• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Rauchen: Negativer Einfluß auf die Nierenfunktion" (14.06.1996)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Rauchen: Negativer Einfluß auf die Nierenfunktion" (14.06.1996)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Rauchen

Negativer Einfluß auf die Nierenfunktion

auchen schädigt nicht nur die Lunge, die Atem- wege und das Herz-Kreislauf-System. Nach jüng- sten Untersuchungen der Sektion Nephrologie der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg führt das Rauchen zu starken Veränderungen der renalen Hä- modynamik. Gesunde Gelegenheitsraucher wurden an aufeinanderfolgenden Tagen während des „Scheinrau- chens“ – dem Saugen an einer nicht entzündeten Zigaret- te – und dem tatsächlichen Rauchen untersucht. Dabei hat sich gezeigt, daß es bei Rauchern zu einer Vasokon- striktion der Nierengefäße und somit zu einem 30prozen- tigen Abfall der Filterleistung des Organs kommt. Initial zeigte sich eine Verminderung von im Mittel 124 auf 91 ml/min. Zwei Minuten nach Beginn des Rauchens betrug das Filtrat 90,6 verglichen mit 130 nach Beginn des Scheinrauchens.

ber die zehnminütige Rauchperiode gemittelt war das Filtrat im Mittel um 15 ml/min auf 105 abgefallen. Der Konsum von Zigaretten be- schleunigt zudem die Progression einer bereits vorliegen- den Nierenerkrankung. Prof. Eberhard Ritz resümierte die Ergebnisse eigener Untersuchungen und anderer Stu- dien jüngst bei einem Kongreß in Heidelberg: „Rauchen ist offensichtlich das Aschenputtel unter den Progressi- onsfaktoren, das von den Nephrologen bisher vollständig vernachlässigt wird.“ „Rauchen“, so Ritz weiter, „bewirkt beim Hypertoniker, beim Diabetiker und mit größter Wahrscheinlichkeit auch bei Patienten mit Glomerulo- nephritis eine Potenzierung des Nierenschadens und Ak- zeleration der Progression.“ So wurde bei rauchenden Hypertonikern eine verstärkte Albuminausscheidung im Urin gemessen.

änger bekannt ist, daß bei Diabetikern von Typ I und II das Risiko für eine diabetische Nephropa- thie durch Rauchen enorm gesteigert wird. Dies belegt eine dänische Studie, deren Ergebnisse jüngst an der Universität Düsseldorf bestätigt wurden. Danach ent- wickelten 19 Prozent der zuckerkranken Raucher eine diabetische Nephropathie gegenüber acht Prozent unter den Nichtrauchern. Schließlich wurde die dramatische Feststellung gemacht, daß Diabetiker mit einer bereits vorliegenden Nierenerkrankung, die rauchten, doppelt so schnell eine dialysepflichtige Niereninsuffizienz ent- wickelten als Nichtraucher. Dies bedeutet nach Ritz, daß beim Raucher zwischen Beginn der Proteinurie und Be- ginn der Dialysepflicht nur drei Jahre liegen, während im Mittel sieben Jahre verstreichen. Erste Untersuchungen in Heidelberg weisen überdies darauf hin, daß auch bei der Glomerulonephritis Raucher weit schneller dialyse- pflichtig werden als Nichtraucher. Ingeborg Bördlein

A-1576

S P E K T R U M AKUT

R

L Ü

(4) Deutsches Ärzteblatt 93,Heft 24, 14. Juni 1996

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

„nur" 100 000 zu versteu- erndem Einkommen auf 0 DM zu stellen, müssen folglich mindestens DM 300 000 Verlust „produ- ziert" werden, und das in einem Jahr, dessen Ergeb-

Rund 600 Rollstuhl- fahrer werden an einem in- ternationalen Baskettball- turnier teilnehmen, das un- ter der Schirmherrschaft des nordrhein-westfäli- schen Ministers für Arbeit,

Gerhard Richter Foto: privat engste verbunden ist, den Namen des Mannes näm- lich, der als Denkmals- schützer, -pfleger, als Mu- seumsbegründer und Sammler und als Lehrer sich

Mit zentrofazialer Be- tonung treten einzeln oder gruppiert stehende, sukkulente, entzündlich gerötete Papeln auf, die häufig von ei- ner feinlamellösen Schuppung be- deckt sind

Erstmals hat die Sozial- medizinerin Ulrike Ma- schewsky-Schneider vom Bremer Institut für Präventi- onsforschung und Sozialme- dizin mit ihrer Arbeitsgruppe die besondere

Es dürfte inzwischen auch den Schlichtungsstellen nicht verborgen geblieben sein, daß Rechtsanwälte den Weg über die Schlichtungsstellen immer dann empfehlen, wenn die

Die Autoren nehmen an, daß es bei den Patienten, die weiterrauchen, möglicherweise zu einer Be- schleunigung der Arteriosklero- seentwicklung und zusätzlich durch

Hier blicken wir mit Sorge auf die vermutlich doch zu kurzen klinischen Prüfzeiten für das inhalierbare Insulin, das nach unserer Kenntnis gegenüber den