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Archiv "Allgemeinmedizin: 84 Millionen Euro für die Weiterbildung" (20.04.2012)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 109

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Heft 16

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20. April 2012 A 787 ALLGEMEINMEDIZIN

84 Millionen Euro für die Weiterbildung

Die Weiterbildung im Fach Allgemeinmedizin wird seit 1999 finanziell gefördert, 2010 wurde das Förderprogramm neu strukturiert. Seither sollen die Ergebnisse jedes Jahr evaluiert werden. Nun liegt der erste Bericht vor.

W

irkt es, oder wirkt es nicht?

Die Frage stellt sich insbe- sondere dann, wenn viel Geld fließt.

Um mehr Transparenz über die Aus- wirkungen des Förderprogramms Allgemeinmedizin zu schaffen, ver- ständigten sich die Vertragspartner darauf, die Ergebnisse jährlich zu evaluieren. Anlass dazu war eine Neustrukturierung des Programms, die am 1. Januar 2010 in Kraft trat (siehe Kasten). Jetzt haben die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), die Deutsche Krankenhaus- gesellschaft (DKG) und der Spit- zenverband der gesetzlichen Kran- kenversicherung zusammen mit dem Verband der privaten Kranken- versicherung und der Bundesärzte- kammer den ersten Evaluationsbe- richt vorgelegt. Er ist eine Bestands- aufnahme des Jahres 2010 und soll die Grundlage schaffen, von der aus man die weitere Entwicklung des Förderprogramms bewerten kann.

Dem Bericht zufolge wurden 2010 in den Praxen niedergelasse- ner Ärzte 3 263 und in den Kran- kenhäusern 1 923 Ärzte in Weiter- bildung gefördert. Im ambulanten Bereich flossen Fördermittel in Hö- he von rund 76 Millionen Euro, die je zur Hälfte von den Kassenärzt - lichen Vereinigungen (KVen) und den Krankenkassen getragen wur- den. Im stationären Bereich waren es circa 8,1 Millionen. Von den 10 460 Facharztanerkennungen, die die Landesärztekammern im Jahr 2010 ausgesprochen haben, entfie- len zehn Prozent (1 085) auf die Allgemeinmedizin.

Mit einer Bewertung der aktuel- len Zahlen tun sich die Vertrags- partner allerdings schwer. Aufgrund der geänderten Rahmenbedingun- gen im Zuge der Neustrukturierung sei ein Vergleich mit den Vorjahren nur bedingt möglich, heißt es im

Evaluationsbericht. Es zeichne sich jedoch ab, dass der stark rückläufi- ge Trend bei Ärzten in der Weiter- bildung von 2008 auf 2009 im Jahr 2010 abgebremst werden konnte.

Im stationären Bereich ist dem Bericht zufolge ein leichter Anstieg der Zahl geförderter Stellen erkenn- bar. Positiv werten die Autoren da- bei, dass 660 Krankenhäuser, jedes dritte in Deutschland, im Rahmen des Förderprogramms angehende Hausärzte weitergebildet haben.

Koordinierungsstellen gibt es bisher in zwölf Regionen

Gefördert wird die Weiterbildung im Fach Allgemeinmedizin seit 1999. Rein rechnerisch standen da- für seither jährlich etwa 100 Millio- nen Euro zur Verfügung. Doch die Förderkontingente wurden nur je- weils zu gut zwei Dritteln aus - geschöpft. KBV, DKG und Kran- kenkassen starteten deshalb 2009 einen neuen Anlauf, um die Weiter- bildungsbedingungen zu verbessern.

Im Fokus standen dabei die Weiter- bildungsstruktur und die Vergütung.

Denn während die allgemeinme - dizinischen Weiterbildungsassisten- ten im Krankenhaus nach Tarif be-

zahlt wurden, rund 4 000 Euro brut- to monatlich, erhielten sie im am- bulanten Bereich meist nur 2 040 Euro. Das entsprach der Förder- summe. Die Vertragspartner einig- ten sich deshalb 2009 darauf, die Vergütung in der ambulanten Ver- sorgung anzuheben.

Viel verspricht man sich darüber hinaus von der bundesweiten Ein- richtung sogenannter Koordinie- rungsstellen. Sie sollen die ange- henden Hausärzte bei der Organi - sation ihrer Weiterbildung unter- stützen und als Vermittlungsstelle zwischen Krankenhäusern und Arzt- praxen dienen. Koordinierungsstel- len existieren inzwischen in zwölf der 17 KV-Bereiche. Die restlichen Regionen sollen in diesem Jahr fol- gen. „Programme wie die Förde- rung der Allgemeinmedizin sind ein wichtiger Baustein, um die Attrakti- vität des Arztberufs zu steigern“, er- klärte der Vorstandsvorsitzende der KBV, Dr. med. Andreas Köhler, anlässlich der Veröffentlichung des Evaluationsberichts. „Wenn wir ei- ne wohnortnahe ambulante Versor- gung aufrechterhalten wollen, müs- sen wir uns dafür starkmachen.“

Heike Korzilius Seit 1999 fördern die gesetzli-

chen Krankenkassen und (antei- lig) die private Krankenversiche- rung allgemeinmedizinische Weiterbildungsstellen in den Krankenhäusern. Im ambulanten Bereich beteiligen sich die Kas- senärztlichen Vereinigungen (KVen) zur Hälfte an der Förder- summe. Eine Neufassung des Förderprogramms trat am 1. Ja- nuar 2010 in Kraft.

Seither werden im ambulan- ten Bereich allgemeinmedizi- nische Weiterbildungsstellen statt mit 2 040 mit 3 500 Euro monatlich gefördert. In unterversorgten Gebieten gibt es einen Zuschlag von insgesamt 500 Euro.

Im Krankenhaus werden Stel- len in der Inneren Medizin und ihren Schwerpunkten mit 1 020 Euro monatlich geför-

dert, in anderen Gebieten der unmittelbaren Patientenver- sorgung gibt es 1 750 Euro.

Flächendeckend sollen Koor- dinierungsstellen eingerich- tet werden, um den Ärzten eine reibungslose Weiterbil- dung zu ermöglichen.

Eine Lenkungsgruppe auf Bundesebene bewertet jähr- lich die Auswirkungen des Förderprogramms.

DAS FÖRDERPROGRAMM

P O L I T I K

Referenzen

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