• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Medikamenteninduzierte gastrointestinale Blutung" (02.11.1978)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Medikamenteninduzierte gastrointestinale Blutung" (02.11.1978)"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Zur Fortbildung Aktuelle Medizin FÜR SIE GELESEN

zu einem Ileus kommen, ein pepti- sches Ulkus in der ektopen Magen- schleimhaut macht sich durch peri- umbilikale Schmerzen, profuse Blu- tungen oder eine Perforation bemerkbar.

Die akute Divertikulitis ist wegen des breiten Divertikelhalses eher selten, Perforationen von Fremdkörpern im Divertikel werden gelegentlich be- obachtet. Eine Nabelfistel, aus der sich Stuhl entleert, weist auf einen persistierenden Ductus omphalo- entericus hin, wobei zumeist sich von einem Meckel'schen Divertikel aus ein langer dünner Fistelgang zum Nabel hin fortsetzt.

Kolondivertikulose

Echte Divertikel kommen im Kolon vorwiegend in der Ileozökalregion und im Colon ascendens vor, we- sentlich häufiger sind die „falschen"

Graser'schen Divertikel, die mit zu- nehmendem Lebensalter immer häufiger anzutreffen sind. So sind bei etwa 60 Prozent aller 80jährigen Dickdarmdivertikel mit bevorzugter Lokalisation im Sigma nachweisbar (Phillip und Fuchs, 1977). Als Prädi- lektionsstelle für Divertikel werden die Gefäßlücken in der Darmwand angesehen, die als Locus minoris re- sistentiae bei erhöhtem Binnen- druck einen Mukosaprolaps erlau- ben.

Für die Zunahme der Kolondivertikel in den westlichen Ländern wird die Umstellung von ursprünglich faser- reicher auf faserarme Kost verant- wortlich gemacht, zumal sich auch im Tierexperiment durch eine ent- sprechende Mangelernährung Ko- londivertikel erzeugen lassen. Eine mangelhafte Darmfüllung bedingt eine myotonische Kontraktur der glatten Muskulatur (Stelzner, 1976), wobei die höchsten intraluminalen Drucke im Sigma beobachtet wer- den. Direkte Beziehungen bestehen ferner zum irritablen Kolon.

Der Übergang von der an sich harm- losen Divertikulose zur Divertikulitis ist fließend, beim Auftreten von Symptomen wie diffusen Schmerzen

im linken Unterbauch, Stuhlunregel- mäßigkeiten und Darmblutungen spricht man am besten von einer Di- vertikelkrankheit (Glauser und Filip- pini, 1977). Die Zahlenangaben dar- über, wie häufig sich aus einer ra- diologisch gefundenen Divertikulo- se (Abbildung 6) eine Divertikulitis entwickelt, schwanken zwischen 10 und 54 Prozent (Reifferscheid und Schubert, 1975). Subfebrile Tempe- raturen, eine BKS-Erhöhung sowie eine Leukozytose mit Linksverschie- bung bei Unterbauchschmerz vor der Defäkation weisen auf das Sta- dium der noch unkomplizierten Di- vertikulitis hin, die fortschreitende Divertikulitis ist durch zunehmende Stenoseerscheinungen charakteri- siert.

Gefürchtete Komplikationen sind Ileus, Abszeß, Perforation, Blutung und Fistelbildung zu Nachbarorga- nen. Inwieweit sich durch prophy- laktische Einnahme von naturbelas- senen Faserprodukten die Entste- hung einer Kolondivertikulose ver- hindern läßt, ist Gegenstand der Spekulation.

Literatur

(1) Castillo, S., Aburashed, A., Kimmelman, J., Alexander, L. C.: Diffuse intramural esophage- al diverticulosis. New cases and review, Gas- treonterology 72 (1977) 541 - (2) Gebhardt, Ch., Usmani, J.: Die Divertikulose des Jeju- nums, Med. Welt 29 (1978) 755 - (3) Glauser, R., Filippini, L.: Divertikelkrankheit des Dick- darms, Dtsch. med. Wschr. 102 (1977) 755 - (4) Langhans, P., Clemens, M., Schomacher, P.-H., Safrany, L., Bohnenkamp, H.-D.: Juxta- papilläre Duodenaldivertikel und biliopankrea- tische Symptome, Leber Magen Darm 8 (1978) 160 - (5) Phillip, J., Fuchs, H. F.: Divertikulose und Divertikulitis, Pathogenese, Diagnose, Therapie, Med. Welt 28 (1977) 1744 - (6) Reif- ferscheid, M., Peters, H.-J.: Divertikulitis - Zur Frage der Frühresektion, Med. Klin. 70 (1975) 1729 - (7) Stelzner, F.: Ursache und Therapie der Divertikelkrankheit des Dickdarms, Med.

Welt 27 (1976) 2407

Privatdozent

Dr. med. Wolfgang Rösch Medizinische Universitätsklinik Krankenhausstraße 12

8520 Erlangen

Medikamenteninduzierte gastrointestinale Blutung

Im Rahmen des Boston Collaborati- ve Drug Surveillance Program wur- den jetzt die Daten über medika- menteninduzierte Blutungen aus dem oberen Verdauungstrakt analy- siert. Bei 16 646 Patienten ohne eine prädisponierende Erkrankung wur- den 376 Blutungsepisoden beob- achtet, die bei 57 Patienten (0,3 Pro- zent) eine Transfusionsbehandlung erforderlich machten. Etwa zwei Drittel aller Blutungen gingen auf fünf Medikamente zurück: Heparin, Warfarin, Ethacrynsäure, Steroide und Aspirin. Die Blutungsfrequenz unter einer Monotherapie lag mit 3,8 Prozent bei einer Ethacrynsäurethe- rapie am höchsten. Beim Heparin lag sie bei 1,2 Prozent, unter Steroi- den bei 0,5 Prozent, beim Aspirin bei 0,3 Prozent und beim Warfarin bei 0,2 Prozent. Massive Blutungen wur- den gehäuft bei älteren Frauen mit einer eingeschränkten Nierenfunk- tion beobachtet.

Jick, H., und Porter, J.: Drug-induced gastroin- testinal bleeding, Lancet 2 (1978) 87-89, Bo- ston Collaborative Drug Surveillance Program, 400 Totten Pond Road, Waltham, Mass. 02154,

Ewing-Sarkom der Weichteile

Klinisch-pathologische Studien an fünf Patienten mit sogenanntem ex- traskelettalem (Weichteil-)Ewing- Sarkom ergaben gegenüber den Ewing-Sarkomen des Skelettsy- stems deutliche Unterschiede in be- zug auf die Vorzugslokalisation und das Durchschnittsalter. Das extra- skelettale Ewing-Sarkom tritt nicht bevorzugt bei männlichen Individu- en auf, sondern zeigt eine ausgegli- chene Geschlechtsverteilung. Pa- tienten mit extraskelettalem Ewing- Sarkom sind im Durchschnitt älter als die mit einem ossären Ewing- Sarkom: Das Durchschnittsalter beim extraskelettalen Ewing-Sar- kom beträgt 20 Jahre (beim Ewing- Sarkom des Knochens etwa 10 Jah- re). Auch im Hinblick auf die Lokali- sation ergeben sich deutliche Unter-

DEUTSCHES ARZ'I'EBLATT Heft 44 vom 2. November 1978 2573

(2)

Zur Fortbildung Aktuelle Medizin.

FÜR SIE GELESEN

schiede: Bekanntlich tritt das Ewing-Sarkom des Knochens in er- ster Linie an den unteren Extremitä- ten auf. Das extraskelettale Ewing- Sarkom wird dagegen meist am Rumpf gefunden. Knochenverände- rungen finden sich beim extraskelet- talen Ewing-Sarkom entweder über- haupt nicht oder nur sekundär, be- dingt durch ein Vorwachsen des Weichteiltumors in den Knochen.

Trotz der erheblichen biologischen Unterschiede zwischen den beiden Tumoren weisen elektronenmikro- skopische und zytochemische Un- tersuchungen darauf hin, daß sie hinsichtlich ihrer Zytogenese iden- tisch sind. Der Begriff des extraske- lettalen Ewing-Sarkoms als eine ge- sonderte Entität der Weichteiltumo- ren erscheint damit durchaus ge- rechtfertigt. Res

Meister, P.; Gokel, J. M.: Extraskeletal Ewing's Sarcoma, Virchows Arch. (Pathol. Anat.) 378 (1978), 173-179, Pathologisches Institut der Universität München, Thalkirchnerstr. 36,8000 München 2

EEG-Befunde nach Provokationsmethoden

In 110 von 185 EEG-Kurven (59 Pro- zent) waren nach 24stündigem Schlafentzug pathognostische Be- funde zu erheben. Alle anderen Pro- vokationsmethoden (Hyperventila- tion, Fotostimulation und Flüssig- keitsbelastung) brachten in 50 Pro- zent weiterführende Ergebnisse. Pa- thologische EEG-Befunde waren vor allem während der Schlafstadien A und B, Herdbefunde in C zu regi- strieren. Unterschiede zwischen den einzelnen Anfallsarten fanden sich nicht. Die Autoren kommen daher zu dem Schluß, daß Hyperventilation, Photostimulation und Flüssigkeits- belastung wertvolle diagnostische Hilfen sind, die den Patienten weni- ger belasten. Sie seien nicht nur bei der Klärung der Zustände von Be- wußtseinsverlust, sondern auch bei der weiteren Untersuchung sicherer Anfälle wichtig. Egl

Schwarz, J. R.; Langemeister, W. H.: The dia- gnostic value of the short sleep EEG and other provocative methods following sleep depriva- tion, J. Neurol. 218 (1978) 179-186

Myokardszintigraphie mit 201Thallium bei koronarer Herzkrankheit

Die Myokardszintigraphie mit m1 Thallium, einem kaliumanalogen Nuklid, ist besonders unter körperli- cher Belastung geeignet die regio- nale Myokardperfusion zu beurtei- len. Die Autoren vergleichen an 34 angiographisch Unauffälligen sowie an 48 Patienten mit Koronarver- schluß die Aussagemöglichkeiten von Szintigraphie und Belastungs- EKG. Die szintigraphische Methode erwies sich als sehr spezifisch (97 Prozent), jedoch weniger empfind- lich (79 Prozent). Dies wird dadurch erklärt, daß nicht alle Verschlüsse unbedingt zu einer transmuralen lschämie führen. Im Belastungs- EKG war dagegen die Spezifität deutlich geringer (62 Prozent) bei größerer Empfindlichkeit (88 Pro- zent). Die Szintigraphie erwies sich besonders hilfreich in den Fällen mit negativem Belastungs-EKG. Die gleichzeitige Durchführung beider Methoden ermöglicht es, mit 93 Pro- zent Wahrscheinlichkeit die korona- re Herzkrankheit festzustellen oder sie mit 7 Prozent Irrtumswahr- scheinlichkeit auszuschließen. Mhs

Verani, M. S.; Marcus, M. L.; Razzak, M. A.;

Ehrhardt, J. C.: Sensitivity and Specificity of Thallium-201 Perfusion Scintigrams under Ex- ercise in the Diagnosis of Coronary Artery Dis- ease, J. Nucl. Med. 19 (1978) 773-782 — Verani, M. S.; Marcus, M. L.; Spoto, G.; Rossi, P. N.;

Ehrhardt, j. C.; Razzak, M. A.: Thallium-201 Myocardial Perfusion Scintigrams in the Eva- luation of Aorto-Coronary Saphenous Bypass Surgery, J. Nucl. Med. 19 (1978) 765-772 — Melvin L. Marcus, Dept. of Internal Medicine, University of Iowa Hospitals, Iowa City, IA 52242 USA

Perkutane

Nephropyelostomie

Bei 70 Patienten im Alter zwischen 8 Monaten und 78 Jahren wurden ins- gesamt 90 perkutane Nephropyelo- stomien in Feinnadeltechnik durch- geführt. Die Methode dient zur ante- graden Darstellung bei Verdacht auf Harnwegsobstruktion bei stummer Niere. Sie wurde diagnostisch ein- gesetzt zur Beurteilung der Erho- lungsfähigkeit der Nierenfunktion

nach Entlastung sowie präoperativ zur Druckmessung unter Perfu- sionsbedingungen. Therapeutisch bietet die perkutane Nephropyelo- stomie die Möglichkeit der vorüber- gehenden oder dauernden Harnab- leitung bei Harnwegobstruktion, fer- ner dient sie zur Fisteltrockenle- gung, antegraden Uretersplintung und perkutanen Steinentfernung.

Die perkutane Punktion gelingt bei Stauung unter Röntgendurchleuch- tung in etwa 90 Prozent der Fälle; als Komplikation beobachteten die Au- toren zweimal ein kleines perirena- les Hämatom, zwei Fälle einer kurz- fristigen Hämaturie sowie eine an- geblich nicht folgenschwere Septik- ämie. Pr

Günter, R.; Alken, P.; Altwein, J. E.: Perkutane Nephropyelostomie— Anwendungsmöglichkei- ten und Ergebnisse, Fortschr. Röntgenstr. 128 (1978) 720-726, Institut für Klinische Strahlen- heilkunde der Universität, Langen beckstraße 1, 6500 Mainz

Arnold-Chiari-Syndrom:

Progrediente Armlähmung heilbar

Zwei Patienten zeigten fortschrei- tende Lähmungen der oberen Extre- mitäten ohne sonstigen neurologi- schen Befund. Die Autoren sahen die Ursache in einem Dehnungs- schaden der Nervenwurzeln im mitt- leren und unteren Zervikalbereich.

Der winklige Verlauf der Nervenwur- zeln wurde operativ korrigiert. Ein Patient war ein Jahr nach dem ope- rativen Eingriff beschwerdefrei, der andere vier Monate danach erheb- lich gebessert. Eine Drainage der Hydromyelie halten die Autoren für nicht sinnvoll und, wie die Erfahrung zeige, für nutzlos, falls nicht zuneh- mender Hirndruck eine solche Ope- ration erzwinge. Die von ihnen vor- genommene Entlastungsoperation aber sei wertvoll, wenngleich ein endgültiges Urteil nicht nur auf zwei Fälle gestützt werden könne. Egl

Gol, A.; Hellbusch, L. C.: Surgical relief of pro- gressive upper limb paralysis in Arnold-Chiari malformation, J. Neurol. Neurosurg. Psychiat.

41 (1978) 433-437

2574 Heft 44 vom 2. November 1978 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Auf die tumorbiologischen Be- sonderheiten der MALT-Lymphome wies Greiner, Würzburg, hin. Es steht außer Zweifel, daß die initiale Phase der Lymphoproliferation durch

~ Jede endoskopisch lokalisier- te und klassifizierte Blutung kann ei- ner Therapie (konservativ, nicht operativ, operativ) oder einer Beob- achtung/Therapiekontrolle

Weitere Studien bei Patienten mit „congestive heart failure“ weisen darauf hin, daß sich ACE-Hemmer undAngiotensin-II-Rezeptor-Blocker zumindest in einem Teil ihrer Wirkun-

Die Kassen sol- len auch ermächtigt werden, Festbe- träge für Arzneimittel vorzuschrei- ben, für die es keine konkurrieren- den Mittel gibt.. Das duale System der

Andererseits wird — bleiben diese Erfahrungen einfach unerwähnt — gewiß auch manches verschüttet, was im rasch sich wandelnden Bild der Therapie breitere Anwendung ver- diente

ln 242 Fällen wurde eine perkuta- ne Nierensteinsanierung über ei- ne operativ angelegte Nierenfistel oder nach primär perkutanem Zu- gang angestrebt (Tabelle 2).

Die perkutane Punktion gelingt bei Stauung unter Röntgendurchleuch- tung in etwa 90 Prozent der Fälle; als Komplikation beobachteten die Au- toren zweimal ein kleines perirena-

Statt dessen wird eine Lösung im Rahmen des EStG gesucht, etwa durch Aufnahme einer besonde- ren Vorschrift zur Förderung der Altersvorsorge der