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3. MATERIAL UND METHODEN

4.2. Untersuchung von Serumproben nicht humaner Primaten im IgG-ELISA auf Antikörper gegen T. gondii und Vergleich mit den im SFT ermittelten

4.2.1. Weißkopfmakis

Im IgG-ELISA wurden die Verlaufsblutproben aller 19 Weißkopfmakis auf Antikörper gegen T.

gondii untersucht. Von jedem Tier waren bis zu vier Serumproben vorhanden (siehe Kap. 3.1.3.). In der Tab. 12 sind für jede Serumprobe die in den einzelnen IgG-ELISAs ermittelten Titer aufgeführt.

Lagen die Indices dabei unterhalb der in Kap. 3.2.3.5.2. festgelegten Grenzwerte, wurde die Serumprobe als negativ bezeichnet.

Die Festlegung der Endtiter und somit auch die endgültige Einstufung eines Serums als positiv oder negativ erfolgten nach den in Kap. 3.2.3.5.3. beschriebenen Kriterien. Die Endtiter (und die endgültige Beurteilung eines Serums) sind in der Tab. 13 aufgeführt, wo sie den im SFT ermittelten Endtitern gegenübergestellt werden. In der Tab. 13 wird deutlich, dass die Ergebnisse aus beiden Testverfahren hinsichtlich der Beurteilung der Seren als positiv oder negativ bei dem überwiegenden Teil der untersuchten Serumproben übereinstimmten. Unterschiedliche Ergebnisse wurden nur bei den Weißkopfmakis H6, H9 und H26 festgestellt. Das Serum von H6 wurde im März im SFT als negativ beurteilt, wies jedoch im ELISA einen Endtiter von 1:40 auf. Bei H9 wurde das Serum im SFT zum Untersuchungszeitpunkt März mit einem Endtiter von 1:4 als

Tab. 12: Im ELISA ermittelte Einzeltiter für die Serumproben der Weißkopfmakis

Laufende Serum März Serum Mai Serum Juni Serum Dezember Nummer A B C A B C A B C A B C

H1 neg.a/ neg. / neg. neg. / neg. / n.u.b neg. / neg. / n.u. neg. / neg. / neg.

H2 2560 / 2560 / n.u. 2560 / 2560 / n.u. 5120 / 2560 / n.u. 1280 / 2560 / n.u.

H3 2560 / 2560 / n.u. 2560 / 2560 / n.u. 5120 / 2560 / 1280 1280 / 1280 / n.u.

H4 640 / 320 / 160 160 / 160 / 160 640 / 640 / n.u. 320 / 160 / n.u.

H5 320 / 640 / n.u. 320 / 320 / n.u. 1280 / 640 / n.u. 320 / 160 / n.u.

H6 160 / 10 / 40 10 / 10 / 10 10 / 10 / 10 160 / 40 / 20

H7 640 / 640 / n.u. 640 / 320 / n.u. 320 / 320 / n.u. 320 / 320 / n.u.

H8 640 / 1280 / n.u. ---c --- ---

H9 10 / neg. / neg. --- --- neg. / neg. / neg.

H10 neg. / neg. / neg. neg. / neg. / neg. neg. / neg. / neg. neg. / neg. / neg.

H21 640 / 640 / n.u. 640 / 320 / n.u. 640 / 640 / n.u. --- H22 1280 / 1280 / n.u. 640 / 1280 / n.u. 640 / 1280 / n.u. ---

H23 160 / 160 / 160 160 / 320 / 160 160 / 320 / 160 --- H26 neg. / 10 / neg. neg. / neg. / 10 neg. / neg. / neg. neg. / neg. / 10 H31 neg. / neg. / neg. neg. / neg. / neg. neg. / neg. / neg. neg. / neg. / neg.

H32 160 / 80 / 40 160 / 160 / n.u. 160 / 160 / n.u. ---

H33 neg. / neg. / neg. neg. / neg. / neg. neg. / neg. / neg. neg. / neg. / neg.

H35 --- --- --- neg. / neg. / n.u.

H36 --- --- --- neg. / neg. / neg.

a, negativ; b, nicht untersucht; c, keine Blutentnahme möglich

grenzwertig und im Dezember mit einem Endtiter von > 1:64000 als hoch positiv beurteilt. Im IgG-ELISA ergab sich jedoch für beide Serumproben ein negatives Ergebnis. Das Serum von H26 wurde im ELISA zu allen vier Untersuchungszeitpunkten als negativ und im SFT als positiv beurteilt.

Während im SFT bei den Tieren H6 und H9 eine Serokonversion nachgewiesen wurde (siehe Kap.

3.2.2.5.), blieben die im IgG-ELISA vorgenommenen Beurteilungen der Serumproben als positiv oder negativ bei allen Tieren über den gesamten Untersuchungszeitraum konstant.

Tab. 13: Vergleich der im ELISA und SFT ermittelten Endtiter für die Serumproben der Weißkopfmakis

Laufende März Mai Juni Dezember Nummer ELISA SFT ELISA SFT ELISA SFT ELISA SFT H1 negativ negativ negativ n.u.a negativ negativ negativ negativ H2 2560 1000 2560 n.u. 5120 4000 2560 >64000 H3 2560 256 2560 n.u. 2560 16000 1280 >64000 H4 320 64 160 n.u. 640 1000 320 >64000 H5 640 64 320 n.u. 1280 256 320 >64000 H6 40 negativ 10 1000 10 64 40 >64000 H7 640 64 640 n.u. 320 1000 320 >64000 H8 1280 256 ---b --- --- --- --- --- H9 negativ 4 --- --- --- --- negativ >64000 H10 negativ negativ negativ n.u. negativ negativ negativ negativ H21 640 64 640 n.u. 640 1000 --- --- H22 1280 256 1280 n.u. 1280 1000 --- --- H23 160 64 160 n.u. 160 1000 --- --- H26 negativ 16 negativ n.u. negativ 256 negativ 1000 H31 negativ negativ negativ n.u. negativ negativ negativ negativ H32 80 16 160 n.u. 160 256 --- --- H33 negativ negativ negativ n.u. negativ negativ negativ negativ H35 --- --- --- --- --- --- negativ negativ H36 --- --- --- --- --- --- negativ negativ

a, nicht untersucht; b, keine Blutentnahme möglich

In der Abb. 4(A) sind für alle Weißkopfmakis die Mittelwerte der IgG-ELISA-Indices für die Erstuntersuchung, d. h. für den Zeitpunkt der ersten Probenahme, dargestellt. Die Verläufe der Serumtitrationen wurden in der Grafik entsprechend ihrer Beurteilung im SFT farbig gekennzeichnet. In der Abb. 4(A) wird deutlich, dass bei dem überwiegenden Teil der Serumproben eine positive Beurteilung im SFT mit entsprechend hohen ELISA-Indices einherging, wobei die jeweiligen Titrationskurven einen ähnlichen Verlauf nahmen wie die Titration des positiven Kontrollserums (siehe Kap.3.2.3.8.). Hingegen wiesen Serumproben mit einem negativen SFT-Ergebnis überwiegend niedrige Indexwerte auf, die unter den in Kap. 3.2.3.5.2. festgelegten

Grenzwerten lagen und in ihrem Verlauf der Titration des negativen Kontrollserums ähnelten.

In der Abb. 4(B-F) sind für alle Weißkopfmakis die Mittelwerte der ELISA-Indices für die Erstuntersuchung als Säulendiagramm dargestellt. Jede Abbildung beinhaltet eine andere Serumverdünnung, wobei die Verdünnungen 1:10, 1:20, 1:40, 1:80 und 1:160 dargestellt sind. Die Säulen sind in den Abbildungen entsprechend der zuvor ermittelten SFT-Titer farbig markiert und mit der Nummer des entsprechenden Tieres gekennzeichnet. Die Reihenfolge der Säulen wurde dabei durch die Höhe des SFT-Titers bestimmt. Der Abb. 4(B-F) ist zu entnehmen, dass es bei dem überwiegenden Teil der Serumproben eine positive Korrelation zwischen Höhe des SFT-Titers und Höhe der ELISA-Indices gab. Zudem wird in der Abb. 4(B-F) deutlich, dass es bei Seren, die einen niedrigen Titer im ELISA aufwiesen, zu einem raschen Abfall der Indexwerte unterhalb des Grenzwertes kam. So wurde der Weißkopfmaki H32 bei der Erstuntersuchung im ELISA bis zu einer Verdünnungsstufe von 1:80 als positiv, ab einer Serumverdünnung von 1:160 jedoch als negativ beurteilt. Sollen im ELISA auch Tiere mit einem niedrigen Titer erfasst werden, sollte eine Titration daher möglichst ab einer Verdünnung von 1:10 durchgeführt werden.

In der Abb. 5(A-C) sind die Mittelwerte der ELISA-Indices aus dem IgG-ELISA bei einer Serumverdünnung von 1:10 für die Untersuchungszeitpunkte März, Juni und Dezember als Säulendiagramm dargestellt und entsprechend ihrer Beurteilung im SFT farbig markiert. Da für die Serumproben, die im Mai gewonnen wurden, nur für den Weißkopfmaki H6 ein SFT-Ergebnis vorlag (siehe Kap. 3.2.2.5.), wurde dieser Untersuchungszeitpunkt nicht graphisch dargestellt. Die Säulen sind in den Abbildungen mit der Nummer der entsprechenden Tiere gekennzeichnet und nach Größe der Indexwerte bei der Untersuchung im März sortiert. In der Abb. 5(A-C) wird deutlich, dass sich die im IgG-ELISA ermittelten Ergebnisse bei allen Weißkopfmakis über den gesamten Untersuchungszeitraum konstant zeigten, während im SFT hinsichtlich der Beurteilung als positiv oder negativ bei den Weißkopfmakis H6 und H9 eine Serokonversion nachgewiesen wurde (siehe auch Kap. 3.2.2.5.).

A

10 20 40 80 160 320 640 1280 2560 5120 10240 20480

reziproke Serum verdünnung

SFT-Titer > 256 SFT-Titer = 256 SFT-Titer = 64 SFT-Titer = 16 SFT-Titer = 4 SFT-negativ

SFT-Titer > 256 SFT-Titer = 256 SFT-Titer = 64 SFT-Titer = 16 SFT-Titer = 4 SFT-negativ

SFT-Titer > 256 SFT-Titer = 256 SFT-Titer = 64 SFT-Titer = 16 SFT-Titer = 4 SFT-negativ

Abb. 4: Erstuntersuchung der Weißkopfmakis im IgG-ELISA

Abb. 5: Untersuchung der Weißkopfmakis im IgG-ELISA bei einer Serumverdünnung von 1:10 zum Untersuchungszeitpunkt März, Juni und Dezember

4.2.2. Kattas

Es wurden die Serumproben aller 7 Kattas im IgG-ELISA auf Antikörper gegen T. gondii untersucht. Von dem Katta H24 waren zwei Serumproben vorhanden (Untersuchungszeitpunkte März und Juni), bei den übrigen Tieren erfolgte nur eine Blutentnahme. In der Tab. 14 sind die im IgG-ELISA ermittelten Einzel- und Endtiter sowie die Endtiter aus dem SFT für die Kattas H24 und H25 aufgeführt. Die Serumproben der Kattas J7-J9, B1 und B2 waren sowohl im IgG-ELISA als auch im SFT bei allen Untersuchungen negativ. Hinsichtlich der Einstufung der Seren als positiv oder negativ lässt sich somit für alle 7 untersuchten Tiere eine Übereinstimmung der Ergebnisse aus beiden Testverfahren feststellen.

In der Abb. 6(A) sind die Mittelwerte der ELISA-Indices für die Erstuntersuchung der Kattas dargestellt. Die Verläufe der Serumtitrationen sind entsprechend ihrer Beurteilung im SFT farbig gekennzeichnet. In der Abb. 6(B) sind für die Serumverdünnungsstufe 1:10 die Mittelwerte der ELISA-Indices als Säulendiagramm dargestellt. Die Säulen sind entsprechend der zuvor ermittelten SFT-Titer farbig markiert und mit der laufenden Nummer der Tiere gekennzeichnet. Der Abb. 6(A-B) ist zu entnehmen, dass die Kattas H24 und H25, die bei der Erstuntersuchung im SFT beide einen Titer ≥ 1:256 aufwiesen, sich im IgG-ELISA durch hohe Indexwerte auszeichneten, die deutlich über den in Kap. 3.2.3.5.2. festgelegten Grenzwerten lagen, während die SFT-negativen Kattas niedrige ELISA-Indices aufwiesen, die unterhalb der Cut-offs lagen.

Tab. 14: Vergleich der im ELISA und im SFT ermittelten Titer für die Serumproben der Kattas H24 und H25

Laufende März Juni Nummer ELISAa SFT ELISA SFT

Einzeltiter Endtiter Einzeltiter Endtiter H24 2560 / 2560 2560 4000 640 / 640 640 4000 H25 1280 / 1280 1280 256 ---a --- ---

a, keine Probenahme

A

10 20 40 80 160 320 640 1280 2560 5120 10240

reziproke Serum verdünnung

Abb. 6: Erstuntersuchung der Kattas im IgG-ELISA

4.2.3. Totenkopfaffen

Es wurden die Serumproben von allen 24 Totenkopfaffen im IgG-ELISA auf Antikörper gegen T.

gondii untersucht. Bei den 14 aus Hodenhagen stammenden Tieren waren bis zu vier verschiedene Serumproben vorhanden, die entsprechend dem Untersuchungsschema der Weißkopfmakis zu unterschiedlichen Zeitpunkten gewonnen wurden (siehe Kap. 3.1.3). Während im SFT sämtliche Serumproben der Totenkopfaffen als negativ beurteilt wurden (siehe Kap. 3.2.2.5.), waren bei Untersuchung der Seren im IgG-ELISA deutliche Unterschiede zwischen den Indexwerten der einzelnen Tiere festzustellen. Eine Festlegung von ELISA-Titern war jedoch bei diesen Tieren nicht möglich, da die für die Weißkopfmakis und Kattas verwendeten Grenzwerte bei den Totenkopfaffen nicht benutzt werden konnten. Bei den Totenkopfaffen wiesen bei Anwendung der Grenzwerte nämlich auch solche Seren einen Titer von bis zu 1:2560 auf, bei denen nur niedrige Indexwerte festgestellt wurden und die in ihrem Verlauf der Titration des negativen Kontrollserums ähnelten. Eine endgültige Einstufung der Seren als positiv oder negativ war unter diesen Umständen im IgG-ELISA nicht möglich.

In der Abb. 7(A, C, E) sind die Mittelwerte der ELISA-Indices für die Erstuntersuchung der Totenkopfaffen dargestellt, wobei die Serumverläufe danach gekennzeichnet sind, ob die Mittelwerte der Indices bei einer Serumverdünnung von 1:10 über oder unter dem in Kap. 3.2.3.5.2.

festgelegten Grenzwert von 0,428 lagen. Die 24 untersuchten Totenkopfaffen stammten aus drei unterschiedlichen Beständen (siehe Kap. 3.1.3) und wurden entsprechend ihrer Herkunft in verschiedenen Abbildungen dargestellt. In der Abb. 7(B, D, F) sind die Mittelwerte der ELISA-Indices für die Erstuntersuchung der Totenkopfaffen bei einer Serumverdünnung von 1:10 als Säulendiagramm dargestellt. Die Säulen wurden in der Abb. 7(B, D, F) mit der laufenden Nummer der Tiere gekennzeichnet und nach Größe der Indexwerte sortiert. Die farbige Markierung der Säulen richtete sich danach, ob die Mittelwerte der ELISA-Indices bei einer Serumverdünnung von 1:10 über oder unter dem Grenzwert von 0,428 lagen.

Der Abb. 7 ist zu entnehmen, dass bei 11 von 14 Totenkopfaffen aus Hodenhagen, bei 1 von 5 Totenkopfaffen aus Jaderberg und bei 3 von 5 Totenkopfaffen aus Braunschweig die Mittelwerte der ELISA-Indices für die Erstuntersuchung bei einer Serumverdünnung von 1:10 über 0,428 lagen.

Bei den aus Hodenhagen stammenden Totenkopfaffen waren die im IgG-ELISA ermittelten Titrationskurven breit gestreut und wiesen in keinem Fall einen Plateaubereich auf, wie es bei der Titration des positiven Kontrollserums der Fall war (Kap. 3.2.3.8.). Bei den aus Jaderberg und Braunschweig stammenden Totenkopfaffen waren die Serumverläufe der Tiere, deren Indexwerte über 0,428 lagen (J1, B3, B6 und B7) deutlich von den Serumverläufen der Tiere abgesetzt, die unter dem Grenzwert lagen. Der Verlauf der Titrationskurve ähnelte dabei in jedem Fall der Titration des positiven Kontrollserums.

Die für die Untersuchungszeitpunkte Mai, Juni und Dezember im IgG-ELISA ermittelten Indices für die aus Hodenhagen stammenden Totenkopfaffen waren mit den in der Erstuntersuchung festgestellten Werten vergleichbar.

Da bei der Untersuchung der Totenkopfaffen im IgG-ELISA deutliche Unterschiede zwischen den Serumproben der einzelnen Tiere festgestellt wurden, zeigten die Ergebnisse im Vergleich mit dem SFT eine große Diskrepanz.

Hodenhagen A

10 20 40 80 160 320 640 1280 2560 5120 10240

reziproke Serum verdünnung

10 20 40 80 160 320 640 1280 2560 5120 10240

reziproke Serum verdünnung

10 20 40 80 160 320 640 1280 2560 5120 10240

reziproke Serum verdünnung

Abb. 7 : Erstuntersuchung der Totenkopfaffen im IgG-ELISA