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Sonstige Produktion

Im Dokument Der Grüne Bericht 2008 (Seite 146-150)

Ergebnisse der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung für 2008

6.1.2 Sonstige Produktion

Neben der pflanzlichen und tierischen Erzeugung umfasst der Produktionswert des landwirtschaft-lichen Wirtschaftsbereichs auch die Erbringung landwirtschaftlicher Dienstleistungen (z.B. Über-nahme von Erntearbeiten durch Maschinenringe) und nicht trennbare nichtlandwirtschaftliche Ne-bentätigkeiten.

2008 erhöhte sich der Wert der Vorleistungen des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs das zweite Jahr in Folge erheblich (+10,5%; Tabelle 3).

Ausschlaggebend dafür waren primär gestiegene Preise (im Mittel: +7,0%). Gleichzeitig war aber auch das Volumen des Vorleistungseinsatzes hö-her als 2007 (+3,3%).

Ein erheblicher Anteil der Mehrkosten entfiel auf die gestiegenen Aufwendungen für Futtermittel.

Einen maßgeblichen Einfluss hatten weiters die deutliche Verteuerung der Treibstoffe sowie die massiven Preissteigerungen von Düngemitteln.

Kräftig erhöhten sich zudem auch die Ausgaben für landwirtschaftliche Dienstleistungen, Pflanzen-schutzmittel sowie Saat- und Pflanzgut.

Die dem landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereich zuzurechnende Mineralölsteuerrückvergütung für Agrardiesel, welche als inputseitige Gütersubven-tion verbucht wird, belief sich 2008 auf rd. 0,05 Mrd. Euro (+11,9%).

Die Abschreibungen für das Anlagevermögen be-trugen 2008 rd. 1,5 Mrd. Euro. Im Vorjahresver-gleich erhöhten sie sich um 3,6%.

Futtermittel 42,3%

Tierarzt u.

Medikamente 2,6%

Saatgut, Düngung, Pflanzenschutz

11,9%

Energie, Treibstoffe 10,4%

Instandhaltung Maschinen und Gebäude

7,8%

Landwirtschaftl.

Dienstleistungen 6,3%

Andere Güter und Dienstleistungen

18,7%

0 1 2 3 4 5 6 7 8

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008

Mrd. Euro

Produktionswert zu Herstellungspreisen Bruttowertschöpfung zu Herstellungspreisen

Abbildung 6.3: Produktionswert und Bruttowertschöpfung des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs 1998-2008 Abbildung 6.2: Zusammensetzung der Vorleistungen des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs im Jahr 2008

Q: STATISTIK AUSTRIA, Landwirtschaftliche Gesamtrechnung. - LGR-Revisionsstand: Juli 2009.

Wertschöpfung zu Herstellungspreisen

Die Berechnungen über die Entwicklung der land-wirtschaftlichen Produktion und des Vorleistungs-einsatzes ergeben als Saldo für 2008 einen ge-ringfügigen Anstieg der Bruttowertschöpfung zu Herstellungspreisen (+0,7%).

Bei der Nettowertschöpfung zu Herstellungs-preisen, d.h. nach Abzug der Abschreibungen von der Bruttowertschöpfung, errechnet sich im Vorjahresvergleich ein Rückgang um 2,3%.

Abbildung 6.3 zeigt die Entwicklung von Produkti-onswert und Bruttowertschöpfung der heimischen Landwirtschaft für die Jahre 1998 bis 2008.

Förderungen und Produktionsabgaben

Wesentliche Komponenten des landwirtschaftli-chen Einkommens stellen die Förderungen und Leistungsabgeltungen dar. Die LGR differenziert bei den Förderungszahlungen zwischen Güter-subventionen, sonstigen Subventionen und Vermögenstransfers. In die Berechnung des landwirtschaftlichen Faktoreinkommens fließen ausschließlich die als Subventionen klassifizierten Förderungszahlungen, d.h. Gütersubventionen und sonstige Subventionen, ein. Vermögenstrans-fers bleiben hingegen bei der Einkommensberech-nung unberücksichtigt.

2008 betrugen die als Subventionen klassifizier-ten Förderungszahlungen insgesamt rd. 1,7 Mrd.

Euro (+1,6%; Tabelle 6.4).

Die (output- und inputseitigen) Gütersubventio-nen erhöhten sich 2008 infolge der höheren Mine-ralölsteuerrückvergütung für Agrardiesel um 3,0%.

Mit rd. 0,15 Mrd. Euro machten sie 2008 etwa 9%

der als Subventionen klassifizierten Förderungs-zahlungen aus. Die Gütersubventionen werden als Teil des Produktionswerts verbucht bzw. bei der Ermittlung der Vorleistungen abgezogen und werden somit schon bei der Berechnung der Brut-towertschöpfung des landwirtschaftlichen Wirt-schaftsbereichs berücksichtigt.

Die sonstigen Subventionen, auf die 91% der als Subventionen klassifizierten Förderungszahlun-gen entfielen, nahmen im Vorjahresvergleich um 1,4% auf rd. 1,55 Mrd. Euro zu. Sie umfassen jene Förderungszahlungen an die Landwirtschaft, die nicht produktspezifisch und keine Gütersubventi-onen sind bzw. auch nicht als Vermögenstransfers eingestuft werden. Die größten Posten sind die

Betriebsprämie, das Österreichische Programm für eine umweltgerechte, extensive und den na-türlichen Lebensraum schützende Landwirtschaft (ÖPUL) sowie die Ausgleichszulage für benachtei-ligte Gebiete.

Die Vermögenstransfers wurden 2008 auf rd.

0,31 Mrd. Euro (+57,2%) aufgestockt. Zu den Ver-mögenstransfers zählen z.B. Investitionszuschüs-se, die Niederlassungsprämie für Junglandwirte, Förderungen betreffend die Verkehrserschließung ländlicher Gebiete, Förderungen von Marketing-maßnahmen bzw. von Erzeugergemeinschaften, Zahlungen für Umstrukturierungen im Weinbau, etc.

Die Produktionsabgaben, welche sich aus den Gütersteuern und den sonstigen Produktionsab-gaben zusammensetzen, fielen in Summe höher aus als 2007 (+4,8%). Wie bereits erläutert ver-ringerten sich die bei der Ermittlung des landwirt-schaftlichen Produktionswerts berücksichtigten Gütersteuern um 31,9% auf rd. 0,03 Mrd. Euro, während sich die sonstigen Produktionsabga-ben um 16,4% auf rd. 0,17 Mrd. Euro erhöhten.

Landwirtschaftliches Faktoreinkommen

Die Nettowertschöpfung zu Herstellungspreisen zuzüglich der sonstigen Subventionen und ab-züglich der sonstigen Produktionsabgaben ergibt die Nettowertschöpfung zu Faktorkosten. Diese misst jenes Einkommen, welches die Entlohnung der Produktionsfaktoren Boden, Arbeit und Kapital darstellt, und wird daher auch als Faktoreinkom-men bezeichnet.

2008 verringerte sich das landwirtschaftliche Faktoreinkommen um 1,2%. Setzt man die Ver-änderungen des Faktoreinkommens in Relation zur Entwicklung des landwirtschaftlichen Arbeits-einsatzes, so ergibt sich ein geringfügiger Anstieg des nominellen Faktoreinkommens je Arbeitskraft um 0,4%. Dieser Berechnung liegt eine prognos-tizierte Abnahme des landwirtschaftlichen Ar-beitseinsatzes, gemessen in Vollzeitäquivalenten (sogenannten Jahresarbeitseinheiten), von 1,6%

zugrunde. Real nahm das landwirtschaftliche Faktoreinkommen je Jahresarbeitseinheit um 1,6% ab.

Wie die Entwicklung der landwirtschaftlichen Pro-duktion und Wertschöpfung auf Ebene der Bun-desländer ausfiel, ist im folgenden Abschnitt dar-gestellt.

Tabelle 6.4: Förderungen und Produktionsabgaben der Landwirtschaft 1997-2007

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2008/

2007

in Mio. EURO in %

Subventionen insgesamt 1.467 1.371 1.410 1.649 1.680 1.676 1.736 1.763 1.806 1.671 1.698 +1,6

Gütersubventionen 536 423 463 508 535 535 583 205 232 143 147 +3,0

Pflanzlicher Bereich 377 332 337 349 339 339 339 7 5 5 5 +1,5

Tierischer Bereich 159 92 125 160 197 196 244 160 189 96 95 -0,8

Vorleistungen 1) - - - - - - - 38 37 42 47 +11,9

Sonstige Subventionen 931 948 947 1.140 1.145 1.141 1.153 1.559 1.574 1.529 1.551 +1,4 Agrarumweltförderungen 2) 589 613 616 665 686 705 726 685 671 538 549 +2,1 Ausgleichszulage inkl.

natio-naler Beihilfe 212 203 201 282 283 282 282 276 276 275 275 -0,1

Betriebsprämie - - - - - - - 498 509 599 603 +0,8

Sonstige 3) 130 132 130 193 175 154 145 100 118 117 123 +4,8

Vermögenstransfers 4) 303 271 192 218 226 229 216 222 260 200 314 +57,2

Produktionsabgaben insgesamt 261 215 193 173 188 184 156 196 183 190 199 +4,8

Gütersteuern 56 24 54 52 54 48 30 41 45 46 31 -31,9

Pflanzlicher Bereich 5) 5 5 5 5 5 5 6 5 5 5 5 +2,0

Tierischer Bereich 6) 51 20 49 47 48 43 24 36 40 40 26 -36,4

Sonstige Produktionsabgaben 205 191 139 120 135 136 126 155 137 144 168 +16,4

Q: BUNDESANSTALT FÜR AGRARWIRTSCHAFT; Sonstige Produktionsabgaben lt. Berechnungen der STATISTIK AUSTRIA. - LGR-Revisionsstand:

Juli 2009. - 1) Mineralölsteuerrückvergütung für Agrardiesel (ab 2005). - 2) Österreichisches Programm für eine umweltgerechte, extensive und den na-türlichen Lebensraum schützende Landwirtschaft (ÖPUL), sonstige Umweltmaßnahmen - Düngerlager, Energie aus Biomasse, Extensivierungsprämie (bis 2004), Viehhaltungs- und Alpungsprämie. - 3) Flächenstilllegung (bis 2004), Zinsenzuschüsse, Qualitätsverbesserung, Naturschädenabgeltung (Dür-re, Hochwasser), Zuschüsse zur Hagel- und Frostversicherung, Tierseuchen (Bekämpfung, Entschädigungen), Zusätzlicher Beihilfebetrag (ab 2005), Sonstiges. - 4) Investitionszuschuss, Modernisierung landwirtschaftlicher Betriebe, Niederlassung von Junglandwirten, Rodung Wein, Rodung Obst, Marketingmaßnahmen, Verbesserung der Marktstruktur, Innovationsförderung, Erhöhung der Wertschöpfung bei landwirtschaftlichen Erzeugnissen, Entwicklung neuer Produkte, Bioenergie (Diversifizierung und Grundversorgung), Verkehrserschließung ländlicher Gebiete, Gemeinschaftsinitiativen (Leader), Erzeugergemeinschaften, Maschinen- und Betriebshilferinge sowie Kurswesen, Bioverbände, Agrarische Operationen, Landwirtschaftlicher Wasserbau, Umstrukturierungshilfe für den Weinbau, Umstrukturierungsprämie an Zuckerrübenproduzenten. - 5) Agrarmarketingbeiträge. - 6) Agrarmar-ketingbeiträge, Zusatzabgabe für die Überlieferung von Milch.

Abbildung 6.4: Subventionen und Vermögenstransfers des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs 1998-2008

0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008

Mrd. Euro

Vermögenstransfers

Sonstige Subventionen, sonstige Ausgleichszulage inkl. nationaler Beihilfe Agrarumweltförderungen

Betriebsprämie

Gütersubventionen - Vorleistungen Gütersubventionen - tierisch Gütersubventionen - pflanzlich

6.2 Ergebnisse der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung 2008 nach

Im Dokument Der Grüne Bericht 2008 (Seite 146-150)