DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
AIDS FÜR SIE GELESEN
ronegativen Blutspenderinnen ist gottlob ein sehr seltenes Ereignis.
Außerdem sind in der Bundesre- publik Frauen derzeit noch 10mal seltener mit dem LAV/HTLV-III infi- ziert als Männer.
2. Die psychische Situation einer Milchspenderin ist nicht grund- sätzlich anders als die einer Blut- spenderin. Die potentiellen Blut- spenderinnen haben trotz der ver- wirrenden AIDS-Meldungen in der Laienpresse von ihrer Spendebe- reitschaft in der Großzahl der Fälle nicht Abstand genommen. Sie ha- ben Verständnis dafür, daß ihr Blut nicht nur auf Syphilis, LAV/
HTLV-III, Hepatitis B, sondern in vielen Fällen auch noch auf das Cytomegalievirus untersucht wer- den muß. Ich könnte mir vorstel-
FÜR SIE GELESEN
len, daß nach der Entdeckung wei- terer Viren, z. B. Leukämieviren sowie Hepatitis NonA-NonB-Viren, in Zukunft noch zusätzliche Unter- suchungen bei den Spendern durchgeführt werden müssen.
Auch mit Blick auf die noch unbe- kannten Infektionserreger sowie Restunsicherheiten bei den sero- logischen Tests ist es angemes- sen, bei der Indikation zur Übertra- gung von Blut, Organen, Samen und Muttermilch Zurückhaltung zu üben.
Professor Dr. med. Rainer Laufs Institut für Medizinische
Mikrobiologie und Immunologie Universitäts-Krankenhaus Martinistraße 52
2000 Hamburg 20
primären Hyperparathyreoidismus (k. = 19,37 ± 9,2 ng/ml) und bei Patienten mit metastasiertem Mammakarzinom (k = 6,57 ± 2,98 ng/ml) beobachtet. Die alkalische Phosphatase und das Serumcalci- um waren bei den Patienten mit primären Hyperparathyreoidismus ebenfalls erhöht, während bei den Patienten mit metastasiertem Mammakarzinom, nur die alkali- sche Phosphatase oberhalb des Normbereichs lag. hil
Stracke, H.; Schatz, Ch.; Pralle, H.; Ullmann, J.; Schatz, H.: Osteocalcin, ein Marker bei Er- krankungen mit erhöhtem Knochenumsatz, Deutsche Medizinische Wochenschrift 110 (1985), 1442-1446.
Zentrum für Innere Medizin, Rodthohl 6,6300 Gießen
Prostaglandin verhindert Aspirin- induzierte Blutungen Wassermelonenmagen
oft fehlinterpretiert
Zu den nicht selten übersehenen beziehungsweise fehlinterpretier- ten Veränderungen der Magenmu- cosa im präpylorischen Antrum gehören Gefäßmißbildungen oder Telangiektasien, die zu chroni- schen Blutungen und gegebenen- falls einer Eisenmangelanämie An- laß geben. Häufig wird die Diagno- se einer erosiven Gastritis oder von akuten, blutenden Antrumero- sionen gestellt. Nachdem jedoch Verlaufsbeobachtungen keine Be- fundänderung zeigen, sollte an das Bild des Wassermelonenma- gens gedacht werden.
Die amerikanischen Autoren be- richten über drei Patienten mit schwerer persistierender Eisen- mangelanämie, bei denen die en- doskopische Untersuchung eine streifenförmige Rötung in Analo- gie zu Wassermelonen ergab.
Bioptisch konnte eine Dilatation der Mucosakapillaren mit fokaler Thrombose und fibromuskulärer Hyperplasie der Lamina propria nachgewiesen werden. Bei zwei
Patienten wurde eine Billroth-l-Re- sektion, bei dem dritten Patienten eine Prednisontherapie durchge- führt. Im Resektionspräparat konnte eine Schleimhautverdik- kung mit ektatischem submucö- sen Venenplexus nachgewiesen werden.
Jabbari, M.; Cherry, R.; Lough, J. 0.; Daly, D. S.; Kinnear, D. G.; Goresky, C. A.: Gastric antral vascular ectasia: the watermelon sto- mach. Gastroenterology 87: 1165-1170,1984 Division of Gastroenterology, Department of Medicine, Montreal General Hospital and McGill University, Quebec, Kanada
Osteocalcin
Über die klinische Bedeutung von Osteocalcin bei Erkrankungen mit gesteigertem Knochenumsatz be- richten Stracke et al. in der Deut- schen Medizinischen Wochen- schrift. Das Protein wird in den Osteoblasten und Odontoblasten synthetisiert. Gemessen wurde die Osteocalcin-Konzentration im Se- rum mit dem Radioimmunoassay der Firma Immuno Nuclear Corp.
Als Normbereich geben die Auto- ren )7 = 4,11 ± 1,43 ng/ml (n = 88) an. Erhöhte Serum-Osteocalcin- werte wurden bei Patienten mit
Die Gabe von Acetylsalizylsäure führt zu einem meßbaren Blutver- lust aus erosiven Schleimhautde- fekten der Magenmukosa. Mittels Erythrozytenmarkierung mit 51 Cr läßt sich ein Anstieg des Blutverlu- stes von 0,81 auf 6,5 ml/d ermit- teln. Gibt man hingegen Proban- den zusätzlich das synthetische Prostaglandin E l Misoprostol (Cy- totec®) in einer niedrigen Dosie- rung von 4mal 25 Mikrogramm, so reduziert sich der Blutverlust auf 3,75 ml/d.
In dieser Dosierung läßt sich unter dem oral zu applizierenden Pro- staglandin noch keine Hemmwir- kung auf die Säuresekretion nach- weisen, so daß von einem zytopro- tektiven Effekt ausgegangen wer- den kann. Unter der Gabe von 4mal 650 mg Aspirin wurden in der Misoprostol- und in der Placebo- gruppe identische Plasmaspiegel von 6,8 bis 7,8 Mikrogramm ge- messen.
Cohen, M. M.; Clark, L.; Armstrong, L.; D'Sou- za, J.: Reduction of aspirininduced fecal blood loss with low-dose Misoprostol tablets in man.
Digestive Diseases and Sciences 30:605-611, 1985
Departments of Surgery and Pathology, Uni- versity of Toronto and Mount Sinai School of Medicine, Ontario, Canada M5G 1 x5
Ausgabe A 83. Jahrgang Heft 13 vom 26. März 1986 (65) 893