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Penetration des Gaumens durch eine Zahnspitze

Im Dokument Computertomographie bei Heimtieren (Seite 128-134)

D. Veränderungen beim Meerschweinchen

8. Penetration des Gaumens durch eine Zahnspitze

A B

Abb. 50 A u. B: Meerschweinchen, Penetration des Gaumens durch eine Zahnspitze, (Abb. A: Tomogramm, Abb. B: 3D Rekonstruktion)

Die in den Abbildungen 50 A und B dargestellten CT Aufnahmen stammen beide von einem siebenjährigen Meerschweinchen. Abbildung 50 A stellt ein Tomogramm dar, daß auf Höhe der Wurzelspitze der Oberkieferschneidezähne erstellt wurde, Abbildung 50 B zeigt eine 3D Rekonstruktion, in die auch das Tomogramm aus Abbildung 50 A nebst anderer mit aufgerechnet wurde. Die Aufnahme aus Abbildung 50 A wurde mit einer Gerätevoreinstellung und einer Fensterung erstellt, die die Beurteilbarkeit knöcherner Strukturen unterstützte. Die Einstellungen der Aufnahme- und Bilderstellung entsprachen den erstellten Standards. Die Aufnahme aus Abbildung 50 A wurde mit einem kantenbetonenden Filter nachbearbeitet. Rechts oben im Bild ist die Schnittebene des Tomogrammes im Topogramm dargestellt. Das Topogramm dient der Orientierung im Patienten. Die Lagerung des Patienten war sehr gut und ließ einen Seitenvergleich zu.

Im Tomogramm wird vorwiegend der Incisivus des linken Oberkiefers beurteilt.

Abb. 50 A: Im Anschnitt der Nasenhöhle zeigt sich eine linksseitige Einengung des Lumens durch eine asymmetrische Ausdehnung des Zahnwurzelbereiches des linken Oberkieferincisivus. Der Zahn füllt die ihn umgebende knöcherne Höhle nicht vollständig aus.

In der Schnittebene erscheinen er dreieckig. Die Zahnwurzel liegt bei diesem Meerschweinchen nicht mehr horizontal, sondern hat eine vertikale Lage eingenommen. Sie durchstößt den Oberkieferknochen ventral und erscheint nicht von Knochen bedeckt und

eingekleidet. Die Zahnkrone des linken Oberkieferincisivus ist in dieser Aufnahme vorwiegend rechtsseitig intraoral gelegen und in diesem Bild balkenförmig, der von 1 Uhr eine Verlaufsrichtung nach 7 Uhr einnimmt. Die Zahnspitze durchdringt den Oberkieferknochen des Gaumens und reicht bis in die Nasenhöhle hinein.

Abb. 50 B: Die 3D Rekonstruktion der Meerschweinchenschädels zeigt die Ansicht von kraniolateral links. Der linke Oberkieferincisivus erscheint dicker als der rechte. Der die Wurzel umgebende Oberkieferknochen ist aufgetrieben und läßt in dieser Abbildung durch eine Unterbrechung seiner Kontinuität teilweise eine Ansicht der Wurzel zu. Der Zahn steht nicht in Okklusion, sondern wächst lateral an der Kontaktfläche des Unterkieferincisivus vorbei und erscheint dort nur medial etwas an Substanz zu verlieren. Er erstreckt sich durch die Mundhöhle in den hinteren rechten Teil des harten Gaumens, wo er nicht weiter dargestellt werden kann. Er wächst in einem Kreis von ca. 400°. Der Unterkiefer ist im Verhältnis zum Oberkiefer deutlich vorgeschoben, so daß die Unterkieferprämolaren sich nicht in Okklusion befinden. Gleiches ist in einer anderen Ansicht der Rekonstruktion bei den letzten Molaren des Oberkiefers zu erkennen. Der ventrale Rand des linken Unterkieferastes ist ventral des P1 und M1 stufenförmig aufgetrieben und ventral des M2 und M3 durchbrochen. Hier sind ebenso wie bei dem linken Oberkieferschneidezahn Penetrationen der Zahnwurzeln zu erkennen.

Die computertomographische Untersuchung ergab einen Riesenschneidezahn mit ektopischer Wurzel und Penetration des harten Gaumens. Des weiteren eine Einengung der Nasenhöhle und ektopische Backenzahnwurzeln sowie eine Prognathia inferior. Das Tier wurde wegen einer Inappetenz in der Klinik für kleine Haustiere der Tierärztlichen Hochschule Hannover vorgestellt. Die erhobenen CT Befunde konnten klinisch bestätigt werden.

9. Otitis media

A B C

Abb. 51 A-C: Meerschweinchen, Otitis media, Tomogramme (Abb. A u. B: linksseitig mit Weichteildarstellung (A) und Knochenfenster (B), Abb. C: et interna rechtsseitig) Die Aufnahmen 51 A bis C wurden auf Höhe des Mittelohres zweier Meerschweinchenschädel angefertigt. Abbildungen 51 A und B zeigen identische Aufnahmen des selben zweieinhalbjährigen Patienten mit unterschiedlicher Fensterung, bei einem fest gewählten Algorithmus von 5. Abbildung 51 C stammt von einem eineinhalbjährigen Patienten. Die Geräteeinstellung und Fensterung in Abbildung 51 C war zugunsten der Beurteilbarkeit der knöchernen Strukturen vorgewählt und entsprach den erstellten Standards. Die exakte Lagerung der Patienten ließ einen Seitenvergleich zu.

Beurteilt wird das Mittelohr.

Abb. 51 A: Die knöchernen Strukturen erscheinen mit sehr großem Durchmesser im Bild und dominieren das dem Knochen direkt anliegende weichteildichte Gewebe. Die knochenfernen weichteildichten Strukturen lassen eine Differenzierung und Beurteilung hingegen gut zu. In der linken Bulla läßt sich eine Ansammlung von weichteildichten Strukturen mit horizontalem Spiegel erkennen.

Abb. 51 B: In dieser Aufnahme erscheinen die knöchernen Strukturen weitaus dünner, wenn auch nicht so scharf begrenzt. Die schlechte Kantendefinition ist hier durch den gewählten weichteilunterstützenden glättenden Algorithmus bedingt, mit dem das Bild berechnet wurde.

Die Anhäufung von Material in der linken Bulla ist hier deutlicher zu erkennen als in Abbildung 51 A. Weichteildichte knochenfern gelegene Strukturen erscheinen weniger gut kontrastiert, als in Abbildung 51 A.

Abb. 51 C: In dieser Aufnahme des Mittelohres ist im Seitenvergleich eine Asymmetrie zu erkennen, die durch das Fehlen von knöchernen Strukturen der rechten Bulla neben der

Verschattung ihres Lumens bedingt sind. Es zeigt sich eine Osteolyse und Ansammlung von Sekret.

Der Patient aus den Abbildungen A und B wurde wegen Inappetenz und ohne eine Kopfschiefhaltung in der Klinik vorgestellt. Der Patient aus Abbildung 51 C zeigte eine Kopfschiefhaltung nach rechts. Die CT-gestützte Diagnose lautete in beiden Fällen Otitis media. Bei dem Patienten aus der Abbildung 51 C wurde zusätzlich eine Otitis interna mit Osteolyse diagnostiziert. Bei diesem Patienten wurde eine Bullaosteotomie durchgeführt und die eitrig-nekrotisierende Otitis media et interna mit Knochenbeteiligung bestätigt.

10. Ossäre Choristie

A B C

Abb. 52 A-C: Meerschweinchen, ossäre Choristie, Tomogramme (Abb. A u. C:

Knochendarstellung, Abb. B: Weichteildarstellung)

A B C

Abb. 53 A-C: Meerschweinchen, ossäre Choristie, 3D Rekonstuktionen (Abb. A:

Ansicht von rostral, Abb. B: von rechts, Abb. C: von links)

Die Abbildungen 52 A, B und C zeigen Tomogramme von verschiedenen Meerschweinchenköpfen jeweils auf Höhe der Orbita. Der Patient A ist siebenjährig, der

Patient B ist dreijährig, Patient C fünfjährig. In den Abbildungen 52 A und C ist rechts oben im Bild die Schnittebene im Topogramm dargestellt. Beide Abbildungen wurden mit einem kantenbetonenden Filter nachbearbeitet. Die Abbildungen 53 A bis C zeigen 3D Rekonstruktionen eines Meerschweinchenkopfes aus verschiedenen Blickwinkeln. Die Gerätevoreinstellung zur Erstellung der Tomogramme aus Bild 52 A und C dienten der Beurteilbarkeit der knöchernen Strukturen, die der Abbildung 52 B der Beurteilbarkeit der Weichteile des Kopfes. Die Einstellungen der Aufnahme und Bilderstellung entsprachen den erstellten Standards.

In allen Abbildungen werden knochendichte Strukturen innerhalb des Auges beurteilt.

Abb. 52 A: Es stellen sich jeweils zwei dezente, punktförmige knochendichte Strukturen im Limbusbereich beider Augäpfel dar. Die Augäpfel zeigen sich bilateral symmetrisch gleichartig aufgebaut.

Abb. 52 B: In diesem Tomogramm lassen sich im Augapfel am dorsalen und ventralen Rand der Linsen ebenfalls jeweils lateral zwei knochendichte Strukturen nachweisen. Diese stellen sich im Weichteilfenster mit einem glättenden Algorithmus wie alle knochendichten Strukturen mit unscharf begrenzt dar. Die Augäpfel erscheinen bilateral symmetrisch.

Abb. 52 C: In dieser Abbildung zeigen sich im Tomogramm drei Schnittpunkte der knöchernen Strukturen in den Augen eines Meerschweinchens. Im linken Auge fehlt die knochendichte Struktur dorsal.

Abb. 53 A, B u. C: Diese drei Abbildungen vermitteln einen dreidimensionalen Eindruck einer ossären Choristie. Abbildung 53 A zeigt das Meerschweinchen von rostral, B und C jeweils von der Seite. Die knochendichte Zubildung ist beidseitig fast vollständig zirkulär ausgebildet. Zentral im Ring ist der ebenfalls röntgendichte Linsenkern erkennbar.

Die Patienten wurden aus anderen Gründen als der ossären Choristie in der Klinik für kleine Haustiere vorgestellt. Die Abbildungen zeigen Zufallsbefunde.

11. Knochendichte Zubildung auf Hüfthöhe

A B

Abb. 54 A u. B: Meerschweinchen, Knochendichte Zubildung auf Hüfthöhe (Abb. A:

Tomogramm, Abb. B: 3D Rekonstruktion mit dorsolateraler Ansicht)

Die in den Abbildungen 54 A und B dargestellten CT Aufnahmen stammen von einem fünfjährigen Meerschweinchen. 54 A stellt ein Tomogramm dar, daß 4 mm kranial des vorderen Azetabulumrandes erstellt wurde, Abbildung 54 B zeigt eine 3D Rekonstruktion, in die auch das Tomogramm aus Abbildung 54 A nebst anderer Aufnahmen der Untersuchung mit aufgerechnet wurde. Die Aufnahme aus Abbildung 54 A wurde mit einer Gerätevoreinstellung und einer Fensterung erstellt, die die Beurteilbarkeit knöchernen Strukturen unterstützte. Die Einstellungen der Aufnahme- und Bilderstellung entsprachen den erstellten Standards.

Zur Beurteilung kommt eine knochendichte Zubildung, die beidseitig kranial des großen Umdrehers der Oberschenkelknochen liegt.

Abb. 54 A: In dieser Aufnahme ist bilateral symmetrisch ein Querschnitt der Darmbeinsäulen zu erkennen. Diese stellen sich halbmondförmig dar und bilden gemeinsam mit dem darüber sichtbaren Querschnitt des Steißbeins ein Dreieck. Auf Höhe des dorsalen Randes der Darmbeinsäulen sind lateral dieser Säulen knochendichte Zubildungen im weichteildichten Gewebe gelegen. Rechtsseitig erscheint diese Zubildung traubenförmig und größer als linksseitig, wo sie sich punktförmig darstellt.

Abb. 54 B: Diese Abbildung zeigt eine Rekonstruktion der Hüfte mit linksseitiger dorsolateraler Aufsicht. Die 3D Darstellung vermittelt einen räumlichen Eindruck der

Ausdehnung der beidseitig kranial des Hüftgelenks gelegenen knochendichten Zubildungen.

Sie scheint linksseitig über eine kleine Brücke mit dem großen Umdreher des Oberschenkelknochens in Verbindung zu stehen, während rechts kein Kontakt besteht. Die 3D Darstellung vermittelt den Eindruck, daß sich die rechtsseitige Zubildung und der große Umdreher in den einander zugewandten Knochenflächen kongruent verhalten.

Das Tier wurde aus anderen Gründen in der Klinik vorgestellt und konnte keiner weiteren Untersuchung zugeführt werden.

Im Dokument Computertomographie bei Heimtieren (Seite 128-134)