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Archiv "Gesundheitszentren: Fragen blieben offen" (14.12.2001)

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Sexualstraftäter

Zu dem Leserbrief „Unsere Ge- sellschaft entfernt sich von Ethik“

von Dr. med. M. Roßner in Heft 41/2001:

Einseitiges Resümee

. . . Die Bezeichnung als „Se- xualtäter“ spricht die Eigen- schaft „Mensch“ hiermit noch nicht ab, genauso wenig wie der Bäcker, Schuster oder Arzt. Schwierigkeiten habe ich mit einem Ethikbe- griff, der sich die Welt einsei- tig zusammenbastelt und dann hieraus folgernd Ankla- ge erhebt, weil das einseitig gezogene Resümee unbefrie- digend ist. Bei Herrn Roß- ners Beitrag vermisse ich den Aspekt bezüglich des vergan- genen oder zukünftig poten- ziellen Opfers eines Sexual- verbrechens. Diese breite Sicht der Sache gehört in ei- ne verantwortungsvolle ethi- sche Überlegung absolut mit dazu. Nur aus diesem Grund besteht ja das Problem, wie man mit solchen „Tätern“

(hier auch als Mensch ver- standen) umgehen soll. Straf- rechtliche Konsequenzen be- ziehungsweise die gesell- schaftlichen Überlegungen hierzu gibt es ja nicht aus Jux und Tollerei, sondern primär aus Gründen des (ethisch völlig berechtigten) Opfer- schutzes.

Dr. med. Alexander Ulbrich, Birkheckenstraße 1, 70599 Stuttgart

Bluttest

Forderung nach Bluttests auf okkultes Blut:

Viele Tragödien verhindern

Im Jahr 2000 starben circa 34 800 Frauen und 35 000 Männer an Malignomen des Verdauungstraktes, vielfach Colonneoplasmen. Nach 46-jähriger Erfahrung als Landarzt und Allgemeinarzt in Schweden und Deutsch- land rege ich hiermit die Freigabe des Tests auf okkul- tes Blut im Stuhl ähnlich wie

die Freigabe auf prostataspe- zifisches Antigen (PSA) an.

Ich hoffe, dass besonders die hart arbeitenden Kollegin- nen und Kollegen der Basis- versorgung, die ihre bedau- ernswerten Patienten Tag und Nacht betreuen müssen, zu diesem meinen Diskussi- onsvorschlag Stellung neh- men werden.

Dr. med. Friedrich Spiegel, Bastorpstraße 6, 32429 Minden

Gesundheitszentren

Zu dem Beitrag „Vom Auslaufmodell zur Alternative“ von Dr. med. Eva A.

Richter in Heft 43/2001:

Fragen blieben offen

Ich habe Ihren Beitrag mit großer Aufmerksamkeit ge- lesen und fand zum Schluss, dass mehr Fragen offen blie- ben als beantwortet wurden.

Das mag vielleicht daran lie- gen, dass der Platz begrenzt war, andererseits sollen aber offenbar Interessierte ange- sprochen werden; diese wer- den sich jedoch kaum mit ei- ner letztlich pauschal positi- ven Bewertung des 311-Prin- zips zufrieden geben.

Es wäre mancherlei zu fra- gen, und als Erstes möchte ich mich erkundigen, wo man nähere Details erfahren kann, zum Beispiel, ob man Einsicht in Verträge nehmen kann, die mit den Ärzten ab- geschlossen wurden, wie die Bilanz so eines Unterneh- mens ausschaut oder wie die personelle Fluktuation ist.

Zu dem letztgenannten Punkt macht die Bemerkung stutzig: „Wir sind eine Pro- bierstube für Ärzte, die te- sten wollen, ob sie sich nie- derlassen können.“ Das lässt sich so verstehen, dass Kolle- gen, die bei einem Gehalt von fünfeinhalbtausend Mark oder wenig mehr bald das Handtuch werfen, wenn sie davon aufgrund eines ne- gativen Praxisergebnisses nur 75 % sehen. Verhält sich das so – oder wie anders ist die Realität?

Dr. med. Eduard Breuer, Ernst- Reuter-Straße 13, 67373 Dudenhofen

A

A3360 Deutsches Ärzteblatt½½Jg. 98½½Heft 50½½14. Dezember 2001 B R I E F E

(2)

Hochinteressant

Ein hochinteressanter Artikel, vor allem für einen seit 1981 im Osten des Landes tätigen Kollegen, der bis heute das gnadenlose Abwickeln der Polikliniken aus fachlicher Sicht nie hat verstehen kön- nen. Aber warum gibt man nicht zu, dass eine gut gema- nagte Poliklinik eine doch weitaus effektivere Struktur sein kann als eine Vielzahl von Einzelpraxen? Darüber hinaus – wie die Aussagen der angeführten Kollegen belegen – liegen hohe Zufriedenheit vor, uneingeschränkte fachli- che Entscheidungsbefugnis, ausschließliche Konzentration auf den Patienten und Gehäl- ter, von denen ein niedergelas- sener Facharzt mit voller Kre- ditbelastung in Sachsen-An- halt nur träumen kann . . . Zweifelsohne bietet die Frei- beruflichkeit dem Arzt die Möglichkeit, bei gefüllten Sozialkassen, geringer Ar- beitslosigkeit und Hochkon- junktur der Wirtschaft sehr viel Geld zu verdienen. Nur, dass das eben nicht dauerhaft funktioniert, sehen wir jetzt gerade im Osten sehr dra- stisch. Was hat diese Möglich- keit eigentlich mit unserer ethischen ärztlichen Aufgabe zu tun? Außerdem, wo ist die Grenzziehung des viel Ver- dienens? Im Markt eigentlich nur durch die Menge an er-

brachter Leistung, aber wo führt das tatsächlich hin? Die freie Niederlassung beinhal- tet immer den Zwang (Wirt- schaftlichkeit des Unterneh- mens Praxis) und das Bedürf- nis (Sozialstatus), Gewinn zu machen, und damit ist a priori jede konsequent wirtschaftli- che Umgangsweise mit dem Ausmaß an möglichen Lei- stungen infrage gestellt. Dies erfordert einen zunehmen- den bürokratischen zwang- haften Kontroll- und Begren- zungsmechanismus, der zwangsläufig das Marktprin- zip auf der Einnahmenseite außer Kraft setzt und auf der Ausgabenseite unbegrenzt weiterwirken lässt . . .

Dr. med. Th. Drescher, Markt 16, 06333 Hettstedt

Wohltuend sachlich

Wer innovativ denkt, wird sich selbst keine Tabu-Gren- zen ziehen, über die er später stolpert. Das Titelblatt des Heftes 43 springt über solche Tabu-Grenzen. Mit wohltu- end sachlicher Art berichtet Frau Kollegin Richter über Gesundheitszentren. Die po- liklinische Idee hat ihre ei- gene Geschichte. Zeit- und systembedingt entwickelte sie sich auch unter dem Em- blem von Hammer – Zirkel – Ährenkranz.

Dr. med. G. Wiedemann,Hohe Bleiche 1a, 99310 Arnstadt

Deutsches Ärzteblatt½½Jg. 98½½Heft 50½½14. Dezember 2001 AA3361

B R I E F E

Kernkraftwerke

Zu den Leserbriefen in Heft 45/2001, die sich auf den Beitrag „Krebskranke Kinder und Kernkraftwerke: ,Datenfi- schen‘“ von Prof. Dr. med. Jörg Mich- aelis et al. in Heft 38/2001 bezogen:

Wissenstransfer gegen Polemik

„Datenfischen“ und „Daten- verdünnen“ sind politische Instrumente, die Wissen- schaft und ärztliches Bemü- hen missachten. Zwischen Kernkraftwerken und leuk- ämiekranken Kindern besteht kein Zusammenhang (DÄ, Heft 27/1998, Leukemia 12, 1319–1323). Untersuchun-

gen von 13 551 kindlichen Leukämien aus 17 Ländern zeigten in dem EUROCLUS project (Br J Cancer 1998;

77: 818–824) unter 240 Leuk- ämiclustern nur vier in der Nähe von Kernkraft- werken.

Ohne Unterstützung eines öffentlichen Bewusstseins können „Datenfischer“ und

„Datenverdünner“ mit der Politik Unwissenheit und Angst der Betroffenen nut- zen und gegen Wissenschaft und ärztliches Bemühen um leukämiekranke Kinder ar- gumentieren.

Prof. Dr. med. Rolf Neth, Pennskuhle 9, 21244 Buchholz

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