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Donnerstag (Nachmittag), 20. März 2014

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Sitzungstitel7 2014.0068 1

Der Grosse Rat des Kantons Bern

Le Grand Conseil du canton de Berne

Donnerstag (Nachmittag), 20. März 2014

Volkswirtschaftsdirektion

68 2014.0068 Interpellation 022-2014 Moser (Landiswil, SVP) LANAT: Strategie- und planlos?

Parlamentarischer Vorstoss. Antwort des Regierungsrates

Vorstoss-Nr.: 022-2014 Vorstossart: Interpellation Richtlinienmotion:

Geschäftsnummer: 2014.0068 Eingereicht am: 20.01.2014 Fraktionsvorstoss: Nein Kommissionsvorstoss: Nein

Eingereicht von: Moser (Landiswil, SVP) (Sprecher/in)

Weitere Unterschriften: 0 Dringlichkeit verlangt: Ja

Dringlichkeit gewährt: Ja 23.01.2014 RRB-Nr.: 235/2014 vom 17. März 2014 Direktion: Volkswirtschaftsdirektion Klassifizierung: Nicht klassifiziert

LANAT: Strategie- und planlos?

Die Landwirtschaft ist für den Kanton Bern nach wie vor von grosser Bedeutung. Nicht nur in Bezug auf die Primärproduktion, sondern auch für die dezentrale Besiedelung und für die Viel- zahl von vor- und nachgelagerten Betrieben. Auch die Aufgaben, welche die Öffentlichkeit der Landwirtschaft überträgt, sind wesentlich. Ich stelle fest, dass der Kanton Bern zwar mit der LA- NAT-Strategie über eine Strategie für das Amt verfügt, aber dass in Bezug auf die Entwicklung der Landwirtschaft im Kanton Bern weder Ziele noch Strategien vorliegen. Es ist bedenklich, wenn der grösste Agrarkanton keine eigenen Vorstellungen über die zukünftige Entwicklung sei- ner Landwirtschaft hat. Ein effizienter Ressourceneinsatz ist so gänzlich unmöglich.

Der nun scheinbar lancierte Prozess zur Erarbeitung einer neuen LANAT-Strategie ist höchst undurchsichtig, und wichtige Akteure sind bis zum jetzigen Zeitpunkt ungenügend oder nicht in- volviert. Weiter zeichnet sich ab, dass, wie die alte Strategie auch, die neue lediglich auf den Aspekt der Vollzugsaufgabe ausgerichtet ist. Ohne klare Ziele kann der Kanton Bern auch seine beträchtlichen Möglichkeiten in Bezug auf die nationale Politik nicht wahrnehmen.

Es ist daher notwendig, die nötige Transparenz in Bezug auf die aktuellen Prozesse und auf die zukünftige Ausrichtung zu schaffen.

Gemäss Informationen ist das LANAT dabei, die LANAT-Strategie neu auszuarbeiten.

Im Zusammenhang mit diesem Prozess wird der Regierungsrat gebeten, folgende Fragen zu beantworten:

1. Wie sieht der Prozess zur Erarbeitung der neuen LANAT-Strategie aus, und welche involvierten Interessensgruppen werden zu welchem Zeitpunkt beigezogen?

2. Wie sieht der Planungshorizont bei der Ausarbeitung der Strategie aus?

3. Auf welche spezifischen Zielsetzungen ist die Strategie ausgerichtet?

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Kanton Bern

Letzte Bearbeitung: 24.02.2014 / Version: 2 / Dok.-Nr.: 72048 / Geschäftsnummer: 2014.0068 80389 ??Seite 2 von 3 Nicht klassifiziert

4. Versteht sich das LANAT in Bezug auf die Landwirtschaft lediglich als Vollzugsstelle der Bun- despolitik oder auch als ein Amt, das sich der Gestaltung der bernischen Landwirtschaft an- nimmt und die Strategie auf die optimale Erfüllung dieser Aufgabe ausrichtet?

Antwort des Regierungsrats

Landwirtschaft, Natur und ländliche Regionen sind untrennbare, wichtige Elemente unseres Le- bensraums. Sie bilden die Grundlage für eine sichere Versorgung der Bevölkerung und für eine intakte Landschaft. Eine nachhaltige Entwicklung der ländlichen Regionen bringt der gesamten Bevölkerung mehr Lebensqualität. Der gesetzliche und finanzielle Handlungsspielraum in der Landwirtschafts- und Naturschutzpolitik ist für die Kantone jedoch beschränkt. Mit der LANAT- Strategie 2014 will der Kanton Bern den vorhandenen Spielraum optimal nutzen und bestmögli- che Rahmenbedingungen für eine nachhaltig produzierende Landwirtschaft, ein leistungsfähiges Veterinärwesen und einen wirkungsvollen Naturschutz gewährleisten.

In der LANAT-Strategie 2014 sind zwei Oberziele festgelegt: Erstens die Förderung einer produ- zierenden, konkurrenzfähigen, nachhaltigen Landwirtschaft (inkl. ganze Wertschöpfungskette) und zweitens das Sicherstellen der nachhaltigen Nutzung der natürlichen Ressourcen und die Förderung der Biodiversität. Dadurch werden die Kräfte auf die Kernaufgaben konzentriert. Be- sondere Beachtung wird einer besseren Vernetzung der Bereiche Landwirtschaft und Natur zum Nutzen beider Teile geschenkt: Die Bernische Landwirtschaft soll befähigt werden, hinsichtlich ihrer Produkte eine konsequente Qualitätsstrategie zu verfolgen, um dadurch langfristig konkur- renzfähig zu bleiben. Die Natur soll unter anderem im Bereich Biodiversität und durch die nach- haltige Nutzung von Boden, Wasser und Luft von diesen Bestrebungen profitieren. Die Natur- schutzmassnahmen sollen ihrerseits stärker in andere Politikbereiche ausstrahlen und dadurch zur Wertschöpfung im ländlichen Raum beitragen (z. B. Produkte aus Naturpärken, sanfter Tou- rismus).

Die Ansicht des Interpellanten, dass in Bezug auf die Entwicklung der Landwirtschaft im Kanton Bern weder Ziele noch Strategien vorlägen, teilt der Regierungsrat deshalb nicht.

Die heute gültige Strategie wurde im Jahr 2009 ausgearbeitet und auf Januar 2010 in Kraft ge- setzt. Seit der Erarbeitung sind mit der Reform der Agrarpolitik (AP 14–17) sowie den Anpassun- gen im Veterinär-, Umwelt- und Bildungsbereich wesentliche Änderungen von Rahmenbedin- gungen erfolgt. Aufgrund dieser neuen Situation hat der Volkswirtschaftsdirektor das Amt für Landwirtschaft und Natur (LANAT) beauftragt, die LANAT-Strategie 2014 auf ihre Aktualität hin zu überprüfen und wo notwendig Vorschläge für die Anpassung auszuarbeiten.

Zu Frage 1

Der Auftrag zur Überprüfung der LANAT-Strategie 2014 wurde am 9. September 2013 durch den Volkswirtschaftsdirektor erteilt. Die Projektorganisation unter der Leitung des Amtsvorstehers wird dem Volkswirtschaftsdirektor die neue Strategie bis im Sommer 2014 zur Genehmigung unterbreiten.

Die Überprüfung beinhaltet eine Befragung der strategischen Partner mittels Fragebogen und anschliessendem persönlichen Interview zu den Themen Vision, Mission, Trends im Umfeld der Befragten, Stärken, Schwächen, Chancen und Gefahren, mögliche Abbau- resp. Ausbaufelder.

Befragt wurden die wichtigsten Anspruchsgruppen des LANAT aus den Bereichen Landwirt- schaft, Veterinärwesen und Natur, die Fachkommissionen des LANAT, die übergeordneten Bun- desämter und ausgewählte kantonale Ämter.

Die Ergebnisse der Befragung fliessen in die Strategiefindung ein. Das Amt unterbreitet darauf- hin den Entwurf der neuen Politikstrategie im Rahmen einer Vernehmlassung den erwähnten Organisationen. Diese Vernehmlassung wird im Frühjahr 2014 durchgeführt.

Zu Frage 2

Die neue Strategie bezieht sich auf einen Planungshorizont von vier bis fünf Jahren und deckt somit die kommende Legislatur 2014–2018 vollständig ab.

Zu Frage 3

Die konkreten Zielsetzungen sind Gegenstand der laufenden Überarbeitung. Auch die neue Stra-

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Kanton Bern

Letzte Bearbeitung: 24.02.2014 / Version: 2 / Dok.-Nr.: 72048 / Geschäftsnummer: 2014.0068 80389 ??Seite 3 von 3 Nicht klassifiziert

tegie soll das gesamte Tätigkeitsgebiet des LANAT (Landwirtschaft, Veterinärwesen und Natur) abdecken.

Zu Frage 4

In erster Linie ist das LANAT gesetzlich verpflichtet, die Politik des Bundes in den Bereichen Landwirtschaft, Veterinärwesen und Natur zu vollziehen. Allein innerhalb des Zahlungsrahmens Landwirtschaft fliessen jährlich über 550 Mio. Franken Bundesmittel an die Endbezüger im Kan- ton Bern.

Im Vergleich dazu verfügt das LANAT lediglich über rund 10 Mio. Franken pro Jahr für rein kan- tonale Massnahmen (insbesondere Beratung, Viehabsatzförderung, Hangbeiträge). Diese Mittel werden auf die Ziele der jeweiligen LANAT-Strategie ausgerichtet. Im Weiteren setzt das LANAT in diesem Jahr gut 2 Mio. Franken für kofinanzierte Massnahmen im Rahmen der Agrarpolitik des Bundes ein. Dadurch werden 18 Mio. Franken an Bundesgeldern ausgelöst. Weitere Akzen- te werden mit dem Förderprogramm Boden und den Strukturverbesserungsbeiträgen gesetzt (jährlich ca. 13 Mio. Franken). Zudem sind zinslose Agrarkredite von rund 450 Mio. Franken an Bauernbetriebe im Kanton Bern gewährt. Der Wert dieser Ausleihungen beträgt momentan rund 9 Mio. Franken pro Jahr.

Das LANAT hat somit den beschränkten Spielraum für die Gestaltung der Berner Landwirtschaft genutzt.

Präsident. Wir kommen zur Interpellation Moser «LANAT: Strategie- und planlos?». Grossrat Mo- ser ist von der Antwort der Regierung nicht befriedigt. Er gibt eine Erklärung ab.

Werner Moser, Landiswil (SVP). Ich möchte kurz zu den Punkten meiner Interpellation und zur Antwort des Regierungsrats Stellung nehmen. In Ziffer 1 habe ich gefragt, welche involvierten Inte- ressengruppen zu welchem Zeitpunkt zum Erarbeitungsprozess der LANAT-Strategie beigezogen werden. Darauf habe ich leider keine Antwort erhalten. Es wird lediglich darauf hingewiesen, dass die entsprechenden Gruppen kontaktiert worden seien. Allerdings kann man so nicht erfahren, wel- che Anspruchsgruppen dem LANAT wichtig sind. Zu Ziffer 2: Ein Planungshorizont von vier bis fünf Jahren ist für die Natur sowie für die Landschaft zu kurz gefasst. In dieser Zeit können wir uns nicht bewegen, auch die Natur kann es nicht. Zu Ziffer 3: Hier bin ich teilweise mit der Antwort einver- standen. Ich möchte aber festhalten, dass jeder Bauer weiss, dass ein Landwirtschaftsbetrieb nur erfolgreich sein kann, wenn er mit der Natur und mit gesunden Tieren arbeitet. Damit ist eigentlich klar, dass wir sicher nicht dafür sind, dass die Natur und das Gesundheitswesen in die Strategie mit einbezogen werden, wenngleich diese Themen zusammen gehören. (Der Präsident läutet die Glo- cke.) Zu Ziffer 4: In der Antwort werden ziemlich viele Zahlen genannt, welche uns das LANAT vom Bund weitergibt. Auf die Frage, wie sich das LANAT für die Landwirtschaft entsprechend der Bedeu- tung im Agrarbereich unseres Kantons einsetzt, habe ich leider keine Antwort erhalten. Aus diesen Gründen kann ich mit der Interpellationsantwort nicht zufrieden sein.

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