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Wirtschaftliche und branchenspezifische Rahmenbedingungen

Im Dokument ProSiebenSat.1 Media AG (Seite 28-34)

Konjunkturlage

Das reale Weltwirtschaftswachstum lag im Jahr 2013 laut Internationalem Währungsfonds (IWF) bei plus 3,0 Prozent (Vorjahr: + 3,1 %). Nach einem verhaltenen Start hat sich das Wachstum im Jahres-verlauf leicht beschleunigt. Gestützt von einer stark expansiven Geldpolitik steigerten vor allem Industrieländer wie die USA ihr Bruttoinlandsprodukt. Wichtige Schwellenländer blieben dagegen hinter der dynamischen Entwicklung der Vorjahre zurück.

In der Eurozone war die konjunkturelle Entwicklung im vergangenen Jahr weiterhin durch Konsolidie-rungsmaßnahmen der Staatshaushalte, begleitende Strukturreformen sowie die hohe Arbeitslosigkeit belastet. Für das vierte Quartal 2013 ist nach einem etwas schwächeren dritten Quartal (-0,1 % vs.

Vorquartal) mit einer leichten Beschleunigung von plus 0,2 Prozent zu rechnen. Obwohl sich die Aussichten zum Jahresende aufhellten, dürfte die Wirtschaftsleistung der Eurozone nach Schätzung des IWF 2013 um minus 0,4 Prozent geschrumpft sein (Vorjahr: -0,7 %). Nach wie vor befinden sich einige europäische Länder in der Rezession.

Die deutsche Wirtschaft ist im Jahr 2013 nach aktuellen Berechnungen des Statistischen Bundes-amtes (Destatis) mit plus 0,4 Prozent weiter gewachsen, wenngleich etwas moderater als im Vorjahr (+ 0,7 %). Nach einem verhaltenen Jahresstart legte die wirtschaftliche Expansion im zweiten Quartal mit plus 0,7 Prozent gegenüber dem Vorquartal jedoch deutlich zu. Der Aufwärtstrend setzte sich in der zweiten Jahreshälfte fort. Darauf wirkte sich bei stabilen Arbeitsmarktdaten, steigenden Haus-halts einkom men und moderater Inflation vor allem der private Konsum (+ 0,9 %) positiv aus. Einen gegenteiligen Effekt auf das Bruttoinlandsprodukt hatte hingegen die etwas weniger dynamische Entwicklung des deutschen Exports (Außenbeitrag: - 0,3 Prozentpunkte). Auslöser war die anhaltende Wirtschafts schwäche bei wichtigen europäischen Handelspartnern sowie das geringere Wachstum in den Schwellenländern.

Entwicklung des TV- und Online- Werbemarktes

In Deutschland stiegen die Brutto-Investitionen in TV-Werbung laut Nielsen Media Research 2013 um 6,9 Prozent auf 12,12 Mrd Euro (Vorjahr: 11,34 Mrd Euro). Nach einem außergewöhnlich starken dritten Quartal (+ 9,7 % vs. Vorjahr) hat sich der deutsche TV-Werbemarkt auch im Schlussquartal 2013 dynamisch entwickelt. Gegenüber dem Vorjahr verzeichneten die Brutto-Investitionen im vierten Quartal ein Plus von 9,4 Prozent und stiegen auf 4,04 Mrd Euro (Vorjahr: 3,69 Mrd Euro). In diesem positiven Umfeld steigerte der ProSiebenSat.1-Werbezeitenvermarkter SevenOne Media seine Brutto-TV-Werbeeinnahmen erneut deutlich: Im Gesamtjahr stieg der Brutto-Umsatz um 8,9 Prozent auf 5,28 Mrd Euro (Vorjahr: 4,85 Mrd Euro) und damit über Marktniveau. Aufgrund des starken Wachstums konnte SevenOne Media seine führende Position um 0,8 Prozentpunkte auf einen Rekord wert von 43,6 Prozent (Vorjahr: 42,8 %) ausbauen. Der Wettbewerber IP Deutschland verlor im gleichen Zeit raum 0,4 Prozentpunkte und erreichte 2013 einen Marktanteil von 34,2 Prozent (Vorjahr: 34,7 %).

Die positive Marktentwicklung war 2013 insbesondere auf höhere Buchungseingänge von Kunden aus den Branchen Gesundheit & Pharmazie, Telekommunikation sowie Unternehmensdienstleistun-gen zurückzuführen: Neun der zehn Top-Branchen haben ihre Brutto-TV-Werbeinvestitionen erhöht, darunter vier Industrien im zweistelligen Prozentbereich. Gleichzeitig ist die Relevanz von TV als Werbemedium erneut gestiegen. Im Jahr 2013 legte Fernsehen im Media-Mix auf Brutto-Basis um 1,7 Prozentpunkte auf 45,0 Prozent zu. Der Anteil von Online-Medien stieg um 0,2 Prozentpunkte auf 11,1 Prozent. Print-Medien mussten im gleichen Zeitraum 2,3 Prozentpunkte abgeben und erzielten einen Brutto-Marktanteil von 32,2 Prozent.

Die TV-Werbemärkte in Österreich und der Schweiz entwickelten sich im Jahr 2013 uneinheitlich. In Österreich steigerte ProSiebenSat.1 seinen Marktanteil auf Brutto-Basis deutlich auf 34,8 Prozent (Vorjahr: 31,5 %).

Der Werbemarkt der für ProSiebenSat.1 besonders wichtigen InStream-Videoanzeigen – also alle Bewegtbild-Werbeformen, die vor, nach oder während eines Video-Streams gezeigt werden – war 2013 weiterhin auf Wachstumskurs. Der Markt legte um 45,4 Prozent auf ein Volumen von 308,7 Mio Euro (Vorjahr: 212,3 Mio Euro) zu. SevenOne Media erwirtschaftete aus der Vermarktung von InStream-Videos einen Brutto-Umsatz in Höhe von 146,7 Mio Euro nach 104,1 Mio Euro im Vorjahr.

Mit einem Marktanteil von 47,5 Prozent (IP Deutschland: 32,5 %) bestätigte SevenOne Media seine Marktführerschaft. Im deutschen Online-Gesamtwerbemarkt, der klassische Banner und Buttons umfasst, wurde 2013 ein Brutto-Umsatzvolumen von 3,00 Mrd Euro (Vorjahr: 2,86 Mrd Euro) erzielt.

Dies entspricht einer Steigerung von 4,8 Prozent.

Entwicklung des Zuschauermarktes

Die ProSiebenSat.1 Group hat ihren Zuschauermarktanteil im Jahr 2013 weiter ausgebaut. Die sechs Free-TV-Sender ProSieben, SAT.1, kabel eins, sixx, SAT.1 Gold und ProSieben MAXX erzielten einen gemeinsamen Marktanteil von 28,1 Prozent bei den 14- bis 49-jährigen Zuschauern (Vorjahr: 27,8 %).

Damit hat die Sendergruppe ihr Ziel der Marktführerschaft im deutschen TV-Markt erneut erreicht.

Die Sender der RTL-Gruppe (RTL, VOX, SUPER RTL, RTL Nitro, n-tv) schlossen das Jahr 2013 mit einem Marktanteil von 26,1 Prozent ab und lagen damit 1,2 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert (2012: 27,3 %).

Der Sender ProSieben erzielte 2013 einen Marktanteil von 11,4 Prozent bei den 14- bis 49-jährigen Zuschauern (Vorjahr: 11,3 %). In der Relevanz-Zielgruppe der 14- bis 39-Jährigen ist ProSieben mit einem Zuschauermarktanteil von 16,0 Prozent (Vorjahr: 15,7 %) erneut Marktführer und erreichte damit zugleich den höchsten Wert seit 15 Jahren. Quoten-Highlights waren unter anderem die US-Serie „Under the Dome“ (bis zu 23,7 %, 14-49 Jahre) sowie der Hollywood-Blockbuster „Die Tribute von Panem – The Hunger Games“ (35,7 %, 14-49 Jahre).

SAT.1 schloss das Jahr 2013 mit einem Zuschauermarktanteil von 9,4 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen ab (Vorjahr: 9,9 %). Im zweiten Halbjahr 2013 verzeichnete SAT.1 eine positive Ent wick-lung und steigerte den Marktanteil um 0,2 Prozentpunkte auf 9,5 Prozent. Zum Wachstumstrend des Sen ders trug in der zweiten Jahreshälfte vor allem die erfolgreiche Optimierung des Nachmittags (13.00 bis 17.00 Uhr) mit neuen Formaten wie „Im Namen der Gerechtigkeit“ (bis zu 15,7 %, 14-49 Jahre) oder „Anwälte im Einsatz“ (bis zu 16,5 %, 14-49 Jahre) bei. Im vierten Quartal 2013 stieg der Marktanteil am Nachmittag auf 10,9 Prozent und lag damit 1,5 Prozentpunkte über dem Vorjahres-quartal. Ebenfalls gut entwickelte sich die Prime Time: Mit „The Voice Kids“ (durchschnittlich 19,8 %, 14-49 Jahre) und „Got to Dance“ (durchschnittlich 15,1 %, 14-49 Jahre) etablierte SAT.1 zwei neue Erfolgs shows im deutschen Fernsehen. In seiner Relevanz-Zielgruppe (14-59 Jahre) erreichte der Sender 2013 einen Marktanteil von 9,5 Prozent nach 10,1 Prozent im Vorjahr. In den kommenden Monaten fokussiert sich SAT.1 auf die Entwicklung neuer Formate für den Vorabend (17.00 bis 20.15 Uhr). Durch die direkt im Anschluss beginnende Prime Time ist diese Zeitschiene für den Gesamt-tagesmarktan teil besonders relevant.

kabel eins erzielte im Jahr 2013 einen stabilen Marktanteil von 5,6 Prozent bei den 14- bis 49-jährigen Zuschauern (Vorjahr: 5,7 %). Besonders beliebt waren Formate wie „Rosins Restaurants“ (bis zu 10,0 %, 14-49 Jahre) sowie die „ran UEFA Europa League“ (bis zu 12,4 %, 14-49 Jahre).

Die beiden Frauensender sixx und SAT.1 Gold entwickelten sich 2013 äußerst positiv: sixx übersprang mit einem Jahresmarktanteil von 1,2 Prozent in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen die Ein-Prozent-Marke (Vorjahr: 1,0 %). In der Relevanz-Zielgruppe der Frauen zwischen 14 und 39 Jahren legte sixx sogar um 0,6 Prozentpunkte auf 2,1 Prozent zu (Vorjahr: 1,6 %). Quoten-Highlights waren die Back-Show „Sweet & Easy – Enie backt“ (bis zu 2,9 %, 14-49 Jahre) sowie die US-Erfolgsserien

„Hart of Dixie“ (bis zu 4,1 %, 14-49 Jahre) und „Vampire Diaries“ (bis zu 4,5 %, 14-49 Jahre). SAT.1 Gold schloss das erste Sendejahr bereits mit 0,4 Prozent (14-49 Jahre) bzw. 0,5 Prozent in der Relevanz-Zielgruppe (Frauen 40-64 Jahre) ab. SAT.1 Gold ist im Januar gestartet und konnte seine Marktanteile im Verlauf des Jahres kontinuierlich steigern. Zu den Zuschauerfavoriten zählten die Telenovela „Verliebt in Berlin“ (bis zu 2,0 %, 14-49 Jahre) sowie das Magazin „ServiceAKTE“ (bis zu 1,0 %, 14-49 Jahre).

Am 3. September 2013 ist der neue Free-TV-Sender ProSieben MAXX erfolgreich auf Sendung gegan gen. In den ersten vier Monaten nach Start erzielte der Sender einen durchschnittlichen Markt-anteil von 0,6 Prozent sowohl bei den 14- bis 49-Jährigen als auch in der Relevanz-Zielgruppe (Männer 30-59 Jahre). Quoten-Höhenpunkte waren Blockbuster-Filme wie „Cowboys & Aliens” (3,2 %, 14-49 Jahre) sowie „Captain America: The First Avenger“ (2,8 %, 14-49 Jahre). Mit ProSieben MAXX und SAT.1 Gold baute die ProSiebenSat.1 Group ihr komplementäres Senderportfolio 2013 weiter aus und verschaffte sich damit Zugang zu neuen Zielgruppen im Zuschauer- und TV-Werbemarkt.

Die österreichische Sendergruppe ProSiebenSat.1 PULS 4 mit SAT.1 Österreich, ProSieben Austria, kabel eins austria, sixx Austria und PULS 4 konnte ihren Gruppenmarktanteil 2013 um 0,3 Prozent-punkte auf 21,2 Prozent steigern (Vorjahr: 20,9 %). Die Senderfamilie ist damit weiterhin die Nr. 1 im privaten TV-Markt. Vor allem PULS 4 konnte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zulegen (+ 0,3 Prozent punkte) und erzielte einen Jahresmarktanteil von 4,0 Prozent bei den 12- bis 49-Jährigen. Bei den Zuschauern ab 12 Jahren setzte sich PULS 4 als erfolgreichster österreichischer Privatsender durch. Zu den Quoten-Highlights zählte das UEFA-Champions-League Halbfinale (FC Bayern München vs. FC Barcelona) mit einem durchschnittlichen Marktanteil von 33,6 Prozent bei den 12- bis 49-Jährigen. Auch in Österreich entwickelte sich der Frauensender sixx sehr positiv: Gegenüber dem Vorjahr legte sixx Austria bei den 12- bis 49-Jährigen um 0,6 Prozentpunkte auf 1,1 Prozent zu (Vorjahr: 0,5 %).

Die Schweizer Sendergruppe mit den Sendern SAT.1 Schweiz, ProSieben Schweiz, kabel eins Schweiz und sixx Schweiz verzeichnete 2013 einen Marktanteil von 17,6 Prozent. Besonders beliebt war das Styling-Format „FACES Studio“ (durchschnittlich 6,2 %, 15-49 Jahre) sowie die Koch-Show

„Flavorites“ (durchschnittlich 4,9 %, 15-49 Jahre) auf ProSieben Schweiz. sixx Schweiz ging im Januar 2013 auf Sendung und erzielte im Jahresdurchschnitt bereits einen Marktanteil von 0,9 Prozent bei den 15- bis 49-Jährigen.

Entwicklung der Nutzerzahlen

Die ProSiebenSat.1 Networld zählt zu den führenden Online-Netzwerken in Deutschland. Das Portfolio umfasst starke Marken wie die Webseiten der TV-Sender, Games-Portale oder die Internet-Plattform MyVideo. Mit monatlich durchschnittlich 28,0 Mio Unique User zählt SevenOneMedia, der Online-Vermarkter der ProSiebenSat.1 Group in Deutschland, zu den reichweitenstärksten Ver-marktungs gesellschaften. Auf Basis der von der Arbeitsgemeinschaft Online-Forschung (AGOF) erhobenen Zahlen liegt SevenOne Media vor dem direkten Wettbewerber IP Deutschland (26,8 Mio Unique User). MyVideo, der erste Web-TV-Sender in Deutschland, ist bei Premiuminhalten weiterhin

Marktführer unter den Online-Video-Plattformen und nach Unique User die Nummer 2 im Markt.

MyVideo ver zeichnete 2013 monatlich rund sieben Mio aktive Nutzer, die Video-Abrufe von Pre mi um-inhalten sind im Jahresvergleich um mehr als 15 Prozent gestiegen. Mit maxdome betreibt die Gruppe Deutschlands größtes Video-on-Demand-Portal. Seit September 2013 bietet der Konzern seine Online-Videothek auch in Österreich an und stellt den Nutzern rund 60.000 Titel zur Verfügung.

maxdome konnte die Anzahl seiner monatlich zahlenden Kunden sowie der Videoabrufe im Jahr 2013 um mehr als 50 Prozent steigern.

ProSiebenSat.1 berichtet nicht auf Basis des Auftragsbestands. Werbefinanziertes Free-TV ist unser Kerngeschäft. Mit einem Großteil unserer Werbekunden bestehen Rahmenvereinbarungen über Abnahmemengen und diesen zugrunde liegende Konditionen. Die ProSiebenSat.1 Group infor-miert ihre Kunden in sogenannten Programm-Screenings über die Ausrichtung der Senderplanung.

Die Programmvorschau ist eine wichtige Entscheidungsgrundlage für die Investitionen der Werbe-kunden für das Folgejahr. Das Preisniveau richtet sich insbesondere nach Zuschauerquoten, Reich-weite, Sendezeit, Nachfrage und der Anzahl der verfügbaren Werbeflächen. Das endgültige Budget-volumen wird branchenüblich – teilweise allerdings kurzfristig – auf Monatssicht bestätigt. Erst dann wird der gesamte Absatz transparent. Zudem werden zusätzliche Werbebudgets gerade gegen Jahresende kurzfristig vergeben. Im Segment Content Production & Global Sales erfolgt die Entwick-lung und Produktion von Programminhalten durch Neu- oder Wiederbeauftragung kontinuierlich im Jahresverlauf. Im weltweiten Vertrieb von Programminhalten sind Auftragsbestände geschäftsbedingt von untergeordneter Rolle. ProSiebenSat.1 berichtet daher nicht auf Basis des Auftragsbestands.

VII. Geschäftsverlauf

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