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Finanzwirtschaftliche Risiken

Im Dokument ProSiebenSat.1 Media AG (Seite 76-81)

Die ProSiebenSat.1 Group ist im Rahmen ihrer laufenden Geschäftstätigkeit und aufgrund ihrer Fremdfinanzierung verschiedenen finanzwirtschaftlichen Risiken ausgesetzt. Veränderungen von Wechselkursen und Liquiditätsengpässe können sich zudem negativ auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage auswirken. Der Eintritt der finanzwirtschaftlichen Risiken wird insgesamt jedoch weiterhin als sehr unwahrscheinlich eingestuft. Im Dezember 2012 hat die ProSiebenSat.1 Group ihre Fernseh- und Radio-Aktivitäten in Nordeuropa veräußert. Die Transaktion wurde im April 2013 vollzogen. Der Konzern hat aus dem Verkaufserlös einen Teilbetrag in Höhe von 500,0 Mio Euro zur vorzeitigen Rückführung endfälliger Darlehensverbindlichkeiten verwendet. Damit hat der Konzern das Finanzierungsrisiko, sein potentiell höchstes finanzwirtschaftliches Risiko, weiter reduziert.

Bereits im Jahr 2011 hatte die Gruppe einen signifikanten Teil ihrer Darlehen vorzeitig zurückgeführt.

Im Zuge der Darlehensreduzierung hat der Konzern die Laufzeit sämtlicher verbliebener endfälliger Darlehen von 1,860 Mrd Euro sowie der Betriebsmittelkreditlinien zu bis Juli 2018 verlängert. Dies hat die Kapitalstruktur des Konzerns weiter nachhaltig verbessert.

Die ProSiebenSat.1 Group steht finanziell und operativ auf einem soliden Fundament. Ungeachtet dessen betreibt die ProSiebenSat.1 Group ein intensives Monitoring ihrer finanzwirtschaftlichen Risi-kopositionen. Für die Steuerung der finanzwirtschaftlichen Risiken ist der Bereich Group Finance &

Treasury zentral verantwortlich. Die Steuerungsmaßnahmen werden in enger Zusammenarbeit mit dem Konzernvorstand definiert. Richtlinien mit konzernweiter Gültigkeit regeln Grundsätze, Aufgaben und Zuständigkeiten des Finanzrisikomanagements einheitlich für alle Tochtergesellschaften der

ProSiebenSat.1 Media AG. Die Bereiche Finanzen und Treasury werden im Rahmen des Risiko-managements jährlich von der Internen Revision systematisch geprüft. Auch die letzte Prüfung hat zu einem positiven Ergebnis geführt. Weitere Informationen zu den Sicherungsinstrumenten, Bewer-tungen und Sensitivitätsanalysen sowie eine detaillierte Beschreibung des Risikomanagementsys-tems in Bezug auf Finanzinstrumente enthält der Anhang.

Finanzierungsrisiko. Die Verfügbarkeit der bestehenden Kreditmittel hängt insbesondere von der Einhaltung bestimmter vertraglicher Bestimmungen ab, die einer regelmäßigen Prüfung unterliegen.

Die Bestimmungen der Kreditverträge (Financial Covenants) wurden auch im Geschäftsjahr 2013 eingehalten; ein Verstoß ist auf Basis unserer derzeitigen Unternehmensplanung auch für die folgenden Jahre nicht absehbar. Der Konzern beobachtet Änderungen an den Geld- und Kapitalmärkten kontinuierlich, um die Verfügbarkeit von bzw. den Zugang zu ausreichenden Finanzierungsmitteln und die Kosteneffizienz der eingesetzten Finanzierungsinstrumente jederzeit zu gewährleisten. Wir schätzen den Eintritt dieses Risikos als sehr unwahrscheinlich ein, können jedoch potentiell wesentliche Auswirkungen auf unsere Ergebnisentwicklung und die Finanzlage nicht vollständig ausschliessen. Insgesamt stufen wir das Finanzierungsrisiko als gering ein.

Ausfallrisiken. Der Konzern schließt Finanz- und Treasury-Geschäfte ausschließlich mit Geschäfts-partnern ab, die hohe Bonitätsanforderungen erfüllen. Der Abschluss von Finanz- und Treasury-Geschäften ist in einer internen Kontrahentenrichtlinie geregelt. Neben der Vornahme einer Boni-tätsprüfung begrenzt ProSiebenSat.1 die Eintrittswahrscheinlichkeit von Ausfallrisiken durch eine breite Streuung der Kontrahenten. Obwohl wir den Eintritt dieses Risikos als sehr unwahrscheinlich ansehen, können wir potentiell erhebliche Auswirkungen auf unsere Ergebnisentwicklung und die Finanzlage nicht vollständig ausschliessen. Insgesamt bewerten wir die Ausfallrisiken als gering.

Zinsrisiken. Die ProSiebenSat.1 Group setzt Zinsswaps und Zinsoptionen ein, um ihre variabel verzinslichen Darlehen gegen Zinsänderungsrisiken abzusichern. In geringem Umfang können sich Zinsänderungsrisiken im Fall von Barinanspruchnahmen aus der revolvierenden Kreditfazilität erge-ben. Zum 31. Dezember 2013 bestand keine Barinanspruchnahme des RCF, 86 Prozent der Term Loans waren über Zinsderivate gesichert. Im Zuge der Laufzeitverlängerung der Finan zie rungs dar-lehen im Betrag von 1,86 Mrd Euro bis Juli 2018 wurden auch derivative Zinssicherungsgeschäfte im Volumen von 1,35 Mrd Euro im Zeitraum von 2016 bis 2018 abgeschlossen. Wir halten den Eintritt dieses Risikos für unwahrscheinlich. Sollte dieses Risiko dennoch eintreten, können wir geringe negative Auswirkungen auf unsere Ergebnisentwicklung und die Finanzlage nicht vollständig aus-schliessen. Wir schätzen die Zinsrisiken daher als gering ein.

Währungsrisiken. Währungsschwankungen können das operative Geschäft der ProSiebenSat.1 Group beeinflussen. Währungsrisiken entstehen vor allem, wenn Umsatzerlöse in einer anderen Währung anfallen als die damit zusammenhängenden Kosten (Transaktionsrisiko). Dies trifft vor allem für den Lizenzeinkauf zu, da die ProSiebenSat.1 Group einen wesentlichen Teil ihrer Lizenz-verträge mit Produktionsstudios in den USA abschließt und die finanziellen Verpflichtungen hieraus in der Regel in US-Dollar erfüllt. Der Konzern steuert dieses Risiko durch den Einsatz derivativer Finanzinstrumente, insbesondere Devisentermingeschäfte. Aufgrund der hohen Absiche rungsquote werden die Auswirkungen von Wechselkursschwankungen als überschaubar eingeschätzt. Wir schätzen den Eintritt dieser Risiken als unwahrscheinlich ein, können jedoch geringe negative Aus-wir kungen auf unsere Ergebnisentwicklung und die Finanzlage nicht vollständig ausschliessen. Wir stufen die Währungsrisiken daher als gering ein.

Liquiditätsrisiken. Das Liquiditätsrisiko wird auf Basis eines Cash-Management-Systems zentral gesteuert. Der wichtigste Frühwarnindikator ist dabei der zu erwartende freie Liquiditätsspielraum.

Dieser wird durch die Gegenüberstellung von tatsächlich verfügbaren Mitteln und Planwerten unter Berücksichtigung saisonaler Einflussfaktoren ermittelt und regelmäßig bewertet. Wir beurteilen die Liquidität des Konzerns nach wie vor als gut und gehen davon aus, auch in den kommenden Jahren ausreichend Liquiditätsspielraum zu haben. Größere Barinvestitionen sind nicht geplant. Mit Media-for-Equity- und Media-for-Revenue-Share hat der Konzern ein attraktives Modell entwickelt, neue Märkte zu erschließen – ohne größere Barinvestitionen zu tätigen. Obwohl wir den Eintritt dieses Risikos als sehr unwahrscheinlich ansehen, können wir potentiell wesentliche Auswirkungen auf unsere Finanz- und Ergebnisentwicklung nicht vollständig ausschliessen. Insgesamt bewerten wir die Liquiditätsrisiken als gering.

Im Dokument ProSiebenSat.1 Media AG (Seite 76-81)