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«us nichts davou verstehe und blohe Veschreibung ohne Advil-

Im Dokument Eine Wochenschrift fur (Seite 99-102)

Advil-183

duugen der zum The,'! genialen uud komplickrten Maschinen dem Leser nicht viel htlfen wurde, machen wir liese reiche Wunderwelt kurz ub.

Diese Meuge verschiedeuer palentirter Hacksel-, Cchueide-Mahe«, Harke-, W u i f e l ' und Fegemaschiuen; diese herrlicheu, eislrnen, alhensch aussehenden Doppelpfluge, tie zugleich das obere Erdreich umkehren uud deu Uxtrrgruud von Unten her»

vorholen und druberlegen ( was ohue Nucksicht auf Dunger doppelte Aerute Crtrage giebt); tiese oerschiedeuen Arten von

Dampfpstugen uud uuzahti'geu Mechanismen, durch welche man die verschieveusten, schwersten Arbeiten der Agrikultur dem Dampfe anvertrauen und mutzig als Meister zuseheu kann — diese Labyrinthe der genialsteu, praktischen Ideen in Gisen und Raderu, und Kolben und Hcbeln und Echrauben — das find Tropharn der Civilisation und M a c h t , wie sie nnmals durch Krirgsschiffe erzielt werden konneu. Uud diese Wurzel-Fruchte und Eamercicu! Kohlrabi, rein und runv und firck»nlos vou ler doppelten Grohe des grohten Dickkopfcs, Pastiuakwurzeln, wie das Echenkelbein des ftttesteu BurgtlMtisters, Mohrruben

«I,'to, Kohlruben, Maugelwurzel (wie ,,Kohlrabi" worllich in's Gnglische ubergegangen und erwa wie,.Maaudscheluuoorsellu)l"

wuuderschon ausgrsprochen) uud uuzahlige andere Knollen^ und Ulltergiuudgewachse in uuglaublicher Riesri'grohe u u l ficcke»-wsec Abruudung. Doch um dieses Depurtemeut in gauzer Fulle und Hrrrlichkeit zu brwundern, hatte man in die g>eich«

zeitige Frncht- und Nlirzet-Ausstelluug les Klystall-Palastes geheu musftln tereu ich mich nur noch vom voiigen Iahre her erinuere. Abrr die , , ? o u l l s ? 8I><)^," die Huhuer-, Gnnse-, Smen-, Ziegen> und Kaninchen' Ausstellung ebeu dasrlbst habe ich gesehrll und noch nnhr gehort. M a n deuke sich eineu lang en Krystall-Pulast-Flugel v o l l , vierfach mit vollendctsten Meisteru drs Kickericki besctzt, dazu ibre krachzenden Madame's und Harems, schuatternde Enten und wtckernle Ziegen, uud wie in dieskm langen Perlamente mauchmal olle zngleich spre' chen uud ihre individuellcn Ansichtru von (Lewalt geliend machen wollen. diese Cpauier, Cochin »Ch'na's, Echaughai's, Malaien, V r a h m a ' P u t r a ' s , Bantam's, Dookmg's, Boltou's, Ceylonesee, Tataren, Coluwbier, silber- uud gold-peucillirte Hamburger, Springer, Chakebag's, Emu's, Kampser, Fasanen, Hudri'den, I u l i a u e r , Kafferu, Maysdaxg's, Minolkauer, Nor-maunen, Sibirier, Dumpie's, Perser : c . , von Huhneru und Hahnen — jede A r t in verschicdeuen Varietaten — ^usammen

l U 5 K l a s s e n — dazu die Truthahne, Gold- und Fasanen, die Enten, und mehr als zwanzig Arten Zier-, ser- uud Sumpfvogel ( w i l t e Enten uud Wassrrhuhnerarteu), man tcnke slch di«s«n ,,im Gefiedrr wunrerschou," uud in dec Philologie kakophonischsten, kosmopolitischsten Federvieh-Kou-gieh — nnd man w i l d schon bei dem schwach fornmten Ge-raukeu stauuen.

Es ist nicht moglich, weiter auf diese Vluthe ter engli-fchen Poultromauie, dieser nobeln, aristokralischrn Pllfsion, mit der Konigin an ter Spitze, eiuzugehen, da die Details, die Leidenschaft!, d«s spezielle Iuteiesse, selbst das volle Verstand-nitz fur keu wohlthatigeu, asthetisch uud praktisch lohueuden lzhrqeiz unv das Etreoeu nach Preiseo, G o l l - mid Silberme<

dailleu fehlen. T o viel aber ist gewih, dah diese Orden fur die besten Ochsen, Hammel, Schwrme, Gause, Euteu, Huhuer und Hal^ne, Wurzeln, Blumeu uud Fruchte mehr Werth haben, als in der liebeu Heimat die rothen Piepvogelchei, vilrter itlasse uud selbst das euglische ViktoriuKreuz, mehr Wcrch und N u -tzeu u»d reelie Ehre. Sie habcu Ackerbau, Viehzuchr, Schou-heit uild Fulle 5cr Huhneihofe, Ler Partteiche, Neichthum an schonen Thierformen, guten, wur;ige» Fleisches, vortreffiicher Gemusr, ausgejeichneler Blumeu, Naume u»d Pfianzen zu ho»

her VoNe'ldung, zu luxurioscr Fruchtbarkeit, zur Ehre, zur no-belsten Passion erhobcn. welder kauu ich diese Apothe,ose nicht so schlietzeu, da sie nuf liucm fauleu Untergrunoe btuht, wie fast aller Olanz Gnglanls.

Deutschland mit semen gememen Hnhnern auf jedem Vauerhofe nnd seinen magercn Kuheu in jedem Stalle — unv warcu sie durrer, als die, so Pliarao im Traume gesehen, w i t seiuem Huhn je^en Sonnlag in jrdem Bauertopfe, steht viel solider nuv reicher d a , als England mit aller seiner P o u l -tromanie u»d Vilhzucht. D a s siul) Treibhuus-Pflanzen der Aristokratie und reicher Farmers, reicher Prioat-Gentlemen, wie alle die mcchamsche Herrlichkeit der Ackerbauwerkzenge.

Zwischeu diescn rrichen Gruurbesitzern uud Musterfarmers liegen in licser dichsesteu Nevolktrung der tleinen Iusel H u n -derttausende von Ackern brach, muff'g, wust, Sumps und Lagulie, als Iagdgrund uud kuustliche Wustenei, wohuen Milliouen armseliger wie der wilde Iudinuer oder Vnschmann und essen u»d liinkm viele hundert Male armscliger und schlechtcr als die Mastochsen otcr Prn'sschweine der Lords und Herzoge. Velege dazu kommeu just gleichzeitig zur Sprache.

K o r r e s P o n d e n z.

a t , den 16. M a r z . T e r Wiuter liegt auch bei uus seit mehieren Wochen mit dem Frubjahr im Clreit um die Htllschafr, und schon hat das letztere so writ gesiegt. datz Ler Embach von der Holzbrucke abwarts vollstaudig vom Eise frei ist. Die schrecklichen Prophe;elhu»gen von aukerordentlicher Kalte im Februar, die hieslgeu Autorilaten zugeschriebell wur»

deu, find also glucklicher Weise nicht in Erfulluug gegangen.

Uebrigcus ist es zur Zrit still, sthr still bei uns. Dor»

pat thut seiue Pfikcht, das heists, es lehrt uud lerut, und w i l d daliu rurch keiuerlei Zrrstreuuug gestort. Der S t u d e n t , um doch von rer leruendeu Haliptperiou cm W o r t zn sagcu, be, sucht fleihig sein Collegia, ochst und — toch was druber bin-ausliegt, g«l,t das I n l a n d nichts an. also m»l>um 6o t»dull»!

Doch dulseu wir einen Veweis des wissel'sckafclichen Geistes derselbeu nicht verschwei^en, de» wir in d^n Sitznuc^sberichtrn der Naturforscher-GeseNschaft (Necbenscuaftsbericht fllr I 8 6 0 ) sinden. D r r Nerichtrrstatter sagt taseibst: ..Ich nelime rnvlich die Gelegenheit wahr, um Ihre Aufmrrksamkeir auf ti»e P f l a n , zensammlung ;u leukcn, die uus von dcn H r u . Studircudc,, L eh ma un und G r u u e r vorlaufig zur A'.sicht milgetblilt wordcn ist und als Musterhetbar'um iuebesondele fur dcn Landwirth diei'en soll, indem solche allc dem inlcindifchtn Laud-w i r t h in irgeild eiuer Bezielinug >rich,<gen oler bemerkeusLaud-wer- bemerkeuswer-then Pflalizcn dcr mlandl'schen F l o r a , mit Eiuschllih dcr hier

acclimatisirten Culturvsian;en, aufzunehmen bestimmt ist. Es lilgt dasselbe, so wie Sie es ebcn schcn, noch uicht in der Gestalt v o r , wrlche tie Herrru ilehmann und Giuner ihm zu gcbtU beabfichtigen, wrnn lurch Aucrkeunuug vou Ceiten der Landwirthe ihrcm Unlernehmcu ein Fortgaug gesichert wurde.

<§s soll alsdaun, wie im Plane liegt, elwa 300 Pfianzenarteu in wohlgetrockneteu Ercmplarcn in sich aufurhmeu, jede A r t von einer gedruckten Erikrlte begleitet, worauf ler jystematische und der teutsche Trivialuamen verzcickuet und zugleich diejeui-gen Vigeuschaften der Pflanze angegeben seiu weiden, welche i h r , sei es in dec Laudwirihschaft oder den Gewerbeu, ihre wehr oder minder hervorragende Aeteutuug gebeu. W i r brau-chen nicht viel Worte zu machin, um dies Unteruehmeu juuger keuntnihreichrr Bolaniker, von deueu der Eiue als solcher auch in uuserer Zeitschrift brreils seine Stelle eingenommen hat, ihrer Iheilliahme zu rmpfel)Ien; deuu wir siud der Meinung, rah solches einem Ihrerseits bercits lauge gehegten und grgen uns ausgesprochenen Wunsch eingegrnkommt. Falls die Herren nnn durch tie Auzahl der Substrideuten auf das uach rem vorliegrnten Muster vou ihneu zu vcranstaltende Herbarium zur thutsa^l lichen Ausfuhrung ihres Vorhabens veraulatzt wer' ten sollttn, so w i l d im nachste,, Eommer die Herausgube ge-schehen kouuen. Der festgesteNte P'eis von 10 N b l . S . fur das gauze Herbarium mun als em sehr modiker erschlinen und wird temselbtn, hoffeu w i r , eiue um so grotzere Verbreitung sichern. W i r mussen es wunschen im Interesse der

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schaft lmd derGewerbe, denen solches zum Nutzeu gereichen wird."

— Ueberhaupt liefcrn die Litzungsberichte dirser Gesellschaft eiu erfreuliches Zeugm'h fur das rege wisseuschaftliche Streben der hiesigen Studirenren, denn man erfieht aus ihnen, wie haufig die GeseUschaft bei wissenschaftlichen Neisen und Arbeitcn sich aus der Zahl der Studirendeu brauchbare wisseuschaftliche Handlangcr, «it vonia verdo, gewahlt hat.

H a p s a l . Der Handelsoerkehr Hapsals mit dim Aus-lande ist «'m Iahre I860 vcrmittelt worden durch 14 grohere Echiffe, die zusammeu etwa l>30 Commerzlasten Tragfahigkeit zahlten. Von dicjen ware,, zwei aus Hannover, 3 aus Hol-land, 4 aus Meklenburg, 2 ans Norwegen, 2 aus Estland (Dago) uud 1 aus Finuland. Die Eiufuhr betrug 13? Last Sa'.z aus Cadix und 36000 Pud Steinkohlen aus England fur Nechnung jrer Fabrik zu Kerlell auf Dago. Alcherdem smd durch Kusteufahrer aus Finnlaud cingefuhrt 10.000 Fad.

Batten zu Vauho^z, gegen 3000 Planken und Vretter aus Narva, ferner Dachpfannen, Ziegelstrine und Dremcholz von anderen Puukten der Ostseekusten. Ausgrfuhrt wurden 668 Last Noggeu, 358 Last Geiste nack Holland und 52 Last Hafer nach England, zusammen 1078 Last Getreire, dessen Gesammtwerth sich etwa auf 93,000 Rbl. S . velauft.

Meteorologische Verhaltuisse in Hapsal

Mittlerer Vaiometerstaud 2 ? " 8, 58 paris. Maah.

Maximum am 9. December 1859: 2 8 " 6, 4.

Minimum am 6. Februar 1860: 2 6 " 10, 5.

Mittlere Warme -j-4, 72° Reaumur.

Maximum am 2 1 . I u l i -f-22, 6".

Minimum am l 9 . Februar 16, 0 " .

Ostwmde herrschten au 81 Tagen, Westwinde an Tagen, Nordwinde an 7 , Sudwinde an 29 Tagen. Das Wetter war klar an 7 6 , heiter an 117 und trube an 173 Tagen.

Der Niederschlag betrug, so welt die Meffunyen und die erganzeuden Schatzuugen reichen, uber 20 Zoll. Negen wurde an 59, Schnee an 27 Tagen beobachtet.

I m Vaufe der 2. Halfte des I a n u a r - M o n a t s <L6l find von dcn Vchoiden deo ^'ivl. Gouvcrnemets na.^<

stehrnde Ungluck^falle und bcsondere Ereignisse einbcrichiet woiden.

Feuerschaden. Es branntin auf: am 24. Dec. ». p.

im Werroschen Krcise auf den Gute Karlasky, in Folge eines schlecht gemauerten Schornstems, die dasige Vranutweinsbren-neiei nut einem Cchadeu von 500 Nbl. S . ; — am 8. Ianuar im Werroschen Kreise auf dem Pastorate Corolen, aus «och unbekanuter Vercmlassuug, das Wohngebaude des GesiudeZ ,,Melgi" mit eiuem Verlust von 360 Rbl. S . ; — nach dem Vericht des Dorpatschen Ordnungsgerichts vom 25. Ianuar in der Nacht auf den 1. Oct. 2. p. auf dem priv. Gutr Samhof, durch Uuvorfichtigkeit, dasige Wassermuhle mkt eiuem Schaten von 600 Rbl. S . ; — am 16. Ianuar im Werro-schen Kreise auf dem priv. Gute Lobensteiu, durch Unvorslchtig' keit, das Wohngebaule dls Geslntes ..Tomberg" mit cinem Schaden von <i64 Nbl. S . —

Plotztiche und g e w a l t s a m e T o d e s f a l l e . I n der Nacht vom 14. zmn 15. Ianuar im Pernauschen Kreise auf dem Pastorate S t . Michaelis starben au Kohlendunst der Kutscher Michel Pertson 23 Inhr alt uud der Gartner Indrik Wiljak, 19 Iahr alt. Am 20. Iauuar in der Petersburger Vorstadt Rigas starb plotzlich der beurlauote Gemeiue Stepan Vetschul. Am 24. Iauuar im Pernauschen Kreife auf dem priv. Gute S u r n wurde der 15 Iahre alte Kuabe Tonuis Linden durch ein Muhlenrad getottet. Laut dem Nericht des alter,, Rigaschen Polizeimeisters vom 27. Ianuar lvurde dec 7 Inhre alte Sohu les Inspectors der hiesigen Kreisschule Krebs, Namens Gustav, der auf dem Hofe mit dem Ijahrigen

Sohne des Calefactors der Echule Namens Theodor spi'elte, von eiuem umsturzenten Stapel Vretter erschlageu; der Sohn des Calefactors wurde stark beschadigt.

Gefuudeue Leichname. Am I I . Ianuar im Werrv' schen Kreise wurdc auf der vom Gute Kawcrshof uach Walt fuhrenten Landstrafle der Leichnam ter zum Gute Adsel-Koikull augeschrieb?ntn Banerin Pranzuse Marri gefundeu, die aller Wahrscheii'lichkeit nach in Folge der streugen Kalte ums Leben gekommen ist.

S c l b s t m o r d . Am 23. Ianuar erhangte sich in Riga der auf Kronsuuterhalt gewefene, verabschiedete Soldat Jacob M'kkel.

Diebstahle. I m Lcufe der 2. Halfte des Ianuarmo-nats e. wurden iu Livland 13 geringfugige Diebstahle im Ge«

sammtwerthe von 202 Nbl. 83 Kop. rerubt. Auherdem ist in R'ga gestohleu worden: aus der Weinhandlung des Kauf' nianus Wolfschmidt 83 Rbl. 75 Kop. baarcs Geld und dem Kirchholmschen Bauer Peter Iurgeuson aus dem Schlitten 16? Rbl. 60 Kop. S . baares Geld.

Fortsctzung. Erste Halfte des Februar.Monats:

Feuerschaden. Es brannten auf: am 19. Ianuar im Walkschen Kreise auf dem prio. Gute Vornshof, durch Un«

vorstchtigkeit, die Hofesriege mit einem Verlust von 3000 Nbl.

S . j — am 26. Iauuar im Fellinschen Kre'se auf dem Gute Alt'Teunasllm, aus noch uubekannter Veranlassuug, das Wohngebaude dcs Gesindes ,,Lakki" mit einem Verlust von 174 Rbl.; — am 4. Febr. im Riga schen Kreise auf dem prio. Gute Neuhof das Gesinde ,.Beltes" mit einem Schadm von 105 Rbl. S .

Plotzliche u u d g e w a l t s a m e T o d e s f a l l e . Am 16. Ianuar im Walkschen Kreise nuf dem Gute Notkenshof ist der 75 Iahre alte Bauer Adam Krutz erfroren. Am 1 l . Ianuar im Fellinschen Kreise auf dem prio. Gute PajuSby wurde der Bauer Peter Sutt beim Holzfallen durch eineu umsturzenden Baum erschlageu. Am 14. Ianuar im Wolmarschen Kreise auf dem Gute Poikern wurde der 16jahrige Arbeiter Mickel Vreede beim Holzfallen durch emeu umsturzrnden Baum erschlagen. Am 28. Ianuar im Wolmarschen Kreise auf dem priv. Gute Neu-Ottenhof starb am Schlagflusse der Arbeiter Iahn Wihtol, 35 Iahre alt. I n der Nacht vom ersteu zum zweiten Februar in der Stadt Areusburg starb an Kohlendunst der zum p. Gute Kudjapa angeschriebene Baucrknabe I o h . Ulrichson. Am 17. Februar iu der Moskauschen Vorstadt Miga's starb plotzlich tie zum Nigaschen Arbeiterollad ange«

schriebene Palageja Agafouowa.

Selbstmorde. Laut dem Bericht des Nigaschen Drd-l'ungsgericht vom 9. Februar erhangte s,ch im Badeort Dubbeln 'n einem MelancholieanfaNe der dasige Eiuwohner Martin Leis-berg. Am 1. Februar im Malkscheu Kreise auf dem priv.

Gute Kragenhof erhangte sich in einrm MelancholieanfaNe der 60 Iahre alte Arbeiter Rein Tumpit. Am 19. Februar in Riga erschotz sich aus noch unbekannter Veranlassuug der Aren-tator des kurl. Gutes Di'edrichstein, crbl. Ehreuburger Nikolai Wolzoon.

D i e b s t a h l e . I m Laufe der 1. Halfte des February Monats wurden in Livland 17 geringfugige Diebstahle verubt, dcren Gesammtwerth 224 Rubel betragt. Auherdem ist in Riga gestohleu worden: dem Gbraer Lewm Nastenberg eine Kiste Cigarren im Werthe von 114 Nbl. 70 Kop. uud dem Schiffsvolksverheurer Pohlitz eiu Pfrrd mid verschiedene Klei-dungsstucke fur 230 Rbl. S .

Ausgesehte Kinder. Am 5. Februar in Riga im Hause Langer fand man den Leichuam eiues neugeboreneu Kmdes.

III. NmversUatS" unb ch

Der Candidat Leopold K u p f f e r ist am 7. Februar d. 3-als Oberlehrer der Religion, griechiscben u. hebraischen Sprache an dem Revalscheu Gymnasium augestellt worden.

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Dec Lehrer dec Wescnberg'schen Elemeutarschule Iohaun D h r i e ist am I.Fehr. V . I . zu dem Amte eines Lehrers an der Dorpatfchen 3 . Elementarschule ubergefuhit worden.

Der Vorsteher und Lehrer an der Hasenpoth'schen hebrai-schen Kronsschule Hermann V l u m b e r g ist am 1 . Febr. d. I . zu dem Amte eines Lehrers an der Weseuberg'schen Elementar-schule ubergrfuhrt worden.

Der Obcrlehrer l e r Religion, griechl'schen und hebraischen Sproche an dem Revalscheu Gymnasium, Pastor 6iac. Ferv.

H u h n ist auf sein Gesuch am ?. Februar d. I . von dem Amte eines Dberlehrers entlassen woiden.

Der gewtsene Zogliug des Glementarlehrer« Seminars, Carl S e e w a l d , als stellv. Lehrer bei der Elementarschule des Dorpatschen Glementar!ehrer» Seminars ( t e n 2 l . Febr.); — ernanut: der Inspector und Lehrer der Arensburgschen adeligen Kreisschule, Hofrath Theodor L i b o r i u s zum Inspector und stello. Dberlehrer der historischen- Wissenschaften am Arensburg-schen Progymnafium (den l 3 . Febr.); die Lehrer dei Arens»

burgschcu adcligen Kreisschule: i5ollegienrath Julius K o r d e r zum Dberlchrer der alten Sprachen ai: demselben Gymnasium (den 13. Februar); — Coll.-Secr. Richard M e d e r zumOber, lehrer der mathemat. Wissenschaften an demselben Gymnasium (den 13. F e b r . ) ; — Coll.-Ass. Fedor B e r e s k y zum stellv.

Dberlehrer der russ. Sprache uud Litteratur an demselben Gym-nasium (den 13. Febr.); — Coll.-Aff. Friedrich S c h w a r t z zum wissenschaftl. Lehrcr an demselben Gymnasium (den l 3 . Febcuar); — T i t . ' R a t h Alexander S c h o n b e r g zum Lehrer der russischen Sprache an demselben Gymnasium (den 13. Febr.)

— Gouv.'Secr. Ftiedrich S t e r n zum Zeichnenlehrer an dem»

selben Gymnasium (Ven 13. Febr.); — der Pastor cliac. Rein-hold G i r g e n s o h u zum ReligiouZlehrer eoang.'lutherischer Confession an demselben Gymnasium (den 13. Februar); — der Priester Alerei V o i k o w zum Religionslehrer orthodox-griechischer Confession an demselben Gymnasium (den 13.

Februar); — d « Arzt der fruheren Rigaschen Domschule, Tit.«

Rath Wilhelm Reich a r d t zum Arzt an dem Nigafcheu stadtischen Real'Gymnasium, mit Beibeholtung desselben Amtes an der Rigaschen groheu Stadt Tochterschule (deu 23. Fcbruar); — eut-lasseu: der Pastor liiae. Li'borius K r u g e r auf sein Gesuch von tem Amte eines Lehrers an der Pernauschen Stadt'Toch-terschule (den 2 4 . Februar).

IV. L i t e r a r i s ch e s.

A . v. S t e r n b e r g hat sich mit feuikm biographischen R o m a n : ,,Elisab«th Charlotte, Herzogiu von Orleans", der bekannten Pfalzerin, in das Gebiet des frauzosifchen Hoflebeus begeben, deu Glauz und Schatten mit grellen, natnrgetreuen Farben bezeichnet. Wer solche Stoffe behandelt, hat selbstver-standlich fur Erziehungsanstalteu nicht geschriebeu, und «s ist fchwer zu brstimmeu, ob — ganz sachlich genommeu — eine (decentere) Gestalt hatte gewahlt weroen konnen, als die gebo-tene. Weun man Sterubergs altere mit den neueren Sachen vergleicht, so darf nicht abgcleuguet werdeu, dah er sick — bei allem, was zu wunschen bleibt — wesentlich vervollkommnet hat.

Der junge Furst E m i l v. W i t t g e n s t e i n , Flugel-Adju«

tant unseres Kaisers, hat seinem erzahlenden Gedicht ',Ahlauu-A g g " (1856) ein zweites ,,Hadschi - F u r t " folgen lassen und zu beiden den Stoff den kaukasischen Gebieten, die er aus tigener Lluschauung keuneu lerute, entlehnt. I n einer F l u g , schrift: " D e r Echutz der Christen ,'m Orient," mit dem M o t t o : . . ^ l l l L l o i , v i e u t ' a i l l u r a ! " begiebt er sich auf das poli:i!chc Gebiet.

3 u ck e n b u tz e r.

Einer der jetzt regierenden Fursten Deutschlands wurde als Knabe einst im Scherz von einer Hofdame festgehalten mit der Frage: Kennen S i e mich auch noch, Prinz? , , I a w o h l : "

N u n , wer bin ich denn? .,Cie sind ein Kebsweib." Die Hof-dame, sehr erstaunt uber diese unerwartete Erhohuug, schwieg uaturlich nicht, uud so kam denu an den T a g : der erste Leh»

rer des Prinzen, eiu Seminarist, hatte ihn in der Nibel lesen lassen und die Kebsweiber des Konigs Ealomo durch Hofva»

men erklart!

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