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Archiv "Facharztweiterbildung Allgemeinmedizin: „Heilen, Führen, Gestalten“" (16.11.2012)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 109

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Heft 46

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16. November 2012 [62]

FACHARZTWEITERBILDUNG ALLGEMEINMEDIZIN

„Heilen, Führen, Gestalten“

Am Uniklinikum Jena kann man sich gleich doppelt qualifizieren: strukturierte Weiterbildung Allgemeinmedizin und Master in Health Care Management.

D

as Land braucht mehr Haus- ärzte, was in erster Linie der demografischen Entwicklung ge- schuldet ist. Deshalb steht die Fach- arztweiterbildung Allgemeinmedi- zin vielerorts im Zentrum der Akti- vitäten von Politik und Hochschu- len. Innovative Konzepte für eine optimale Weiterbildung werden ent- wickelt und erprobt. Sie reichen von der Einrichtung spezieller „Koordi- nierungsstellen Allgemeinmedizin“

über den Aufbau regionaler Weiter- bildungsverbünde bis hin zur Förde-

rung von akademischem Nachwuchs für das Fach. Gemeinsam ist allen Initiativen eine verbindliche Struk- tur, sowohl bei der zeitlichen Abfol- ge der Weiterbildungsabschnitte als auch in den curricularen Lerninhal- ten, die auf einem Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für All- gemeinmedizin basieren.

Führungskräfte qualifizieren Das Universitätsklinikum Jena hat 2009 in Abstimmung mit der Lan- desärztekammer Thüringen das Programm „Strukturierte Weiterbil- dung Allgemeinmedizin“ einge- führt. Die Begriffe „Heilen, Führen, Gestalten“ beschreiben die wesent- lichen Elemente. Dabei richtet sich das Programm in Ergänzung zu an- deren Konzepten vor allem an Ärz-

te, die sich als Führungskräfte qua- lifizieren wollen.

„Heilen“: Das Universitätskli- nikum Jena gewährleistet als Ein- richtung der Maximalversorgung eine umfassende Weiterbildung in allen klinischen Fachgebieten. Ne- ben Abschnitten in Innerer Medizin und Chirurgie sind für die ange - henden Allgemeinärzte auch Wei- terbildungsabschnitte in Geriatrie, Psych iatrie und Palliativmedizin vor gesehen. Der hausärztliche Be- zug wird durch den wöchentlichen

Austausch im Institut für Allge- meinmedizin hergestellt. Angeleitet von erfahrenen Hausärzten werden die Kenntnisse und Erfahrungen aus den jeweiligen klinischen Fach- gebieten in den hausärztlichen Kon- text eingeordnet. In Ergänzung da- zu können die Assistenten an einem Mentoringprogramm mit niederge- lassenen Hausärzten teilnehmen.

„Führen“: Das „In-Bewegung- Setzen“, Leiten, „An-ein-bestimm- tes-Ziel-bringen“ sind urärztliche Aufgaben in der Arzt-Patient-Be- ziehung und im Kollegenteam. Eine paternalistische oder hierarchische Grundhaltung ist damit ausdrück- lich nicht gemeint. Um zu guter Führung anzuleiten, bietet das Insti- tut für Allgemeinmedizin Veranstal- tungen zur Kommunikation mit Pa-

tienten und dem Praxisteam an. Er- gänzend werden Inhalte zur Praxis- leitung vermittelt, unter anderem Qualitätsförderung, evidenzbasierte Medizin oder Praxismanagement.

Seit 2012 können sich angehen- de Allgemeinärzte doppelt qualifi- zieren und in Kooperation mit der Ernst-Abbe-Fachhochschule in Jena begleitend zur Weiterbildung All gemeinmedizin einen „Master of Business Administration Health Care Management“ absolvieren. Der zweieinhalbjährige Fernstudiengang vermittelt betriebswirtschaftliche und gesundheitsökonomische Grundla- gen. Themen sind Führung und Ma- nagement, Personalwesen und Un- ternehmenssteuerung sowie Recht und Ökonomie.

„Gestalten“: Ziel ist es, junge Ärzte in die Lage zu versetzen, ihre Zukunft selbst zu gestalten. Dazu gehört eine sechsmonatige Phase im Institut für Allgemeinmedizin, wo die angehenden Hausärzte selbst- ständig ein Projekt zur Patientenver- sorgung erarbeiten. Neben dem „rei- nen“ Kliniker und dem „reinen“

Ökonomen werden klinisch erfahre- ne Hausärzte mit Führungskompe- tenzen in Praxen, Krankenhäusern, Institutionen, Verbänden und Kör- perschaften des Gesundheitswesens gebraucht, um eine angemessene Patientenversorgung zu sichern.

Der Betreuungsaufwand in ei- nem solchen Programm ist hoch, wie die Erfahrungen in Jena zeigen.

Doch die jungen Ärzte schätzen die Begleitung durch die Fachkollegen.

Außerdem hat das Programm dazu geführt, dass sich inzwischen alle Klinikdirektoren für die Weiterbil- dung des allgemeinmedizinischen Nachwuchses engagieren.

Gemeinsam etwas erreichen:

Die Weiterbildung Allgemeinmedizin in Jena ist kein Gegeneinander.

Foto: picture alliance

B E R U F

Prof. Dr. med. Jochen Gensichen, Dr. med. Katja Stengler, Dr. med. Sven Schulz, Institut für Allgemeinmedizin, Universitätsklinikum

Jena; www.hausarzt-werden-in-thueringen.de

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