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Vergleich mit Werten aus der Literatur

R2 = 0,8898

0 20 40 60 80 100 120 140 160 180

0 10000 20000 30000 40000 50000

Coliforme (MPN/100 ml)

Giarden (Cysten/100L)

Punktwolke mit Extremwert:

guter Korrelationskoeffizient

R2 = 0,3787

0 20 40 60 80 100 120 140 160 180

0 10000 20000 30000 40000 50000

Coliforme (MPN/100 ml)

Giarden (Cysten/100L)

Punktwolke ohne Extremwert:

schlechter Korrelationskoeffizient

Abb. 60 : Scheinkorrelation zwischen Giardien und Coliformen, hervorgerufen durch einen gemeinsamen Ex-tremwert

In einer Studie in Taiwan waren insgesamt 77,8% positiv für Giardia [69]. In Nord-Taiwan enthielten alle sechs Proben 1,6 bis 40 Cysten / 100 L; In Zentral Taiwan ergaben 3 von 6 Wasserproben Giardia-Gehalte von 4 bis 26 Cysten / 100 L. Im südlichen Gebiet enthielten 5 von 6 Wasserproben 21,2 bis 311,6 Cysten / 100 L. Insgesamt enthielten 72,2% Cryptosporidium-Oocysten. Im Norden fanden sich in 4 von 6 Proben 2,3 bis 40 Oocysten / 100 L; In Zentral Taiwan enthielten alle sechs Proben zwischen 4 und 48,9 Oocysten / 100 L;

Im Süden ergaben die Untersuchungen in 4 von 6 Proben 21,2 bis 801,4 Oocysten / 100 L.

[53] wies in sieben von neun Oberflächenwasserproben (78%) Cryptosporidien in Konzentrationen zwischen 7 und 410 Oocysten/100 L nach

In Flüssen fand [146] in 8 von 15 Proben (53,3%) Giardia (5-78 Cysten / 100 L), in Quellen nie, in einer Tal-sperre in 5 von 6 Proben (83,3%) 13,5-1.620 Cysten / 100 L. Cryptosporidium spp. konnte in Flüssen in 12 von 15 Proben (80%) mit 4-190 Oocysten / 100 L nachgewiesen werden, in Quellen mit 54 Oocysten / 100 L.

Talsperrenwasser ergab in 4 von 6 Proben (66,6%) Befunde zwischen 30 und 109 Oocysten / 100 L.

Mediane Konzentrationen von 79,5 Cysten bzw. 22,1 Oocysten / 100 L fand [68] in Oberflächenwasser. Die Wertebereiche betragen <2,9 bis 1.025,6 Cysten / 100 L bzw. <4,4 bis 163,9 Oocysten / 100 L.

Als höchste Konzentration in natürlichen Gewässern Neuseelands gibt [71] 100 Oocysten / 100 L an.

In der Untersuchung von [117] konnten in 103 von 408 Proben (25%) Parasiten nachgewiesen werden. Cryp-tosporidium-Oocysten waren an mehr Stellen nachzuweisen, als Giardia-Cysten. 55 der 408 Proben (13,.5%) enthielten nur Cryptosporidium-Oocysten, 38 Proben nur Giardia-Cysten. Die Konzentrationen beider Parasi-ten betrugen 10 bis 40 (Oo-)CysParasi-ten / 100 L. Zehn der Proben (2,5%) enthielParasi-ten beide ParasiParasi-ten.

Am Zulauf einer Talsperre fand [88] 0,71 bis 2,24 Cysten / 100 L und 0,71 bis 2,24 Oocysten / 100 L. Im Ab-lauf waren 1,2 bis 107 Cysten und 1,7 bis 31 Oocysten / 100L vorhanden.

13 der 69 von [51] untersuchten Flusswasserproben enthielten Giardia-Cysten in Konzentrationen zwischen 0,34 und 2,77 Cysten / 100L

6.3.2 Abhängigkeiten vom Nutzungsgrad

In den Untersuchungen von [3] waren bei Trockenwetter in geschützten und nur wenig genutzten Einzugsge-bieten sowohl Cryptosporidium spp. als auch Giardia nicht oder nur in sehr niedrigen Konzentrationen nach-weisbar. In urbanisierten Einzugsgebieten waren median 260 Cryptosporidium-Oocysten / 100 L in den Ge-wässern nachweisbar. Giardia war in für Nutzung erschlossenen Gebieten in der Mehrzahl der Proben nach-weisbar, auch wenn nur niedrige Trübungen vorlagen.

6.3.3 Abwasser (-einfluß)

[47] fand in Rohabwasser 100 bis 12.000 Cryptosporidium-Oocysten / 100 L und 64.200 bis 337.500 Giardia-Cysten / 100 L.

In Abwasser-beeinflußtem Oberflächenwasser wies [87] bis zu 6.600 Giardia-Cysten / 100 Liter nach und bis zu 48.400 Cryptosporidium-Oocysten / 100 L.

Oberhalb einer Abwasser-Einleitung wies [125] 37 bis 82 Oocysten / 100 L nach, direkt unterhalb 58 bis 276 Oocysten/100L.

In Abwasser wurden von [49] 120.000 Oocysten / 100 L nachgewiesen und bis zu 120.000 Giardia-Cysten / 100 L.

In Oberflächenwasser fand [76] maximal 2.500 Oocysten / 100 L, in Rohabwasser bis zu 5.000 Oocysten / 100 L und in gereinigtem Abwasser bis zu 4.500 Oocysten / 100 L.

Rohabwasser in den Untersuchungen von [117] enthielt 0 bis 7.400 Oocysten / 100L und 2.600 bis 302.200 Cysten / 100 L. Tägliches Monitoring des Rohabwassers zeigte einen Giardien-Peak im Sommer und nach ei-ner Kontamination des Trinkwassers gelegentlich Cryptosporidium-Oocysten.

[90] konnte zeigen, daß höhere Cysten- oder Oocysten-Konzentrationen in Oberflächengewässern immer mit Einleitungen von industriellem oder kommunalem Abwasser verbunden waren.

Giardia konnte bei [139] in 73% der Rohabwasser-Proben nachgewiesen werden, Cryptosporidium nur in 6,3%. Höhere und häufigere Giardia-Nachweise fanden sich im Frühjahr und Herbst, positive Nachweise im ganzen Jahr.

[48] gibt für Mischwasserentlastungen an, daß dort immer Cryptosporidien und Giardien gefunden wurden.

Die Konzentrationen lagen zwischen 2.500 und 40.000 Oocysten / 100 L bzw. 9.000 bis 283.000 Cysten / 100 L.

6.3.4 Landwirtschaftliche Einflüsse

In durch landwirtschaftlichen Mist beeinflußten Wasserläufen wies [130] 37.000 Oocyten/ 100 L. nach.

Bei der Untersuchung mehrerer Wasserläufe konnte [105] zeigen, daß die Werte sowohl für Giardia, wie auch für Cryptosporidium spp. unterhalb einer Viehhaltung signifikant (P<0.05) höher waren, als oberhalb. Unter-halb betrugen die Werte 0,6 bis 42,9 Cysten / 100 L und 1,4 bis 300 Oocysten / 100 L, oberUnter-halb 0,5-34,4 Cysten / 100 L und 0,5-34,4 Oocysten / 100 L. Vor allem die Cryptosporidien erfahren durch den Vorbeifluß an Weiden eine deutliche Erhöhung.

An den Untersuchungsstationen von [59] unterhalb von Landwirtschaft und Wildzutritt zum Gewässer waren die Konzentrationen mit durchschnittlich 1.820 Oocysten /100 L fast zehnmal so hoch, wie oberhalb.

6.3.5 Einflüsse von Regenereignissen

In den Untersuchungen von [59] waren die Oocysten-Konzentrationen am höchsten zu Probenahmezeiten, zu denen der Abfluß durch Starkregeneinflüsse erhöht war. Deutliche kurzfristige Schwankungen der Konzentra-tionen konnten bei mehrfacher Probenahme am gleichen Tag aber nicht festgestellt werden.

Niederschläge schienen in der Untersuchung von [4] die Konzentrationen beider Parasitendauerformen zu er-höhen. Das Gesundheitsrisiko für den Menschen aufgrund der gemessenen Parasitenkonzentrationen ist zwar nicht genau bekannt; Die nötigen Dosen, um eine Infektion mit einem der Parasiten auszulösen, betragen al-lerdings nur einen Bruchteil der in der Studie gemessenen Konzentrationen. Der Autor weist ausserdem aus-drücklich darauf hin, daß die meisten wasserbedingten Cryptosporidium-Ausbrüche im Zusammenhang mit Regenereignissen stattfinden.

6.3.6 Korrelationen

Konzentrationen von Coliformen oder E.coli standen bei Untersuchungen an Talsperrenzu- und Abläufen von [88] in keinerlei Zusammenhang mit Parasitennachweisen oder physikochemischen Parametern. Für die meis-ten Test-Kombinationen und an den meismeis-ten Untersuchungsstellen fand auch [125] nur schlechte oder negative Korrelationen.

In den Untersuchungen von [135] waren Coliforme, Gesamtzellzahl als Heterotrophic Plate Count und E.Coli-Konzentrationen keine geeigneten Indikatoren für die Anwesenheit von Parasiten in Wasserproben. Auch Trü-bung erwies sich normalerweise als unzuverlässiger Anzeiger; Allerdings ergab sich eine signifikante Korrela-tion zwischen Trübung und Cryptosporidium, wenn die Niederschläge innerhalb von 48 Stunden neun Milli-meter überstiegen. Auch Leitfähigkeit, pH-Wert und Niederschlagshöhe wiesen keine signifikanten Korrelati-onen auf, ebensowenig, wie die Parasiten untereinander.

Eine lineare Regression zeigte bei [1] keinerlei Zusammenhang zwischen der Anzahl Giardia-Cysten und den Konzentrationen von E.coli oder physikochemischen Parametern.

Eine logistische Regression, durchgeführt von [107] mit Ergebnissen aus Flußwasser, zeigte keine Korrelation zwischen bakterielen Indikatoren und den Parasiten. Allerdings legen die Daten aus der Regressionsanalyse den Schluß nahe, daß es bei hohen Konzentrationen von Indikatorbakterien immer wahrscheinlicher wird, auch Parasiten nachzuweisen. Dieser Zusammenhang deutet auf Rangkorrelationen hin, wie sie auch in der vorliegenden Arbeit beschrieben werden.

In einer Untersuchung über Einflüsse von Niederschlag und Mischwasserentlastungen fand [38] eine signifi-kante (p<0,05) Korrelation zwischen Giardia spp. und Clostridium perfringens und Trübung.

Auch [4] konnte einen signifikanten Zusammenhang (p<0.05) zwischen Giardia-Konzentrationen und 14 an-deren mikrobiologischen, meteorologischen und Wasserqualitäts-Parametern zeigen. Die höchsten Korrelatio-nen ergaben sich dabei zwischen Giardia und Coliphagen, Clostridium perfringens, Trübung und der Tempe-ratur. Cryptosporidium-Konzentrationen waren signifikant (p<0.05) mit 12 anderen Parametern assoziiert, von denen neun ebenfalls mit Giardia assoziiert waren. Die höchsten Korrelationen mit Cryptosporidium ergaben sich für Coliforme und E.coli, Clostridium perfringens, Trübung, Alkalinität, Härte, pH und Abflußmenge.

Bei Rohwasseruntersuchungen von Trinkwasseraufbereitungen konnten [16] zeigen, daß die Anwesenheit von Giardia-Cysten signifikant mit der von Cryptosporidium-Oocysten korreliert war. Außerdem fanden sie eine signifikante Korrelation zwischen Fäkalstreptokokken und Cryptosporidium und zwischen Algen oder somati-schen Coliphagen und Giardia. Andererseits konnte in den Oberflächenwasserproben keinerlei Korrelation zwischen einem der Parasiten und Clostridium perfringens festgestellt werden.

Ein Chi-Quadrat-Test über alle 408 Proben in der Untersuchung von [117] konnte zeigen, daß für alle Proben mit einer Trübung über 2 NTU und für Proben aus Einzugsgebieten mit hoher Viehdichte eine signifikant hö-here Wahrscheinlichkeit bestand, Parasiten zu enthalten. Ein statistischer Zusammenhang zwischen Jahreszeit und Vorkommen von Parasiten konnte nicht festgestellt werden.

[69] konnte für den Teil seiner Proben aus Nord-Taiwan signifikante Korrelationen sowohl zwischen den Pa-rasiten untereinander als auch zwischen Giardia-Konzentrationen und Trübung im Rohwasser feststellen. In

den Proben aus Zentral- und Süd-Taiwan war keine dieser Korrelationen feststellbar, was aber auch an der ge-ringen Anzahl Proben gelegen haben kann.

Signifikante Korrelationen zwischen den Parasitenkonzentrationen und Rohwasserqualitätsparametern wie Trübung, Coliforme oder E. coli konnte [90] zeigen. Ein statistisches Modell legt in dieser Untersuchung den Schluß nahe, daß die Parasitenkonzentration anhand des Einzugsgebietes und anhand der Qualitätscharakteris-tika vohergesagt werden kann.