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Archiv "Ambulante Versorgung: Berliner Urologen drängen auf bessere Vergütung" (27.11.1998)

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Academic year: 2022

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ie Kassenärztliche Vereini- gung Berlin fürchtet nach dem Regierungswechsel in Bonn eine weitere Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation niederge- lassener Spezialisten. Durch die jetzt für wahrscheinlich gehaltene Ein- führung des Primärarztsystems sei in Frage gestellt, ob das bisherige Spek- trum ambulanter Leistungen weiter- hin so angeboten werden könne, äußerte sich der KV-Vorsitzende und Facharzt für Urologie, Dr. med. Man- fred Richter-Reichhelm, zur aktuellen Situation der ambulanten Urologie.

„Gerade kleine Fachgruppen wie die Urologie, die zunehmend kranken- hausersetzende Leistungen für den Patienten erbringen, werden weiter- hin in der Kostenklemme stecken“, fürchtet Richter-Reichhelm.

Am Beispiel der Stoßwellenbe- handlung von Harnsteinen (ESWL) rechnete Dipl.-Med. Andersen, nie- dergelassener Urologe, vor, daß sich der Aufwand für die ambulante Durchführung dieser häufigen Be- handlungsmethode für niedergelasse- ne Spezialisten nicht lohne: „Von den eingenommenen 825 DM zahle ich 500 DM an das Krankenhaus, das Gerät und Fachkräfte bereitstellt, vom Rest gehen die Kosten für Nachunter- suchungen und -behandlungen ab, so daß ich am Ende oft im Minus liege.“

Angesichts einer Vergütung von durch- schnittlich 3 000 DM für eine statio- näre ESWL-Behandlung sei deshalb eine deutlich bessere Honorierung der ambulanten Behandlung gerechtfer- tigt. Auch die Krankenkassen würden auf diese Weise viel Geld sparen.

Trotz hoher Investitionen ver- dienten niedergelassene Urologen pro Patient und Quartal schon heute weniger als Allgemeinärzte, sagte der

Berliner Landesvorsitzende des Be- rufsverbandes Deutscher Urologen, Jürgen Simon. „Mit Händen und Füßen“ wehre er sich deshalb gegen die Übernahme weiterer kranken- hausersetzender Leistungen durch niedergelassene Kollegen, wenn diese nicht angemessen an den eingespar- ten Kosten beteiligt werden.

Simon betonte jedoch auch, daß Allgemeinärzte keineswegs zuviel ver- dienten. Ein Primärarztsystem halte er dennoch allenfalls in ländlichen Ge- genden, nicht aber in Großstädten für sinnvoll. Auch ließ er durchblicken, daß Allgemeinärzte nach seiner An- sicht mit gewissen primärärztlichen Aufgaben wie etwa der Krebsvor- sorgeuntersuchung bei Männern über- fordert seien, zumal dann, wenn weite- re als die bisher üblichen Untersu- chungen (zum Beispiel die PSA-Be- stimmung) in den Vorsorgeleistungs- katalog aufgenommen würden.

Einig waren sich die Vertreter der Berliner Urologen, daß Einspar- möglichkeiten in Spezialgebieten wie der Urologie besser genutzt werden müssen. Neben der gemeinsamen Anschaffung und Nutzung von Groß- geräten oder den bereits erfolgreich praktizierten Kooperationen mit Krankenhäusern in der Gerätenut- zung sahen sie in der Verbesserung der Kommunikation zwischen nie- dergelassenen Ärzten und Kranken- hausärzten eine wesentliche Aufga- be. So sind in einem Pilotprojekt in Berlin zur Zeit 15 urologische Arzt- praxen mit den Kliniken für Urolo- gie der Krankenhäuser Benjamin Franklin und Urban über EDV ver- bunden und können wichtige Patien- tendaten (mit Einwilligung der Be- troffenen) direkt voneinander abfra- gen. Dr. med. Bernhard Albrecht A-3052 (32) Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 48, 27. November 1998

P O L I T I K AKTUELL

Ambulante Versorgung

Berliner Urologen drängen auf bessere Vergütung

Die kleineren Fachgruppen fürchten ein Primärarztsystem – begünstigt durch die neue Bundesregierung.

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