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Archiv "Schlusswort" (12.10.2012)

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680 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 109

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Heft 41

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12. Oktober 2012

M E D I Z I N

DISKUSSION

Teamleitung im Schockraum

Wir danken den Kollegen Neugebauer et al. für die Zu- sammenfassung der S3-Leitlinie Polytrauma und Schwer- verletztenbehandlung im Deutschen Ärzteblatt (1).

Bereits abgeschlossene Diskussionen darüber, wer legi- timiert ist, die Schockraumbehandlung zu führen, sollten in einer Zusammenfassung dieser Leitlinie nicht wieder einseitig dargestellt werden (Seite 105 des Beitrages). Die Möglichkeiten der Teamleitung im Schockraum wurden im Rahmen des Leitlinienprozesses intensiv interdiszipli- när diskutiert und ganz eindeutig im Leitlinientext formu- liert. Dabei konnte keine belastbare Evidenz für die Über- legenheit einer bestimmten Führungsstruktur im Schock- raum („Traumaleader“ vs. „interdisziplinäre Führungs- gruppe“) oder für die Zuordnung eines „Traumaleaders“

zu einem bestimmten Fachgebiet (Anästhesiologie, Chir - urgie, Unfallchirurgie) im Hinblick auf das Überleben der Patienten identifiziert werden (2, 3). Daher heißt es in der Leitlinie: „Eine Teamleitung – gleichwohl aus welcher Fachdisziplin stammend beziehungsweise, ob aus einer Person oder aus einer Führungsgruppe bestehend, ist zu fordern (3). Innerhalb der Einrichtung sollten die Funktio- nen und Qualifikationen des Teamleaders beziehungswei- se der interdisziplinären Führungsgruppe im Schockraum festgelegt werden. Dabei sollen idealer Weise nach Ab- sprache der „Beste“ beziehungsweise die „Besten“ die Aufgabe des Traumaleader beziehungsweise der interdis- ziplinären Führungsgruppe wahrnehmen (2).“ Die hier er- gänzend dargestellten Aussagen sind aus unserer Sicht für eine sachgerechte und eindeutig verständliche Wahrneh- mung der S3-Leitlinie Polytrauma und für eine gute inter- disziplinäre Patientenversorgung im Schockraum essen- ziell.

zu dem Beitrag

Polytrauma und Schwerverletztenbehandlung

von Prof. Dr. Prof. h.c. Edmund A. M. Neugebauer, Prof. Dr. med. Christian Waydhas, PD Dr. med. Sven Lendemans, Prof. Dr. med. Dieter Rixen, Dr. med. Michaela Eikermann, Prof. Dr. med. Tim Pohlemann in Heft 6/2012

Schlusswort

Wir bedanken uns für die wertvollen Hinweise zu unserer Darstellung der S3-Leitlinie (1). Wir bitten Sie, zu verste- hen, dass bei fehlender Evidenz der entsprechend fort- und weitergebildete Unfallchirurg aus naheliegenden Gründen – Versorgung der Schwerverletzten gehört zu den Kern- aufgaben des Unfallchirurgen und ist Inhalt der WBO für das Fach Orthopädie und Unfallchirurgie und der Zusatz- weiterbildung „spezielle Unfallchirurgie“ – nicht von sei- ner besonderen Verantwortung in der Akutbehandlung des Schwerverletzten entbunden werden kann. Wir sind uns bewusst, dass wir diese Diskussion auch an Daten und Fakten zu messen haben. Grundlage einer solchen ge- meinsam konzipierten Studie könnten die Daten des Trau- maRegisterDGU sein. Wie Ihnen bekannt, sind alle am Projekt TraumaNetzwerkDGU beteiligten Traumazentren verpflichtet, an diesem Register teilzunehmen. Aus den Erfahrungen der Implementierung des TraumaNetz- werkDGU in über 600 Kliniken seit 2007 (2) wissen wir genau – und das macht uns Sorgen –, dass nicht die Frage, wer die Schockraumbehandlung verantwortet, ein gravie- rendes Problem darstellt, sondern das inzwischen nicht nur punktuell bestehende Problem einer jederzeit verfüg- baren Bereitstellung/Vorhaltung von erfahrenen Anästhe- sisten und Unfallchirurgen/Chirurgen das weitaus größere Problem ist. Deshalb haben wir zusammen mit den Fach- gesellschaften unsere gemeinsam getroffenen Vorkehrun- gen – Etablierung von regionalen Traumanetzwerken mit Konzentrierung der Behandlung an qualifizierten Zentren – weiterhin zu verstärken, damit auch künftig bei zuneh- mendem Personalmangel jederzeit eine optimale leitlini- engerechte Behandlung „überall“ erfolgen kann. Den Ver- tretern der DGAI und besonders den Autoren dieses Le- serbriefes danken wir in diesem Zusammenhang für ihre breite Unterstützung und Mitwirken im Projekt Trauma- NetzwerkDGU. DOI: 10.3238/arztebl.2012.0680b

LITERATUR

1. Neugebauer EAM, Waydhas C, Lendemans S, et al.: Clinical practice guideline: The treatment of patients with severe and multiple traumatic injuries. Dtsch Arztebl Int 2012; 109(6): 102–8.

2.Ruchholtz S, Mand C, Lewan U, AKUT Steering Committee et al.:

Regionalisation of trauma care in Germany: the „TraumaNetwork DGU-Project’“. Eur J Trauma Emerg Surg 2011;

DOI 10.1007/s00068–011–0166–6.

Prof. Dr. Hartmut Siebert, Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. und Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e. V., Berlin Prof. Dr. Pohlemann, 1. Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU), Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Kliniken und Institut für Chirurgie Universitätsklinikum des Saarlandes Prof. Dr. Bertil Bouillon, Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sporttraumatologie, 3. Vizepräsident der DGU, Lehrstuhl der Universität Witten/Herdecke, Klinikum Köln-Merheim der Kliniken der Stadt Köln gGmbH

Prof. Dr. Prof. h.c. Edmund A.M. Neugebauer, Institut für Forschung in der Operativen Medizin (IFOM), Lehrstuhl für Chirurgische Forschung, Universität Witten/

Herdecke, Campus Köln-Merheim, Edmund.Neugebauer@uni-wh.de

Interessenkonflikt

Prof. Neugebauer erhielt Beraterhonorare von Novo Nordisk.

Die anderen Autoren erklären, dass kein Interessenkonflikt besteht.

DOI: 10.3238/arztebl.2012.0680a

LITERATUR

1. Neugebauer EAM, Waydhas C, Lendemans S, et al.: Clinical practice guideline: The treatment of patients with severe and multiple traumatic injuries. Dtsch Arztebl Int 2012; 109(6): 102–8.

2. Böttiger BW, et al.: Trauma-Update: S3-Leitlinie Polytrauma. Was muss der Anästhesist wissen? Anästh Intensivmed 2011; 52: 693–700.

3. S3-Leitlinie Polytrauma/Schwerverletzten-Behandlung, AWMF-Register Nr. 012/019, 2011.

Prof. Dr. med. Gabriele Nöldge-Schomburg, Präsidentin der DGAI Prof. Dr. med. Dr. h.c. Hugo Van Aken, Generalsekretär der DGAI

Prof. Dr. med. Bernd W. Böttiger, Sprecher des Arbeitskreises Notfallmedizin der DGAI, hsorgatz@dgai-ev.de

Interessenkonflikt

Prof. Böttiger ist Chairman des European Resuscitation Council und Vorsitzender des GRC. Prof. Nöldge-Schomburg erhielt Honorare für Advisory Board „Bridion“

und verantwortete Honorare der Studien von PD Roesner und Prof. Schubert.

Referenzen

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