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Zahnhaken bukkal und lingual

Im Dokument Computertomographie bei Heimtieren (Seite 88-118)

D. Veränderungen beim Meerschweinchen

2. Zahnhaken bukkal und lingual

A B

Abb. 16 A u. B: Kaninchen, Zahnhaken der Backenzähne, Tomogramme (Abb. A:

Oberkiefer bukkal, Abb. B: Unterkiefer lingual)

A B

Abb. 17 A u. B: Kaninchen, Backenzähne, (Abb. A: Schmelzspitzen Oberkiefer bukkal, Abb. B: 3D Rekonstruktion, Zahnhaken im Oberkiefer bukkal beidseitig)

Die Abbildungen 16 A und B und 17 A zeigen Tomogramme von Köpfen verschiedener Kaninchen, die auf Höhe der Backenzähne erstellt wurden. Abbildung 17 B stellt die 3D Rekonstruktion eines Kaninchenschädels in frontaler Ansicht dar. Die Tomogramme wurden mit einem kantenbetonenden Filter nachbearbeitet. Die Gerätevoreinstellungen und Fenster unterstützten die Beurteilbarkeit der knöchernen Strukturen und entsprachen den Standards.

Die Lagerung der Patienten war gut und ließ einen Seitenvergleich zu.

In allen Abbildungen können die Zähne, die Haken ausgebildet haben beurteilt werden.

Abb. 16 A: Diese Abbildung zeigt ein Tomogramm, das auf Höhe der ersten Backenzähne (P3) erstellt wurde. Das untersuchte Tier war vier Jahre alt. Beide Zähne des Oberkiefers sind bogenförmig nach lateral gerichtet und weisen bukkale Zahnhaken auf.

Abb. 16 B: Diese Abbildung zeigt eine Aufnahme auf Höhe des M2 im linken Unterkiefer eines dreijährigen Kaninchens. Der Backenzahn des linken Unterkiefers bildet lingual eine Zahnspitze. Er liegt mit seinem Schaft lateral in der knöchernen Grundlage des Unterkieferastes dieser direkt an, ohne das zwischen den knochendichten Strukturen ein weichteildichter Zwischenraum sichtbar ist. Das Zentrum des linken Unterkieferastes ist mit weichteildichter Substanz ausgefüllt. Die Zahnkrone des Zahnes ist im Vergleich zur Gegenseite deutlich länger ausgebildet.

Abb. 17 A: Diese Abbildung zeigt eine Aufnahme des Kiefers auf Höhe des P2 von einem einjährigen Patienten. Die abgebildeten Oberkieferbackenzähne sind schräg abgeschliffen und bilden bukkal Schmelzspitzen aus. Der Anteil der Pulpa am Aufbau der Zähne ist in diesem Tomogramm am Beispiel der Unterkieferbackenzähne dargestellt.

Abb. 17 B: Diese Abbildung zeigt eine 3D-Darstellung eines Kaninchenschädels mit deutlichen linksseitigen bukkalen Zahnhaken, die von den Prämolaren des Oberkiefers gebildet werden. Auch rechtsseitig zeigt der erste Prämolar eine bukkale Wachstumsrichtung. Die Darstellung vermittelt einen Eindruck der Ausprägung dieser Zahnhaken bei dem fünfjährigen Tier.

3. Treppengebiß

A B

Abb. 18 A u. B: Kaninchen, Treppengebiß (Abb. A: Tomogramm einer Gebißstufe, Abb.

B: 3D Rekonstruktion)

Die Abbildung 18 A zeigt ein Tomogramm des Kopfes eines fünfjährigen Kaninchens, das auf Höhe des P2 erstellt wurde; Abbildung 18 B zeigt die 3D Rekonstruktion eines Kaninchenschädels mit Treppengebiß. Die Gerätevoreinstellung und Fensterung diente der Darstellung der knöchernen Strukturen. Die Einstellungen und Fensterung entsprachen den erstellten Standards. Die Aufnahme in Abbildung 18 A wurde mit einem kantenbetonenden Filter nachbearbeitet. Die exakte Lagerung des Patienten ließ einen Seitenvergleich zu.

In den Abbildungen kommt der Aufbau der Kaufläche zur Beurteilung.

Abb. 18 A: Der Backenzahn des linken Unterkiefers ist deutlich kürzer ausgebildet, als derjenige der rechten Seite. Der Backenzahn des rechten Unterkiefer zeigt eine Verlängerung seiner Krone. Im Oberkiefer verhält sich die Zahnlänge umgekehrt. Hier zeigt sich der Backenzahn des linken Oberkiefers mit einer verlängerten Krone ausgestattet. Im Seitenvergleich wird damit eine Stufenbildung dokumentiert.

Abb. 18 B: Die Abbildung 18 B zeigt die 3D Rekonstruktion des Schädels eines intubierten Kaninchens von der rechten Seite. Aus diesem Blickwinkel heraus lassen sich die Oberkieferbackenzähne gut beurteilen. Sie sind stufenförmig ausgebildet und bilden ein Treppengebiß. Zwischen dem ersten und zweiten Zahn ist ein vergrößerter Abstand erkennbar.

Die computertomographische Untersuchung dokumentierte in der Bildfolge bei beiden

Patienten ein Treppengebiß. Diese Diagnose wurde bei der Adspektion der Mundhöhle bestätigt.

4. Beurteilung der Zahnqualität

A B

Abb. 19 A u. B: Kaninchen, Beurteilung der Zahnqualität, Backenzähne (Abb. A:

Referenzaufnahme, Abb. B: Histogramm im Tomogramm der Abb. A)

A B

Abb. 20 A u. B: Kaninchen, Beurteilung der Zahnqualität, Backenzähne (Abb. A:

Profilauswertung , Abb. B: mottenfraßartiges Erscheinungsbild )

Die Abbildungen 19 A und B und 20 C zeigen identische Tomogramme eines fünfjährigen Patienten, Abbildung 20 B das Tomogramm eines weiteren. Die Abbildungen 19 B und 20 A

präsentieren verschiedene Bildbeurteilungsfunktionen, die in der Aufnahme aus Abbildung A zur Anwendung kamen. In Abbildung 19 B wird die Anwendung eines Histogramms und in Abbildung 20 A die einer Profilauswertung demonstriert.

In allen Abbildungen werden Tomogramme des Kopfes gezeigt, in denen sich Zähne darstellen. Die Beurteilung gilt dem Aufbau der Zähne.

Abb. 19 A: Diese Abbildung zeigt ein Tomogramm, in dem 6 Backenzähne im Anschnitt zu erkennen sind. Im Oberkiefer liegen jeweils zwei Backenzähne übereinander, wobei von dem oberen Zahn der Wurzelbereich zu erkennen ist, während sich ventral Zahnschaft und Krone als Teile des anderen Zahnes darstellen. Die Zähne des Unterkiefers erscheinen vollständig und sind über ihre gesamte Länge zu betrachten. Der Backenzahn des rechten Unterkiefers weist lingual einen Zahnhaken auf. Sein Zahnschaft liegt im Unterkiefer lateral an die Alveolenwand gedrängt dieser auf ganzer Länge an. Der rechte Unterkieferast ist zentral mit weichteildichten Strukturen ausgefüllt. Die knöcherne Grundlage beider Unterkieferäste ist an ihren ventralen Rändern in ihrer Kontinuität unterbrochen und erscheint dort unregelmäßig röntgendicht.

Abb. 19 B: In der Aufnahme dieser Abbildung wird der in Bild A dargestellte untere Backenzahn des linken Oberkiefers mittels Histogramm auf seine Röntgendichte untersucht.

Die Ergebnisse aus einer Gegenüberstellung von Pixelwert und Pixelanzahl werden in Form eines Säulendiagramms wiedergegeben. Der untere im linken Oberkiefer dargestellte Zahn hat auf einer untersuchten Fläche von 0,37 cm² eine durchschnittliche Röntgendichte von 1573,7 HU bei einer Standardabweichung von 659,0. In dem Diagramm ist ein Plateau im unteren Röntgendichtebereich zu erkennen. Das zeigt, daß innerhalb der markierten Struktur auch ein großer Anteil weniger röntgendichter Substanz vorhanden ist.

Abb. 20 A: In dieser Abbildung ist dasselbe Tomogramm wie aus den Abbildungen A und B dargestellt, jedoch mittels einer Profilauswertung bearbeitet. Dabei wird die Röntgendichte eines jeden Punktes auf der vorgewählten Strecke zugeordnet, so daß sich für den linken Oberkieferbackenzahn ein Diagramm ergibt, welches einen sattelförmigen Verlauf zeigt.

Daraus kann die Dichtequerschnittsverteilung innerhalb des Zahnes erkannt werden. Im Zentrum des Zahnquerschnittes ist die Zahnstruktur weniger röntgendicht als in den Randbereichen. Damit wird das weniger röntgendichte Gewebe im Zentrum des Zahnes objektiviert dargestellt.

Abb. 20 B: Die in dieser Abbildung dargestellten Backenzähne eines fünfjährigen Kaninchens haben ihren normalen Aufbau weitestgehend verloren. Sie lassen die

aufgehellte Markzone nur streckenweise erkennen und zeigen ein mottenfraßähnliches Aussehen. Die Kauflächen weisen keinen Kontakt auf und sind unregelmäßig abgeschliffen.

Der Backenzahn des linken Oberkiefers zeigt ebenso wie der des rechten in seiner Kaufläche eine Vertiefung, die nach dorsal in ihrer Fortsetzung eine Aufhellung erfährt. Auch medial am Übergang vom Zahnschaft zur Zahnkrone ist innerhalb des linken Oberkieferbackenzahnes eine Aufhellung der Struktur zu erkennen. Die Zahnoberfläche ist hier aufgerauht und im Vergleich zur übrigen Oberfläche weniger röntgendicht. Die Zahnform beider Oberkieferzähne erscheint unregelmäßig. Die Kontur des linken Oberkieferzahnes zeigt im Bereich seiner Wurzelspitze höckerige Unregelmäßigkeiten. Die Wurzelspitzen beider Oberkieferzähne erscheinen nicht von einer Knochenlamelle überzogen, sondern stehen in unmittelbarem Kontakt mit den Weichteilen der Umgebung. Ein Unterkieferbackenzahn ist nur linksseitig und dort auch nur zum Teil ausgebildet, während der rechte Unterkieferast lediglich mit weichteildichtem Material gefüllt erscheint. Die ventromediale Kante der Unterkieferäste ist spitz ausgezogen und besitzt beiderseits einen sehr röntgendichten Kernbereich. In anderen, hier nicht gezeigten Ebenen zeigt sich die Struktur völlig von dem Unterkieferknochen getrennt.

Adspektorisch wiesen die in den Abbildungen 19 A und B und 20 A dargestellten Zähne keine farblichen Abweichungen auf. Die Zähne aus der Abbildung 20 B waren gelblich bis braun verfärbt. Offensichtlich war das Zahnwachstum gestört, die Zähne wiesen eine erodierte Oberfläche auf. Der in der Abbildung 19 A in der computertomographischen Untersuchung gewonnene Eindruck vom röntgenologischen Aufbau des Zahnes konnte mit Hilfe der Auswertungsfunktionen in den Abbildungen 19 B und 20 A bestätigt werden. Damit zeigt sich, daß mit Hilfe der Computertomographie der normalanatomische Aufbau eines Zahnquerschnittes beim Kaninchen untersucht werden kann. Abweichung vom normalanatomischen Aufbau werden durch Abbildung 20 B dokumentiert.

5. Zahnwurzelveränderungen

A B C

Abb. 21 A-C: Kaninchen, Zahnwurzelveränderung der Backenzähne, Tomogramme (Abb. A u. B: ektopische Zahnwurzelspitzen, Abb. C: paradentaler röntgendichter Herd)

A B C

Abb. 22 A-C: Kaninchen, Zahnwurzelveränderung der Backenzähne, Tomogramme (Abb. A: Durchbruch der Apex des M3 im rechten Oberkiefer , Abb. B u. C: periapikale röntgendichte Herde)

Die Abbildungen 21 bis 24 zeigen CT Aufnahmen verschiedener Kaninchenköpfe aus unterschiedlichen Abschnitten des Gebisses. Die Tomogramme aus den Abbildungen 21 A und B stammen von einem einjährigen, die Aufnahmen aus den Abbildungen 21 C und 22 A von einem achtjährigen Kaninchen. Die Abbildungen 22 B und C zeigen Aufnahmen von zwei unterschiedlichen Patienten mit dem Alter von fünf (Abb. 22 B) und drei Jahren (Abb. 22 C). Die Abbildungen 23 A, B und C und 24 A und B stellen CT Bilder dar, die bei der Untersuchung eines siebenjährigen Patienten angefertigt wurden. Das Tomogramm der Abbildung 23 B stellt das Referenztomogramm für die nachfolgenden multiplanaren Reformatierungen in den Abbildungen 23 C und 24 A und B. Die Abbildung 24 C zeigt eine 3D Rekonstruktion. Alle dargestellten Aufnahmen wurden mit einer Gerätevoreinstellung und

Fensterung erstellt, die die Beurteilbarkeit der knochendichten Strukturen unterstützte. Die Einstellungen entsprachen mit geringen Abweichungen den erstellten Standards und die exakte Lagerung der Patienten ließ einen Seitenvergleich zu.

In allen Abbildungen wird der Aufbau des Zahnes und seiner Umgebung beurteilt. Das Augenmerk richtet sich dabei im wesentlichen auf den Zahnwurzelbereich.

Abb. 21 A u. B: Die Aufnahme aus Abbildung 21 A wurde 2 mm rostral der aus Abbildung 21 B erstellt. Aus der Bildfolge ergibt sich, daß die im Oberkiefer sichtbaren außerhalb des knöchernen Zahnfaches liegenden Zahnwurzeln (Abb. 21 B), den im Oberkiefer in Abbildung 21 A zu erkennenden Zahnschäften zugehören. Sie sind aus der Bildebene und damit ihrer normalanatomischen Position verkippt. In Abbildung 21 B wird deutlich, daß die außerhalb der knöchernen Auskleidung des Schneidezahnbeines liegenden Wurzelspitzen in die Orbita eindringen. Sie laufen spitz zu und zeigen keinen normalanatomischen Querschnitt, in dem die Wurzelspitze apikal weit offen mit weichteildichten trichterförmigem Zentrum im Tomogramm erscheinen würde. Die Wurzeln weisen eine gleichbleibende hohe Röntgendichte auf, sowohl in ihrem Querschnitt, als auch in ihrer Längsausdehnung. Die Zahnwurzelspitzen sind aufgrund ihrer Lokalisation als ektopisch anzusprechen. Die Backenzähne des Unterkiefers erscheinen im Bereich ihrer Krone intakt, jedoch deutlich zu kurz ausgebildet. Der innerhalb der Unterkieferäste liegende Zahnschaft und der Wurzelbereich erscheint ungeordnet in Lage und Zusammensetzung. Der Zahnschaft ist weder in Abbildung A, noch in B als einheitliches zusammenhängendes Gebilde zu erkennen. Es zeigen sich einzelne von der Hauptstruktur getrennte röntgendichte Zonen.

Eine einzelne, sehr röntgendichte herdförmige Zone ist in Abbildung A paradental lateral des linken Oberkieferbackenzahnes zu sehen.

Abb. 21 C: In dieser Abbildung ist ein Tomogramm des Schädels eines weiteren Patienten auf vergleichbarer Höhe zu Abbildung 21 B. erstellt. Auch in diesem Tomogramm zeigt sich paradental lateral des rechten Oberkieferbackenzahnes eine rundliche sehr röntgendichte Umfangsvermehrung. Der eigentliche Zahn ist als sehr schmale Struktur medial der Umfangsvermehrung zu erkennen. Seine Wurzel ragt deutlich über die knöcherne Begrenzung des Oberkieferbeines hinaus in die Orbita hinein. Die Wurzelspitze läuft spitz aus. Im rechten Kiefer findet auf dieser Höhe keine Okklusion statt. Im rechtsseitigen Unterkieferast sind nur Reste einer Backenzahnwurzel zu erkennen. Die Zähne der linken Kieferhälfte sind deutlich besser ausgebildet. Im linken Unterkiefer zeigt auch die dort gelegene Zahnwurzel Auflösungserscheinungen. Am ventromedialen Rand beider

Unterkieferäste befinden sich rundliche Zubildungen, die in ihrer Röntgendichte der paradental gelegenen Struktur des rechten Oberkiefers entsprechen.

Abb. 22 A: Diese Abbildung zeigt eine Tomogramm auf Höhe der letzten Molaren. Der Durchbruch der Wurzel des M3 des rechten Oberkiefers in die Orbita ist zu erkennen. Auch die Wurzel des M3 des rechten Unterkiefers durchbricht ihre knöcherne Begrenzung.

Abb. 22 B: Diese Abbildung zeigt eine Aufnahme, in der die Zahnwurzeln der Oberkieferbackenzähne deutlich in das umgebende weichteildichte Gewebe vordringen.

Während die Backenzähne des linken Kiefers in Kontakt stehen, findet rechtsseitig keine Okklusion statt. Der Backenzahn des rechten Oberkiefers trägt keine Zahnkrone. Seine im Kiefer gelegene Oberfläche zeigt zwei Unregelmäßigkeiten in Form von ihm dorsomedial aufliegenden knochendichten Zubildungen. Die Backenzähne des Unterkiefers stellen sich unregelmäßig lytisch dar. Medial der ventralen Ränder der Unterkieferäste befinden sich vom Unterkiefer getrennte knochendichte Strukturen.

Abb. 22 C: Auch in dieser Abbildung ist eine punktförmige knochendichte Struktur dorsal der Zahnwurzel des rechten Oberkieferbackenzahnes zu erkennen.

A B C

Abb. 23 A-C: Kaninchen, Zahnwurzelveränderung der Backenzähne (Abb. A:

Tomogramm, Abb. B: Referenzaufnahme für die multiplanaren Reformatierungen der Abb. C, Abb. 24 A und B zur Darstellung des linken Oberkiefers)

A B C

Abb. 24 A-C: Kaninchen, Zahnwurzelveränderung der Backenzähne (Abb. A: vertikale multiplanare Reformatierung, Abb. B: horizontale multiplanare Reformatierung im Oberkiefer, Abb. C: 3D Rekonstruktion)

Abb. 23 A: Diese Abbildung zeigt ein Tomogramm eines Kaninchenkopfes auf Höhe des ersten Prämolar. Der im rechten Unterkiefer gelegene Zahn zeigt einen anatomischen Aufbau und befindet sich in seinem vom Knochen vorgeformten Bett. Die Alveole der linken Kieferhälfte ist vollkommen mit knochendichtem Material ausgefüllt. Eine Zahnstruktur ist lediglich im Bereich der Zahnkrone zu erkennen. Im rechten Oberkiefer zeichnet sich noch ein weichteildichter Spalt zwischen Zahnstruktur und dem sie umgebenden Knochen ab.

Abb. 23 B: Das in dieser Abbildung dargestellte Tomogramm dient als Orientierungsbeispiel zur Erstellung der in den Abbildungen 23 C, und 24 A und B im folgenden zu betrachtenden multiplanaren Reformatierungen. Die in das Bild gelegten Balken stellen die jeweiligen Ebenen dar, in denen die Reformatierungen erstellt wurden.

Abb. 23 C: Diese Abbildung zeigt eine Multiplanare Reformatierung des linken Oberkiefers.

Es sind vier Oberkieferbackenzähne voneinander zu unterscheiden. Der Wurzelbereich stellt sich kontrastreich dar, jedoch sind die Zahnschäfte nur schwer voneinander differenzieren.

Abb. 24 A: Diese Abbildung zeigt die Reformatierung des rechten Oberkiefers. In dem Bild sind fünf Oberkieferbackenzähne deutlich voneinander getrennt im Oberkiefer gelegen erkennbar. Ihre Schäfte lassen sich bis zu einer dorsalen knöchernen Lamelle, die sie von der Orbita trennt, verfolgen.

Abb. 24 B: Diese Multiplanare Reformatierung zeigt die Rekonstruktion einer horizontalen Schnittebene zur Darstellung der Zahnschäfte des Oberkiefers. Der Seitenvergleich ist aufgrund der exakten Lagerung möglich. Rechtsseitig sind die Backenzähne deutlich voneinander abgegrenzt und liegen getrennt in ihren Zahnfächern. Linksseitig verschwimmen die Strukturen miteinander und mit ihrer Umgebung.

Abb. 24 C: Diese 3D Rekonstruktion ermöglicht den Einblick in den retrobulbär gelegenen

Anteil der Backenzahnfächer und gibt Aufschluß über mögliche Knochendefekte. In dieser Abbildung erscheint die kranioventral in der Orbita erkennbare Knochenstruktur wellenförmig, jedoch ohne Substanzverlust.

6. Unterkieferabszeß und Rhinolith

A B

Abb. 25 A u. B: Kaninchen, Unterkieferabszeß und Rhinolith, Tomogramme von rostral nach kaudal

A B

Abb. 26 A u. B: Kaninchen, Unterkieferabszeß und Rhinolith, Tomogramme von rostral nach kaudal

Die Abbildungen 25 A (rostral) bis 26 B (kaudal) stammen von einem sechsjährigen

Kaninchen. Sie zeigen Tomogramme des Schädels, die auf Höhe einer Umfangsvermehrung des rechten Unterkiefers aufgenommen wurden. Die Gerätevoreinstellungen und Fensterung entsprachen den erstellten Standards und unterstützten die Beurteilbarkeit der knöchernen Strukturen. Die Lagerung des Patienten war zufriedenstellend.

Beurteilt werden eine Umfangsvermehrung im rechten Unterkiefer und die damit zusammenhängenden strukturellen Veränderungen sowie die Nasenhöhle.

Abb. 25 A: Diese Abbildung zeigt ein auf Höhe der ersten Prämolaren erstelltes Tomogramm. Im linken Oberkiefer ist ein bukkal gerichteter Zahnhaken zu erkennen. Die Nasenhöhle erscheint linksseitig mit zum Teil sehr röntgendichtem Material gefüllt. Der ventrale Rand des rechten Unterkiefers zeigt eine weichteildichte Zubildung, die ventromedial von einer knöchernen Ausziehung des rechten Unterkieferastes begrenzt wird.

Es besteht keine Verbindung zwischen der abgebildeten Zahnwurzel und dem Inhalt der Umfangsvermehrung.

Abb. 25 B: In dieser Abbildung setzt sich die röntgendichte Verschattung in der linken Nasenhöhle sowie eine Verdickung der Konchen fort. Die runde weichteildichte Umfangsvermehrung am rechten Unterkieferast ist zur Hälfte von einer knochendichten Struktur umgeben. Eine Verbindung vom Inhalt der rechten Unterkieferhöhle zum Inhalt der Umfangsvermehrung ist nicht zu erkennen.

Abb. 26 A: Der röntgendichte Inhalt der Nasenhöhle stellt sich auch in dieser 1 mm kaudal der Abbildung 25 B erstellten Aufnahme dar. Im Unterschied zum vorherigen Bild zeigt die Umfangsvermehrung im rechten Unterkiefer in dieser Ebene einen Kontakt zu dem im rechten Unterkiefer liegenden Zahnschaft.

Abb. 26 B: Auch in diesem Tomogramm stellt sich die röntgendichte Struktur in der Nasenhöhle dar. Der in dieser Ebene dargestellte Zahn ist durch eine knöcherne Lamelle von dem darunterliegenden Geschehen getrennt. Die den gesamten Bereich des Unterkieferastes betreffende Umfangsvermehrung ist zentral gasgefüllt.

Die röntgendichte Einlagerung in die Nasenhöhle ist in allen Tomogrammen zu erkennen.

Die innerhalb des Unterkieferastes dargestellte Umfangsvermehrung bezieht lediglich eine Zahnwurzel in den Prozeß ein. Der direkt von dem Geschehen betroffene Zahn ist in Abbildung C dargestellt. Der Patient wurde mit Nasenausfluß, Inappetenz und einer Umfangsvermehrung am rechten Unterkiefer in der Klinik vorgestellt. Die computertomographische Untersuchung ergab die Verdachtsdiagnose auf einen Rhinolithen

und einen Unterkieferabszeß mit Identifikation des betroffenen Zahnes. Die Diagnose des Abszesses mit dem betroffenen Zahn konnte bei der operativen Versorgung bestätigt werden.

7. retrobulbärer Abszeß

A B C

Abb. 27 A-C: Kaninchen, retrobulbärer Abszeß, Tomogramme (Abb. A u. B: identische Tomogramme mit Knochen- in A und Weichteilschwerpunkt in B, Abb. C:

Weichteildarstellung)

A B C

Abb. 28 A-C: Kaninchen, retrobulbärer Abszeß, Tomogramme (Abb. A:

Zahnwurzelbeteiligung des Prozesses aus Abb. 27 C, Abb. B: Weichteildarstellung eines Prozesses ohne Knochenbeteiligung, Abb. C: periapikaler Abszeß)

Die Abbildungen 27 und 28 zeigen Tomogramme verschiedener Kaninchenschädel, die auf Höhe der Orbita erstellt wurden. Die Abbildungen 27 A und B stammen von einem sechsjährigen, die Abbildungen 27 C und 28 A von einem einjährigen Patienten. Ein sechsjähriges Kaninchen wird in Abbildung 28 B, in Abbildung 28 C ein einjähriges Tier darstellt. Die Gerätevoreinstellungen und Fensterungen unterstützten teils die Weichteile,

teils die knöchernen Strukturen des Schädels. Sie entsprachen den erstellten Standards. Die ersten beiden Patienten waren korrekt gelagert, die beiden anderen zufriedenstellend. Ein Seitenvergleich war in allen Abbildungen möglich.

Zur Beurteilung gelangen retrobulbär gelegene Prozesse und damit in Verbindung stehende krankhafte Veränderungen.

Abb. 27 A: Diese Abbildung zeigt ein Tomogramm, das im knochenunterstützenden Modus erstellt wurde. Abweichungen in Aufbau oder Symmetrie der knöchernen Strukturen sind nicht zu erkennen. Die Asymmetrie der Kontur des Kopfes weist auf einen rechtsseitigen Exophthalmus hin.

Abb. 27 B: In diesem Bild ist dasselbe Tomogramm wie in Abbildung 27 A in einem weichteilunterstützenden Modus dargestellt. Es ist eine deutliche Unregelmäßigkeit in der Symmetrie der retrobulbären Gewebe ersichtlich. Das linksseitig zu erkennende retrobulbär gelegene Fettgewebe ist rechtsseitig durch eine weichteildichte Masse ersetzt. Die rechtsseitig retrobulbär gelegene Masse führt zu einer Kompression und Deviation des Augapfels und zu dessen Heraustreten aus der Orbita.

Abb. 27 C: Auch in dieser Abbildung ist ein retrobulbärer Prozeß zu erkennen, ohne daß eine Asymmetrie in der knöchernen Grundlage der Orbita deutlich würde.

Abb. 28 A: Das hier abgebildete Tomogramm entstand 7 mm rostral der Aufnahme 27 C und zeigt eine Asymmetrie im Aufbau des Oberkieferknochens. Die die Wurzelspitze des Backenzahnes bedeckende Knochenlamelle ist rechtsseitig nicht zu erkennen. Aus der Bildfolge wird diese Lokalisation als einzige mit einem Knochendefekt behaftete erkannt. Sie ist gleichzeitig die rostralste Ausdehnung des retrobulbären Prozesses. Es besteht somit der Verdacht, daß der betreffende Zahn als Ausgangspunkt für den retrobulbären Abszeß in Frage kommt.

Abb. 28 B: In dieser Abbildung ist links ein retrobulbär gelegener Abszeß zu erkennen, der ebenfalls zum Exophthalmus führt. In der Reihe der angefertigten Tomogramme ist kein Kontakt dieser Zubildung zu der knöchernen Grundlage des Oberkiefers zu erkennen. Damit kann kein Zahn für die Entstehung der eitrigen Entzündung verantwortlich gemacht werden.

Abb. 28 C: Diese Abbildung zeigt ein Tomogramm, in dem rechtsseitig ein innerhalb der Orbita liegender Abszeß sichtbar wird. An seiner Basis bezieht er den Oberkieferknochen mit ein. Die Zahnwurzelspitze liegt frei und weist auf das Zentrum der eitrigen Entzündung. Hier kann angenommen werden, daß eine eitrige Pulpitis den Ausgangspunkt für den retrobulbären Abszeß darstellt.

Im Dokument Computertomographie bei Heimtieren (Seite 88-118)