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Wohnzimmer zum Leben

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Academic year: 2022

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Jahresbericht 2012

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Wichtiger noch als das Bauen ist in einer gemeinnützigen Wohnbau-Genossenschaft wie der Familienheim-Genossenschaft das Wohnen – denn wohnen dauert länger als bauen.

In der FGZ leben und wohnen sehr verschiedene Menschen in unterschiedlich grossen Wohnungen und Reihenhäusern, gebaut in verschiedenen Stilen zu verschiedenen Zeiten. Die Bewohner/innen haben sich wohnlich eingerichtet, so, wie es ihnen gefällt und so, dass es ihnen wohl ist beim Wohnen. Sie alle haben sich mit ihrer Einrichtung eine individuelle, sehr persönliche Welt geschaffen, die sich im «Wohnzimmer», der «guten Stube», dem «Wohnstudio» oder vielleicht auch dem «family living room» oder gar «Salon» wohl am deutlichsten manifestiert.

Das Wohnzimmer bringt die verschiedenen individuellen, kulturellen und gesell- schaftlichen Wohnformen zum Ausdruck.

«Wohnzimmer in der FGZ» ist das Thema der Bilder im Jahresbericht 2012. Auch dort wo Menschen sichtbar sind, stehen sie nicht im Zentrum, sondern der Raum und dessen Einrichtung – Möbel, Bilder, Gegenstände. Aber auch dort, wo die Menschen nicht sichtbar sind, sind sie präsent: Nach dem täglichen Üben vom Klavier aufgestanden und gegangen; auf dem Weg in die

Küche, um Katzenfutter zu holen; die Kaffeetasse abgestellt, um die Möbel doch noch einmal umzustellen; auf dem Weg zum Sofa, um sich auszuruhen; oder gerade den Staubsauger versorgt, weil die Fotografin kommt …

Was die Bilder deutlich machen: Wohnzimmer sind auch Arbeitszimmer, Spielzimmer, Musikzimmer, Ausstellungszimmer, Schlafzimmer, Esszimmer, Hobbyzimmer, Reprä- sentationszimmer – sie sind alles, was Wohnen ausmacht. Wohnen ist ausruhen, arbeiten, Musik machen, schlafen, spielen, kommunizieren, fernsehen, essen und vieles andere mehr – wohnen ist leben.

Die Bilder machen die Vielfalt der persönlichen Wohnumgebungen und Einrichtungen sichtbar. Sie sind wie ein «Spiegel» der Menschen, die sie bewohnen. Jung oder alt, seit Jahren eingelebt oder erst kürzlich eingezogen, mit Kleinkindern oder mit erwachsenen, unterdessen ausgezogenen Kindern, allein lebend oder als Familie oder als Wohngemeinschaft, in einem alten Reihenhaus oder in einer neuen Wohnung – all das kommt vor in den Bildern.

Die FGZ dankt allen Bewohnern und Bewohnerinnen, die mit dem Blick in ihre «Wohn- zimmer» einen Blick in ihre private Welt ermöglicht haben.

Wohnzimmer zum Leben

Die Wohnzimmer-Bilder hat die Fotografin Susanne Völlm umgesetzt. Sie lebt und arbeitet in Zürich. Ihre Spezialgebiete sind Portrait, Architektur und Reportage.

Susanne Völlm wechselte nach zwei Jahren Architekturstudium an der ETH Zürich an die ehem. Staatliche Fachakademie für Fotodesign München, wo sie 2002 als diplomierte Foto- designerin abschloss. 2009 erwarb sie ausser- dem einen MAS-Abschluss (Master of Advanced Study) in Kunst, Design und Innovation an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Basel (FHNW).

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Inhalt

3

4

Einladung GV

6

Einleitung: Wichtiges zu 2012

16

Aus den Organen

26

Verwaltung

30

Altersbetreuung

32

Sozialberatung

37

Baukommission

46

Finanzkommission

48

Freizeitkommission

53

Gartenkommission

57

Sozialkommission

59

Todesfälle

62

Erläuterungen zur Jahresrechnung

64

Jahresrechnung 2012

76

Revisionsstelle

78

Etappen und Bestand

80

Behörden und Kommissionen

82

Personal

86

Stiftung Hilfsfonds

88

Rechnung Hilfsfonds

89

Revisionsbericht Hilfsfonds

90

Impressum

Seit 2003 arbeitet sie als freie Fotografin in Zürich für verschiedene Magazine und Zeitungen, unter anderem für «Wohnen» und für «Hoch- parterre», sowie für verschiedene Architekten und Firmen im Corporate Identity Bereich.

Mehrere Reisen und freie Fotoprojekte führten sie in den letzten Jahren unter anderem nach Spanien, Brasilien und Mexiko.

Ihre freien Fotoarbeiten hat sie in verschiedenen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt und damit auch Preise gewonnen.

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Generalversammlung

88. Jahresbericht und Rechnung 2012

Montag, 17. Juni 2013, 20.00 Uhr 19.15 Uhr Imbiss

20.00 Uhr Beginn der Generalversammlung

im Theatersaal des Volkshauses, Stauffacherstrasse 60, 8004 Zürich

Geschäfte

1. Begrüssung, Wahl der Stimmenzähler/innen 2. Protokoll der ordentlichen

Generalversammlung vom 18. Juni 2012 3. Jahresgeschäfte

3.1 Bericht des Vorstandes 3.2 Jahresrechnung

3.3 Bericht der Revisionsstelle 3.4 Verwendung des Bilanzgewinns 3.5 Wahl der Revisionsstelle,

Entscheid für eine ordentliche Revision 4. Bericht und Rechnung der

«Stiftung Hilfsfonds FGZ»

5. Ergänzungswahl in den Vorstand für den Rest der Amtsdauer 2011 - 2014 – Christine Bucher

– Yves de Mestral – Karin Schulte

(gemäss Antrag des Vorstandes vom 18. April 2013) 5. Mitteilungen zu aktuellen Fragen

6. Diverses 4

(5)
(6)

6

Schwerpunkte 2012

Das Jahr 2012 war mit dem Wechsel des Geschäftsleiters ein besonderes Jahr. Fast 25 Jahre hat Josef Köpfli dieses Amt versehen.

Hier die Schwerpunkte 2012:

Rolf Obrecht löste Josef Köpfli ab: Am 6. Juli ist Josef Köpfli nach über 24 Jahren als Geschäfts leiter feierlich in die Pension ver- abschiedet worden. Sein Weggang geschah zwei Monate früher als vor einem Jahr angekündigt.

Das Abschiedsfest war nach der GV vom Juni eine zweite Gelegenheit, um die vielen Ver- dienste von Josef Köpfli nochmals zu würdigen.

Dankeschön, Sepp, für deine vielen FGZ - Jahre!

– Zum Nachfolger wählte der Vorstand am 14. März auf Antrag einer Findungskommission Rolf Obrecht, den bisherigen Leiter Finanzen.

Rolf Obrecht, der die Abteilungen Buchhaltung und Vermietung etwas umgruppieren wird, hat sein neues Amt am 6. Juli angetreten.

Quartierzentrum Friesenberg: Dank einer Unterschriftensammlung (351 Unterschriften) kam es am 12. April zu einer ausserordentlichen Generalversammlung (GV), an der es in erster Linie um ein Abbruchverbot für Wohnungen im Zentrums-Gebiet ging. Nach langen Diskussionen und einer schriftlichen Abstimmung (Saal - Urnen) fiel der Entscheid deutlich aus: 692 Genossen- schafter/innen votierten gegen das Abbruchver- bot, 225 sprachen sich dafür aus. – Kurz vor dem 12. April wurde auch die Wettbewerbs siegerin für das Zentrumsprojekt bekannt. Es heisst «Emma», stammt vom Architekturbüro Enzmann Fischer Partner AG und konnte im Rahmen einer sehr gut besuchten Ausstellung (über 500 Besucher/

innen) Ende April im Schweighofsaal mit neun andern Projekten besichtigt werden. Der ordent- lichen Generalversammlung vom 18. Juni wurde dann der Projektierungskredit von 6,2 Mio.

Franken für das Projekt «Emma» vorgelegt,

das noch Optimierungspotenzial hat. Die GV hiess den Kredit mit 374 : 60 Stimmen deutlich gut.

Drei Zeilen der neuen Siedlung «Grünmatt»

sind bezogen: Bis Ende 2012 konnten drei der vier Zeilen des Ersatzneubaus «Grünmatt»

bezogen werden. Der Start des Bezugs anfangs Februar war schwierig; wegen der grossen Kälte kam es zu Problemen bei Heizung / Lüftung – Probleme, die Bauleute, FGZ und Bewohner/

innen auch im Winter 2012/13 beschäftigten.

Am 8. September fand das erste Siedlungsfest für die oberen zwei Zeilen statt; der gelungene Anlass mit vielen kreativen Ideen war «Kitt» für die junge grosse Wohn-Gemeinschaft. Am 10.

November war «Tag der offenen Türen» mit viel Publikums - Aufmarsch. Die Siedlung mit der autofreien Baumhaldenstrasse eignet sich für das Spiel der zahlreichen Kinder hervorragend.

Die Sanierung der Reihenhäuser «Arbental»

ist im Gang: Der obere Teil der 13. Etappe konnte im 2012 renoviert werden; alle Häuser erhielten eine neue Küche und ein neues Bad.

Ansonsten geht es um eine sanfte Sanierung, welche die Siedlung wieder für 25 bis 30 Jahre betriebstüchtig macht. Zum Projekt gehört auch eine Photovoltaik-Anlage auf allen Süddächern.

Vertrauensleute-Versammlung besteht neu aus 35 Mitgliedern: An der Generalversamm- lung vom 18. Juni sind die Vertrauensleute für die Amtsperiode 2012 bis 2014 gewählt gewor- den. Das Gremium ist jetzt kleiner und stärker (mehr Kompetenzen, mehr Aufgaben).

Spatenstich für das Anergienetz: Am 4. Juli konnte die FGZ zusammen mit Amstein + Walthert am Brombeeriweg den Spatenstich für die Anergie- netz - Leitungen mit Reden und Apéro feiern.

Bernadette Schniepp folgt auf Madeleine Häfeli: Die FGZ-Altersbetreuung hat seit dem 17. Juli eine neue Leiterin, es ist die bisherige Stellvertreterin Bernadette Schniepp. Madeleine Häfeli ging nach 11 Jahren Leitungsarbeit in Pension. Dass die FGZ-Altersbetreuung heute derart gut «aufgestellt» ist, hat wesentlich mit der Kompetenz und dem grossen Engagement von Madeleine Häfeli zu tun. Dankeschön.

Einleitung

Wichtiges aus dem FGZ-Jahr 2012

Alfons Sonderegger, Präsident

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Walter Frischknecht ist gestorben: Im 7 Alter von 85 Jahren ist Walter Frischknecht am 1. Oktober gestorben. 30 Jahre (1966 –1996) gehörte er dem Vorstand an, 29 Jahre lang präsidierte er die Gartenkommission. Ihm ist es zu verdanken, dass 1966 die Gärten etlicher Reihenhaus - Etappen nicht zugunsten von Auto- parkplätzen verkleinert wurden.

Neues FGZ-Logo mit Rot und Grün: Die FGZ hat ein neues Logo erhalten. Die Farben rot und grün sowie die Üetliberg - Silhouette ersetzen die bisherige blaue Schrift mit dem symbolisierten Hausdach.

Jack Zahner nicht mehr in der Baukommis- sion: Seit 1977, also 35 Jahre lang, war Jack Zahner Mitglied der Baukommission; von 1981 bis 2008 war er ihr Vizepräsident. 2012 ist er nun zurückgetreten. Mit Jack Zahner verliert die FGZ einen engagierten und kompetenten Baufachmann, der uns immer wieder auch mit seinem Humor und seiner Direktheit bereicherte.

Danke, Jack.

Der Blick in die Stadt, in die Schweiz und die Welt

Unser Leben ist von vielen Faktoren abhängig:

Vom Ort und von der Familie, in die wir hinein- geboren werden und die wir allenfalls begründen, von der Tätigkeit, die wir ausüben und entlohnt bekommen, aber auch von der allgemeinen Wirt- schaftslage und von der Politik, die in Zürich, in der Schweiz und auf der Welt betrieben wird.

Um unsere eigene Situation einordnen zu können, lohnt sich ein Blick ins Quartier, in die Stadt, in die Schweiz und in die Welt. So lässt sich einiges besser verstehen. Oder gewisse Er- lebnisse, Ereignisse und Situationen erscheinen in einem andern Licht oder relativieren sich.

Zürich

Zürichs Bevölkerung wächst weiter

Das Friesenberg - Quartier hat sich 2012 moderat entwickelt. Unser Quartier (es ist das flächen- mässig drittgrösste der Stadt) zählte Ende 2012 genau 10 986 Menschen, 364 oder 3,4 % mehr als im Vorjahr (10 622). Gut die Hälfte davon wohnt in der FGZ.

In der ganzen Stadt ist die Bevölkerung 2012 ebenfalls weiter gewachsen, von 390 082 auf 394 012 Personen (+ 3930 oder +1 %). Der Anteil der ausländischen Bevölkerung liegt bei 31,3 Prozent (Friesenberg 21 %). Die Zunahme hat auch mit der gestiegenen Zahl der Geburten zu tun. Rekordjahr seit langem war hier 2011 mit 4760 Geburten, so vielen wie nie mehr seit 1960 (damals waren es über 6000). – Interessant ist auch, wieviele Menschen täglich nach Zürich kommen oder die Stadt verlassen. An Werktagen fahren 213 000 Personen in die Stadt zur Arbeit oder zum Studium, immerhin 59 000 gehen täg- lich den umgekehrten Weg, weil sie ausserhalb Zürichs tätig sind.

Trotz intensivem Wohnungsbau fehlen Wohnungen

Es wird weiterhin heftig gebaut in Zürich; die Vielzahl der Baustellen macht das offensichtlich.

Gebaut werden logischerweise auch Wohnungen:

Insgesamt sind 2255 neue Wohnungen (2011 = 2307) fertig gestellt worden, davon 797 mit vier und mehr Zimmern. Der Gesamtbestand an Woh- nungen betrug Ende 2012 ganz genau 211 971;

das sind 2217 mehr als Ende 2011 (= 209 754).

Das effektive Plus von 2217 ist ein bisschen tiefer als die Zahl der neuen Wohnungen, unter anderem weil es Abbrüche und Umnutzungen gegeben hat. – Im Friesenberg nahm die Zahl der Wohnungen von 4379 auf 4478 zu (+ 99), was wesentlich mit den drei neuen Zeilen der 3. FGZ-Etappe (Grünmatt) zu tun hat. Fast die Hälfte der Friesenberg-Wohnungen befin- det sich im Besitz der FGZ (2207). – Trotz der hohen Bauaktivität fehlt es in Zürich (wie fast seit Jahrzehnten) an Wohnungen. Das hat mit dem «Drang nach Zürich» und der entsprechend hohen Nachfrage zu tun. Dazu kommt, dass viel häufiger solo und auch viel weniger eng als noch 1962 gewohnt wird. Damals hatte Zürich mit 440 180 Personen den bislang höchsten Bevölkerungsstand. Heute sind wir zwar über 40 000 Bewohner/innen weniger als 1962, aber es gibt rund 64 000 Wohnungen mehr.

Die Stadt hat weiterhin 723 Mio. Eigenkapital Auch im Jahre 2012 sind von den beiden Gross- banken keine Gewinnsteuern bezahlt worden;

dieser Zustand dauert nun bereits fünf Jahre an.

Dass die Stadt Zürich dennoch so gut aufgestellt ist, macht Freude. Während die Rechnung 2011 mit einer «schwarzen Null» (6 Mio. Franken Defizit) abschloss, sieht es für die Rechnung 2012 etwas weniger gut aus, musste doch ein

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Defizit von 33 Millionen Franken ausgewiesen werden. Bei den Steuererträgen der natürlichen Personen (- 68 Mio.) fiel der Ausgleich der kalten Progression ins Gewicht; dafür bezahlten die juristischen Personen mehr als im Vorjahr (+ 72 Mio.); zudem legten die Grundstücksteuern (+ 31,5 Mio.) wieder zu. Erstaunlich hoch bleibt das Eigenkapital: Dank einem Aufwertungsge- winn von 42 Mio. bei den Spitalanlagen ist es gar höher als Ende 2011 (723 statt 714 Mio.) – allen Katastrophen-Propheten zum Trotz.

UNO - Jahr der Genossenschaften

Wer durch Zürichs Quartiere zog, konnte 2012 an vielen Orten Transparente sehen, welche die Genossenschaftshäuser schmückten. Mit ver- schiedenen Slogans wie «spekulationsfrei» oder

«mehr als wohnen» wurde auf das UNO-Jahr der Genossenschaften hingewiesen. Obwohl gerade die Genossenschaften in der Stadt Zürich sehr aktiv sind – sie bauten im Berichtsjahr 837 der 2255 neuen Wohnungen – war das Echo auf das UNO-Jahr mässig. So oder so: Die Idee des ge- meinschaftlichen Wohn-Eigentums ist nach wie vor «top» und, wie das Beispiel Zürich zeigt, auch äusserst erfolgreich. Gleichwohl bleiben Proble- me: Zum einen hält der Mangel an preiswerten Wohnungen an, zum andern ist die Nachfrage nach Wohnungen in Zürich enorm, und das wirkt generell preistreibend. Umso wichtiger sind ge- meinnützige Wohnbauträger, die sich an die Kos- tenmiete halten und mit ihrem Wohnbesitz weder spekulieren noch Gewinne schreiben wollen.

Klares Ja zum Sechseläutenplatz

60,7 % der Stadtzürcher/innen haben am 23.

Sep tember für die Neugestaltung des Sechse- läutenplatzes beim Bellevue (Valser Quarzit als Naturstein-Belag) 17,2 Millionen Franken be- willigt. Der 16 000 m2 grosse Platz soll 51 Bäume bekommen. Weil der Regierungsrat im Dezember einen Spurabbau, der Teil der Abstimmungs- vorlage gewesen war, nicht bewilligte, wird der Platz nun möglicherweise 300 m2 kleiner.

Allerdings hat der Stadtrat Rekurs gegen den Regierungsratsentscheid eingelegt.

Der neue Chefdirigent des Tonhalle- Orchesters ist 26-jährig

Der neue Tonhalle-Dirigent heisst Lionel Bringuier und tritt im September 2014 sein Amt an. Er folgt auf den 76-jährigen David Zinman, der das Orchester seit der Saison 1995/96 leitet und es zu einem der ganz grossen Orchester gemacht hat. Bringuier war der Favorit der Musikerinnen und Musiker. Obwohl er sehr jung ist, hat sich der Franzose international als Dirigent, Cellist und Pianist bereits einen Namen gemacht.

«Hypodrom» heisst der Stadion-Sieger Am 24. Oktober präsentierte die Stadt zusam- men mit GC und dem FCZ das neue Fussball- Stadion-Projekt im Hardturm. Es soll Platz für maximal 19 500 Zuschauerinnen und Zuschauer bieten, und zwar auf Sitz- und Stehplätzen. Das Projekt nennt sich «Hypodrom» und stammt vom Badener Architekturbüro Burkard Meyer, das in einem Wettbewerb die Graber Pulver Architekten (FGZ - Siedlung «Grünmatt») hinter sich liess.

Der Bau alleine dürfte rund 150 Mio. Franken kosten; dazu kommen jährliche Betriebskosten.

Spatenstich soll im 2015 sein, sofern das Stadion überhaupt kommt. Nebenan ist eine kommunale Wohnsiedlung geplant, in der auch noch die Stiftung Wohnungen für kinderreiche Familien Platz für eine Siedlung bekommt.

Martin Vollenwyder tritt zurück

Ende Oktober gab der Stadtzürcher Finanzvor- stand seinen Rücktritt per Mai 2013 bekannt.

Der Vollblutpolitiker hatte nicht nur eine soziale Ader und eine gute Hand für Zürichs Finanzen, er gehört auch zu jenen Politikern, bei denen man weiss, wo sie stehen. So vertrat er immer wieder ungeschminkt eigene Positionen, auch wenn sie bei seiner Partei (FDP) nicht immer Freude auslösten. Journalist/innen kamen gerne zu seinen Medienkonferenzen, weil er jeder- zeit gut war für träfe Aussagen und stimmige Wortbilder. Für die Nachfolge Vollenwyders kam es am 3. März 2013 zu einer Ersatzwahl noch ohne Wahlsieger (Marco Camin, FDP, knapp vor Richard Wolff, AL). Am 21. April lag dann Wolff vorne und wurde so erster AL - Stadtrat.

Stadtzürcher bejahen Kunsthaus- Erweiterung

Mit 53,9 % Ja haben die Stimmenden der Stadt Zürich am 25. November für die Kunst- haus-Erweiterung einem Investitionsbeitrag von 88 Mio. Franken sowie einer Erhöhung 8

Die Idee des gemeinschaftlichen Wohn- Eigentums ist nach wie vor «top» und, wie das Beispiel Zürich zeigt, auch äusserst erfolgreich.

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des jährlichen Unterhalts- und Betriebsbeitrags um 7,5 Mio. Franken zugestimmt. Realisiert wird jetzt ein Projekt, das der englische Architekt David Chipperfield entworfen hat; er verfügt über viel Erfahrung mit Museumsbauten.

Schweiz

Zahl der Arbeitslosen wieder höher Die Folgen der Immobilien- und Finanzmarkt- krise, die Schulden der USA und vieler europä- ischer Länder sowie der starke Franken lassen auch die Schweiz nicht unberührt. Leider ist die Zahl der Arbeitslosen wieder angestiegen – innert Jahresfrist von 130 662 auf 142 309 (3,3 % der Erwerbsfähigen). Rekordzahlen wie 1997 – damals waren 188 000 Menschen ohne Arbeit – sind zum Glück noch kein Thema.

Mit 3,6 % ist die Jugendarbeitslosigkeit noch etwas höher: Ende 2012 waren 20 350 der 15- bis 24-jährigen ohne Arbeit (2011: 18 858).

– Weiterhin positiv hingegen ist die Entwicklung der Erwerbstätigen: Ende September 2012 wurden 4,81 Mio. Erwerbstätige gezählt (davon 1,39 Mio. Ausländer/innen). Das sind erstaun- liche 1,6 % mehr als ein Jahr zuvor (4,732 Mio.). Bei den Frauen ist die Zunahme mit 2,5 % deutlich höher als bei den Männern (0,9 %), und bei den ausländischen Arbeitskräften mit +3,6 % deutlich stärker als bei den schweizerischen (+0,9 %). Angestiegen ist auch die Zahl der Teilzeit-Arbeitenden (Pensum kleiner als 90 %), und zwar um 64 000 auf 1,493 Millionen. Offen ist, wie viele der Teilzeiter/innen «auf Abruf» und mit unsicherer Lohnhöhe angestellt sind.

Zweitwohnungs-Initiative knapp angenommen

Das überraschendste Ergebnis der Volksabstim- mungen 2012 in der Schweiz war das knappe Ja (50,3 %) vom 11. März für die Volksinitiative

«Schluss mit uferlosem Bau von Zweitwohnun- gen!» von Umweltschützer Franz Weber. Mit der Umsetzung gibt es aber einige Probleme und ganz viel Zögerliches. – Gleich zweimal scheiterte der Hauseigentümer - Verband (HEV):

Die Bauspar - Initiative (steuerliche Vorteile beim Erwerb von selber genutztem Wohneigentum) erreichte am 17. Juni nur gerade 31 % Ja- Stimmen; knapper fiel die Niederlage am 23. September aus bei der Volksinitiative

«Sicheres Wohnen im Alter (47,9 % Ja). – Haushoch scheiterte die vom Parlament klar befürwortete Management - Care - Vorlage am 17. Juni (76 % Nein); nicht besser erging es der

AUNS - Initiative «Staatsverträge vors Volk»

(73,9 % Nein). – Punkten konnte am 23. Sep- tember die Jugendmusikförderung mit 74,3 % Ja, während die Volksinitiative «Schutz vor Passiv- rauchen» mit 77,1 % Nein klar durchfiel.

Pauschalsteuer auch in Baselland versenkt Als fünfter Kanton (nach ZH, AR, SH und BS) hat Baselland am 23. September mit deutlichen 61,5 % die Pauschalsteuer für reiche Ausländer abgeschafft. Der Kanton Bern sagte hingegen Nein zum gleichen Anliegen; immerhin stimmten die Berner/innen einer Verschärfung der Bemes- sungsgrundlage zu. Vor allem im Berner Oberland war die Initiative, die von links kam, umstritten.

Die Region hatte Angst, dass mit der Abschaf- fung auch die reichen Ausländer verschwinden würden. Dass die gegenüber Schweizern unge- rechte Pauschalsteuer ausgerechnet in «heimat- lich» argumentierenden Kreisen befürwortet wird, bleibt eines der grossen Rätsel. Eigentlich weiss jedermann, dass die reichen Pauschalbesteuerten ihren eigenen Staat um massive Geldsummen prellen, dennoch tut man sich schwer, sie «nor- mal» wie alle andern zu besteuern. – Weil Ende November eine nationale Volksinitiative «Schluss mit Steuerprivilegien für Millionäre» eingereicht wurde, kann sich auch das Schweizer Volk in etwa zwei Jahren zur Pauschalbesteuerung äus- sern. Derzeit profitieren rund 5000 Ausländer – oft Millionäre und Milliardäre – vom großzügigen Schweizer Steuersystem.

Hildebrand-Rücktritt zum Jahresauftakt Das Jahr 2012 begann wirtschaftspolitisch mit einem Knaller: Der amtierende Nationalbank- Präsident Philipp Hildebrand gab am 9. Januar seinen Rücktritt bekannt. Er bringe es nicht fertig, zweifelsfrei zu beweisen, dass nicht er, sondern seine Frau Kashya die heftig kritisierten Devisentransaktionen veranlasst habe. Weil er also «seine Unschuld nicht beweisen» könne, gehe er. Unterdessen hat Hildebrand eine bestbe- zahlte Stelle im Ausland gefunden. Spannend bei der ganzen Affäre waren die Aktivitäten einiger SVP - Politiker, darunter Übervater Christoph Blocher. Sie, die aktuell das Bankgeheimnis in der Bundesverfassung festschreiben möchten, benutzten für ihre Hildebrand - Jagd ungeniert private Bank - Kunden - Daten, die von einem Bank- angestellten fotografiert wurden. – Neuer Präsi- dent des Nationalbank-Direktoriums ist jetzt Thomas Jordan, der bereits dem Direktorium angehörte. Er wurde am 18. April vom Bundesrat gewählt. Jordan bekräftigte, dass er sich wie

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10 Vorgänger Hildebrand für einen Mindestkurs von Fr. 1.20 pro Euro stark machen werde; für die Exportwirtschaft noch besser wären Fr. 1.30.

Fluglärm-Streit nicht gelöst

Am 28. Januar hat Bundesrätin Doris Leuthard wohl etwas voreilig die Einigung mit Deutschland im Fluglärmstreit bekanntgegeben. Am 2. Juli kam es zwar zur Unterzeichnung eines Staats- vertrages, der aber von den Parlamenten beider Länder genehmigt werden muss. Widerstand ist programmiert, zumal sich nicht einmal Leuthard und der deutsche Verkehrsminister Peter Ramsauer über die Auslegung des Vertrags einig sind. Prompt kündigte Ramsauer nach Ge- sprächen mit Vertretern aus Baden-Württemberg am 26. November an, der Ratifizierungsprozess des Vertrags werde sistiert.

Andern Staaten Steuergeld wegnehmen und sich dann im Recht fühlen

Irgendwie scheinen sich ganz viele in der Schweiz noch immer um Realitäten zu foutieren.

Dass etliche Schweizer Banken jahrzehntelang Steuerflüchtlingen geholfen haben, ihr Geld vor dem eigenen Staat zu verstecken, und dass das eigentlich nicht geht, das will man lieber gar nicht hören. Konrad Hummler, Chef der in den USA angeklagten Bank Wegelin und bis vor kurzem NZZ-Verwaltungsrat, geht da noch etwas weiter. Er bezeichnete Steuerhinterziehung noch vor wenigen Monaten «als Akt der Freiheit».

Pech nur für ihn, dass sein Geschäftspartner Otto Bruderer Anfang 2013 in den USA zuge- geben hat, mit der Steuerhinterziehungs - Hilfe

«Falsches getan» zu haben, und zwar bewusst.

Bruderer setzte sogar noch einen drauf und platzierte eine Pauschalbeschuldigung: «Dieses Verhalten war unter Schweizer Banken üblich.»

Seine Aussagen lösten in der Schweiz viel Ärger aus, doch die Bank Wegelin kam so mit 74 Mio.

Dollar Busse davon. Bruderer selbst wurde mit dem bösen Wort «Verräter» eingedeckt, was für ein einigermassen redliches Geständnis kaum sehr stimmig ist. – Als Verräterin wurde auch Bundesrätin Eveline Widmer - Schlumpf betitelt, nur weil sie Ende Jahr meinte, man müsse ange- sichts der aktuellen Lage jetzt auch über den au- tomatischen Informationsaustausch nachdenken.

Zwar sind sich etliche strategische Köpfe des Bankenplatzes Schweiz seit längerem einig, dass das Bankgeheimnis ein Auslaufmodell ist.

Aber so richtig «sagen» will man das nicht.

Hört man Konrad Hummler (Bank Wegelin) zu, so geht es bei der Steuerflucht bloss um Ver-

mögenserhaltung und nicht etwa um Vermögens- Vermehrung. Der Grossteil der Steuerhinter- ziehungen geschehe also nicht aus Gier, sondern aus Misstrauen gegenüber dem Staat, der seine Aufgaben nicht löse. Deshalb versteigt sich Hummler dazu, die Steuerflucht als «legitim», ja als «Notwehr» zu bezeichnen. Das Bank- geheimnis wird zum «Asylrecht» emporstilisiert und Deutschland z.B. als «Unrechtsstaat»

dif famiert. In einem Essay über Hummler stellt Sebastian Seibt (Tagi) beim Bankier einen blinden Fleck fest: «Alle stehen unter Verdacht.

Nur die Vermögenden nie. Sie sind stets Ver- folgte.» Und wie Hummler empören sich noch immer viele Schweizer/innen (darunter auch wenig habliche), weil das Ausland einfach nicht ver stehen will, dass wir das Recht haben, mit reichen ausländischen Steuerflüchtlingen so nett zu sein. Und darum haben sich dann viele die Augen gerieben, als der deutsche Bundesrat das Abgeltungssteuerabkommen mit der Schweiz am 23. November ablehnte, weil es «zu wenig Steuergerechtigkeit» bringe. Nur gerade 21 von 69 Stimmenden bejahten das Abkommen.

Derweil befinden sich etliche Schweizer Banken weiterhin in Bedrängnis, weil sie z.B. beim Manipulieren der Libor-Zinsen mitmachten, was alleine bei der UBS zu einer Busse von happigen 1,4 Mrd. Franken führte. Kolumnist Peter Schneider (SonntagsZeitung) frotzelte denn auch, dass die «Sparte Busse» bei der UBS bald die höchsten Umsätze produziere.

Zur «Banken-Not» passt, dass am 20. November der frühere UBS-Händler Kweku Adoboli in London zu sieben Jahren Haft verurteilt wurde.

Er hatte der UBS mit börsennotierten Indexfonds einen Handelsverlust von 2,3 Mrd. Dollar verur- sacht. Für England war das der grösste Betrugs- fall der Landesgeschichte.

Christoph Mörgeli mit Problemen

Am 21. September wurde Christoph Mörgeli, SVP - Nationalrat, als Leiter des Medizinhistori- schen Museums der Uni entlassen – offenbar, weil er den Anforderungen nicht genügte.

Die Uni stellte ihn per sofort frei. Weil er sich ohne Schuld sieht und ihm der jetzige Rektor überhaupt keine Stütze war, meldete der fleissige Mann seine Kandidatur als Uni - Rektor an – um endlich nach dem Rechten zu sehen.

Stadt Luzern erhöht Steuern

Vielleicht läuteten die Stadtluzerner/innen eine Trendwende ein, als sie am 16. Dezember mit 64 Prozent JA zu höheren Steuern sagten

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11 (plus 3 %). Vielleicht haben sie realisiert, dass

der Steuerwettbewerb, der derzeit zwischen Gemeinden und zwischen Kantonen in Gang ist, gar nicht so gut ist – so wenig wie das Streben nach ständigen Steuersenkungen für Unter- nehmungen und hohe Einkommen. Im Kanton Luzern, der sich der tiefsten Unternehmens- steuern rühmt, sind die Finanzen derart knapp geworden, dass z.B. bei der Bildung gespart werden soll. Das hat sogar die politisch eher zurückhaltenden Luzerner Lehrer/innen mobili- siert. Sie demonstrierten. Nicht zu Unrecht, wird uns doch ständig vorgebetet: «Bildung, das ist die Top-Ressource der Schweiz.» Und darum wird genau da gespart.

Ein Blick ins Ausland Kein Frühling für Syrien

Wer hoffte, dass die Kämpfe in Syrien im 2012 ein Ende finden könnten, sah sich getäuscht.

Bereits am 16. Februar nahm die UNO eine Resolution an, in der das Asad - Regime wegen Verletzung der Menschen - und Freiheitsrechte verurteilt wurde. Am 24. Februar wurde Kofi Annan zum UNO-Sondergesandten für Syrien ernannt, mit so wenig Erfolg, dass er im August sein Mandat niederlegte. In regelmässi- gen Abständen meldeten die Medien grausame Massaker, auch an Zivilisten und an Kindern.

Die uneinige Opposition beschuldigte jeweils die Sondertruppen Asads, während die Regierung von ungenannten Terroristen sprach. Eine trost- lose Situation, die Tausende flüchten lässt.

Viel Skepsis für Ägypten

Auch in Ägypten war mehr von Rückschlägen als von Aufbruch zu sehen. Zwar sind Ex - Präsident Hosni Mubarak und sein Innenminister am 2. Juni zu lebenslangem Gefängnis verurteilt worden.

Doch nach den Wahlen von Ende Juni, bei denen der Muslimbruder Mohammed Mursi als Sieger aus einer Stichwahl hervorging (er holte 51,7 % der Stimmen bei den ersten «freien» Präsident- schaftswahlen), da verblasste der Jubel sehr rasch. Der neue Präsident zeigte sich macht- hungrig und wartete mit seltsamen Massnahmen auf. Immer wieder kam es zu Ausschreitungen.

Am 22. November weitete Mursi dann seine Machtbefugnisse deutlich aus. Die Sorge, dass die Islamisten zu stark werden könnten, nahm zu. Trotz Widerstand gewann Mursi Ende Jahr die Abstimmung über die vielkritisierte neue Verfassung. Eines zeigt sich auch hier: Demo- kratisierungsprozesse brauchen Zeit.

In Zug sitzt der weltweit grösste Rohstoffhändler

Bereits im Februar hatten sich die Verwaltungs- räte von Glencore International und Xstrata auf eine Fusion geeinigt. Vollendet wurde sie aber erst am 20. November, wobei es noch Zustim- mungen braucht. Südafrika hat sie unterdessen gegeben, verlangt aber etwas weniger Rohstoff- Abbau als bisher. Noch ausstehend ist die Zusage Chinas. – Sitz des neuen «Riesen» ist der Kanton Zug, der damit zu einem Weltzentrum des Rohstoffhandels wird, ist doch die neue Firma die nach Umsatz grösste Bergbaugruppe der Welt. Damit dürfte sich die Schweiz ein weiteres heikles Thema eingehandelt haben, werden doch gegen die Bergbaugruppe immer wieder happige Vorwürfe erhoben – sowohl was die Arbeitsbe- dingungen als auch was die Aneignung bzw. den Abbau von Rohstoffen in Ländern der Dritten Welt anbelangt. Und: Trotz Riesengewinn bezahlt Glencore als Firma keine Steuern.

Gauck, Hollande und Obama

Weil er sich Kredite und Geschenke «geben»

liess, hat der deutsche Bundespräsident

Christian Wulff (52) am 17. Februar den Rücktritt erklärt. Er geniesse das uneingeschränkte Ver- trauen der Bevölkerung nicht mehr, sagte er. Am 18. März wählte der Bundestag den 72 - jährigen Theologen Joachim Gauck im ersten Wahlgang zum Nachfolger. – Am 6. Mai machten die Fran- zosen François Hollande zum neuen französi- schen Präsidenten. Er gewann die Stichwahl mit 51,6 % gegen den amtierenden Nicolas Sarkozy.

– Am 6. November siegte in den USA Barack Obama (Demokraten) gegen den Republikaner Mitt Romney deutlicher als erwartet; knapp zwar in Prozenten, aber sehr klar nach Staaten (Wahl- männern/- frauen), bei denen er mit 332 : 206 obenaus schwang.

USA: Waffentragen als Grundrecht Am 20. Juli erschoss ein 24-jähriger Student in der Nähe von Denver (Colorado) bei der

«Batman»-Filmpremiere 12 Personen und ver- letzte Dutzende. Im Dezember waren die Folgen noch extremer, als ein 20-jähriger in Newtown (Connecticut) bei einem Amoklauf seine Mutter und in der benachbarten Schule weitere 26 Menschen, darunter 20 Kinder, tötete.

Am Ende brachte er sich selber um.

Präsident Obama kündigte immerhin Massnah- men bei der Waffen gesetzgebung an. Ob er da- mit durchkommt ist sehr unsicher, wird doch das Recht zum Tragen einer Waffe in den USA durch

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12 die Verfassung garantiert. Und die Bevölkerung scheint die Massaker jeweils rasch zu vergessen, zumal sie fleissig Gebrauch vom Recht auf Waf- fen macht. Eine Umfrage im Jahre 2011 zeigte, dass 40 Prozent aller US - Haushalte im Besitz einer Schusswaffe sind. Rund 30 000 Menschen sterben in den USA jährlich durch Schusswaffen – die Hälfte von ihnen begeht Selbstmord. Bei 10 000 bis 12 000 Morden benutzten die Täter Pistolen. Mit 89 Waffen pro 100 Personen steht die USA weltweit deutlich an der Spitze – vor Jemen (55) sowie der Schweiz und Finnland (je 46 Waffen pro 100 Personen). Aber die Statistik trügt, weil drei Viertel der US-Waffenbesitzer mehrere Schiessgeräte besitzen. Tatsächlich hat der Waffenbesitz pro Haushalt in den USA deut- lich abgenommen. 1973 gab es noch in jedem zweiten Haushalt Waffen, 2010 immerhin nur noch in jedem dritten.

Die EU als Friedensprojekt

Am 12. Oktober zeichnete das Nobelkomitee in Oslo die EU (Europäische Union) mit dem Friedensnobelpreis aus. Die EU (und ihre Vorgän- ger) habe über sechs Jahrzehnte entscheidend zur friedlichen Entwicklung in Europa beigetra- gen, begründete das Komitee die Auszeichnung.

Für all jene in der Schweiz, die so verächtlich über die EU reden, könnte das Stoff zum Nach- denken sein.

Palästina ist neu «Beobachterstaat»

Am 29. November wertete die UNO-General- versammlung Palästina von der «beobachtenden Körperschaft» zum «Beobachterstaat» auf. 138 der 193 Mitgliedstaaten sagten dazu Ja, darunter die Schweiz. Es gab aber auch 9 Nein - Stimmen (USA, Israel, etc.) sowie 41 Enthaltungen.

Einige sind nicht mehr unter uns

2012 starben einige bekannte Personen, etliche darunter, die uns vertraut geworden sind:

Soul-Sängerin Whitney Houston (48), Astronaut Neil Armstrong (82), «Verstehen - Sie - Spass»- Erfinder Kurt Felix (71), Psychoanalytikerin Margarete Mitscherlich - Nielsen (94), Schauspieler Walo Lüönd (85), der in Zürich lebende Künstler Hans Josephson (91), Schauspielerin Maria Becker (92), «Dallas»- Star Larry Hagman (81) und Unternehmer und FDP-Nationalrat Otto Ineichen (71).

Sport

– Am 21. Januar gewann Didier Cuche zum fünften Mal die schwierige Streif in Kitzbühel.

– Der 20jährige Xherdan Shaqiri unterschrieb im Februar bei Bayern München.

– Miriam Ott wurde mit ihrem Team Ende März Weltmeisterin im Frauen-Curling.

– Im April schlug der ZSC den SC Bern im Playoff - Final und wurde Eishockey - Meister mit 4:3 Siegen nach einem 1:3 - Rückstand.

– Der FC Basel wurde im April fünf Runden vor Schluss Fussball-Meister – zum 15. Mal.

– Der FC Zürich geriet 2012 noch tiefer in die Krise – Trainer Rolf Fringer wurde gegangen, Fredi Bickel ging ebenfalls. Der neue Trainer heisst Urs Meier (bisher U21).

– Bei GC wurde André Dosé neuer Präsident.

Trainer Ciriaco Sforza trat im April zurück und wurde durch Uli Forte ersetzt.

– Chelsea gewann gegen Bayern München den Champions - League - Final mit 4:3 nach

Penaltyschiessen.

– Spanien holte sich am 1. Juli den Europa- meister - Titel mit 4:0 gegen Italien.

– Am 8. Juli errang Roger Federer den siebten Wimbledon-Sieg, diesmal gegen Andy Murray;

es war sein 17. Sieg in einem Grand - Slam -  Turnier.

– An den Olympischen Spielen in London im August gab es Gold für Nicola Spirig im

Frauen - Triathlon sowie für Steve Guerdat im Reiten, dazu kam Silber für Roger Federer (er unterlag dem Schotten Murray).

– Usain Bolt (Jamaica) holte 3 mal Gold in 100, 200 und der 4x100 - Meter - Staffel.

– Der FC Basel entliess am 15. Oktober Meister- trainer Heiko Vogel und holte Murat Yakin;

nur einen Monat später erklärte Stürmer Alex Frei den Rücktritt als Profi auf Ende Saison.

– GC wurde Ende Jahr überraschend Winter- meister im Fussball.

– Die Schweizer Nati holte bei der WM- Ausscheidung 10 Punkte aus vier Spielen

(3 Siege, 1 Remis gegen Norwegen).

– Lionel Messi erzielte im 2012 mit Barcelona 88 Pflichtspiel - Tore und überholte damit den bisherigen Rekordhalter Gerd Müller (Bayern München) mit 85 Toren (1972).

Nach so viel Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport nun wieder retour in den Friesenberg.

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Ein Dankeschön für alle, die sich beteiligen

Damit die FGZ eine tatkräftige, umsichtige und zukunfts taugliche Institution bleibt, braucht sie Mitglieder und Angestellte, die sich kompetent und mit Herz am Geschehen beteiligen und mit ihren Fähigkeiten einen Beitrag fürs Ganze leisten. Mein Dank geht an all die vielen Freiwilligen, die z.B. bei genossenschaftlichen Anlässen mithelfen, sich im Alterstreff engagieren, die Gemeinschafts- Kompostanlagen betreuen oder sich in ad - hoc - Arbeitsgruppen betätigen.

Ein weiteres Dankeschön geht an alle Kolleginnen und Kollegen im Vorstand, an die Mitglieder der FGZ - Kommissionen und des Stiftungs- rates des Hilfsfonds. Das Dankeschön gilt auch der Verwaltung und dem Regiebetrieb. Um in alltäglichen Belangen zu funktionieren, braucht es die hohe Dienstleistungsbereitschaft aller Angestellten.

Offenheit und Toleranz sind wichtige Kennzeichen guter Nachbar- schaft; sie machen das Wohnen stimmiger und lebenswerter. Ein grosser Dank geht darum an alle, die in ihrer Umgebung zur offenen Atmosphäre und zur entspannten Nachbarschaft beitragen.

Alfons Sonderegger, Präsident FGZ –

Zurück zum FGZ-Jahr 2012

Auch der Jahrgang 2012 hatte es in sich. Was sich nebst den auf den Seiten 6 und 7 zusam- mengefassten Schwerpunkten getan hat, ist Teil dieses Jahresberichts. Verschiedene Berichte zeigen die vielfältigen Leistungen auf – jene über die FGZ - Versammlungen, über die Tätigkeit von Vorstand und Leitendem Ausschuss, über Verwaltung/Regiebetrieb sowie jene der FGZ- Kommissionen und des Hilfsfonds.

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Zwei Generalversammlungen

Ausserordentliche Generalver- sammlung vom 12. April 2012

Am 12. April 2012 haben die Genossenschafte- rinnen und Genossenschafter der FGZ ein Ab- bruchverbot für Wohnbauten im Zentrumsgebiet mit 75,46 % (917 Stimmende) deutlich abgelehnt.

Die ausserordentliche Generalversammlung mit den Anträgen von 351 Genossenschafter/innen für ein Abbruchverbot der Wohngebäude im Zentrumsgebiet und für die Durchführung einer schriftlichen Abstimmung mit Saalurnen hat mobilisiert. 730 Genossenschafter/innen fanden sich am 12. April 2012 im Volkshaus ein, 196 gaben eine zweite Stimme für ein anderes Mit- glied ab. Antragsteller und Vorstand erhielten je 20 Minuten, um ihre Position darzustellen. Nach der Fünfminuten-Replik beider Seiten meldete sich eine ganze Reihe von Genossenschafter/

innen zu Wort, wobei die Voten gegen das Abbruchverbot überwogen. Kaum Diskussionen löste der Antrag auf schriftliche Abstimmung mit Urnen im Saal aus (Abstimmungsbüro-Leiter Rolf Eggenberger, Chef Kreiswahlbüro 3). Der Antrag wurde auch vom Vorstand befürwortet, weil es mit dem Abbruchverbot um eine sehr grundsätzliche und für viele auch um eine «auf- wühlende» und existenzielle Frage ging.

In der FGZ ist ein «richtiges Quartierzentrum im Friesenberg» seit über zwölf Jahren ein Thema. Im November 1999 wurde die Idee an einer Zukunfts-Werkstatt lanciert, 2004 in das Bauleitbild aufgenommen und kontinuierlich weiter entwickelt. Die von der Bevölkerung vorgebrachten Nutzungsideen sind im Laufe der Zeit gewachsen, was zu einer Vergrösserung des ursprünglichen Planungsgebietes führte. Die Realisierung des Zentrums auf FGZ-Grund hat zur Folge, dass 92 Wohnungen und 6 Wohn- ateliers weichen müssen. Dieser Verlust von liebgewonnenen Wohn- und Arbeitsräumen löste

Sorgen und erheblichen Widerstand aus, der im Juni 2011 zu einer Petition mit 730 Unterschrif- ten und am 12. April 2012 zu einer ausserordent- lichen Generalversammlung (GV) geführt hatte.

Ein Zuhause für niedrigste Einkommen Martin Hillmann, der Sprecher für ein Abbruch- verbot, freute sich, dass so viele da sind und fand es phantastisch, dass diese Versammlung stattfinden kann. Seine Gruppe habe nie ein un- befristetes Bauverbot für das ganze Planungsge- biet gefordert, denn der Antrag 2 («kein Abriss») erwähne nur die Wohnbauten, das heisst Coop, Regiebetriebe und Restaurant seien davon nicht betroffen. Die Gruppe habe nur eine funktionale Frist gesetzt: «Wenn nämlich die wirtschaftlich und ökologisch sinnvolle Nutzung im Verhältnis zum übrigen Immobilienbestand negativ aus- fällt, macht eine erneute Abstimmung über den Abriss durchaus Sinn.» Er, Hillmann, stehe heute hier für den Wohnungsmix, den die FGZ den Menschen dieser Stadt anzubieten hat. «Es geht auch um wirtschaftliche Architektur, die auch für niedrigste Einkommen ein Zuhause bieten kann.» Seine Gruppe suche nicht die Sieger oder Verlierer, sondern es gehe um eine Mehrheit für den Erhalt der Wohnbauten.

Nein zur Blockierung

Vreni Püntener sprach für den Vorstand und alle in die Planung Involvierten und plädierte für ein Nein. Viele verschiedene Bedürfnisse seien an die FGZ herangetragen worden. Darauf möchte der Vorstand eingehen können, damit die Entwicklung nicht blockiert wird und für die nahe Zukunft und die nächsten Jahrzehnte geplant werden kann. «Wir möchten gerne unser Zentrum für unser Quartier realisieren. Es soll den Menschen Folgendes bieten: Dienstleis- tungen, Wohnungen und einen Zentrumsplatz. Zu den Dienstleistungen gehören u.a. ein grösserer Coop, weitere Läden, ein Gesundheitszentrum mit Gemeinschaftspraxis und Krankenstation, ein Kindergarten und Hort, Räume für die Jugend, Ateliers für Künstler/innen, Restaurant, Saal, Mehrzweckraum sowie FGZ-Verwaltung mit Re- giebetrieben. Dazu kommen 106 hindernisfreie und mit Lift erschlossene Wohnungen, davon 35 - 40 Zimmer in der Krankenstation und in den zwei Pflegewohngruppen. Die Schweighofstras- se soll in die Zentrumsplanung miteinbezogen und quartierverträglich gestaltet werden. Wenn nicht neu gebaut wird, müsste die bestehende Siedlung saniert werden, was die jetzt günstigen Mieten erheblich ansteigen liesse.»

Sascha Fässler, Präsident der Baukommission, ging kurz auf die Qualitäten des Siegerprojektes

Aus den Organen der Genossenschaft

Alfons Sonderegger, Präsident

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Die von der Bevölkerung vorgebrachten

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Nutzungsideen für das Quartierzentrum sind im Laufe der Zeit gewachsen.

«Emma» des Architekturwettbewerbs ein, dessen Ergebnisse wenige Tage vor der GV veröffentlicht worden waren.

Nach mehreren Voten aus der Versammlung entschied sich die GV klar für eine schriftliche Abstimmung, die zügig voranging. Erst beim Auszählen ergab sich ein Problem, weil zwischen der Anzahl Stimmen und der Anzahl Stimmkarten eine Differenz von eins bestand. So wurde es halb elf, bis das deutliche Ergebnis feststand:

Der Antrag für ein Abbruchverbot der Wohnbau- ten ergab 692 Nein, 225 Ja und 10 Leerstimmen.

Der zweite Antrag (Aufnahme von Verhandlungen mit der Stadt und andern zur Auflösung der Bau- rechtsverträge und zur BZO - Änderung für eine alternative Zentrumslösung) ging in der Diskus- sion fast unter. Dieser wurde ebenfalls deutlich mit 756 Nein bei 150 Ja und 21 Leerstimmen abgelehnt.

Ordentliche Generalversammlung vom 18. Juni 2012

An der ordentlichen Generalversammlung (GV) vom 18. Juni stand erneut das Zentrum im Mittelpunkt. Konkret ging es um den Projektie- rungskredit von 6,2 Millionen Franken für das Siegerprojekt «Emma». Der Kreditabstimmung voraus ging ein Antrag von Genossenschafter Edi Widmer, der fristgerecht Antrag auf eine erneu- te schriftliche Abstimmung gestellt hatte. Es gelte all jene ernst zu nehmen, die Angst hätten, wegen ihrer Stimmabgabe Nachteile in Kauf neh- men zu müssen (z.B. bei der Vermietung).

Nach dem deutlichen Entscheid vom 12. April plädierte Präsident Alfons Sonderegger namens des Vorstandes für eine Rückkehr zur Normali- tät, also zur offenen Abstimmung. Der Vorstand habe zwar alles vorgekehrt für das schriftliche Prozedere – im Übrigen eine aufwändige Sache für Personal und Finanzen. Die Vertrauensleute-

Versammlung vom 12. Juni votiere (bei einer Enthaltung) ebenfalls für eine offene Abstim- mung. An der Vertrauensleute - Versammlung sei die Meinung vertreten worden, Unbehagen gebe es weniger wegen Vorstand/Verwaltung, son- dern eher wegen Äusserungen aus der direkten Nachbarschaft.

Der Antrag des Vorstands für einen Projektie- rungskredit von 6,2 Mio. Franken (bei einer geschätzten Bausumme von 76 Millionen) wurde mit Voten von Baukommissions - Präsident Sascha Fässler, von Architekt Philipp Fischer (Enzmann Fischer Partner), von Geschäftsleiter Josef Köpfli und von Andreas Hurter, dem Delegierten des Vorstandes für das Zentrum, begründet.

Einige Skepsis zum Zentrum

Die rund 30 - minütige Diskussion wurde vor allem von skeptischen und kritischen Stimmen bestritten. Zum Teil wurden auch die Qualität der Ateliers und der Abbruch nochmals thematisiert – trotz dem deutlichen Entscheid vom 12. April.

Im Mittelpunkt der Voten standen die Sorge um den Verlust von günstigen Wohnungen, die Problematik der Umzüge (erhalten jene, die raus müssen, angemessene Objekte in der FGZ?), die Rolle des Coop, die Skepsis bezüglich funkti- onierendem Restaurant und bezüglich Hausarzt- Gemeinschaften sowie generell die Frage, wie Tieflohn - Bezüger/innen sich in Zürich noch Wohnungen leisten könnten.

Von Vorstands - Seite wurden die subventionierten (verbilligten) Wohnungen, die Etappierung des Neubaus, das Freiwerden preiswerter Objekte (dank Zügelfristen und dank Umzug in Neubau- ten) ins Feld geführt. Alfons Sonderegger wies auf die Erfahrungen mit der 3. Etappe hin; alle hätten schliesslich ein Wohnobjekt gefunden.

Dass aber nicht immer genau «das» Wunsch- objekt frei werde, verstehe sich ebenfalls.

374 Ja (84,6 %) für den Projektierungskredit Die offene Abstimmung mit gut positionierten Stimmenzähler/innen und Mikrofon ergab ein noch deutlicheres Resultat als am 12. April:

374 oder 84,6 % hiessen den Projektierungskredit von 6,2 Millionen gut (60 Nein; 8 Enthaltungen).

Der FGZ-Vorstand hat nun der Generalversamm- lung bis 2014 einen detaillierten Baukredit vorzulegen.

Das Projekt «Emma» der Enzmann Fischer Partner AG, das den Architekturwettbewerb von FGZ und Amt für Hochbauten gewonnen hat, bringt der FGZ und dem Quartier ein klar erkenn- bares Zentrum mit Wohnungen und wichtigen

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18 Dienstleistungen. Es kann jetzt eine neue Mitte für Begegnung und Gemeinschaft entstehen – mit einem lebendigen Stadtplatz und einem ruhigen Grünraum. Das Zentrum wird in zwei Etappen realisiert werden, 2015/2016 sowie 2017/2018. Das ermöglicht es, dass die Be- wohner/innen der abzubrechenden Wohnungen sozialverträglich umziehen können. Die Flächen der neuen Wohnungen sind eher knapp gehalten (93 m2 für eine 4½ - Zimmerwohnung); das er- laubt günstige Mieten und eine Subventionierung für 25 bis 40 % der 106 geplanten Wohnungen.

«Emma» wird im Minergie - P - ECO Standard er- stellt, es ist eine Photovoltaik - Anlage vorgesehen und das ganze Zentrum wird an das Anergienetz (Abwärme) der FGZ angeschlossen.

Jahresrechnung 2011 genehmigt

Rolf Obrecht, Leiter Finanzen, konnte erneut eine sehr gute Jahresrechnung präsentieren – wesentlich dank tiefer Zinsen. Die Bautätigkeit (vorab Grünmatt) führte zu einer Zunahme an Fremdkapital um 16 Millionen auf insgesamt 261,8 Millionen. Der Aufwand 2011 verringerte sich leicht, ebenso die Mietzinseinnahmen, was mit dem Ersatzneubau Grünmatt zusam- menhängt (31,774 Mio.). Die GV hiess sowohl die Jahresrechnung als auch die Verzinsung der Anteile von 2,5 % klar gut.

Stehende Ovation für Josef Köpfli

Nach 10 Jahren Vorstandstätigkeit (1978 –1987) und vor allem nach fast 25 Jahren als FGZ- Geschäftsleiter sass Josef Köpfli zum letzten Mal auf dem GV-Podium. Präsident Alfons Sonderegger würdigte die grossen Verdienste von Josef Köpfli. – Was waren und was sind seine Anliegen und Überzeugungen? Ihm ging es immer um das Bereitstellen von erschwingli- chen und attraktiven Familienwohnungen sowie von Wohnungen für die Nachkinderphase. Ein hohes und anspruchsvolles Ziel war ihm die Gleichbehandlung aller Genossenschafter/innen.

Josef Köpfli setzte sich ein für angemessene Lösungen, die für die Menschen tragbar sind, z.B. wenn es um Mietzinserhöhungen bei Sanie- rungen ging. Er trug Sorge dafür, dass sozialver- trägliche Umzugskonzepte möglich wurden. Und ihm ist und war die genossenschaftspolitische Verantwortung wichtig. So hat er als Gemein- derat für eine gute Bau- und Zonenordnung (BZO) gekämpft. Und er setzte sich stetig für das solidarische Mit - Engagement im Dachverband der Genossenschaften ein. Über den eigenen Hag hinausblicken, das gehörte zu seinen Grundhal- tungen; spürbar z.B. dann, wenn er grosszügig und offen für die Unterstützung von genossen-

schaftlichen Projekten oder für die Unterstützung von Quartieranliegen votierte. – Die Generalver- sammlung dankte Sepp Köpfli mit einer stehen- den Ovation, die kaum mehr enden wollte.

Vertrauensleute und Anergiekredit Problemlos über die Bühne ging die Wahl der neu positionierten Vertrauensleute-Versammlung für den Rest der Amtszeit 2011 – 2014, die jetzt noch aus 35 Personen besteht. Der FGZ-Präsi- dent dankte den scheidenden Vertrauensleuten ganz herzlich für ihr Engagement als Bindeglied zwischen Basis und Vorstand; den gewählten 35 wünschte er viel Glück und Freude bei ihrer Tätigkeit.

Fast ohne Fragen wurden die 4,5 Millionen Franken für vorgezogene und erweiternde Arbeiten am Anergienetz genehmigt. Thomas Gautschi von Amstein+Walthert gelang es, in einem kurzen Votum die Notwendigkeit dieser Gelder anschaulich zu begründen.

Um 22.40 Uhr wurde die lange GV beendet.

Zwei Vertrauensleute- Versammlungen

Montag, 2. April 2012

Zur Vertrauensleute - Versammlung vom 2. April, an der 33 Personen teilnahmen, wurde wegen dem Begehren von 351 Genossenschaftsmit- gliedern, welche die Einberufung einer ausseror- dentlichen Generalversammlung verlangt hatten, eingeladen. Neben dem Antrag auf eine Urnen- abstimmung im Saal beinhaltete das Begehren zwei Anträge (siehe auch Bericht über die a.o.

GV auf Seite 16):

– Ein Abbruch- bzw. Bauverbot für alle Wohn- gebäude in dem vom Vorstand vorgesehenen Zentrums - Gebiet.

– Die Aufnahme von Verhandlungen mit der Stadt sowie mit der Schul- und Kirchgemeinde über die Auflösung der Baurechtsverträge mit der Stadt sowie über die Änderung der

Bau- und Zonenordnung mit dem Ziel einer Zentrumsgestaltung am Platz des Verwal- tungsgebäudes und des Blumenhauses.

FGZ-Präsident Alfons Sonderegger stellte fest, dass der Termin der a.o. GV mittels separatem Schreiben allen Genossenschafter/innen vor- angekündigt worden sei. Am 5. März wurde das Begehren eingereicht, worauf ein Termin noch vor den Frühlingsferien gesucht werden musste – deshalb blieben nur noch sechs Wochen für

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19 die Organisation. Sonderegger erläuterte dann

die Position des Vorstandes, der beide Begehren ablehnt.

Aus Sicht der Initianten der a.o. GV sprach Martin Hillmann. Er bedankte sich für die Ein- ladung und dafür, dass diese GV jetzt auch statt- finde, damit die Genossenschafter/innen über zwei Anträge abstimmen können. Er habe sich sehr darüber gefreut, dass im «FGZ-Info» 1/2012 die Texte seiner Gruppe vollständig abgedruckt worden seien. Es wäre auch schön gewesen, wenn an der a.o. GV alle Wettbewerbsmodelle ausgestellt worden wären. Zudem habe er der Baukommission ein Projekt mit dem Zentrum vis - à - vis (auf dem Areal von Verwaltung und Blumenhaus) eingereicht, von ihr aber nie mehr etwas gehört.

Der FGZ-Präsident bedauerte, dass heute noch nichts Konkretes zum Siegerprojekt gesagt wer- den dürfe. Aber der Jurybericht liege eben noch gar nicht vor. Immerhin habe die FGZ erreichen können, dass wenigstens das Siegerprojekt an der a.o. GV vom 12. April gezeigt werden könne.

In der ausgiebigen Diskussion wurde die Idee für ein Zentrum vis - à - vis als wenig günstig eingeschätzt, zumal die Wohnungen im Blumen- haus bereits über einen Lift verfügten. Auf die Frage nach dem Wohnungsmix zitierte der FGZ- Präsident das Wettbewerbsprogramm. Verlangt wurden dort 32 Wohnungen mit 2½ Zimmern, 8 mit 3 Zimmern, 40 mit 3½ Zimmern und 20 mit 4½ Zimmern. – Weiter meinte er, dass man zwar durchaus auf einen GV-Entscheid für ein Abbruch verbot zurückkommen könne. Aber der demokratische Anstand gebiete es, mit einer weiteren Abstimmung in gleicher Sache einige Zeit zu warten. Das aber heisse, dass ein Ja zum Abbruchverbot höchstwahrscheinlich zu einer Sanierung dieser Wohnbauten für weitere 25 Jahre führen würde. – Josef Köpfli ging auf die Frage der Mietzinse der neuen Wohnungen ein und betonte, dass man die Mieten für sanierte Wohnungen mit jenen für neue Wohnungen ver- gleichen müsse. Eine subventionierte (verbilligte) 3 - Zimmer-Wohnung koste jetzt 740 Franken netto, saniert kommt sie auf schätzungsweise rund 1100 Franken, neu (aber grösser und mit Lift) auf geschätzte 1200 Franken.

Edi Widmer möchte den genauen Wortlaut der Abstimmungsfragen wissen. Er fände es sinn- voller, wenn statt von Verbot eine Formulierung wie «dürfen nicht abgerissen werden» gewählt würde. Das Anliegen wurde unterstützt.

Diskussionsthema war auch die Belebung des

Zentrums. Was passiert nach 21 Uhr, wurde z.B.

gefragt, und warum kann der Coop jetzt plötzlich doch mit einem Provisorium leben? Projektleiter Andreas Hurter stellte klar, dass mit Coop eben verhandelt worden sei. Und Coop sei wegen der hohen Kundenfrequenzen zum Entgegenkom- men bereit. Mehrere Redner/innen betonten die Wichtigkeit, dass ein Lebensmittelladen beste- hen bleibt.

In einer Konsultativabstimmung lehnten die Vertrauensleute den Antrag, dass die Wohnungen im Zentrumsgebiet nicht abgebrochen werden dürfen, mit allen gegen 5 Ja und 1 Enthaltung ab. Der Antrag, mit der Stadt Verhandlungen aufzunehmen über einen andern Standort des Zentrums und entsprechende BZO-Anpassungen, wurde mit allen gegen 0 Stimmen bei 3 Enthal- tungen abgelehnt.

In einer letzten Runde wurden diverse Probleme und Sorgen aus einzelnen Siedlungen bespro- chen.

Dienstag, 2. Juni 2012

Es war eine spezielle Vertrauensleuteversamm- lung, an der 30 Personen teilnahmen. Weil die Vertrauensleute neu organisiert werden, nahmen dies einige zum Anlass zurückzutreten. Andere wollten weitermachen, wurden aber von den Mai - Mieterversammlungen nicht mehr nominiert – für etliche eine bittere Sache. FGZ - Präsident Alfons Sonderegger sprach allen ein grosses Dankeschön aus für das langjährige Engagement als Verbindungsglieder zwischen Basis und Vor- stand. Am längsten dabei, nämlich seit 1984, waren Ursina Bosshard, Erika Fitze, Herbert Rütter und Werner Suter. Sie wurden darum speziell erwähnt. Die FGZ-Vertrauensleutever- sammlung wurde 1930 gegründet bzw. einge- setzt. Das Gremium blickt also auf eine langjäh- rige Tradition zurück. Im Namen des Vorstandes überreichte der Präsident allen als Dank einen 100 - Franken-Gutschein für das Restaurant Schweighof.

Bei den GV-Geschäften kam es zu einer längeren Diskussion über den Antrag von Edi Widmer, die Abstimmung über den Zentrums-Projektie- rungskredit mit einer Urnenabstimmung im Saal durchzuführen. Der Vorstand habe den Eindruck, dass nach der a.o. GV vom 12. April eine erneute schriftliche Abstimmung nicht nötig sei, da der Grundsatzentscheid ja deutlich ausgefallen sei, meinte Alfons Sonderegger. Eine schriftliche Abstimmung sei zudem sehr aufwändig und benötige viel Zeit. In der Diskussion hatten

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20 die Befürworter einer offenen Abstimmung eine leichte Mehrheit. Schliesslich empfahl die Ver- sammlung der GV, den Antrag von Edi Widmer abzulehnen (alle gegen 1 Stimme).

Zum Projektierungskredit von 6,2 Mio. Franken für die Zentrumsplanung machte Baukommissi- onspräsident Sascha Fässler ein paar allgemeine Aussagen. Die Entstehung des Zentrums gehe zurück zu den Anfängen der FGZ. Bereits mit der zweiten Etappe (1928) habe die Genossenschaft ein Zentrum gebaut, das Genossenschaftshaus an der Ecke Friesenberg-/Schweighofstrasse.

In den 50er-Jahren sei die Zeit reif für einen weiteren Schritt gewesen: Das Zentrum wurde nach Süden verschoben; als Teil der 19. Etappe wurden Coop und Restaurant realisiert. Die Phase der aktuellen Zentrumsplanung habe dann mit der Zukunftswerkstatt von 1999 begonnen.

Mit zahlreichen Veranstaltungen hätten Vorstand und Kommissionen in den folgenden Jahren versucht, die verschiedenen Ideen und Bedürf- nisse der Genossenschafter/innen abzuholen und in eine Form bzw. Idee zu überführen. Dieser Weg gipfelte im Architekturwettbewerb, den das Amt für Hochbauten im Auftrag der FGZ im 2011/2012 durchgeführt hat. Fässler stellte das Siegerprojekt «Emma» von Enzmann Fischer Partner AG vor, und Josef Köpfli führte einiges zu den Erstellungskosten sowie zu den Mietzinsen der neuen Wohnungen aus (siehe auch Bericht über die GV vom 18. Juni, Seite 17).

In der Diskussion konnte eine ganze Reihe von Fragen zum Projekt und zu Details der Zentrums- planung beantwortet werden. Die Versammlung empfahl schliesslich der GV, den Projektierungs- kredit anzunehmen (1 Gegenstimme, 3 Enthal- tungen).

Rolf Obrecht, Leiter Finanzen und künftiger Ge- schäftsleiter, präsentierte die wiederum positive Jahresrechnung 2011, die wesentlich auch dank tiefer Zinsen so gut ausgefallen ist. Er erläuterte die Geldflussrechnung und wies auf die Verzin- sung der Genossenschaftsanteile (2,5 %) hin.

Die Versammlung dankte Obrecht mit einem Applaus und empfahl der GV, die Jahresrechnung 2011 anzunehmen.

Fast ohne Diskussion passierte die vorzeitige Freigabe von weiteren 4,5 Mio. Franken für vorgezogene Arbeiten am Anergienetz – alle im Rahmen des vorgesehenen Gesamtbudgets von 40 Millionen.

Vier Mieter/innen- Versammlungen

Drei Versammlungen zur Nomination der Vertrauensleute, 8. Mai, 9. Mai und 10. Mai An drei Abenden (8. Mai, 9. Mai und 10. Mai) trafen sich die Genossenschafter/innen im Schweighof - Saal, um zuhanden der GV die 35 Vertrauenspersonen für die restliche Amtszeit 2012 –2014 zu nominieren. Die drei Versammlun- gen umfassten ungefähr je einen Drittel unserer Siedlungen. Für die Nomination der Vertrauens- leute wurden neu Rayons aus zusammenhängen- den Siedlungen gebildet. Fast in allen Rayons war die Zahl der Kandidatinnen und Kandidaten höher als die Zahl der zu vergebenden Sitze.

Das führte in einigen Rayons zu Kampfwahlen, die schriftlich erfolgten. Für einige der wieder kandidierenden Vertrauensleute war es hart, nicht mehr nominiert zu werden, zumal die Zahl der Abstimmenden zum Teil sehr klein war.

Nach dem Nominations-Geschäft entwickelte sich an allen Abenden noch eine kürzere oder längere Diskussionsrunde über konkrete Proble- me und Freuden der jeweiligen Bauetappen.

Erste Mieter/innen-Versammlung der neuen «Grünmatt», Mittwoch, 4. Juli 2012 Die neue Siedlung «Grünmatt» lebt. Das zeigte der sehr rege Besuch der ersten Mieter/innen- Versammlung im Schweighofsaal. Die Neu- Bewohner/innen erhielten zu Beginn Gelegen- heit, erste Eindrücke vom Wohnen in der «Grün- matt» zu schildern. Nach zögerlichem Beginn kam es zu einer Fülle von Voten, die zum einen die Freude über die schöne Anlage, die tolle Möglichkeit, die Kinder unbehelligt von Autos spielen zu lassen, und die gute Wohnqualität ausdrückten. Zum andern wurden aber auch Probleme des Zusammenlebens (Ordnung/

Unordnung, Erziehungs - Unterschiede, Grüss - Gewohnheiten, etc.) angesprochen, wobei der Ton der Voten mal freundlicher und mal weniger freundlich war.

Von Seiten der FGZ - Gremien wurden bauliche Fragen sowie Fragen der Umgebungs - Planung angesprochen.

Schliesslich regte der FGZ-Vorstand an, nach den Sommerferien ein erstes Siedlungsfest durchzuführen – mit einem Startbeitrag der FGZ.

Erfreulicherweise bildete sich sehr rasch eine Organisationsgruppe, in der sich neue und lang- jährige FGZ’ler/innen gut mischten. Das Fest am 8. September wurde denn auch zu einem grossen Erfolg; es brachte den erhofften «Kitt»

in die Siedlung.

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Sitzungen von Vorstand

21

und Leitendem Ausschuss

Vorstand

Der Vorstand befasste sich an neun Sitzungen vor allem mit jenen Schwerpunkten, die auf Seite 6 und 7 dieses Jahresberichtes dargestellt sind.

Er behandelte dazu die Jahresrechnung 2011 und stellte Antrag an die GV vom Juni 2012, er diskutierte das Budget 2013 samt der mittel- fristigen Bauplanung und hiess es im Dezember gut. Weitere Beschlüsse im Einzelnen:

– Der Vorstand entschied sich für eine differen- zierte Mietzinssenkung mit Wirkung ab 1. Juli wegen Senkung des Referenzzinssatzes von 2,75 auf 2,5 %. Weil der Referenzsatz noch- mals sank, von 2,5 auf 2,25 %, wurde eine weitere differenzierte Mietzinssenkung per 1. Oktober beschlossen. Im Zuge dieser

Entwicklung wurde der DAKA-Zins von 1,75 % auf 1,5 % gesenkt.

– Auf Antrag der Findungskommission (Sonja Anders, Wilfried Keller, Bruno Rhomberg, Alfons Sonderegger, Daniela Vogt) wurde Rolf Obrecht, bisher Leiter Finanzen, am 14. März einstimmig zum neuen Geschäftsleiter gewählt.

– Der Vorstand fällte Entscheide zur Organi- sation der Quartierzentrums - Planung. Er

setzte zwei Gremien ein: einen Ausschuss Zentrum, dem Sascha Fässler, Andreas Hurter, Rolf Obrecht, Sandra Schweizer und Alfons Sonderegger angehören, sowie eine Fach- begleitung Bau. Er wählte mit dem 51- jährigen Daniel Engler (Beta Projekt Management AG) einen Projektleiter Zentrum, und er gab grünes Licht für die Arbeit in zahlreichen Arbeits- gruppen (Nutzung öffentliche Räume, Aussen- räume/Verbindungen, Gastro, Gesundheit). Im Herbst wurde dann an einer Vorstandsretraite insbesondere über den Wohnungsmix und das Mobilitätskonzept im Zentrum beraten.

– Erfreulich war, dass der Vorstand diverse Kommissionsmitglieder wählen konnte. So fünf neue Mitglieder der Baukommission, nämlich Daniel Gilgen, Simon Künzler, Nico Linggi, Christine Schnetzler und Sandra Schweizer. Weiter zwei neue Mitglieder für die Sozialkommission – Björn Callensten und Slavica Lazic. Schliesslich nahm er auch

noch die Wahl zweier neuer Mitglieder des Hilfsfonds - Stiftungsrates vor; sie betreffen Bernadette Schniepp (Leiterin Altersbetreu-

ung) und Sarah Müllhaupt.

– Georg Keller, der die Freizeitkommission seit Anfang 2011 interimistisch leitet, wurde im Frühjahr zum Kommissionspräsident gewählt, während Nicole Bisig und Sabina Bobst die Sozialkommission neu im Co - Präsidium leiten.

– Anstelle von Nicole Bisig wurde Daniela Vogt im Juli zum neuen freien Mitglied des Leiten- den Ausschusses bestimmt. Von Amtes wegen gehören Präsidium, Vizepräsidium und Präsi- dium der Finanzkommission dem Leitenden Ausschuss an.

– Die Diskussionen über die Arbeitsweise des Vorstands wurden fortgesetzt. Ende November zog sich der Vorstand zu einer Retraite zurück.

Er entschied, dass die Grösse des Vorstandes sich in Richtung 11 Mitglieder entwickeln und ab GV 2014 grundsätzlich eine Amts- zeitbeschränkung von 12 Jahren gelten soll.

Wer jeweils Präsident/in wird, kann mit der Zeitrechnung (12 Jahre) neu beginnen.

– Schliesslich genehmigte der Vorstand in eigener Kompetenz einen Kredit von 1,367

Mio. Franken für Instandsetzungs-Arbeiten in der 1. Etappe sowie einen Kredit von 1,315 Mio. Franken für solche Arbeiten in der 2. Etappe.

Leitender Ausschuss

In den neun Sitzungen des Leitenden Ausschus- ses (LA) dominierten Geschäfte/Fragen zu Vermietung und Bewirtschaftung der Wohnobjek- te. Besprochen wurden regelmässig die Finanz- lage der FGZ, heikle bauliche Gesuche von Ge- nossenschafter/innen, die Leerstandsliste sowie der Umgang mit Mieter/innen, die im Zahlungs- rückstand sind. Spezielle Themen waren:

– Die Problematik der Untermiete sowie die Frage nach dem Zielpublikum für die zwei Gästezimmer in der «Grünmatt» (sie werden für die ganze FGZ offen sein).

– Die Frage der richtigen sozialen Durchmi- schung der FGZ - Wohnetappen; die Ergebnisse der Diskussion dürften zu einer Revision des Vermietungsreglementes führen.

– Ein Papier zur Beteiligungspolitik der FGZ.

Diese Beteiligungen betreffen vor allem andere, meist ganz junge Genossenschaften

wie die Baugenossenschaft «Kalkbreite». – Der Vorstand hiess das Papier Ende Jahr gut.

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Die FGZ hat eine eigene Verwaltung, die zugleich Geschäfts- und Kontaktstelle ist. Zur Genossen- schaftsverwaltung gehören einerseits die admi- nistrative Geschäftsstelle, die Sozialberatung und die Altersbetreuung sowie andererseits der angegliederte Regiebetrieb für den Unterhalt der Liegenschaften und der Umgebung. Die Verwaltung bearbeitet die einschlägigen Sach- verhalte und Aufgaben der Liegenschaftenbewirt- schaftung. Weil die FGZ als kompakte Siedlungs- genossenschaft einen wesentlichen Teil des Quartiers Friesenberg ausmacht, befasst sie sich neben den eigentlichen Wohnfragen regelmässig auch mit diversen Quartieranliegen.

Vermietung

Die Vermietung der Wohnobjekte und die Be- ratung bei Wohnungswechseln gehören zu den Kerngeschäften unserer gemeinnützigen Wohn- baugenossenschaft. Nach Massgabe der statu- tarischen Richtquoten, des Vermietungsregle- ments sowie des Reglements über die Erhaltung der Familienwohnobjekte und über den sozialen Mietzinsausgleich sind wir beauftragt, den zur Verfügung stehenden Wohnraum optimal zu nutzen und auf eine gute soziale Durchmischung der Mieterschaft zu achten.

Im Laufe des Berichtsjahres 2012 wurden in der FGZ insgesamt 223 Mietobjekte (Vorjahr 141) unterschiedlicher Art und Grösse gekündigt und zur Wiedervermietung frei. Damit ist die Zahl der Wohnungswechsel im Vergleich zum Vorjahr um 58 % angestiegen. Hauptgrund dafür ist der Bezug der Ersatzneubausiedlung «Grünmatt», der einerseits viele interne Wohnungswechsel, andererseits aber auch – wegen der dadurch frei werdenden Familienwohnobjekte – überdurch- schnittlich viele Zuzüge von aussen brachte.

Durch Umzüge innerhalb der Genossenschaft ergaben sich 140 Wechsel (Vorjahr: 48). Davon betrafen 59 einen Umzug in ein kleineres Wohn- objekt, 68 Genossenschaftsfamilien konnten wegen Familienzuwachs in eine grössere Famili- enwohnung umziehen. In Wohnobjekte gleicher Grösse zogen 13 Genossenschaftsmietparteien um. 24 Mietverträge im Baufeld des geplanten Zentrums in der 19. Etappe wurden befristet abgeschlossen.

Mietvertragsauflösungen bzw. Austritte aus der Genossenschaft ergaben sich gesamthaft 73 (Vorjahr 86), und zwar im Einzelnen aus folgen- den Gründen: 10 wegen Todesfall, 15 wegen Eintritt in ein Altersheim oder Verlegung in ein Pflege- oder Krankenheim, 17 durch Wohnungs- wechsel innerhalb der Stadt Zürich, 17 in eine andere zürcherische Gemeinde, acht durch Umzug in die übrige Schweiz und fünf infolge Wegzugs ins Ausland. Bei einem Mitgliedshaus- halt musste der Vorstand aus ausserordentlichen mietrechtlichen Kündigungsgründen (Zahlungs- rückstand bzw. Verletzung der Pflicht zur Sorgfalt und Rücksichtnahme) die Kündigung des Miet- verhältnisses in Verbindung mit dem Ausschluss aus der Genossenschaft beschliessen.

Verwaltung

Geschäftsstelle und Regiebetrieb

Rolf Obrecht, Geschäftsleiter

Starker Anstieg der Anzahl Wohnungswechsel Der durch den Bezug der Neubausiedlung «Grünmatt»

ausgelöste Umzugsboom liess im vergangenen Jahr die Zahl der internen Umzüge von 141 auf 223 stark ansteigen.

Nicht enthalten in der Zahl der Wohnungswechsel sind die erstmals bezogenen Woh- nungen in der «Grünmatt».

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