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Land- und hauswirtschaftliche Beratung

Im Dokument Der Grüne Bericht 2008 (Seite 130-133)

Wärme aus Biomasse - Energie aus der Region

4.3 Land- und hauswirtschaftliche Beratung

(Q. Tätigkeitsbericht 2008 der Burgenländischen Landwirtschaftskammer)

Betriebswirtschaftliche Beratung

Die Schwerpunkte des betriebswirtschaftlichen Be-ratungsangebotes der Burgenländischen Landwirt-schaftskammer sind im Rahmen einer Koordinie-rungssitzung unter Einbindung des Ausschusses für Betriebswirtschaft und der landwirtschaftlichen Bezirksreferate im Grundsatz fixiert worden. Im Rahmen des LFI Bildungsprogramms wurden zahlreiche Veranstaltungen angeboten. Da die Betriebswirtschaft ein Querschnittsthema ist, wur-den bei produktionstechnischen Beratungen im-mer wieder auch betriebswirtschaftliche Aspekte berücksichtigt.

Das wichtigste betriebswirtschaftliche Beratungs-angebot ist die Erstellung eines Betriebskonzep-tes. Eine auf Bundesebene erstellte bzw. weiter-entwickelte EDV-Software ermöglicht es, dass genaue betriebswirtschaftliche Variantenberech-nungen durchgeführt werden. Vor allem bei anste-henden Neuinvestitionen wird dieses Instrument genutzt, um einerseits Entscheidungsgrundlagen für die zukünftige Betriebsentwicklung zu erarbei-ten und andererseits auch den Förderungsvoraus-setzungen genüge zu tun.

Seit einigen Jahren versucht die Landwirtschafts-kammer auch die Zielgruppe der Bäuerinnen verstärkt für betriebswirtschaftliche Themen zu begeistern. Die Veranstaltungsreihe „Unterneh-merischer Bäuerinnentreff“ wird sehr gut ange-nommen und zeigt, dass auch die Bäuerinnen be-triebswirtschaftlich interessiert sind.

Cross Compliance

Im Beratungsjahr 2008 gab es großen Beratungs-bedarf hinsichtlich Umsetzung und Kontrolle der relevanten Cross Compliance Verpflichtungen.

Besonders in den Bereichen Tierschutz und Um-setzung der Nitratrichtlinie kam es zu einer ver-stärkten Nachfrageberatung. Obwohl im Rahmen der Angebotsberatung viele Vorträge, Seminare und Betriebsbesichtigungen durchgeführt wurden, konnten aufgrund der Komplexheit der Fragestel-lungen und einzelbetrieblichen Situationen nicht alle Fragen geklärt werden. Viele Landwirte wün-schen eine Abklärung ihrer Situation im Einzelge-spräch bzw. in Einzelfällen vor Ort. Oft gelingt es nur dadurch die Sorgen betreffend Prämienverlust

durch CC-Verletzungen auszuräumen bzw. das Verständnis für die gesetzlichen Auflagen zu wecken.

Besonders nachgefragt waren die Gewässerab-stände, der nötige Lagerraumbedarf, sowie die konkrete Auslegung des Tierschutzgesetzes (wo wird gemessen, Übergangsfristen für einzelne Auflagen, Platzbedarf im Laufstall). Bei techni-schen und baulichen Fragen gab es eine gute Un-terstützung durch die Bauberatung. Eine wichtige Beratungsaufgabe war auch das Thema Pflanzen-schutzmittelanwendung bzw. -lagerung. Seit 2008 wird auch das kostenpflichtige Beratungsprodukt

„CC-Betriebscheck“ angeboten.

ÖPUL 2007

Neues österreichisches Umweltprogramm

„ÖPUL 2007“

Mit über der Hälfte der insgesamt zur Verfügung stehenden Mittel stellt damit das Umweltprogramm auch im „Grünen Pakt“ das Herzstück der agrar-politischen Ausrichtung in der Ländlichen Entwick-lung für die Zeit bis 2013 dar. Die Mitarbeiter der Landwirtschaftskammer haben die Landwirte in vielen Informationsveranstaltungen, Zeitungsarti-keln und Einzelberatungen auf die wesentlichen Inhalte des Programms hingewiesen.

Im ÖPUL 2007 sind für die Teilnehmer zahlreiche verpflichtende Schulungen vorgesehen. In der Re-gel sind bis zum Ende des 3. Verpflichtungsjahres mindestens 4 Unterrichtseinheiten und bis zum Ende der gesamten ÖPUL-Periode (2013) weitere 4 Unterrichtseinheiten zu absolvieren. Insgesamt sind mehr als 3700 Personen (exkl. UBAG) 2x zu schulen. Die Person, welche an der Schulung teilnimmt, muss dabei maßgeblich in der Betriebs-führung tätig sein. Folgende Maßnahmen sind im Burgenland betroffen:

Biologische Landwirtschaft

IP Wein

IP Obst

IP Geschützter Anbau (Gemüse)

IP Acker (IP Rübe, IP Erdäpfel, IP Gemüse

und IP Erdbeere)

Vorbeugender Gewässerschutz

Naturschutzplan

UBAG (freiwillig)

Aktivitäten Stunden

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008

Einzelberatung vor Ort 9.500 9.600 8.857 10.116 9.139 8.535 6.214 Einzelberatung Büro 9.000 9.800 11.783 10.470 12.075 13.323 12.584

Telefonberatung 8.000 4.400 4.506 3.694 4.236 4.563 4.633

Vortrag/Moderation aktiv 2.500 1.300 1.595 1.830 1.762 3.165 1.409

Ca. 20.000 Teilnehmer bei diversen Informationsveranstaltungen der Kammer (ÖPUL-Vorträge, GAP-Reform, Bezirkspflanzenbau-tage...)

Q: Bgld. Landwirtschaftskammer

Aktivitäten Beratungsfälle

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008

Einzelberatung vor Ort 4.000 6.200 4.280 3.048 6.519 6.942 4.713 Einzelberatung Büro 17.000 18.000 19.372 12.245 21.532 27.537 27.475 Telefonberatung 25.000 16.500 22.360 14.370 23.158 29.950 33.031

Vortrag/Moderation aktiv 700 680 1.552 429 1.556 3.130 2.325

Q: Bgld. Landwirtschaftskammer

Statistische Zahlen für das Jahr 2003 bis 2007

Tabelle 4.9: Auszug aus der Leistungserfassung der Landwirtschaftskammer Insgesamt besuchten im Berichtsjahr 1.440

Per-sonen die verpflichtenden ÖPUL-Schulungen (Zählung ohne UBAG). Der Schwerpunkt der Schulungen lag 2008 bei IP Wein und bei IP Acker mit 826 bzw. 528 Teilnehmern. Die Schulungen für den Vorbeugenden Gewässerschutz, IP Obst bzw. „Geschützter Anbau“ wurden großteils be-reits 2007 durchgeführt.

Im Jahr 2009 sollen ca. 400 Personen die Natur-schutzplan-Schulungen besuchen. Die Evaluie-rung der Veranstaltungen zeigt, dass es trotz Ver-pflichtung eine recht hohe Teilnehmerzufriedenheit gibt und die Teilnehmer sowohl die Referenten als auch die Kursorganisation gut bewerten.

Das LFI Burgenland, die Bildungsorganisation der Burgenländischen Landwirtschaftskammer, hat sich in den letzten Jahren zu einer allgemein ak-zeptierten und geschätzten Bildungsdrehscheibe für den ländlichen Raum entwickelt. Die Hauptziel-gruppe für die Bildungsangebote sind die landwirt-schaftlichen Familienmitglieder. Seit Vereinsgrün-dung im Jahr 1998 hat sich das BilVereinsgrün-dungsangebot aber auch die organisatorische Abwicklung enorm verbessert. Auch zahlreiche Bildungs- und Bera-tungsunterlagen werden jedes Jahr von LFI und der Landwirtschaftskammer gemeinsam erarbei-tet.

EDV

Eine Betriebsführung ohne Unterstützung durch die EDV ist in vielen Betrieben nicht mehr vor-stellbar. Während die junge Generation bereits mit dem Computer aufwächst, ist bei älteren Personen und Personen mittleren Alters oft noch ein Nach-holbedarf offen. Mit den Kursangeboten „EDV-Ba-sisausbildung“ bzw. „EDV Grundlagen“ ist seitens des LFI und der Landwirtschaftskammer ein soli-des Grundangebot für EDV Einsteiger vorhanden.

Internetkurse, Kurse zu Bildbearbeitung und Homepage-Gestaltung rundeten das allgemeine Angebot ab. Die große Nachfrage nach Kursen, die landwirtschaftliche Fachprogramme zum In-halt haben, konnte ebenfalls mit diversen Kursen abgedeckt werden.

LFI-Zertifikatslehrgänge

Im Jahr 2008 wurde der zweite Zertifikatslehrgang

„Bioweinbau“ durchgeführt. Auch der Zertifikats-lehrgang „Kräuterpädagogik“ wird nach wie vor überraschend gut angenommen.

2008 wurden zwei Lehrgänge abgeschlossen und für 2009 wurden wieder zahlreiche Vormerkungen gesammelt. Auch der Zertifikatslehrgang Natur- und Landschaftsführer boomt nach wie vor. Im Berichtsjahr wurde wieder ein Kurs erfolgreich an-geboten. Der ZL Agrarbüromanagement wird seit 2004 angeboten und erneut konnte eine Gruppe 2008 den Kursabschluss feiern. Im Jahr 2008 wur-de bereits wur-der insgesamt 7. Kurs abgeschlossen.

Ein Zertifikatslehrgang Urlaub am Bauernhof im Südburgenland konnte stattfinden. Im Burgenland gibt es nun bereits über 200 Absolventen dieses Lehrganges. Erstmals wurde der

„Zertifikatslehr-tenden Betrieben eingesetzt. Sie schließen damit eine wichtige Lücke, denn bei vielen Betrieben gab es bei einem Ausfall einer Schlüsselarbeits-kraft keine qualifizierten Personen, welche die sensiblen Aufgaben im Stall hätten übernehmen können. Mit dieser Ausbildung wurde ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung der Milchwirtschaft im Bur-genland gesetzt. Ebenfalls neu im Programm war der Zertifikatslehrgang Bodenpraktiker welcher in Kooperation mit Bio Austria Burgenland durchge-führt wurde. Die 16 Absolventen dieser Ausbildung stellten bei der Abschlusspräsentation ihr umfang-reiches Fachwissen aber auch Methodenkompe-tenz unter Beweis.

Schule am Bauernhof

Seit 2008 gibt es im Burgenland für „Schule am Bauernhof“ ein neues Fördersystem. Betriebe ha-ben unter bestimmten Voraussetzungen die Mög-lichkeit Förderungen in Anspruch zu nehmen. Ein auf Bundesebene erstelltes Handbuch enthält die Richtlinien und Kriterien, die die Förderungsvor-aussetzungen beschreiben. Die Betriebe wurden und werden über die neuen Förderungsmöglich-keiten informiert.

Um die Bewerbung dieses Projektes bei den Schulen zu forcieren, werden in Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule Burgenland Fortbildungsseminare für LehrerInnen angeboten, die ihnen das Projekt „Schule am Bauernhof“ nä-her bringen sollen.

Hierbei können die Pädagogen dieses Projekt hautnah kennen lernen und erleben, wie die Um-setzung eines Besuches auf dem Bauernhof in der Praxis aussieht. Dieses Jahr wurde vom BMLFUW in Zusammenarbeit mit dem LFI eine DVD „Schule am Bauernhof“ erstellt. In dieser interaktiven DVD wird gezeigt, wie Erlebnistage am Bauernhof vor sich gehen. So kann Schulen die Möglichkeit ge-boten werden, sich Ideen für ein Lernen in und mit der Natur zu holen und es wird gezeigt, wie Kin-dern und Jugendlichen die österreichische Land-wirtschaft und das Leben am Bauernhof auf eine spannende und lehrreiche Weise näher gebracht werden kann. Für die beteiligten Betriebe ergibt sich daraus eine zusätzliche Einnahmequelle.

Kurse zur Abdeckung gesetzlicher Vorschriften

Im Dokument Der Grüne Bericht 2008 (Seite 130-133)