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Archiv "AiP-Abschaffung: Mitleid" (19.11.2004)

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Obdachlose

Zu dem Beitrag „Medizinische Ver- sorgung Obdachloser: Ohne Netz- werk unmöglich“ von Martina Mer- ten in Heft 43/2004:

Altbekannte Probleme

Die engagierte Tätigkeit der Kollegin J. De la Torre unter den Obdachlosen (frühere Be- zeichnungen: Wanderarme, Tippelbrüder, Nichtsesshafte, u. a.) ist beachtlich und aller Anerkennung wert. Der Be- richt vermittelt aber den Ein- druck, dass es sich hierbei um völlig neuartige Probleme handelt, auf die mit einem

„bundesweit bislang einmali- gen Ort“ eines erweiterten Hilfsangebots reagiert werden soll. Dies ist so neu nicht.

Schon sehr lange kennt man:

Œden hohen Morbiditätsgrad unter den (überwiegend männlichen) Betroffenen (körperliche Erkrankungen, unerkannte psychiatrische Leiden und Behinderungen, sehr, sehr hoher Anteil Sucht- kranker etc.),

das häufige Vermeidungs- verhalten bei der Inan- spruchnahme ärztlicher Hilfe, woraus die Verschleppung akuter und chronischer Er- krankungen resultiert mit zum Teil schrecklichen und selbst für den Arzt kaum fassbaren Zuständen (das Bild ist noch vergleichsweise harmlos!).

Die – neben anderen – über 120-jährige Arbeit an diesen Menschen in der Tradition der ehemaligen „Arbeiterkoloni- en“ des Pastors Friedrich von Bodelschwingh (Bethel) hat dies schon früh erkannt und den Menschen neben „Essen, Trinken, Kleidung, Unter- kunft“ und „Arbeit statt Al-

mosen“ auch die regelmäßige ärztlich-pflegerische Betreu- ung angeboten. Hier gibt es auch für das Berliner Modell von Frau De la Torre Vorer- fahrungen (nachgehende ärzt- liche Hilfe, ernsthafte Sucht- wahrnehmung u. a.), die ge- nutzt werden sollten, um Ef- fektivität und Durchhaltever- mögen bei dieser schweren Arbeit zu erhöhen. Die Bun- desarbeitsgemeinschaft Woh- nungslosenhilfe e.V. ist seit Jahren für den medizinischen Aspekt der Obdachlosenbe- treuung eher hinderlich. Nicht nur weil ihre permanent zu hoch (warum?) geschätzten Zahlen der Obdachlosen die

Hilfe eher verhindern, sondern auch weil ihre ausschließlich soziologisch orientierten Ur- sachenbehauptungen (Armut, Arbeitslosigkeit, Wohnungslo- sigkeit) eine angemessene Hil- fe im Einzelfall erschweren.

Dr. med. Wilhelm Schwindt, Alte Paderborner Landstraße 44, 33689 Bielefeld

AiP-Abschaffung

Zu dem Leserbrief „Auswirkungen“

von Annette Jeske in Heft 41/2004:

Mitleid

Mitleidig habe ich den Brief zum Thema Umwandlung von AiP- in Assistenzarztstellen gelesen. Wenn in anderen Kli- niken keine Assistenzarztstel- len zur Verfügung stehen, darf ich weiter in der Frankenland- Klinik der LVA als AiP tätig sein! Obwohl ich weder schriftliche noch mündliche Auskunft erhalten kann, ob es tatsächlich so ist und warum es so ist, soll ich zufrieden sein.

Hauptsache, ich habe auf dem

Konto mein AiP-Gehalt!? Die Kollegen sind neidisch. Natür- lich! Ich bin ja in Deutschland einzigartig. Oder nicht? Scha- de nur, dass ich gleichzeitig meine Kündigungszeit beach- ten muss.

Andriy Illarionov,Sperberstraße 32, 90461 Nürnberg

Zu dem Leserbrief „Beschämend“

von Dr. med. Kristina Böhm in Heft 41/2004:

Aufruf

Es ist schon erstaunlich, was sich Assistenzärzte heute noch alles gefallen lassen, oder ist es einfach nur Bequemlichkeit, die große Klinik oder die lieb gewonnene Großstadt? Es gibt auch noch Alternativen zum Weggang ins Ausland!

Vielleicht ist es das kleine Krankenhaus am Rande der Stadt mit Chef und Oberärz- tinnen und Oberärzten, die al- le leiderprobt durch den AiP der 90er-Jahre gegangen sind (1 000 DM monatlich, zigmal Stellenwechsel wegen Kurz- zeitverträgen, Gastarzt, typi- sche Chefs) und die es jetzt aus Überzeugung besser ma- chen! Wer eine fundierte Aus- bildung in der Inneren haben will, flache Strukturen mag, ein freundliches kollegiales Klima schätzt, ein gutes Super- vising möchte, die Nordseeluft nicht scheut, ein Rotationsver- fahren befürwortet, gerne Arzt ist, strukturierte Mitarbeiter- gespräche akzeptiert, nach BAT bezahlt werden möchte und nach dem Arbeitszeitge- setz arbeiten möchte, der kann sich bei mir melden.

Olaf Ziesche,

Narzissenweg 8, 26316 Varel

Ländervergleich

Zu dem Beitrag „Der Hausarzt als Gatekeeper“ von Prof. Dr. med.

Dipl.-Psych. Michael Linden in Heft 39/2004:

Auf Deutsch

Wenn ein medizinisches Buch aus einer Fremdsprache ins Deutsche übersetzt wird, ist

das sicher eine verdienstvolle Tat. Aber man sollte dann dafür auch einen deutschen Ti- tel wählen. Wir Deutschen sind ein Volk von 82 Millionen Menschen und haben es nicht nötig, sprachliche Anleihen bei anderen Völkern zu ma- chen. Und die Hausärzte wer- den sich unter „Gatekeeper“

auch dann nichts vorstellen können, wenn sie ein Lexikon zur Hand nehmen. Und selbst in dem heutzutage leider not- wendigen „Wörterbuch über- flüssiger Anglizismen“ steht hierfür nur das Wort „Pfört- ner“.

Dr. Paul Wittstock,Herlinstraße 14, 79312 Emmendingen

Diplom-Mediziner

Zu dem Beitrag „35 Jahre Entwürdi- gung ostdeutscher Ärzte“ von Dr.

med. Dipl.-Med. Lothar Markus in Heft 36/2004:

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg

Allein im Mitgliederver- zeichnis des Berufsverbandes der deutschen Kinder- und Jugendärzte sind circa 820 Di- plom-Mediziner eingetragen, also circa neun Prozent von 9 240 eingetragenen Kolle- ginnen und Kollegen. Wenn wir die übrigen Fachgruppen dazu nehmen, dann kommen schnell Tausende Diplom-Me- diziner zusammen. Es handelt sich nicht um eine Randgrup- pe von Kolleginnen und Kol- legen . . . Die Arbeiten der Diplom-Mediziner waren in- haltlich und strukturell mit den heutigen Promotionsar- beiten vergleichbar. Zwecks Harmonisierung der akademi- schen Grade wäre die nach- trägliche Dr.-med.-Verleihung für die vollbrachte Dipl.- Med.-Arbeit erforderlich.

Genauso wie man damals die akademischen Titel Dr. sc. med.

in Dr. med. habil. umgewan- delt hat.

Eine hierfür notwendige juri- stische Lösung wird sich schnell finden lassen (wo ein Wille ist, ist auch ein Weg).

Leonardo Duhalde,Gröpelinger Heerstraße 389, 28239 Bremen

A

A3176 Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 4719. November 2004

B R I E F E

Foto:Jenny De la Torre Stiftung

Referenzen

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