ARZNEIMITTEL
Zu Äußerungen, die der Präsi- dent der Ärztekammer Berlin, Dr.
Ellis Huber, anläßlich einer Dis- kussion in der Fernsehsendung
"Ich stelle mich" am 14. Januar
machte:
Nicht ernst zu nehmen
... Die Behauptung des Herrn Kollegen Huber, daß das Nif-Ten schädlich, gar
"tödlich" sei, kann man nicht so stehen lassen. Nif-Ten ist ein Kombinationspräparat, das besonders bei mittel- schwerer Hypertonie mit er- höhter Herztätigkeit (Tachy- kardie) und Koronarinsuffi- zienz nicht zuletzt wegen gu- ter Compliance (Mitarbeit) der Patienten mit gutem The- rapieerfolg eingesetzt wird.
Hierbei müssen selbstver- ständlich die Kontraindika- tionen, wie zum Beispiel fri-
scher Herzinfarkt oder direkt danach, Herzinsuffizienz, Überleitungsstörungen, ob- struktive Atemwegserkran- kungen und andere berück- sichtigt und der Patient regel- mäßig beobachtet werden.
Jedes Medikament, das ohne Mitberücksichtigung der Kontraindikationen un- kontrolliert verabreicht wird, kann, wie es auch Kollege Huber bekannt ist, lebensge- fährlich, gar tödlich sein. Da- bei kann natürlich auch Nif- Ten, unkontrolliert gegeben, Gefahren mit sich bringen.
Jeder Arzt ist verpflichtet, die Indikationen und Kontraindi- kationen eines Präparates ab- zuwägen, und entsprechend sollte er handeln ...
Die weitere Behauptung des Kollegen Huber, daß die Ärzte keine Medikamente einnehmen, wenn sie krank sind, ist nicht ernst zu neh-
men . . . Es gibt zahlreiche Krankheiten und Symptome (wie es auch bei der Mehrzahl der Hypertoniker der Fall ist), die ohne eine entspre- chende Medikation nicht the- rapierbar sind und folglich schwere körperliche und psy- chische Schäden mit sich bringen, sogar tödlich enden können. Die von Herrn Hu- ber so verteufelte Pharmain- dustrie ist somit für viele Menschen die Rettung bezie- hungsweise das Mittel der Wahl.
Natürlich sollte man als Arzt jedes Pharmakon kri- tisch betrachten und es nicht mit Euphorie unkritisch ein- setzen. Dies hängt wiederum von der Erfahrung des betrof- fenen Kollegen mit entspre- chendem Medikament ab ...
Nusret Sahin, Dr.-Har- nier-Straße 1, 3280 Bad Pyr- mont
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räumt schnell das zähe Sekret aus
veoneidet überschießende Neuproduktion wirkt bei Bronchitis und bei Sinusitis
AKTUELLE LITERATUR:
R. Laszig. G. Hesse u. T. Lütgebrune: Die Behandlung der akuten Sinusitis mit Sekretolytika.
ln: Zeitschrift für Allgemeinmedizin, 65. Jg. (1989), Nr. 1/2, S. 19-21
G. Stussak u. K. Schumann: Behandlung der chronischen Sinusitis. ln: Zeitschrift für Allge- meinmedizin. 63. Jg. U]87t Nr. 29, S. 869-871
P. Dorow Th. Weiss R. Felix u. H. Schmutzler: Einfluß ... auf die mukoziliare Clearance bei
... Atemwegserkrankung. ln: Arzneimittei·Forschung/Drug Research, 37. Jg. (II} (1987). Nr. 12, S. 1378-1381
AlP
Zu dem Beitrag "Qualitätssi- cherung in der kassenärztlichen Versorgung: Strategien zur Verbes-
serung" von Dr. med. Günter Plat-
ten in Heft 4/1990:
AiP sinnlos?
Ist es nicht formuliertes Ziel der Praktikumsphase (AiP), am Ende der Ausbil- dung die Qualifikation eines selbständig arbeitenden Arz- tes erreicht zu haben? Jetzt argumentiert Herr Flat- ten ... , daß dem ja nicht so sei und daher nach der Ap- probation erst einmal eine Erweiterung der Aus-, Wei- ter- und Fortbildung stehen müsse.
Da frage ich mich, warum wird dann das "Sinn"-entleer- te AiP nicht abgeschafft?
Beate Bialas, AiP, Kanal- straße 34, 4040 Neuss
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Dt. Ärztebl. 87, Heft 10, 8. März 1990 (13) A-729