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Bericht des Landesverbandes BIO AUSTRIA - Burgenland

Im Dokument Der Grüne Bericht 2008 (Seite 106-109)

pro Gemeinde laut INVEKOS - Daten 2007

2.6.2 Bericht des Landesverbandes BIO AUSTRIA - Burgenland

Beratung/Service/Arbeitsgruppen:

Im Jahr 2008 fanden jeweils vor der Getreideern-te und nach Anbau der WinGetreideern-terbegrünung Arbeits-gruppentreffen in den einzelnen Regionen statt.

Ziel war die Beobachtung und Besprechung von den jeweiligen Ackerkulturen sowie der gegensei-tige Austausch von Erfahrungen. Schwierigkei-ten beim Anbau, der Schädlingskontrolle und der Ernte sind seit einigen Jahren vor allem bei den Körner und Futterleguminosen zu beobachten.

Aufbauend auf die Schwierigkeiten in der Praxis wurden im Winter Weiterbildungsveranstaltungen und Seminare angeboten. Themen waren die Bei-krautregulierung der Distel, Schwierigkeiten beim Leguminosenanbau und reduzierte Bodenbear-beitung. Alle Seminare waren gut besucht, und die ausgewerteten Evaluierungsbögen zeigten, dass im Allgemeinen die Erwartungen der Teilnehmer erfüllt wurden.

Arbeitsgruppentreffen

Für Umstellungsinteressierte wurden Ende Mai gemeinsam mit der LK Burgenland Informations-abende veranstaltet. Je nach Region hatten wir unterschiedliche Teilnehmerzahlen, jedoch haben sich etwa 90 Betriebe im Jahre 2008 entschlos-sen, in die Maßnahme „biologische Wirtschafts-weise“ einzusteigen.

Für diese Umstellungsbetriebe fanden Einfüh-rungskurse in Eisenstadt und Drumling statt. Das Jahr 2008 brachte durch die neue EU Verordnung 834/2007 einige Änderungen bei den Richtlinien.

Im Rinderbereich wurde hier vor allem über die Anbindehaltung und die Kälberhaltung diskutiert.

Bei der Kälberhaltung einigte man sich bundes-weit auf Ausnahmen aus der generellen Verpflich-tung zur GruppenhalVerpflich-tung. Die Änderungen bei der Anbindehaltung von Rindern und die dazugehö-rige Kleinbetriebsregelung waren bei fast jedem Treffen ein wichtiger Punkt. In diesem Zusam-menhang fand durch die stärkere Gewichtung des Tiergerechtheits-Indexes in der Anbindehaltung eine Schulung aller Rinderberater auf diesem Ge-biet statt.

Um die aktuellen Themen im Rinderbereich ge-zielt an die Rinder haltenden Betriebe zu richten gab es 2008 neben der Mitgliederinformation noch eine Spezialaussendung die sich nur mit Fragen der Biorinderhaltung befasste und an alle bur-genländischen Rinderhalter ausgeschickt wurde.

Im Bildungsbereich wurden zwei Rinder- und ein Schafseminar organisiert, wobei wir ein Rinderse-minar aufgrund von zu geringer Teilnehmerzahl leider absagen mussten. Ein Rinderseminar zum Thema Kälberkrankheiten und das Schafseminar zum Thema Lämmerproduktion fanden erfolgreich statt.

Auch 2008 wurde an der Landwirtschaftlichen Fachschule Güssing ein Bio - Zertifikatslehrgang abgehalten, der den Einführungskurs ersetzt. Da-bei wurden den Schülern des 3. Jahrgangs die Grundkenntnisse im Bio-Pflanzenbau sowie in der Bio-Tierhaltung vermittelt. Bei der abschließenden Exkursion konnten sich die Schüler in der Praxis vom Leben auf dem Biobauernhof inspirieren las-sen.

Neben Umstellungs- und Betriebsberatungen wa-ren es vor allem telefonische Anfragen im Bereich Tierzukauf, Fütterung und Betriebsmitteleinsatz, die den Beratungsalltag gestalteten. Es wurde ein Praxisversuch mit unterschiedlichen Sorten der Körnerleguminose Soja angelegt. Es wurden der Ertrag, Schotenansatz und die Verunkrautung ausgewertet.

Dieser Versuch dient dazu, regional die optimale Sojasorte zu finden und den Anbau von Soja zu fördern. Im Jahr 2008 waren Erträge sowie Preise, vor allem bei Mais und Getreide überdurchschnitt-lich gut. Trotzdem sollte der Anbau von „Feldfut-ter“ zur Fütterung des Bodens und der Bodenle-bewesen nicht vergessen werden, die maßgeblich an solchen Erträgen beteiligt sind.

Auch der „Bodenpraktikerlehrgang 2008“ konnte erfolgreich abgeschlossen werden. Von insgesamt 27 Teilnehmern erhielten 16 nach Abschluss des 10-tätigen Lehrganges und einer Abschlussprä-sentation das Bodenpraktiker-Zertifikat verliehen.

Vermarktung:

Getreide: Unterdurchschnittliche Erntemengen brachten teilweise sehr gute Qualitäten. Mais, Soja und Sonnenblumen waren im Ertrag über dem langjährigen Durchschnitt. Die hohe Nach-frage im deutschsprachigen Raum brachte im Vorjahr einen Preisanstieg bei den Ackerkulturen.

Positive Entwicklungen bei den Erzeugerpreisen sind auch in den Bereichen Fleisch, Eier und Milch zu verzeichnen.

Obst und Gemüse konnte ebenfalls vom Bio-Boom profitieren. Die BIO AUSTRIA Weinbauern werden in der Vermarktung von Jürgen Schmücking un-terstützt. Schmücking ist österreichweit tätig und arbeitet mit der Gastronomie eng zusammen. Bei internationalen Weinprämierungen schneiden die österreichischen Bioweine immer besser ab. Den Vergleich mit konventionellen Weinen scheuen unsere Winzer nicht.

Regionalmarketing + PM Obst, Gemüse Eine Exkursion zu steirischen Bio-Groß- und Fach-händlern und zu bäuerlichen Betrieben brachte den TeilnehmerInnen neue Erfahrungen, Kontakte und Eindrücke zur Direktvermarktung ihrer Bioproduk-te. BIO AUSTRIA Burgenland war Teil des Orga-nisationsteams der beiden Messen „Genuss Bur-genland 2008“, die Messe für Feinschmecker mit Burgenlands besten Produzenten. Das breite Aus-stellungsangebot umfasste auch eine Vielzahl an Bioprodukten rund um das Thema Essen, Trinken und Genießen. Zur Förderung des Absatzes von Biolebensmitteln und als Informationsplattform für interessierte Konsumentinnen und Konsumenten veranstaltete BIO AUSTRIA Burgenland mehrere Biofeste im ganzen Land. Das BIO-FrühlingsFest Langeck mit einem Bio-Jungpflanzenmarkt erfreut sich zunehmender Beliebtheit.

Das Steirisch-Burgenländische Biofest in der Mai-erhofer-Mühle in Unterlungitz wurde werblich un-terstützt und mit Produkten von burgenländischen Biobetrieben erweitert.

Öffentlichkeitsarbeit:

Die internationalen Bauerngolfmeisterschaften wurden 2007 ins Burgenland nach Bad Tatzmanns-dorf geholt, wobei die Verpflegung der Gäste mit biologischen Lebensmitteln von burgenländischen Biobetrieben erfolgte.

Das Biofrühlingsfest Langeck und das Biofest Ei-senstadt waren wiederum Zentrum des guten Bio-geschmacks bei Geselligkeit und Unterhaltung, und gaben einen guten Überblick über das viel-fältige burgenländische Angebot an Biolebensmit-teln.

Das Biofest Langeck hat sich inzwischen als Be-zugsquelle für BIO-Jungpflanzen etabliert.

Am Biofest Lafnitzau, das organisatorisch von BIO AUSTRIA Burgenland unterstützt wird, wa-ren auch einige burgenländische Biobetriebe mit ihrem Warenangebot vertreten. Ein Biobrotback-kurs, der gemeinsam mit BIO AUSTRIA Niederös-terreich veranstaltet wurde, bot Gelegenheit das Backfachwissen zu erweitern.

Beim Aktionstag Schöpfung, wo BIO AUSTRIA Kooperationspartner ist, konnten sich SchülerIn-nen ein Bild ihren ökologischen Fußabdrucks ma-chen und über die Grundzüge des Biolandbaus informieren.

Bei dieser und bei vielen anderen öffentlichen Veranstaltungen und Presseartikeln wurde im-mer wieder das Marketingschwerpunktthema 2007 „Der Boden“ erlebbar und verständlich prä-sentiert.

Die Organisation von Verkostungen in den bur-genländischen Merkurfilialen, das Erfassen von regionalen Biospezialitäten, eine umfassende Be-fragung von direktvermarktenden Betrieben, die Biolebensmittelsuche auf www.biomaps.at, die re-daktionelle Gestaltung der BIO AUSTRIA Burgen-land–Homepage, die Vertretung der Interessen von Biobetrieben im Organisations-Kernteam der Messe „Genuss Burgenland 2008, die Stärkung des Bioangebotes auf Bauernmärkten, stehen beispielhaft für das Bemühen von BIO AUSTRIA Burgenland, den Absatz von Biolebensmittel zu fördern.

Durch erfolgreiche persönliche Lobbyarbeit ge-lang die Positionierung der Produktion und des Absatzes von Biolebensmitteln im neuen Strate-giekonzept der burgenländischen Leaderregio-nen und bietet zukünftig die Möglichkeit, die Ent-wicklung der burgenländischen Biolandwirtschaft im Rahmen von Projekten nachhaltig zu unterstüt-zen. Zur Koordination der österreichweiten Regi-onalvermarktungsagenden mit den anderen BIO AUSTRIA Landesverbänden und BIO AUSTRIA, dient die aktive Mitarbeit bei den regelmäßig statt-findenden Regionalmarketing-Treffen.

Betriebe 2008 nach Bezirken

257

61

32

106 97

64

18 0

50 100 150 200 250 300

ND EU MA OP OW GS JE

Bezirk

Anzahl der Betriebe

Tabelle 2.6.4: Bodennutzung bei den Biobetrieben

Bodennutzung 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008

ha ha ha ha ha ha ha

Ackerland 16.250 18.468 19.467 19.300 21.790 22.804,98 25.813,88

Grünland 1.330 1.475 1.511 2.119 1.805 1.644,24 1.707,31

Wein 310 314 352 358 360 391,31 173,69

Gemüse 210 143 159 140 158 161,70 230,30

Obst 150 113 128 134 148 139,39 421,31

Wald 357,05 405,16

Sonstiges 86,68 123,52

Gesamtfläche 18.250 20.513 21.617 22.051 24.261 25.585,35 28.875,17

Q: Ernte für das Leben; Tätigkeitsbericht 2006

Bodennutzung 2008 (gerundet)

Grünland 6%

Obst1%

Wein1%

Wald1%

Sonstiges 0%

Gemüse 1%

Ackerland Grünland Obst Gemüse Wein Wald Sonstiges

Der Begriff Erwerbskombination steht für die zu-nehmende Einkommensvielfalt in bäuerlichen Familien. Die Erwerbskombination ist eine gute Chance land- und forstwirtschaftlicher Betriebe, die zunehmend begrenzten Erwerbsmöglichkei-ten innerhalb des Sektors zu durchbrechen und freie Arbeitskraftkapazitäten einkommenswirk-sam einzusetzen.

Erwerbskombination kann definiert werden, als die Kombination von Einkommen aus Land- und Forstwirtschaft mit außerlandwirtschaftlichem Ein-kommen (EinEin-kommen aus unselbstständiger Er-werbstätigkeit, Einkommen aus Gewerbebetrieb, etc.), wobei die Frage nach den Größenordnun-gen nicht beantwortet wird.

Vielfach wird jedoch heute wegen des sinkenden Einkommensanteils in der Urproduktion und der immer größer werdenden Bedeutung von inner-landwirtschaftlicher Leistungsvielfalt

(Diversifikati-3.1 Direktvermarktung

Direktvermarktung

Im Berichtsjahr gibt es folgenden Schwerpunkt im Bereich der Qualitätssicherung: Schulungen (Grundschulung „Hygiene“, Dokumentation nach HACCP), Betriebsbesichtigungen, Einzelberatun-gen und ProduktprämierunEinzelberatun-gen.

Die entsprechenden Prämierungen für Wein, Edel-brände, Säfte und Most fanden im Burgenland statt. Bei Kürbiskernöl (7 Betriebe), Selchfleisch (5 Betriebe) und Bauernbrot (5 Betriebe) gab es eine Beteiligung an den steirischen Verkostungen.

Weiters wurde die Teilnahme an bundesweiten Prämierungen („Genusssalon“-9 TN und Wiesel-burg-5 TN) organisiert. Besonders hervorzuheben ist die zweite Marmeladeprämierung, die in Ko-operation mit der Energiemühle Nikitsch durch-geführt wurde und großes Medienecho weckte.

Rundfunk, Fernsehen, BKF, Lokale Zeitungen, 65 verschiedene Sorten von 21 Betrieben (von der Ananaserdbeere, Zwetschke bis zu Maulbeere) wurden eingereicht. Es wurden 9 Marmeladen mit Gold, 6 Marmeladen mit Silber und 17 mit Bronze

Qualitätssicherung in Buschenschenken Bundesweit wurde ein ÖKL Baumerkblatt und ein Leitfaden für bäuerliche Buschenschenken er-stellt.

Für die Umsetzung des Projektes „g`schmackig

& leicht beim Buschenschank“ wurden Qualitäts-kriterien erarbeitet, die auch auf Österreichebene überarbeitet und bei mehreren Projekten „echt guat“ - Betriebe, „Top -Heurige“ in NÖ, Verwen-dung fanden.

Ziel ist ein landesweiter Buschenschankführer mit möglichst vielen kontrollierten Qualitätsbuschen-schenken. Ende November fanden zwei Arbeits-sitzungen zur Erarbeitung eines Konzeptes und zur Einreichung eines Projektes in Kooperation mit Wein Burgenland statt.

Im Dokument Der Grüne Bericht 2008 (Seite 106-109)