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Archiv "Bittere Pillen: Falsche Tatsachenbehauptungen" (03.12.1999)

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GKV

Zu dem Beitrag „Soziotherapie soll neue GKV-Leistung werden“ von Josef Maus in Heft 40/1999:

Leitschnur ist die optimale Versorgung

Durch die Enthospitali- sierung der psychiatrischen Krankenhäuser müssen immer mehr schwerkranke psych- iatrische Patienten ambulant versorgt werden. Daß diese Aufgabe nur ein multipro- fessionales Team bewältigen kann, ist in sozialpsychiatri- schen Fachkreisen unbestrit- ten. Für den ambulant tätigen Psychiater spielt dabei die So- ziotherapie eine große Rolle, um diese Patientengruppe

„extra muros“ behandeln zu können. Es ist deshalb zu be- grüßen, daß diese Therapie als ärztlich zu verordnende und zu überprüfende Behandlungs- form eingeführt werden soll.

Die Wirksamkeit solcher Therapieformen wurde in Pilotprojekten überzeugend nachgewiesen. Auch unsere Praxisgemeinschaft beschäftigt seit vielen Jahren die ehema- lige Pflegedienstleiterin einer psychiatrischen Rehaklinik,

die eine sozialpsychiatrische Zusatzausbildung und psycho- therapeutische Selbsterfah- rung hat. Die von ihr betreuten chronisch psychiatrischen Pa- tienten mußten vorher im Mit- tel 25 Tage lang im Jahr psych- iatrisch hospitalisiert werden, was durch die intensive So- ziotherapie auf drei Tage im Jahr gesenkt werden konnte.

Wenn wir niedergelasse- nen Ärzte nicht ein Instru- mentarium bekommen, diese schwerkranke Patientengrup- pe angemessen zu behandeln, werden außerärztliche Insti- tutionen sich dieser Aufgabe noch mehr als jetzt schon an- nehmen. Ein wichtiges Auf- gabenfeld geht uns dann end- gültig verloren.

Wir finden es bedauerlich, daß diese Fragen in dem Arti- kel im DÄ nur unter berufspo- litischen und monetären Ge- sichtspunkten diskutiert wer- den und die Sache selbst dabei in den Hintergrund gerät. Wir sind aber schlecht beraten, wenn wir vordringlich nur unsere vermeintlichen ärztli- chen Interessen vertreten und nicht die optimale Versorgung unserer Patienten Leitschnur für unsere Argumentation ist.

Dr. med. Thilo Bulling, Obst- allee 22 a, 13593 Berlin

Die wichtigste Frage im Gesundheitswesen lautet nicht:

Wer soll auf Solidaritätsko- sten behandelt werden?, son- dern: Welche Leistung soll noch zu Lasten aller erbracht werden?. . .

Dr. med. Thomas Kunick, Hahnenäcker 2, 74219 Möck- mühl

Luftqualität

Zu der monatlichen Grafik „Luftqua- lität in Deutschland“ der Georisk GmbH:

Keine überhöhten Werte im Trierer Raum

. . . Der IW2-Wert nach der Technischen Anleitung für Luft (TA Luft) ist nicht, wie . . . irreführend behauptet wird, der festgelegte zulässige Höchstwert für Schwebstaub auf Ein-Stunden-Basis, son- dern der sogenannte 98-vom- Hundert-Wert der Summen- häufigkeitsverteilung auf ei- ner 24-Stunden-Basis, also ein statistisch errechneter Wert. Dieser IW2-Wert wird eingehalten, wenn von 100 Tagen nicht öfter als an zwei Tagen der Tagesmittelwert von 350 µg/m3 Luft über- schritten wird. In Trier wurde in einem Zeitraum von über fünf Jahren nicht an einem einzigen Tag ein Tagesmittel- wert von 300 µ/m3Luft auch nur annähernd erreicht.

Die beiden für die Luft- reinhaltung zuständigen Wis- senschaftler in unserem Hau- se, Dr. Bockholt und Dr. Lai- dig, haben am 26. Juni 1997 vor dem Umweltausschuß im Trierer Rathaus zum Thema Stellung bezogen und sind zu dem Schluß gekommen, daß grundsätzlich im Trierer Raum keine überhöhten Wer- te oder gar problematische Emittenten festgestellt wer- den können; an dieser Tatsa- che hat sich bis heute nichts geändert.

Durch die nunmehr im Herbst dieses Jahres aufge- tretene Störung im Mosel- stahlwerk mit einer tempo- rär verstärkten Staubemission könnte bis zur Instandsetzung

der Abgaskühlung allerdings für den lokalen Nahbereich eine neue Situation gegeben sein. Derzeit werden vom Staatlichen Gewerbeaufsichts- amt Trier in Zusammenarbeit mit dem Landesamt Untersu- chungen durchgeführt, um die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen abzuklären.

Generell ist es aber nicht zu vertreten, bestimmte In- dustriebetriebe für erhöhte Staubkonzentrationen verant- wortlich zu machen. Oftmals sind unterschiedliche Wind- richtungen zu verzeichnen, zudem sind nach unseren Er- hebungen zirka 80 Prozent der Gesamtemissionen auf den Trierer Kfz-Verkehr zu- rückzuführen.

Insgesamt ist die vom Landesamt in jahrelangen Meßreihen festgestellte Bela- stung als niedrig zu bezeich- nen und nicht besser und nicht schlechter als im Ver- gleich mit anderen rheinland- pfälzischen Verdichtungsräu- men zu sehen.

Gerd Plachetka, Landesamt für Umweltschutz und Ge- werbeaufsicht, Amtsgerichts- platz 1, 55276 Oppenheim

Bittere Pillen

Zu der Buchbesprechung „Trotz Män- geln erfolgreich“ des Medikamenten- ratgebers „Bittere Pillen“ durch Jür- gen C. Frölich in Heft 43/1999:

Falsche Tatsachen- behauptungen

. . . Als derzeit alleinver- antwortlicher Autor des Bu- ches gebe ich diese Kritik ger- ne zurück. Die Rezension ent- hält mehrere falsche Tatsa- chenbehauptungen. Beispiels- weise schreibt Herr Frölich, bei den Migränemitteln wür- den die modernen Triptane fehlen. Tatsächlich ist es je- doch so, daß sowohl im Text (Seite 70) als auch in der Ta- belle (Seite 74) Sumatriptan beschrieben und bewertet ist – und das ist doch zweifellos ein Triptan . . .

Dr. Hans Weiss, Pramergasse 3/11, A-1090 Wien

Gesundheitsreform

Zum Gesetzgebungsverfahren in Sa- chen Gesundheitsreform:

Durchboxen

Aufschnüren heißt die neue Zauberformel, um – wie die Wahlergebnisse zeigen – gegen Volkeswillen Politik durchzusetzen. Was haben sich die Gründer unserer Re- publik – aus leidvoller Erfah- rung gereift – wohl gedacht, als sie die Hürde „Zustim- mung des Bundesrates“ bei der Gesetzgebung einbau- ten? Beim – wie ich finde –

„Durchboxen“ der sogenann- ten Gesundheitsreform in der jetzigen Form sehe ich die Demokratie ausgehebelt.

Man hat offensichtlich einen Trick gefunden, die verfas- sungsgemäße Gesetzgebung

zu umgehen. Wo bleibt der Einwand unserer Verfas- sungshüter?

Dr. med. Herbert Hesse, Simmlerstraße 4, 75172 Pforz- heim

Geänderte Rahmenbe- dingungen erkennen

. . . Anstatt immer einen Schuldigen zu suchen, sollten die Gesetzgeber endlich die geänderten Rahmenbedin- gungen im Gesundheitswesen erkennen: Rasant sich ent- wickelnde Neuerungen, ver- längerte Lebenserwartung und stark gestiegene Erwar- tungen des Kunden (wir alle als Patienten), die sich nicht zuletzt auch in erhöhten juri- stischen und zeitlichen An- forderungen an die Lei- stungsanbieter äußern.

A-3074 (10) Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 48, 3. Dezember 1999

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