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Archiv "Schutzimpfung gegen Influenza auch weiterhin dringendst anzuraten" (02.10.1980)

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Schutzimpfung gegen Influenza

auch weiterhin dringendst anzuraten

Stellungnahme der

Deutschen Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankheiten zu Veröffentlichungen in der Tagespresse ·

Oie Deutsche Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankhei- ten e. V. gab zu Veröffentlichun- gen in der Tagespresse über mangelhafte Wirksamkeit des ln- fluenzawirkstoffes folgende Stel- lungnahme heraus:

,.Professor Dr. Sabin (USA). einer der Väter der Poliomyelitis- Schluckimpfung, hat auf einem Vortrag in München vor der Deut- schen Gesellschaft für Sozialpäd- iatrie und in zahlreichen Presse- gesprächen die Wirksamkeit der Influenzaschutzimpfung in Frage gestellt.

Diese Äußerungen sind durch die Presse, nicht immer sinngemäß, weit verbreitet worden. Große Unsicherheit unter unseren Mit- bürgern über die Wirksamkeit und Notwendigkeit der Influenza- schutzimpfung ist die Folge.

Die Deutsche Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankhei- ten (DVV) sieht nach sorgfältiger Prüfung keine Notwendigkeit, ih- re bisherigen Empfehlungen zur Influenzaschutzimpfung zu än- dern.

Die von Professor Sabin für seine von Experten nicht einheitlich geteilte Argumentation herange- zogenen Beobachtungen und Befunde sind seit langem be- kannt und wurden auch von der DVV bei der Erarbeitung ihrer Empfehlungen berücksichtigt.

Die DVV teilt bis zu einem gewis- sen Grade die Meinung von Pro-

fessor Sabin, daß man mit den heute zur Verfügung stehenden Impfstoffen Influenzaepidemien noch nicht absolut verhüten oder kontrollieren kann.

Sie weiß auch, daß die Influenza- schutzimpfung nicht vor grippe- ähnlichen Erkrankungen schützt, die durch andere Erreger als das Influenzavirus verursacht wer- den.

Wichtiger ist aber die unbestritte- ne Tatsache, daß die Impfung mit geprüften Influenzaimpfstoffen zur Bildung von Antikörpern ge- gen das Influenzavirus führt und daß diese Antikörper in der Regel eine Milderung der lnfluenzavi- rus-bedingten Erkrankungen ver- ursachen.

Die DVV fühlt sich deshalb ver- pflichtet. den Mitbürgern. die durch eine Influenzainfektion be- sonders gefährdet sind, die Schutzimpfung gegen Influenza (Virusgrippe) auch weiterhin dringendst anzuraten.

Die zur Zeit für die Bundesrepu- blik Deutschland bestehenden Empfehlungen zur Influenza- schutzimpfung (Bundesgesund- heitsblatt 22 [1979]. 372-373) bleiben deshalb weiterhin unver- ändert bestehen.

Danach sollten auf alle Fälle ge- impft werden:

0

Erwachsene und Kinder, die wegen bestimmter Grundleiden durch eine Influenzaerkrankung

NOTIZEN

gefährdet sind, zum Beispiel Pa- tienten mit

lli>- Herzkrankheiten, besonders

mit Mitralstenose oder kardialer Insuffizienz

lli>- chronischen bronchopulmo-

nären Krankheiten wie Asthma

lli>- chronischer Bronchitis. Bron-

chiektasen und Emphysem

lli>- chronischen

heiten

Nierenkrank-

lli>- Diabetes mellitus und ande-

ren chronischen Stoffwechsel- krankheiten

lli>- chronischen Anämien

lli>- angeborenen oder erworbe-

nen lmmundefekten, einschließ- lich bestimmter maligner Neubil- dungen und immunesuppressi- ver Therapie.

f) Personen über 65 Jahren.

t) Personen, die durch ihren Be- ruf in erhöhtem Maße einer Infek- tion ausgesetzt sind, zum Bei- spiel in der Krankenversorgung tätige Personen, zahnärztliches Personal, Personal der Behörden der öffentlichen Sicherheit. der Feuerwehr, der allgemeinen Ver- waltung mit regem Publikums- verkehr, der Verkehrsbetriebe, der Lebensmittel- und Energie- versorgung und andere für die Gemeinschaft wichtige Berufs- gruppen."

Deutsche Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankheiten e. V.

Bismarckstraße 87 4000 Düsseldorf 1

DEUTSCHES ARZTEBLATT Heft 40 vom 2. Oktober 1980 2355

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