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Archiv "Allgemeinmedizin: Erleichterungen für die Weiterbildung - Endlich gemeinsames Vorgehen von Ärzten und Krankenhausträgern" (13.10.1977)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Ärztliche Mitteilungen

Herausgeber: Bundesärztekammer und Kassenärztliche Bundesvereinigung

Allgemeinmedizin:

Erleichterungen für die

Weiterbildung

Endlich gemeinsames Vorgehen von Ärzten und Krankenhausträgern

Die sich abzeichnende Situation der niedergelassenen Ärzte und die Information der Studenten über die Allgemeinmedizin könnten dazu führen, daß in stärkerem Maße als bisher junge Ärzte zur Weiterbildung in der Allgemeinmedizin tendieren. Zur Zeit bestehen jedoch nur wenige Möglichkeiten, die in der Weiter- bildungsordnung vorgeschrie- benen Tätigkeiten an Kranken- häusern zu absolvieren.

Nach längeren Verhandlungen haben Ärzteschaft und K ankenhaus- träger jetzt gemeinsam „Empfehlungen über die Weiterbildung zum Arzt für Allgemeinmedizin" herausgegeben. Dadurch soll die klini- sche Weiterbildung zum Allgemeinarzt erleichtert und Nachwuchs für diesen bedeutenden Bereich ärztlicher Tätigkeit gewonnen wer- den. Wie notwendig das ist, zeigt allein schon ein Blick in die Ärztestatistik: Erstmals zu Beginn des Jahres 1977 waren in freier Praxis mehr Fachärzte als Praktische Ärzte oder Ärzte fürAllgemein- medizin niedergelassen. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Zahl der Fachärzte in freier Praxis um rund 1400 auf 26 756 erhöht, während nur 230 Praktische Ärzte und Allgemeinmediziner mehr niedergelassen waren als 1976, nämlich 25 934.

Diese Tatsache kann nicht überraschen. Denn in den Jahren zuvor war schon eine ständige Zunahme der Facharztzahlen und eine Abnahme der Zahl der niedergelassenen „Nicht-Fachärzte" regi- striert worden. Analysiert man dieses Faktum, so wird schnell er- kennbar, daß einer der Hauptgründe hierfür darin zu suchen sein dürfte, daß es in der Bundesrepublik Deutschland keine ausreichen- den Möglichkeiten zur Weiterbildung in der Allgemeinmedizin an Krankenanstalten gibt. Dieser Mangel hat unter anderem auch dazu geführt, daß sich die Zahl der Ärzte, die sich nach vierjähriger Weiterbildung als Allgemeinärzte niederlassen, zu der Zahl der

„Praktischen Ärzte" wie 1 zu 5 verhält.

Nur während der zweimonatigen Pflichtfamulatur bei niedergelasse- nen Ärzten hatten Medizinstudenten bisher die Möglichkeit, sich über die Tätigkeit des Praktischen Arztes während ihrer Ausbildung zu unterrichten. Vom nächsten Jahr an sollen allerdings aufgrund der in Aussicht genommenen Änderungen der Approbationsord- nung — alle Studenten Vorlesungen über Allgerneinmedizin hören können; derzeit ist das noch nicht an allen Universitäten der Fall.

Ferner muß in Zukunft bei der Meldung zum Zweiten Teil der ärztli-

Heft 41 vom 13. Oktober 1977 2419

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Empfehlungen

„Die Deutsche Krankenhausge- sellschaft, die Bundesärztekam- mer, die Kassenärztliche Bun- desvereinigung, der Berufsver- band der Praktischen Ärzte und Ärzte für Allgemeinmedizin Deutschlands, der Hartmann- bund — Verband der Ärzte Deutschlands, der Marburger Bund — Verband der angestellten und beamteten Ärzte Deutsch- lands, der Verband der leitenden Krankenhausärzte Deutschlands, der Verband der niedergelasse- nen Ärzte Deutschlands emp- fehlen

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den Krankenhausträgern und den leitenden Krankenhausärz- ten, im Rahmen der vorhandenen Stellenpläne für den ärztlichen Dienst der Krankenhäuser in aus-

reichender Zahl Planstellen für die Weiterbildung von Ärzten für Allgemeinmedizin zur Verfügung zu stellen;

0 den für das Gesundheitswe- sen zuständigen Ministern und Senatoren der Länder und den Ärztekammern, im Rahmen der Gesetzgebung und ihrer Verwal- tungspraxis zum ärztlichen Wei- terbildungsrecht die Vorausset- zung hierfür zu schaffen;

C) den Kostenträgern, auch ih- rerseits an der Verwirklichung des Anliegens mitzuwirken;

® den Krankenhausgesellschaf- ten, Ärztekammern, Ärzteverbän- den und sonst Beteiligten, auf Landesebene unverzüglich Ver- handlungen mit dem Ziel aufzu- nehmen, diese Empfehlungen schnell zu verwirklichen."

Die Information:

Bericht und Meinung

Weiterbildung zum Allgemeinarzt

chen Prüfung nachgewiesen wer- den, daß ein Kurs (Praktikum) für Allgemeinmedizin absolviert wur- de. In diesem Teil der ärztlichen Prüfung werden dementspre- chend auch Fragen zu beantwor- ten sein, die sich auf die Allge- meinmedizin beziehen. Den Medi- zinstudenten wird damit erstmals während der Ausbildung die Ver- pflichtung auferlegt, sich mit der Allgemeinmedizin zu befassen. Da im Augenblick noch nicht in allen Regionen unseres Landes genü- gend Famulaturplätze in der Allge- meinmedizin zur Verfügung ste- hen, wird dieser Kurs möglicher- weise für die Studenten die erste intensive Berührung mit der Tätig- keit des Praktischen Arztes sein.

Weiterbildungsstellen fehlen oft

Die sich abzeichnende Verände- rung der Situation der niederge- lassenen Ärzte und die Informa- tion der Studenten über die Allge- meinmedizin könnten in den näch- sten Jahren dazu führen, daß mög- licherweise in stärkerem Maße als

bisher junge Ärzte zur Weiterbil- dung in der Allgemeinmedizin ten- dieren. Zur Zeit bestehen jedoch nur wenige Möglichkeiten, die in der Weiterbildungsordnung vorge- schriebenen Tätigkeiten, die Vor- aussetzung zur Anerkennung als Allgemeinarzt sind, an Kranken- häusern zu absolvieren.

Da die Zahl der Krankenhäuser in der letzten Zeit zurückgeht, wird auch die Chance geringer, eine Assistenzarztstelle zur Weiterbil- dung in der Allgemeinmedizin zu übernehmen. Hinzu kommt, daß die in allernächster Zeit zu erwar- tende Welle an neu approbierten Ärzten viele veranlassen wird, sich zum „Facharzt" weiterzubilden — allein schon deshalb, um mög- lichst lange und kontinuierlich am Krankenhaus bleiben zu können;

anderenfalls bestünde vielleicht die Gefahr, zeitweilig keine Stelle zur Weiterbildung als Allgemein- arzt am Krankenhaus zu finden.

Sogar heute schon fehlen allge- meinärztliche Weiterbildungsstel- len. Versuche, unter anderem auch unter Bezug auf den Sicher-

stellungsauftrag der Kassenärztli- chen Vereinigungen, die Einrich- tung und entsprechende Beset- zung von Assistenzarztstellen durch die Kassenärztlichen Verei- nigungen zu fördern, haben sich leider nicht bundesweit durchge- setzt und konnten das Problem auch nicht lösen.

In den letzten Jahren hatten be- reits zahlreiche ärztliche Organi- sationen und Verbände Vorschlä- ge ausgearbeitet, um eine ausrei- chende Zahl von Assistenzarztstel- len zur Weiterbildung in der Allge- meinmedizin zur Verfügung zu stellen. Nunmehr haben — um den notwendigen Wechsel in der klini- schen Weiterbildung zum Allge- meinarzt zu institutionalisieren — in den vergangenen Monaten auch Gespräche der ärztlichen Spitzen- organisationen und Verbände mit der Deutschen Krankenhausge- sellschaft stattgefunden. Gemein- sam erarbeiteten sie Empfehlun- gen und Stellungnahmen, mit de- ren Hilfe an den Krankenhäusern mehr Weiterbildungsmöglichkei- ten in der Allgemeinmedizin in Form von fest eingerichteten und als solche ausgewiesenen Plan- stellen einzurichten.

Wegen der Dringlichkeit, ausrei- chenden Nachwuchs an Ärzten für Allgemeinmedizin zu gewinnen, haben die Spitzenorganisationen ihre (Unter-)Gliederungen in den Ländern aufgefordert, dafür zu sorgen, durch geeignete gemein- same Aktionen möglichst umge- hend solche Weiterbildungsstellen an Krankenhäusern in ausreichen- der Zahl zur Verfügung zu stellen (Wortlaut der Empfehlung im Ka- sten auf dieser Seite). Ferner wurde ein Merkblatt verabschiedet (Wortlaut auf der nächsten Seite) mit welchem den Entscheidungs- trägern für die allgemeinärztliche Weiterbildung erläutert wird, wie notwendig eine schnelle und breit- angelegte Durchführung der Emp- fehlung ist und was zu deren Rea- lisierung getan werden kann. Die an der Empfehlung Beteiligten wollen zudem weiter im Gespräch bleiben. Dr. med. H. P. Brauer

2420 Heft 41 vom 13. Oktober 1977 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

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