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Wetter, Produktion

Im Dokument Der Grüne Bericht 2008 (Seite 44-48)

Der Winter 2007/2008 wies der Jahreszeit entspre-chend durchschnittliche Temperaturen auf. Da kei-ne extrem tiefen Temperaturwerte zu verzeichkei-nen waren, blieb das Burgenland von Winterfrostschä-den an Winterfrostschä-den Reben verschont. Die Tiefsttemperatur des Winters lag im Jänner 2008 bei ca. -9,5 °C.

Der Austrieb im Jahr 2008 war etwa Mitte April.

Die Rebblüte begann ca. 2 Wochen später ge-genüber dem sehr frühen Blühbeginn 2007 (erste Juniwoche). Der Sommer war außergewöhnlich niederschlagsreich, was teilweise große Probleme in der Pilzbekämpfung mit sich brachte. Erstmalig konnten Schadbilder von Peronospora nicht nur an den Blättern (Ölflecken), sondern auch an Trauben festgestellt werden. Betroffen war vor allem die Rebsorte Merlot. Auch Oidium konnte öfters ge-sichtet werden. Besonders biologisch wirtschaften-de Betriebe hatten heuer mit wirtschaften-dem extrem starken Pilzdruck zu kämpfen. Anfang Juli (7.7.2008) zog ein Hagelunwetter mit Sturm über die Weinbau-gebiete Neusiedlersee, Neusiedlersee Hügelland

und Teile des Mittelburgenlandes hinweg. Unmit-telbar vor der Ernte am 15.8.2008 zog ein zweites Hagelunwetter über unser Land.

Die Pilzkrankheit Esca konnte im Jahr 2008 in vielen Weingärten vermehrt beobachtet werden.

Die Entwicklung der Trauben deutete auf einen normalen Erntetermin hin. Die Traubenwelke trat vor allem an der Rebsorte Zweigelt, aber auch an Neuburger und Grüner Veltliner auf. Im Zuge des Phytoplasmenmonitorings wird versucht, den Vektoren (den Überträgern) auf die Spur zu kom-men. Durch die hohen Niederschlagsmengen war auch der Botrytisbefall stärker als in den letzten Jahren.

Ein großes und auch allgemeines Problem stel-len Jahr für Jahr die Stare dar (vor allem im Ge-biet rund um den Neusiedler See). Im Zuge der Umstellungs- und Umstrukturierungsmaßnahmen können für die Anschaffung von Vogel- und Hagel-schutznetzen Förderungen beantragt werden.

Weinernte und Traubenpreise

Die Lese der Frühtrauben setzte Ende August/

Anfang September ein. Die ersten Traubenpreise für Frühsorten lagen bei € 0,35 pro kg. Bei den Hauptsorten sank der Preis dann nicht unter € 0,50 bei Weißweinsorten. Der Preis bei Rotweintrauben betrug € 0,18 bis € 0,25. Für ausgesuchte Trau-benqualitäten konnten auch bis zu € 1,00 erzielt werden, wobei dies nicht nur für Rotweintrauben, sondern auch für spezielle Weißweintrauben (Sau-vignon blanc, aromatische Rebsorten, wie Muskat Ottonel und Gelber Muskateller) galt. Schon zum Leseende zeichnete sich eine gewisse Nachfrage nach Jungweinen, vor allem der Weißweinsorten, ab. Diese Tatsache beruht auf der in den letzten Jahren verringerten Weißweinfläche. Der Preis lag zwischen € 0,50 und € 1,00 inkl. MWSt. Die Rotweinpreise bewegten sich bei Fassweinver-marktern von € 0,35 bis € 1,00 je nach Sorte und Qualität. Das Rotweingeschäft wird sich aufgrund der vorhandenen Menge und der Nachfrage in diesem Preissegment einpendeln.

Qualität des Jahrganges

Nur durch konsequente Arbeit im Weingarten und letztendlich auch im Keller kann die Qualität vor allem im trockenen Weißweinbereich als sehr gut angesehen werden. Die Weißweine zeigen eine sehr hohe Reife, schöne Fruchtaromatik und eine gut ausbalancierte Säure. Teilweise wurde auch beim Weißwein eine Säurekorrektur durchge-führt.

Die Rotweine sind sehr farbintensiv mit schöner Tanninstruktur, was wieder auf einen guten Rot-weinjahrgang schließen lässt. Die Prädikatswein-ernte fiel gut aus. Die Botrytisinfektion setzte auf Grund der Niederschläge relativ früh und massiv ein.

Aufgrund des Witterungsverlaufes im Dezember 2008 konnte am 29.12.2008 mit der Eisweinernte begonnen werden.

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Tabelle 2.2.2: Weinernten und –anbauflächen im Burgenland (Stichtag 30.11.2008)

Bundesländer bzw.

Weingebiete

Weißwein Rot- und Roséwein Wein insgesamt

Ertragfähige Fläche in ha

Ertrag in

Hek-toliter Ertragsfähi-ge Flächen

in ha *)

Ertrag in

Hek-toliter Ertragsfähige Flächen in ha

Ertrag in Hek-toliter insg. pro

ha insg. pro

ha insg. pro

ha Neusiedlersee 3.870 198.395 51,3 3.169 213.023 67,2 7.039 411.417 58,4

Neusiedlersee-Hügelland 1.984 99.185 50,0 1.416 90.473 63,9 3.400 189.658 55,8 Mittelburgenland 184 9.853 53,5 2.163 163.756 75,7 2.347 173.609 74,0 Südburgenland 175 7.533 43,0 258 15.162 58,7 433 22.695 52,4 Burgenland 6.226 353.935 56,8 7.021 443.103 63,1 13.247 797.038 60,2 Q: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Stichtag 30.11.2007)

*) Flächenanteile für Weiß- und Rotwein auf Bundeslandebene gem. Weinstrukturerhebung der Landwirtschaftskammern 2004;

Flächenanteile für Weiß- und Rotwein sowie Ernteergebnisse auf Ebene der Weinbaugebiete aufgrund der Ertragsschätzungen der

Tabelle 2.2.1: Weinernten und -anbauflächen

Jahr Weingartenfläche Hektarertrag Weinernte Anteil

Insgesamt

(1) In Ertrag

(2) hl/ha Ingesamt Weißwein Rotwein

(3) Weißwein Rotwein

Hektar 1.000 Hektoliter Prozent

Österreich

1980 59.545 53.981 57,2 3.086,4 2.594,7 487,9 84,1 15,8

1990 58.188 54.942 57,6 3.166,3 2.562,7 603,6 80,9 19,1

2000 48.558 46.534 50,3 2.338,4 1.664,0 674,5 71,2 28,8

2001 48.558 46.183 54,8 2.530,6 1.759,2 771,4 69,5 30,5

2002 48.558 46.036 56,5 2.599,5 1.871,4 728,1 72,0 28,0

2003 48.558 42.117 60,1 2.529,8 1.606,0 923,9 63,5 36,5

2004 51.970 43.540 62,8 2.734,6 1.773,8 960,8 65,9 35,1

2005 51.970 45.733 49,5 2.264,0 1.450,1 814,0 64,1 36,0

2006 51.970 43.949 51,3 2.256,3 1.353,8 902,5 60,0 40,0

2007 44.202 59,5 2.628,0 1.583,2 1.044,8 60,2 39,8

2008 45.622 65,6 2.993,7 1.954,1 1.039,6 65,3 34,7

Burgenland

2001 14.564 13.485 57,7 777,9 421,2 356,7 54,1 45,9

2002 14.564 13.001 56,5 734,7 410,7 324,0 55,9 44,1

2003 14.564 12.421 67,5 839,0 364,3 474,7 43,4 56,6

2004 12.819 63,9 819,8 387,4 432,4 47,3 52,7

2005 13.812 50,0 690,1 293,3 396,7 42,5 57,5

2006 12.981 59,0 765,2 332,6 432,7 43,5 56,5

2007 13.220 60,3 797,4 315,0 482,4 39,5 60,5

2008 13.247 60,2 797,0 353,9 443,1 44,4 55,6

1) Weingartenerhebungen 2) Weinernteerhebung 3) Rotwein und Rose.

4) Konzentrierter Traubenmost (weiß: 108 hl; rot: 103 hl), rektifizierter konzentrierter Traubenmost (weiß: 0 hl; rot: 0 hl), entalko-holisierte und alkoholarme Weine, aromatisierter Wein, weinhältige Getränke, aromatisierte weinhältige Getränke, aromatisierter weinhältiger Cocktail, Perlwein, Perlwein mit versetzter Kohlensäure, Traubenmost, Likörwein, Gelägerpreßwein usw..

Q: Statistik Austria, ALFIS; BMLFUW

Tabelle 2.2.3: Weinbestand (Stichtag 31.Juli) in hl

Burgenland Österreich

31.07.2005 31.07.2006 31.07.2007 31.07.2008 31.07.2008

hl hl hl hl hl

Tafelwein 31.048 22.321 14.645 22.762 155.343

Landwein 45.649 41.580 38.069 35.362 260.141

Qualitätswein 566.399 494.200 454.953 539.744 2.050.134

Prädikatswein 43.865 35.815 42.308 41.316 72.553

Konz. Traubenmost 576 489 399 337 1.288

Rekt. Konz. Traubenmost 117 128 205 139 426

Sonstige Erzeugnisse 10.653 10.775 11.374 10.770 124.532

Wein aus Drittland 347 462 357 88 9.700

Burgenland insgesamt 698.654 605.770 562.310 650.518 2.674.117

Q: BMLFUW, Statistik Weinerntemeldungen

Tabelle 2.2.4: Weinbestand (Stichtag 31.Juli) in hl

Bundesland 2008 (in Hektoliter) 1)

Tafel- und Landwein Qualitäts- und

Prädikatswein Sonstige

Erzeug-nisse (2) Weinbestand insgesamt

weiß rot weiß rot weiß rot weiß rot

Burgenland 08 24.534 33.590 162.189 418.871 9.301 2.033 196.024 454.494 Österreich 08 253.710 161.774 1.043.034 1.079.653 112.191 23.755 1.408.935 1.265.182 Österreich 07 252.468 148.565 960.293 947.670 105.435 23.048 1.318.196 1.119.283

1) inkl. natürlicher Bestand (zur Reifung gelagerte, noch nicht verkäufliche Weine).

2) Traubenmost (inkl. natürlicher Bestand) Schumwein, Wein aus Drittland und sonstige Erzeugnisse Q: Statistik Austria; BMLFUW

Weinexport

Ein Trend zur Verbringung in die EU-Länder hat sich etabliert. Der Export nach Amerika ist stei-gend. Als interessante Weinmärkte entwickeln sich die östlichen EU-Staaten, wie Tschechien, Slo-wakei, Polen und Ungarn. Das Hauptexportland bleibt aber weiterhin Deutschland. Auch Russland zeigt eine Bereitschaft, österreichische Weine in sein Sortiment aufzunehmen. Im fernen Osten tun sich ebenfalls Exportmärkte auf. Ein zukünftiger Hoffnungsmarkt liegt in der Schweiz.

Beratungsschwerpunkte:

Aktuelle Änderungen aus dem Weinbau kamen zur Veröffentlichung und auf geltende gesetzliche Regelungen wurde hingewiesen. Die Internetsei-te sInternetsei-tellInternetsei-te im Pflanzenschutz die Flugkurven des Traubenwicklers dar. Informationen betreffend Beteiligungen an internationalen Messen

wur-burgenland.at wurde in Zusammenarbeit mit dem Weinbauverband Burgenland weiter geführt und aktualisiert.

Die Zugriffszahlen bestätigen den Bedarf dieser In-formationsquelle. Die Anzahl der Besucher betrug im Berichtsjahr 9.090, gesamt wurde die Home-page von 38.062 Usern besucht. Schwerpunkte konnten bei Einzelberatungen und Vorträgen im Bereich der KIP und der „Guten landw. Praxis“

(z.B. Düngung, Pflanzenschutz, Abstandsaufla-gen) gesetzt werden.

Diese wurde von den Weinbauern 2008 sehr gut angenommen, so dass eine Neustrukturierung im bgld. Weinbau laufend stattfindet. Es haben bei der Umstellungsmaßnahme die Rotweinsorten überwogen. Seit Beginn dieser Förderungsaktion wurden ca. 3.641 ha Rebfläche zur Umstellung und zusätzlich 2.801 ha Tröpfchenbewässerung

Folgende Beratungen wurden im Weinbau durchgeführt:

Beratung Teilnehmer Beratung Teilnehmer

2008 2008 2007 2007

Einzelberatungen: 6.966 5.936

Gruppenberatungen: 72 1.470 75

Kurse: 84 1.481 54 1.446

Versammlungen: 50 1.352 68 935

Exkursionen: 13 291 23 2.120

Fachartikel : 11 30 400

Rundfunk- und Fernsehbeiträge: 5 11

Q: Bgld.LWK

2.2.2 Weinbaukataster

In den folgenden Tabellen und Grafiken werden Auswertungen aus dem Bezirksweinbaukataster darge-stellt:

Tabelle 2.2.5: Ausgepflanzte Rebfläche in ha laut Bezirksweinbaukataster

Stand ND EU MA OP OW GS JE BGLD

Hektar Rotwein

01.09.2004 3.549 1.690 309 1.852 183 49 6 7.637

01.07.2005 3.679 1.674 306 1.899 187 52 8 7.806

01.09.2006 3.713 1.659 300 1.922 195 50 12 7.850

01.08.2007 3.719 1.599 294 1.943 198 50 12 7.816

01.09.2008 3.718 1.587 292 1.949 201 50 14 7.812

01.09.2009 3.621 1.599 285 1.951 204 50 14 7.724

Weißwein

01.09.2004 4.260 2.398 59 208 147 92 20 7.184

01.07.2005 4.252 2.303 60 191 140 94 21 7.061

01.09.2006 4.180 2.173 59 185 136 92 22 6.847

01.08.2007 4.107 2.015 57 177 137 93 24 6.607

01.09.2008 4.075 1.988 58 173 136 94 26 6.549

01.09.2009 3.953 1.926 62 169 134 93 26 6.362

Rebfläche insgesamt

01.09.2004 7.809 4.088 368 2.060 329 141 25 14.820

01.07.2005 7.931 3.977 366 2.090 328 146 29 14.867

01.09.2006 7.893 3.832 360 2.107 331 142 34 14.698

01.08.2007 7.825 3.614 351 2.120 334 143 36 14.423

01.09.2008 7.793 3.575 350 2.122 337 144 40 14.361

01.09.2009 7.574 3.525 348 2.120 338 142 40 14.087

Im Dokument Der Grüne Bericht 2008 (Seite 44-48)