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,,Du suchest schone Kleider Und saubcrn Schmuck ach leiderl

Im Dokument Eine Wochenschrift fur (Seite 76-79)

Dem Rock ist lauter M i s t ! Es schlagen tausend Flammeu Recht uber dich zusammen,

Uud bleibst doch nackend wie du bist.

'Kein Hauser daifst du hoffen Dcr Hollenpfuhl steht offen Dcr gicbt dir weuig R a u m : I n diesen wusten Grunten Ist lauter nichts zn sindcn

Als lauter Unfiath, Koth und Cchaum.

Die taglich hier gesoffen Ginander angetroffen A n mauchem leichten O r t Die werden dort slch reitzen, I a wie die Hunde btisten, Und sich zerschlagen fort und fort.

Die sich bei guten Tageu M i t reiten, fahren, jagen Rccht lustig hier gemacht, Die mussen heulend sitzen, Bald flieren und bald schwitzen Denn La wird ketner Lust gevacht.

D u mutzt fur Etank vergehen Wcnn du dein Aas mutzt sehen Dein Mund wiro lauter Gall Und Hollenwcrmut scbmecken Des Trufels Speichel lecken, I a fressen Koth <m finstern S t a l l .

Es wird die Glut dich breuneu Die Teufel werden trennen

Dein Adern Fleisch uild Vein Sie werden dich zerreitzen, S«e werden dich zerschmeihen Und ewig teiue Henker skin.

Nicht a!s Zielscheibe des Spottes, sondern als charakteristisches Bilv des Zeitgeschmackes und damaliger christlichrr A n -fchauung von Holle und Teufel mogrn jene Verse gelten, die mit voller Andacht in feierlich versammelter Gemeinde keine ION Iahre zuruck*) in den Gotteshausern unserer Voralteru gesungen wurden.

W i r ahuen es nicht, wrlche unserer Lieblingslieder viel-leicht em Gnkel nach 200 Iahren den stauneuden Lesern vor»

fuhrt, die mit Eutsetzen der Barbarei des X I X . IahrhundertK gedenken und sich des X X l . und ihrer vorgrschritienen N i l -dung freuen. Iegar o. S i o e r s .

IV. Eine kleine Geschichte vom Lande.

Es ist Donnerstag uach Wethnochlen, der 29. December 1860. I m M schen D.rfe siud die Magde froh, lich und quter Dinge, dcnn nach alter Sitte gebort der Dou»

nerstag«Abend ihnen. Sic konneli daun fur sich arbeiteu uud in aller StiNe an der kunftigen Ausstruer nalien. .(.at doch maucher kecke Buische ten roth gestrichencn Vrautkasten mit gewaltigem Cchloft heimlich gehoben uno dauu die hohuische Vemerkuug gcmacht, datz er, namllch ler Kasten, »och viel zu leicht sei; ooer fand er ihu aucd wirkli'ch schlvrr, so bthanptete

«r, die junge Nesiheliu habe eknige Steine hiueingelegt, um den speculirenden Freier zu tauschen. Eine Viligd drs Dorses, Tio Dtsa gtnaunt und gerade an diesem Tage ^^ Inhre alt geworden, hatte sich fur den freien Abend einm eigcuel. Plan entworfen. Sie wollte namlich in einem uaheu, beuachbarten ') Die lehre Aufiaqe diescs Vreverusschen Gesangbuches erschien in derselben Nerlageyandlung von F r o lich zu Riga und Leipzig im Iahre l?«l>.

») Aus der Rev.'Ztg.

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Gesinde einen Vesuch Matte,,, um mit ter Freundin, die dort als Magd diente, recht gcmuthlich und herzlich zu plauderu.

Kaum ist die So,n,e untergegaugen, so macht sich unsere Tio Otsa auf deu Weg. Zur Gesellschaft uimmt sir cin kleiues Madchen mit. Dieses kleine Madchen, heiht Leno Tein. Un-sere kleine Leno ist erst eilf Iahr alt, kann zicmlich fiiehend lesen und keuut schou die beideu ersteu Hauptstucke dcsKatechismus.

Leno hat aber orme Vltern, eine Stiefmutter, und obgleich sie erst eilf Iahr alt ist, must sie sich doch schon selbst ihr tagli-chcs Brov als Kinderwarterin verdienen. Ske geht um so lieber mit dec alteil, Magv, well in dem benachbarten Gesinde ihre

Sliefmutter wohnt. M i t dem bekannten: ,,Terre ohtust"

treten bride in das Zimmer und gar bald ist em lebhaftes Ge«

plauder in dem besten Gangc. Doch nicht den gauzen, freieu Abend will Tio dem Verguugen opfern. Auch sie hat ja zu uahen und fur sich zu arbeiten, war sie doch schou 24 Iahre alt. Nach zwei Stundeu fuhen Geplauders reiyt sie sich los von der Freundin und macht sich mit der kleinen Gefahrtin auf den Nuckwtg nach Hausc. Kaum tritt sie vor die Thur, so bemelkt sie, dah das Wetter in der kurzen Zeit gar arg geworden ist. Drauhcn sturmt und tobt es, es stumt uud ist dabei bitter kali; man sieht die eigene Hand vor den Augeu uicht mehl. Nach einigeu Echrittcn will Tio umkehren, auch auf die Gcfahr hiu, tuchtig ausgelacht zu werdm, Venn ihr gauzrr, groher Weg nach Hause betragt kaum 3VN Schritte.

Auch das gelingt ihr nicht mehr. Es stumt so arg, datz sie das ucihe Haus nicht mehr sehen kann. So habcu sich Venn bride auf ten, grohen Doiffelde wiiklich verirrt. I m tiefen Schnee geheu sie muhsam bald rechts uud bald links, aber das nahe Dorf kouneu sie uicht erreichen. (zndlich bleibt unscre kleine Leno stchcn; ihre Krafte sind erschopft; an emcm Zaun stellt sich hinter ein entlaubtes Gestrauch und bittet die scheidente Tio nur noch mit heihen Thianen, ihr do6) ja recht bald Hilfe zu schciffen. Tio verspricht das und schrritct kraftig, muthig weiter in dem tiefen Schnee. Endlich uach einigen Ctunden, erreicht sie das Dorf. Sogleich macheu zwei Manner sich auf, in dunkler Nacht die kleine Leno zu suchcn. Wohl suchrn sie, wohl rufen sie nach alien Nichtungen hin. Vergebeus ist alle Muhe. Auch die Manner kehren cndlich crstarrt und erfroreu nach Hause zniuck. Es ist gar zu schauerlich iu der kalteu,

dunkelu Nacht. Was aber macht die arme kleine Leno auf dem grohen Felde ganz ollein? Unsrre arme Kleiue — weint.

Sie lveiut ihre heihen Thranru. Eie ist ganz einsam, sie ist gonz allein. Sie furchtet sich so sehr. Die Nacht ist gar zu duukel, so kalt uud schauerlich. Bis unter die kleiueu Arme ist sie schon in deu kalteu, tiefen Schnee gesunkeu. Wohl streckt sie bisweilen das hochrothe Mesicht mit den nassen Au-gen iu deu heuleuden kalten Wind hinein, um das liebe Dorf zu erspahen, aber es ist dunkel und bleidt dunke!; kciu Stern-lein am hoheu Himme!, ouch der licbe Mond will uicht scheinen, si» ist allein mit ihrer Noth und reichlich fliehen ihre heihen Thraueu iu den kalteu Schncc. Doch rin liebes Auge wacht.

Es ist Gottes Vater'Auge iu tem hoheu Himmel droben, Er sieht auch in duukler Nacht die kleine Lcno und ihre Noth.

Auch im Gebrause des Stnrmes hort er ihre leisen Seufzer.

Seme allmachtige, schirmeude Vaterhand streckt er aus uber sein uumundiges, hilfloscs Kind. Dei kalte Echuee selber mutz semen weiheu Mantel ausbreiteu zum Schutz und Echirm uber die erstarrten, kleiuen jungen Glirder. An eiuem Zaun, hinter entlaubtem Gebusch stcht unsere Kleine. Eben dieser Zauu muh ihr Retter werden. An dieser Schutzwand bleibt der wirbelude Schnee steheu. Immer holier und hoher thurmt er sich auf, bis er endlich ein formliches Schutzdach bildet uber das weinende Kind. Gine wahre Gluth durchdriugt die juugrn Glieder. Auf offenem Fcldc, in streuger Kalte, bei heulendcm Sturmwind hat Gottes Gnade unserer Leno eiue warme Hutte erbaut aus kaltem Schnee. Unter diesem Dache vcrlebt sie neuu lauge, lange Stunden. Eudlich bricht der juuge Mor<

gen au. Leno erkennt das Dorf. Sie cilt durch den tiefeu Schnee. Eiu mitleidiger Knecht setzt sie auf semen leeren Echlitten uud bringt sie nach Hause. Als sie in die warme Stube tritt, fangt sie laut zu weinen an. Sie kann uichts erzahlcn, nicht mag sie redeu, sie bittet nur um trockene Klei-der und schlaft daun ruhig ein. Als sie wieKlei-der erwacht, ist unsere Leno — heiter, frisch und gesuud. Die ehrlichen Vau-ern aber, welche still an das Lager der Kleinen gktreten, fallen andachtig ihre harteu Hande und sprcchen iu kindlichem Glau«

ben: ,,Das hat Gottes grotze Gnade gethan u'us zum Beispiel uud zur Starkuug unseres schwachen Olaubeus-" Wir nber sageu dazu: Amen! B . —

« . K o r r e s p o n d e n z.

D o r p a t . Ein eigenthumliches Fest vereiuigte am 6.

Febr. eine Anzahl von Freunden im Hause des Dr. A. V a r l -blom. Es war der 25. Iahrestag seiner crsten Vorlesung vor der studirenden Iugeud. — Nach dcm Abgange des Prof.

Dr. S a r t o r i u s hatte C a r l b l o m im Iahre 1836 stellver-tretend die snstematisch-theologischen Vorlesuugen bei der theo-logischen Facultat ubeinommcn und sechs Iahre hindurch ge«

halten. Darauf war er von den Studirenden um Vortrage uber philosophische Discipline,, angegangen worded und hatte fast unmttcrbiochen 25 Iahre long p r i v a t i s i n g dieser Auf-forderung entsprocheu. Dbgleich seines AugenliHts beraubt, hatte er sich stets zu den neuesten Grscheinungeu philosophischer und theologischer Literatur in Beziehung gesetzt und mit der Klarheit seines geistigrn Wlicks die Entwickelung ter Wisseu-schaft verfolgt, deren writes Gebirt cr vermoge der ,'hm eigen»

thumlichen Schatfe der Auffassung, unteistlitzt von einem g!uck«

lichen Gedachtuih, in ungewohnlicher Weise beherrscht. — Die ersten academischen Vorlesungen Carlblom's fallen mit dem letzten Decenuium seiner 25jahrigen Amtswirksamkeit als Ober^

lehrer der Religion am Gymnasium zu Dorpat zusammen j welche am N . Ianuar 1821 ,'hren Aufang uahm und bei der.en Abschluh im Iahre 1846 ihm im Kreise des damaligen Wiikeus die gebuhrende Anerkenuung gezollt wurde. Somit umfaht seine gesammte Lehrthatigkeit uuumehr einen Zeitraum von vier Deceunien. Denuoch ist dem jugendfrischen Greise d,e Spaunkraft des Geistes ungeschwacht gebliebeu und die Zahl derer ist nicht unbcdeutend, die von ihm die Anreguug zu philo»

sophischen Sludien erhielten. Das aber ist das Eigenthumliche an Carlblom, datz seine Philosophic iu dec engsten Beziehung

steht zu dem, in welchem alle Schahe der Weisheit verborgen liegen. Es bewahrt sich daher an ihm das N o r t : pinlozo-pdi» oditer NliatL 2 Deo adllueit, lunllitus exliaustz »«l vsum re«!ul:it. — I n dankbarer Auerkennung dcssen hatte sich eine nicht geriuge Anzahl ehemaliger Schuler und Zuhorer, die gegenwartig im geistlichen Amte stehen, zu eluer Gluck-wunsch-Adresse an den ergrauten Lehrer vereinigt. Auch die Glieder der theologischeu Facnltat sprachen in einem Schreiben an Carblom ihren Dank fur seine Mitarbeit an der studirendeu Iugeud aus uud in einem freudigen: ,,Nun dauket Alle Gott"

fanden schliehlich die Gcfuhle des Iubilars wie der bei ihm versammelten Freunde ihren gemeiusameu Ausdruck. —

Den Anhangern und Verehrern v r . Carlblom's autzerhalb Dorpat wird diese Mittheilung, wie wir hoffen, eine willkom-mene Gclegenheit bieten, sich seine ehlwurdige Personlichkeit lebhaft zu vergegenwartigen und sich mit uns zu dem Wunsche zu vereinigen, dap dem bejahrten Iubelgrrise im fortgesetzteu Verkehr mit der Wisscnschaft, im uuermudeten Empfangen und Darreichen aus dem lauteren Quell tes Wissens und Ecken-nens tin uugetrubter Lebeusabend beschieden sein moge!

Gencral.'Versammlung der gelehrtcn cstn. Gesellschaft zu Dorpat am 18. Ianuar 1861.

Prof. I)r. S c h i r r e n ubernahm den Norsitz und erdffnete die Sitzung mit einem Vortrage uder die doppelte Richtung, in lcher die gelehrte Gcsellschaft dauernde Resultate theilS bercits

theits erst vorzuberciten hade. ^ . . . Indem er darauf hmwies, tasi nach Seiten des tstn.schen leblns fur Erkenntnisi von Sprache, Sltten und Sagcn °eS -v tenden viel aelkistet, anderes wemgstenS nach Kriiften m Angriss ge-nommen wordcn, erlHutcrst er an emigcn daher cnllehnlen 2e,,plelen, wle richtig die Gesellschaft ihrc Aufgabm ertannt und gelo>t, wie sie

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m«hr durch Sammeln und Formen von Material, durch grundlegendt Vorarbeittn zu wirken gesucht. als durch vereinzelte Untersuchungen, wllchl besser dem emzeinen Gelehrlen vorbthulten bleilien. D,elelbe Norm musse in der Richlung auf das geschichtliche Ltben dcr deutschen Colonien dicser llandschaften eingcliallen werden, ware es auch nur, um von dilettantischer Ubiquitat mogllchst fcrn zu bleiben. Der Gram-matik, d«m Lexikon, derSagensammlung auf dtm Gebiete deb cstnijchtN Volkslevens stlyen fur die Erkennlnih der vateriandischen Geschichte gleichbedeutend gegcnuber Urkundenrepertorirn, Sammlungen vrn Cyroniken und Rechtsallerthumern und cine Reihe andercr Arbeiten, welche entweder, wie elwa die grundliche Darstellung einer historischen Topographic dieser Landschaftcn, tunftiger Gclegenheit vorbchalten, llder bald mbglichst in Angriff genommen werden konnien. — Nach' dem sadann auf das drinzenoe Bedurfnif) erschopfender Repertorien dec einheimischen Archive hingewiescn w ^ r , wurde zur Enlicheidung in dec nachsten Zusammentunft der Antrag gtstellt, demnHchst mil den Sammlungen der Gescllschaft, der Univ.-NldUothek und dcr stadtlschcn Archive din Anfang zu machen. zugleich ab«c die verwandten gelehrten Vcroindungen dicser Provinzcn von ditfer Absicht in Henntnif) zu setzen, um wo moglich eii'e enrsprechende Ausbeulung alter ubrigen Archive nach ubcremstimmcndcm Plane zu crwirten. —

Daraus verlas dcr Conservator, Herr H a r t m a n n , tinen einge-henden Bericht uder las abgelaufrne GeseUschaftsiayr, aub welchem sich in Kurze Folgendes ergao:

Nachdem durch die 3Uahlen auf dec letzten Iahrebversammlung am 18. Ianuar l8UU die Verwaltung den bisylrigen Handen anoer>

traut geblieben war, starb am W. I a n . desselben Iahres dec Prases Staatsratl) Prof. T o t , i e n , und wurden in der nachsten Nonatsutzung durch Stimmenmehrheit gewahlt zum Prases d<r bishtrige Secretair Syudicus B ei se, zum Sec>etair der dim. Paster Carl ^ r o r b l r .

Die Sammlungen der GcseUfchaft wurden im Laufe d»« Marz«

Monats in das neue bei der Universitat besindliche dem Central-Museum vaterlHndischer Allerthumer angewiestne Lotal uberi,efuhrt, jedoch getrennt aufgestellt. Die Sammlungen der Gesellschaft vermrhr-ten sich im ^aufe bes Iahres anseynlich, namcntllch die Bibliocyet um 332 Nummcrn, so dah sit zu 3AW Nummern herangewachsen ist. Die Manusciiptsammlung zahlt 3>i< Nummern gea/n 3^!l) lm vortgen Iahr. Specie!!« estnische Manuscripte 172 Nummern gegen Il»8. Urkunden waren l3 N r n . hinzugekommen, im Ganzen >U6, Zeichnungen >9 Nrn. zu 232, also 2 5 l , Lharten unb Plane l? N r n . zu 8 9 , also im Ganzen lUti. Die Sammlung dec Alterthumer, Schmucksachen, Gerathe, Waffen und Kleidungsstucke wurdc versuchv-weise so aufgesteUl, dafi Gleichartiges «uch hier miglichst nah gedracht wurde 5 fie zahlt 592 Nrn., worunter 22 neu hinzugltomwene. DaS Munzkadinet erhielt einen Zuwachs von 398 Nrn. und umsaht 345U Stuck, ncbst einer Anzahl Dou leiten.

Das Statut der Gesellfchaft, unttr Ilnderm dahin abgeandcrt, datz die Wahl des Directoriums laus 5 Gliedern bestehend) fur die Decembersitzung anberaumr, und dah d.r iuhrltche Belcrag der ordentl.

Mitglieoer auf 4 Rbl. statt 4 Rdl. 30 Kop. festgesteUt w,rd, erlangte nichr allein die gehorige Bestatigung, sondern auch schon Geltung.

I n der Drceaidersitzung wurden die Wahlen vorgenommen und ergaden zum Prases: Prof. S c h i r r c n , Sccrttair: Buchhalter T d p f e r , Bibliolhekar: Oberlebler K o l l m a n n , Conservator:

Zeichenlehrer H a r t m a n n , Kasstrer: Archivar E. R t i t z n e r . Nach dem Bericht des lericograptiischen Homit<^s muhte die Hoff-nung dcr Gesellschaft, das Ack.rmansche Manuscript zur vollendenden Bearbcitung zu erwerben, aufgegeben werden, da daran Nedingungen geknupft waren, auf welche die GesrUschaft nicht einzugchln ve>mochte.

Gs wurde bagegen beschlossl", das fonst vorhanocne rciche Material zu sichtcn, neues zu fammeln, und dazu die Mitwirtung cines grohern Kreises von Mitarbeitern gcwunscht, auch mic Dank die Theilnahme tinigcr Prediger Estianbs anerkannt.

Einem andern Komite war die Einrichtung eines Depots estnischer Bucher in Dorpat ubertragen, und konnte die Eloffnung desselven in der Nude des Herrn Acltestcn S i l s t y an der Rigaschen SlraDe an.

gezeigt werden.

Herausgegeden wurden von der Gesellschaft an Druckfchriften das l.Heft des 5. Nandes der Nerhandlungen, die funfte Lieferung des Kalewipoeg enthaliend, der Dorptcstnische Kalender fur I86(»

und. Matevialien zur Kirchen- uno Prediger'Cyronik der Stadt Dorpat, gesammelt von E. P. Korber, aus archivalischen Quellen, m den Iahrkn 1825 u. I82L. Og mutz darauf hingewiesen werden, daft es endllch an der Zeit wgre eine ljiblwllleci, e«tonic« heraus-zugeben (wozu mehrfaches Material vorhanden), nach dem Vorgange der fmniscuen ltt. Oes. m Heisingfors und der lelt. lit. Ges.. deren Conlpect der lettlschen Literatur von Napiersky einen nachahmunga-wcrthen P ^ n verfolgt. Zum Druck vorberritet wurde des Hrn. Prof.

Schirrcn Bericht uber seine Reise nach Schweden, enlhaltcnd eine Aufzahlung dort beftndlicher fur die Gefchichce unserer Provinzen wichtiqer Urkunden.

Die Verdindungen der Gesellschaft nut gelehrten Vereinen. wis.

serschaftlichen Corporatlonen des I n » und AuNandes wurden regelma.

tzig unterh^Iten und ncue angcknupff.

Die Zahl der Mitglicder Halle sich vermehrt, oliwohl 2 gestor»

ben und4 ausgetrcten w^ren. Ai-fgenommen wurden w o r d . , 4 corrcsp und zu Ehrenmitgliedern erwal?lt gleichfalls 4.

Die ssasse der Gesellschaft hatte bei Anschaffung mannigftcher Mobeln autzerordentlichen Anforderungen zu genuqen gehaot und

wies am Schlusi des Johns tin Saldo nicht auf. — Cchllehlich refe-rirte dec Secretar ubcr die eingcgangenen Bucher und Zeilschrlften:

Fortsthungen vereitS verzelchneter Acquisitionen.

Momts-Sitzung dcr gclehrtcn cstn. Gcscllschaft zu Dorpat am 15. Fclmiar 1861.

Nach Errffnung der Sihung referilte dcr Sccr. uber die the,ls im Auetausch elngegangenen, theits von Privatcn da>qcb,<,chttn Druck«

sachen« l ) llulle<in 6« l'/^call. imp. lles 8c. <Ie l!»l. pt't^szliu,,!-^.

1'. l l « r . 48; '!'. Ill tt>-. 2 ; — <.'ollex <1ii»lom. «ilez>i><: l . l ! l . Brcilau, !8lW; — 3«itschrist dcs Nerlios fur Gesch. ui'd Alterthum SchlesienS. B d . l l l . Hefc l . Brceiau ll-Ul>! — Iahrbucher und I a h . resvericht des Wcreins fur mtcklcnb. Gesch. und Altered. Iahrg, X X V . Schwerin I86l)j — Anzeiger fur Kunde deutscher Liorzeit. l860Nr.

I ! ; — 7k5p»»z5 Ill»u. »l,^-ri» ^ . i ^ . !8W Heft l2z — Baltische Monatsschrifr. l l l , I . >8Ul: — Fi'rtsetzungen des Perno^Poslimces, der Livl., Estland. und Kurland-Wouvern.-Zeilungcn. — 2^ I'uHyopb Kalewipoeg, c<,crnn.,«u,,«» ^xl>^«,.

den

I8UU (vom V e r f ) ; — Zwei estnischc Kalender Windsors u. G'cssel) fur l 8 U l , u. a. m. (von Hcrrn Stud. M a l m ) : — Nachricht von QucUen zur Gcsch. Nutzlands ff. von C. S c h i r r e n . S . Petered.

I8U0 (vom Verf.^; F^'rtseyung der Neuen Prcutz,schln Provinctallil., des Magazllis fur die Lit. des Auslandes :c. Ivon Hrn. Hi-. Gchultz)j

— Ueder die Hohe dc« Caepischcn Metres ff. Dissert, von Mag. Al-S a w i t s c h . Dorpat, l839. 8ui> l« 8i«;n!!lc«l!<,l, Iii^ll.sl^ilo <le lit Nu85ie p. l^l. Ito5l»e>-^. Dorpat 1837 ic. ( von Hrn. A. Koch); — lll<>ulr« lle !i» guerre en ^liinlli-e et ljrulilMl, les l'«^« <-un^n>»

et l« Ij»8 ltnin. ^»»!»t<Iuc!. up. ^. t^uvrn8 «?t t^urn. f o r t i e s . Karte 44'/^Zoll l., ZU'/^ h. ^oon Hcrrn. !««<;. K o r o l l . ) —

Ferner waren eingrg^ngen: Schreiben den Aubtausch deiderseiti' gtr Publil,ationtn bctc. vun der archacl. Commission und dcm Museum dcr Allerlhumcr zu Wilna; von der 8ull«t. lnip. <!<.'» 5iu»u<l,li8le5 zu Moetau: von dem Vercinc fur Gcschichte und ^iterttnim Schie-siens; von dem Ausschuh bcs Historischrn Ve.eins fur Obcrfranten in Namberg, so wie mehrcre Dankiugungsschreiben Piivatet- fur uversandte Heftl der Nerhandiungcn. —

Auf Axtrag dcs Prastocnten und in Beziehung auf bessen Vortrag vom >8. Ianuar d. ? . wurde dcm Di,eccor>um Nollmacht ertheUr, im Vlamen der («eseU!chc>fc den vcrwandlrn gel,t,rtcn N r r , dindungen der drei Provinzen linen Plan zu lystematischcr Registri-rung der einheimischen Archive in Vorichlag ju brin^en. um womog-lich die Aufstcllung g!e,chforn,ig einzuwomog-lichtender Nlpeltorien livlan»

discher Oeschichts.QueUen zu cr^ielen. —

Vtrlesm wurde em Schrciden deS Livl. Landralhs : Collegium vom lti. Ianuar c. mil ber MutheilUlig, datz.die NcwiUigunq eines Veitrags zur Herausgade tines estnischen Lericone vcn der zum Land»

tage turzlich vcrsammelt gewlscnenLml.Mittcrschaft abgclchnt wordin.—

Darauf wurde verlesen ein Schreiben bcs UcadcmikcrS, Hrn.

F . I . Wiedemann, vom 20. I a n . <: unter Anschlutz eincs Conder,ib«

druckes aus dem Bulletin der Academie: ^Vorschlag zur qenaueren Erforschung der estnilchcn Cprache." Auf da? Ansuclien bes BriefNel»

UrS, ihm bei der Abfassung eines cstnisch.deutschen LeiciconS durck M i l . thtilung der in den Sammlungen dcr GcseKschaft volhandencn schrift«

lichen Material,!!, bcistche'i zu wollcn. beichloh die Glselt'chaft. H^n.

F. I . Wiebimann tin vollstanoigss Vrrze-chniL und zugleich voriaufig eine erste Auswahl dieftr Matcrialnn zur w,ssen!chasllichm Ncnutz-^ng zugehen zu lassen unter Versicherung lcohafter 2yc>lna^me an der ihre eigenen Interessen so nay? berudrenden Ardeit, sowie ihrcr Bercitwillig' kelt, in jeder in ihr Vermogen gesiellten Wilfe das Unternrhmtn auch sonst fdrdtln htlfen zu wollen. —

Hcrr Inspector Mickwitz hielt lm Anschlutz an die«rrorterte Frage cinen Vartrag uber die bikherigen Leistungcn und Norarbctten zur Herauigahe einrs estnischen sri-cons, gad in Kurze tin Nerzeich.

nih des zu dieser Arbeit del dcr Gescllschaft angcsammcltts. Materials nnd sprach sich unter eingehender Begrundung dahin aus, wie dec Antrag des Hrn. Atadennkers Wiedemann von die Gesellschaft mil lebhafrem Dank encgcgcnzunthmen wsre.

»>-Schliffjlich rrfer,,t<- Herr Rendant E. R e i n t l i a l ubcr das del L a a k m a n n kurziich erschienene Buchclchm . E e s t i La ul i k"iEsten, Ganger), eine Sammlung von 125 nichtgeistlichen Lndecn von E. L.

< I . Iannsen?), und bemuhte sich d^lzuldun, dah dicser Veriuch, all-gemein bekannte und beliebte Deut!che Vo>t«- unt> Gescllschafcelieder dulch gelungene Ueberlragun^ >"'s Estnische l?ei unserm Nalionalcn tinzufuhrln und mil Hilfe einrs noH, unrcr der 'presse blfindlichen Melodienbuchll praltisch nuhbar zu machen, aie e», vollkommen aegluckler bezeichnet und zugleich als tin wc'tntliches Bildungsmitcel der Estn.

Iugend b grlltzc werden tonne, ^er'eloe v rsuchtc «m« tl.ine Anzahl

Iugend b grlltzc werden tonne, ^er'eloe v rsuchtc «m« tl.ine Anzahl

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