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Archiv "Hepatitis-Schutzimpfung" (16.04.1981)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

KONGRESS-NACHRICHTEN

Ulcus cruris arteriosum

Typisch für das Ulcus cruris arte- riosum ist die Claudicatio inter- mittens in der Anamnese. Das Ul- kus entsteht in der Regel in der Folge von Bagatellverletzungen.

Es wird aber oft als venöses Ul- kus mit Salben und Kompres- sionsverbänden behandelt, wäh- rend bei arteriellem Ulkus eine trockene Puderbehandlung indi- ziert ist (Klüken, Essen). — Haupt- ursache des arteriellen Ulkus ist die arterielle Verschlußkrankheit, die es dabei auch in erster Linie zu behandeln gilt (operativ, kon- servativ, physikalisch). Gegen ein venöses Ulkus sprechen starke Schmerzen, Freilegung von Kno- chen und Sehnen am Ulkusrand sowie Nekrosen am Rande. — Ei- ne weitere häufige Ursache ist die diabetische Mikroangiopa- thie. Das Ulkus ist dabei oft in der Knöchelregion lokalisiert, mit entzündlicher Umgebung und feuchten Nekrosen. — Wichtig ist, daß beim Ulcus cruris auch an arterielle Genese gedacht wird.

Dann ist die gesamte Diagnostik für arterielle Durchblutungsstö- rungen einzusetzen. KW

(32. Therapiekongreß, September 1980, Karlsruhe)

Behinderte Kinder

Unter Behinderungen werden im allgemeinen Körperbehinderun- gen und geistige Behinderungen verstanden. 1974 brachte die 3.

Novelle zum BSHG eine wichtige Änderung, da § 39,1 BSHG keine Aufzählung mehr enthält. Zum Kreis der Behinderten gehören als körperlich Behinderte: Organ- kranke, auch Kinder mit schwe- ren chronischen Leiden innerer Organe oder der Haut (Menger, Norderney). So kann eine Minde- rung der Erwerbsfähigkeit für Kinder festgestellt werden — nach Veröffentlichung im Bundesver- sorgungsblatt 11/1977 — bei Muko- viszidose, Asthmasyndrom, Phe- nylketonurie, Diabetes mellitus,

angeborenem Herzfehler, chroni- schen Nierenkrankheiten, Hämo- philie, akuter Leukämie, Taub- heit, geistiger und seelischer Be- hinderung, zerebralen Anfällen, chronischer Polyarthritis, Mus- keldystrophie, Spina bifida, Seh- störungen. Der Anfang wurde durch Kinderärzte mit einer Zu- sammenstellung für Asthma bronchiale gemacht. Bei schwe- rem Asthma bronchiale und schwerem konstitutionellem Ek- zem sind rechtzeitige Maßnah- men der Rehabilitation zur Er- möglichung des Schulbesuchs, zum Beispiel durch Internatsun- terbringung in einem Heilklima, möglich geworden. KW

(32. Jahrestagung der deutschen Gesell- schaft für Sozialpädiatrie, Juli 1980, Mün- chen)

Chronizität der Virushepatitiden

Die akute A-Hepatitis wird im Ge- gensatz zu den anderen Erkran- kungen nicht chronisch; sie hin- terläßt eine wahrscheinlich le- benslange Immunität, dies gilt aber nicht für das B-Virus oder die Non-A-non-B-Hepatitis. Bei akuter B-Hepatitis ist in 10 Pro- zent der Fälle, bei akuter Non-A- non-B-Hepatitis in bis zu 50 Pro- zent der Fälle mit einem Über- gang in eine chronische Verlaufs- form zu rechnen (Maier, Esslin- gen). Die chronische Non-A-non- B-Hepatitis hat wahrscheinlich einen milderen Verlauf als die chronisch aggressive Hepatitis B oder die chronisch lupoide Hepa- titis. Virus-A- und Virus-B-Erkran- kungen kann man immunserolo- gisch gut voneinander abtrennen.

Der oder die Erreger der Non-A- non-B-Hepatitis sind noch nicht bekannt. Die Diagnose erfolgt per exclusionem. Die Differenzierung in eine chronisch persistierende und chronisch aggressive Hepati- tis erfolgt durch Histologie des Leberpu nktates. KW

(25. Ärztliches Seminar in Föhrenkamp und Hellbachtal, Oktober 1980, Mölln)

Digitalistherapie

Vier Punkte sind für die moderne Behandlung der Herzinsuffizienz mit Digitalis beachtenswert (Gro- ße Brockhoff, Düsseldorf):

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Vollwirk- und Erhaltungsdosis um 30 bis 50 Prozent gegenüber den früheren Mengen senken.

O Digoxin oder Digitoxin sind keine Herzprophylaktika, son- dern ausschließlich Therapeuti- ka, allerdings auch schon bei leichter manifester Herzinsuffi- zienz.

0

Wegen seiner pharmakokineti- schen Eigenschaften öfter an Di- gitoxin denken.

• Die Therapie mit Saluretika, Nitraten und anderen gefäßwirk- samen Mitteln ist als zusätzliche Behandlung wirksam, aber nicht statt Digitalis!

Ob Vasodilatantien die Lebenser- wartung des herzinsuffizienten Patienten wirklich verlängern können, ist noch offen. KW

(96. Tagung der Nordwestdeutschen Ge- sellschaft für innere Medizin, Januar 1981, Hamburg)

Hepatitis-Schutzimpfung

Eine Immunisierungsprophylaxe gegen Hepatitis A und B ist mög- lich und weitgehend erfolgreich.

Eine Therapie mit Immunserum- globulinen ist dagegen wirkungs- los (Deinhardt, München). Eine aktive Immunisierung gegen He- patitis A ist heute bereits mög- lich. Impfstoffe zur aktiven Immu- nisierung gegen Hepatitis B sind in der Entwicklung. Im Gegensatz dazu gibt es keinerlei wirksame Methoden zur passiven oder akti- ven Immunisierung gegen Non-A- non-B-Hepatitis, weil der oder die Erreger dieser Hepatitisform bis- lang noch nicht identifiziert wer- den konnten. KW

(V. Interdisziplinäres Forum „Fortschritt und Fortbildung in der Medizin" der Bun- desärztekammer, Januar 1981, Köln)

780 Heft 16 vom 16. April 1981 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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