3

2,2 3,7 5,2 5,6 4,9 2,6 5,4 2,8 4,0 7,0 3,5

3,5 4,3 3,6 5,2 7,8 6,3 2,8 5,4 1,7 4,2 7,1 3,8 Alle Fachärzte insgesamt

Augenärzte Chirurgen Gynäkologen HNO-Ärzte Hautärzte Internisten Kinderärzte Neurologen Orthopäden

Radiologen/Nuklearmediziner Urologen

498 936 475 973 513 932 447 278 513 749 461 165 469 042 367 526 359 176 663 788 1 110 694 511 411

285 447 238 208 307 493 233 552 256 310 239 096 274 687 190 456 172 609 392 239 787 837 296 593

213 489 237 764 206 439 213 726 257 439 222 069 194 355 177 070 186 568 271 548 322 857 214 818

3,0 0,2 3,8 5,2 3,5 3,5 2,3 5,4 3,8 3,8 6,6 3,1

57,2 50,0 59,8 52,2 49,9 51,8 58,6 51,8 48,1 59,1 70,9 58,0

Quelle: Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (ZI), Köln, Juli 1993.

nahme der sonstigen Einnahmen je Jahr.

Die durchschnittliche Kosten- steigerung/Ausgabensteigerung von 3,7 Prozent ist in erster Linie auf eine unterproportionale Zunahme bei den „sonstigen Ausgaben" ( + 3,3 Prozent) ebenso wie auf die Zunah- me der Personalausgaben ( + 4,3 Prozent) zurückzuführen. Der Anteil der Betriebsausgaben an den Gesamteinnahmen ist von 52,8 Pro- zent auf 53,6 Prozent gestiegen. Da- mit liegt die Betriebsausgabenquote bei Allgemeinmedizinern wie üblich auf einem niedrigeren Niveau als bei den Ärzten insgesamt.

Die Fachärzte insgesamt ver- zeichneten mit + 3,3 Prozent pro Jahr einen moderaten Anstieg der Überschüsse. Der Überschußmittel-

neben stiegen die Einnahmen aus

„sonstiger Tätigkeit" jährlich um 4,4 Prozent.

Der Betriebsausgabenanstieg von 3,5 Prozent ist auf die Zunahme der Personalausgaben um vier Pro- zent und den Zuwachs der „sonstigen Ausgaben" um 3,1 Prozent zurückzu- führen.

Spannweite der Betriebsüberschüsse Die Überschüsse vor Steuern je Arzt schwanken ebenso von Gebiets- arztgruppe zu Gebietsarztgruppe wie die praxisrelevanten Betriebsausga- ben. Der höchste Überschuß als Durchschnitt je Arzt wurden in fol- genden Arztgruppen registriert: Ra-

ärzten (5,4 Prozent) und Gynäkolo- gen (5,2 Prozent) registriert (Ta- belle).

Überdurchschnittlich hoch liegt der Anteil der Betriebsausgaben, ge- messen an den Gesamteinnahmen, in den Fachgruppen der Radiologen/

Nuklearmedizinern (70,9 Prozent), bei den Chirurgen (59,8 Prozent) und bei den Orthopäden (59,1 Prozent).

Die niedrigste Quote verzeichnen die Neurologen (48,1 Prozent), HNO- Ärzte (49,9 Prozent) und Augenärzte (50 Prozent). Facharztgruppen mit re- lativ hohem Personalkostenanteil sind Kinderärzte (49,5 Prozent), Haut- ärzte (49,5 Prozent). Besonders gerin- ge Quoten bei den Personalkosten re- gistrieren Radiologen/Nuklearmedi- ziner (29,7 Prozent) und Urologen (40,3 Prozent). Dr. Harald Clade A1-2666 (18) Deutsches Ärzteblatt 90, Heft 41, 15. Oktober 1993

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