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Alfons Sonderegger, Präsident Rolf Obrecht, Geschäftsleiter

Im Dokument Wohnzimmer zum Leben (Seite 29-33)

Dankeschön

Wir danken den Mitarbeiterinnen und Mitarbei-tern der Geschäftsstelle und des Regiebetriebs, aber auch den Mitgliedern unserer Genossen-schaftsbehörden und Kommissionen für ihren Einsatz und die geleistete Jahresarbeit bestens.

Wir bedanken uns auch bei den städtischen und kantonalen Behörden und Amtsstellen, beim Bun desamt für Wohnungswesen sowie bei den Unternehmern, Firmen und Kreditinstituten für die gute und angenehme Zusammenarbeit.

Alfons Sonderegger, Präsident

Rolf Obrecht, Geschäftsleiter

Das Jahr 2012 stand für mich unter dem Be-griff «Wandel – Veränderungen». Ich finde diese Bezeichnung deshalb so treffend, weil über das ganze Jahr eine spezielle Dynamik vorhanden war, geprägt von verschiedenen personellen Wechseln innerhalb der FGZ. Diese Neubesetzun-gen und Rochaden im Personalbereich machten auch vor der Altersbetreuung nicht Halt.

Veränderungen im Team

Für das Team der Altersbetreuung bedeutete insbesondere der Abschied von Madeleine Häfeli als Leiterin eine wesentliche Veränderung. Nach elfjähriger Tätigkeit in der Altersbetreuung, welche in den Anfängen Pioniercharakter hatte, konnte sie im Sommer in den wohlverdienten Ruhestand gehen. Pioniercharakter deshalb, weil in den ersten Jahren der Um- und Ausbau des heutigen Alterstreffs an der Arbentalstrasse 323 im Zentrum stand – und das bei laufendem Be-trieb. Ein solches Projekt verlangt viel Ausdauer, Ideen, Freude und Hartnäckigkeit. Diese Voraus-setzungen waren bei Madeleine Häfeli vorhanden und das Resultat lässt sich sehen und hat sich bewährt. Die weiteren Jahre waren dem Auf- und Ausbau und der Professionalisierung gewidmet.

Es entstand ein Betreuungskonzept, welches von einem motivierten und guten Team umgesetzt wurde und wird.

Beim Anlass zum offiziellen Abschied von Madeleine Häfeli am 17. Juli 2012 im Alterstreff waren viele, zum Teil langjährige Klientinnen und Klienten, freiwillige Helfer/innen und Arbeits-kolleginnen und Kollegen dabei. Es war ein ge-lungener Abschied, begleitet von vielen Aufmerk-samkeiten und Zeichen der Wertschätzung. An dieser Stelle bedanke ich mich ganz herzlich bei Madeleine Häfeli für ihren unermüdlichen Einsatz in der Altersbetreuung und wünsche ihr für den neuen Lebensabschnitt im Namen des gesamten Altersbetreuungs - Teams alles Gute, gesundheit-liches Wohlergehen und viel Freude bei all ihren Vorhaben.

Bei diesem Anlass wurde mir von der scheiden-den Leiterin der symbolische Schlüssel und damit die Verantwortung für das Funktionieren der Altersbetreuung, das Team und den Betrieb im Alterstreff übergeben. Ich war bereits seit dem 1. Juli 2010 als stellvertretende Leiterin der Altersbetreuung tätig und deshalb gut eingear-beitet und bereit für diese Aufgabe. Ich freue mich sehr, in dieser neuen Funktion tätig zu sein und bin gut gestartet.

Seit dem 1. Juli 2012 wird das Team durch die neue stellvertretende Leiterin, Daliborka Spasic, ergänzt. Sie passt mit ihrer ruhigen, herzlichen Art und den ausgeprägten Allrounder - Fähigkeiten ideal ins Team. In dieser neuen Zusammen-setzung ist das fünfköpfige Team seit einigen Monaten bereits gut unterwegs.

Ein Wechsel in der Leitung zieht natürlich die eine oder andere Veränderung nach sich. Die Unterstützung betagter Genossenschafter/innen im Alltag und der Betrieb des Alterstreffs bleiben aber nach wie vor die Kernaufgabe der Alters-betreuung.

Eine unserer Stärken liegt in der spontanen, unkomplizierten Hilfe zu Hause bei den unter-stützungsbedürftigen Betagten. Das geht von einfachen Handreichungen bis hin zur Beratung der Klientinnen und Klienten. Dabei geht es oft darum, wie der Alltag mit der nötigen Unter-stützung von verschiedenen Diensten bewältigt werden kann, manchmal aber auch darum, ob ein Umzug in eine andere Wohnung oder in eine entsprechende Institution ins Auge gefasst wer-den sollte. Wenn immer möglich wird in diesen Situationen der Kontakt zu den Angehörigen gesucht.

Wir freuen uns, wenn dank unserer Tätigkeit jemand möglichst lange und selbstbestimmt in seinem gewohnten Umfeld leben kann. Dies bedeutet für viele ein Stück Lebensqualität und Autonomie bis ins hohe Alter, manchmal sogar bis ans Lebensende. Von den Angehörigen – speziell wenn sie weiter weg leben und nicht regelmässig vor Ort sein können – werden unsere Dienstleistungen in vielen Fällen als Entlastung wahrgenommen.

Nicht selten werden wir so zu einem Bindeglied und tragen dazu bei, Kontakte, Kommunikation und damit das soziale Netz aufrecht zu erhalten, speziell auch für Alleinlebende. So kann einer Vereinsamung entgegengewirkt werden.

Altersbetreuung

Bernadette Schniepp, Leiterin Altersbetreuung

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Alterstreff

Ergänzend zu unseren Einsätzen bei den Betag-ten zu Hause sind die AktivitäBetag-ten und Anlässe in unserem Alterstreff eine weitere Möglichkeit, neue Beziehungen zu knüpfen oder «eingeschla-fene» und verloren geglaubte Kontakte wieder aufleben zu lassen.

Unser vielseitiges Angebot wird rege genutzt.

Beliebt sind insbesondere jene Anlässe, bei denen nebst der Geselligkeit auch das leibliche Wohl eine wichtige Rolle spielt. Das sind einer-seits die verschiedenen Anlässe zu Festtagen wie Weihnachten, Jahresbeginn oder zum Jahreszeit-Wechsel. Andrerseits aber speziell auch der einmal monatlich stattfindende Anlass «Gemein-sames Kochen und Essen» der Alterstreff-Kochgruppe. Wer kann und Lust hat, hilft in der Küche mit – man darf sich aber auch einfach an den Tisch setzen, geniessen und den Köchinnen und Köchen ein «dickes Lob» aussprechen. Der Wille, Neues zu lernen, Wissen auszutauschen, unter Leuten zu sein oder den eigenen «Küchen-horizont» zu erweitern ist für viele die Motivation, bei der Kochgruppe mitzumachen.

Die Computerwerkstatt ist ebenfalls zunehmend beliebt. Ich bin stets aufs Neue erstaunt, wie viel die Besucher/innen bereits nach kurzer Zeit gelernt haben, und dass sie auch fähig sind, das Gelernte weiterzugeben. Die Atmosphäre bei den Treffen in der Computerwerkstatt ist entspannt, es wird getüftelt und ausprobiert. Es kommt auch vor, dass am Schluss mehr Fragen offen sind als zu Beginn. – Aber das kennen sicher alle, die sich mit Computerproblemen herumschlagen.

Eine wichtige Stütze für die Altersbetreuung ist das Team der freiwilligen Helfer/innen.

Ohne sie wäre vieles nicht möglich, zum Beispiel der Sonntagsbrunch, die Computerwerkstatt, aber auch Begleitdienste ausserhalb der Arbeits-zeit. Sie leisten mit ihren im letzten Jahr mehr als 1000 Einsatzstunden einen wesentlichen Beitrag. Die freiwilligen Helfer/innen sind moti-vierte Frauen und Männer im Alter zwischen 36 und 84 Jahren, die einen Teil ihrer Zeit schenken und ihre Talente und Begabungen zur Verfügung stellen. Ich schätze diese Zusammenarbeit sehr.

Es entstehen wertvolle und mitunter intensive Kontakte zum Betreuerinnen - Team und zu den Klientinnen und Klienten. Man geht ein Stück Weg zusammen und nimmt Anteil am andern.

Für mich in der heutigen Zeit keine Selbstver-ständlichkeit. Allen freiwilligen Helferinnen und Helfern deshalb ein ganz grosses Dankeschön – ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit.

31 Die Besucher/innen des Alterstreffs gelangen

manchmal mit Wünschen und Vorschlägen zur Erweiterung unseres Angebotes an uns. Diese nehmen wir gerne auf und setzen sie nach Möglichkeit auch um.

Nebst Jassen und Lotto sind nach wie vor auch andere, altbekannte Gesellschaftsspiele wie Eile mit Weile, Mühlespiel u.a. beliebt. Aus dieser Idee entstand der neu ins Programm aufgenommene

«Spiel- und Spass-Nachmittag». Hier darf nach Herzenslust gespielt werden. Man kann auch sein Lieblingsspiel mitbringen, es findet sich bestimmt jemand, der sich darauf einlässt und mitspielt.

Oft wurde der Wunsch geäussert, über Mittag einfach eine feine Suppe mit Brot geniessen zu können und dabei in Gesellschaft mit anderen zu sein. So haben wir uns entschlossen, zusätz-lich zum «Gemeinsamen Kochen und Essen»

der Kochgruppe in den Wintermonaten einen

«Suppen - Zmittag» anzubieten. Bereits beim ersten Mal war eine stattliche Anzahl Leute dabei, und es entstand ein gemütlicher Mittagstisch.

Für die Sommermonate überlegen wir uns eine der Jahreszeit entsprechende Alternative und hof-fen, damit ebenfalls den «Geschmack» zu treffen.

Ebenfalls neu haben die Mitarbeiterinnen der Altersbetreuung die Aufgabe übernommen, den Geburtstags - Blumenstrauss der FGZ den über 70 - Jährigen persönlich vorbei zu bringen. Bei der telefonischen Anmeldung für unseren Besuch finden nicht selten interessante Gespräche statt, die mit dem Satz enden: «Jetzt freue ich mich aber auf Ihren Besuch.» Diese persönlichen, herzlichen Begegnungen werden von beiden Seiten geschätzt.

Solche Neuerungen sind auch ein Wagnis, weil man in der Regel nicht im Voraus beurteilen kann, wie sie ankommen und genutzt werden.

Neues ins Angebot aufzunehmen bedeutet häufig auch, «Altes» ruhen zu lassen oder aufzugeben, was ebenfalls Mut braucht.

Die Teammitglieder der Altersbetreuung tra-gen die Veränderuntra-gen mit viel Offenheit und Engagement mit. Ich möchte mich bei ihnen an dieser Stelle recht herzlich dafür bedanken und freue mich, gemeinsam mit ihnen die Zukunft der Altersbetreuung zu gestalten. Ein Dank geht auch an alle, die uns im letzten Jahr in irgendei-ner Form unterstützt haben. Sie sind es, welche die Altersbetreuung, eine für viele Menschen wichtige und nötige Dienstleistung der FGZ, mitgestalten und mittragen.

Die Jahresstatistik zeigt, dass die Fallzahlen gegenüber den Vorjahren praktisch unverändert sind. Rekordhohe 58 % aller Neumeldungen kamen direkt von den Klientinnen oder Klienten.

Bei den Problembereichen fällt auf, dass die Neuanmeldungen im Zusammenhang mit finan-ziellen Problemen (13 gegenüber 25 im Vorjahr) und bei den Nachbarschaftskonflikten (7 gegen-über 16 im Vorjahr) markant tiefer ausgefallen sind als in anderen Jahren. Einen schlüssigen Grund dafür kann ich nicht nennen, ich vermute aber, dass bei Statistiken mit so geringen Fallzahlen der Faktor Zufall eine grosse Rolle spielt und sie deshalb wenig aussagekräftig sind. Markant ist die Anzahl Fälle mit Mehrfach-Problematiken. Diese stellen in meinem Arbeits-alltag eine besondere Herausforderung dar, ist deren Bearbeitung doch komplex und zeit-intensiv.

Langjährige Genossenschafter/innen können sich möglicherweise noch an die sporadischen Besuche von Mitgliedern der sogenannten

«Hauskommission» der FGZ erinnern. Die Kom-mission hatte den Auftrag, die bauliche Substanz der Wohnungen und der Reihen - Einfamilien-häuser zu prüfen, damit rechtzeitig Sanierungs-massnahmen in die Wege geleitet werden konn-ten, um grössere Schäden zu verhindern. Die Besuche wurden jeweils schriftlich angekündigt.

Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Besuche bei einzelnen Mieter/innen Bauchweh verursach-ten, vor allem, wenn Ordnung und Sauberkeit nicht oberste Priorität hatten in ihrem Alltag oder wenn sie reglementarische Bestimmungen grosszügig zu ihren Gunsten interpretiert hatten, zum Beispiel indem sie bauliche Änderungen ohne Bewilligung vorgenommen hatten. Ende der 90er Jahre wurde die Hauskommission abgeschafft, ihre Aufgaben waren nicht mehr kompatibel mit veränderten gesellschaftlichen Vorstellungen über Persönlichkeitsschutz oder Recht auf Privatsphäre.

Messies und junge IV - Bezüger

Im vergangenen Jahr habe ich mir aber ab und zu gewünscht, dass eine solche Einrichtung in der FGZ immer noch bestehen würde, war doch die Kommission bei ihren Begehungen immer mal wieder Missständen wie Verwahrlosung begeg-net. So wäre ich früher auf Probleme und Elend aufmerksam gemacht worden und hätte vielleicht intervenieren können, bevor zu viel Schaden entstanden ist. Im 2012 ist es nämlich zu einer Häufung solcher Fälle gekommen, die unter dem Begriff Messie - Syndrom (von englisch mess, dt. Unordnung) zusammengefasst werden können. Dieses Syndrom wird Personen mit schwerwiegenden Defiziten in der Fähigkeit, die eigene Wohnung ordentlich zu halten und die Alltagsaufgaben zu organisieren, zugeschrieben.

Es können ernsthafte seelische Störungen vorlie-gen. Umgangssprachlich werden diese Personen als Messies bezeichnet. Meistens sind es allein-stehende Personen mit Mehrfachbelastungen oder mit Schicksalsschlägen, die nicht adäquat aufgearbeitet werden konnten (Partnerverlust, langjährige Arbeitslosigkeit, altersbedingte Wesensveränderungen u.a.). Es kann zu sozialer Desintegration und Suchtverhalten führen, v.a.

wenn keine Tagesstrukturen und sozialen Netze mehr vorhanden sind.

Diese Problematik führt mich zu einem weiteren Thema, dem ich in den letzten Jahren und ver-mehrt im 2012 begegnet bin und das mir Sorge bereitet. Ich spreche von jungen alleinstehenden Erwachsenen, die nie Fuss fassen konnten in der Arbeitswelt, die (psychische) Auffälligkeiten entwickeln und sich isolieren. Die Gesellschaft tut sich schwer mit ihnen. Häufig steht am Anfang eine langjährige Sozialhilfe - Abhängigkeit.

Wenn die dort eingeleiteten Integrationsbemü-hungen (Arbeitsversuche, Arbeitstrainings etc.) scheitern, werden die Klienten bei der Invaliden-versicherung angemeldet.

Relativ häufig kommt es in der Folge auch heute noch zu Berentungen. Damit kommt zwar die finanzielle Lage einigermassen ins Lot, es bedeu-tet aber oft auch einen weiteren Schritt in die völlige Isolation. Denn in der Folge fällt auch die letzte Kontaktperson in den Sozialämtern weg, da dank IV - Rente und Zusatzleistungen zur IV die wirtschaftliche Unabhängigkeit zu einer Ablösung von der Sozialhilfe führt. Zu einer freiwilligen Erwachsenenschutzmassnahme (Beistandschaft) sagen nur die wenigsten Betroffenen ja. Sie wol-len ihre Unabhängigkeit bewahren, häufig sind sie damit aber leider überfordert. Und damit ist der Bogen geschlagen zur oben beschriebenen

Sozialberatung

Markus Hofstetter, Sozialarbeiter

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Problematik. Sind sie die künftigen «Messies»

der FGZ?

Ich wünschte mir, dass in den Sozialämtern die Einsicht in diese Problematik wächst, und dass Ablösungen nicht überstürzt, sondern sorgfältig geplant und umgesetzt werden. An den politi-schen Entscheidungsträgern läge es, die gesetz-lichen Rahmenbedingungen, wo nötig, entspre-chend anzupassen.

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Auffallend hoch ist die Zahl von

Im Dokument Wohnzimmer zum Leben (Seite 29-33)