• Keine Ergebnisse gefunden

schen den Lehrern, die ihre Bemuhungen durch Elfolg belohnt

Im Dokument Eine Wochenschrift fur (Seite 41-45)

72

und den Schulern, die ihren Eifer durch mancheu stillen Beweis der Ancrkennung ermuthigt sehen.

Unter tiesen Umstanden ist es gewitz nicht zu verwundern, dah I u r r i Quarta in einem Iahre durchmachte, drnn wie sollten gespannte Aufmerksamkeit in der Echule uud treuer Fteijj zu Hause ihres Grfolgs verfehlen? I u r r i war aber fast starr vor freudiger Ueberraschung ais ihm bald nach seiner Versetzung nach Tertia der Inspector des Gymnasiumsmittheilte, datzihmin Ruck-sicht auf seiu Wohloerhalten uud seine Armut eines von ten Cti»

pendien, die das Gymnasium zu vergeben hat, zuerkanut worten sei. Doch sollte er noch im ersten Semester seines Aufenthalts m Tertia einen grotzern Veweis des Mluckes empfangen.

Einer der angesehensten Professoren der Zeit zu Dorpat, Staatsrath * * , hatte auch eiucn Sohn, den einzigen, im Gym-nasium. Er halte aber den Fehler begangen, semen in der That sehr begabten Sohn ;u fruh anzustrengen und sich, wenn auch nicht auf unverstandige Wtise, in semen Unterricht zu mischen.

Die Folgen bliebtn nicht aus. Vs ging im Gymnasium gar nicht mehr so glalt wie fruher, seiu Svhn fatz zwei und eiu halbes Iahr in Quarta. Nun wurde der Vater zwar nicht un-geduldig, aber er furchtete mit Necht, fein Sohn mochte in Tertia noch lauger hangen bleiben. Zugleich hatte er gegrun-deten Verdacht, datz seine in den Sohn nicht wenig verliebte Fran demselben in vielen Dingeu zu leicht nachgebe, was er bei semen viclen Geschaften nicht immer wuhte und nicht hindcrn kounte. Daher war er fast entschlosseu, seinen Sohn aus Dorpat weg;ubringen, nicht weil er gerade von Dorpat etwas furchtete, soudern wril er ihu zu weuig b«aufsichtigen konnte. Hatte er bei der fruhern Erziehung seines Sohnes gtfrhlt, so machte er dieses auf glauzende Wnse wieder gut durch eine ganz originelle Maahregel.

Er rief eines Tages einen Freund seines Sohnes auf sein Zimmer und fragte ihn: Sag doch einmal, Otto, wer ist jetzt wohl der fieihi'gste in Tertia?

Das ist ohne Zweifel * ' * ? Wer ist denn das?

Sein Vater soll Kletenkerl irgendwo sein, aber er ist ge-witz der Fleitzigste. Er hat Quarta in einem Iahre durchge.

macht und in Tertia kam er gleich bei der ersien klemen Cen-sur zwauzig Platze herauf, sogar uber mich, und er hatte es wirklich verdient.

Ist er arm?

Ich glaube wohl, denn in Quarta wenigstens uahm er geru linen Kringel von uns andern an.

I h r habt ihn also gern?

O ja, er ist wirklich ein guter Iunge.

Nun gut, O t t o , thu' mir den Gefallen und bring' mir diesen * * * einmal heut' Abend um sieben her, ich habe etwas mit ihm zu sprechen.

Wir durfen dabei nicht unterlasseu mitzutheilen, dah der Professor im Laufe des Tages Gelegenheit suchte, mit einem Lehrer vom Gymnasium zu sprechen, der I u r r i in jeder Hin-slcht lobte. Zur festgesehten Stunde erfchien I u r r i , der uicht wenig in Grwartung war, im Zimmer des Professors, wo sich alsbald folgende Uuterredung cntspann:

Guten Abend, mein Sohu, Du heitzt Georg * * ^, nicht wahr?

Ja, mem Herr.

Warum besuchst Du das Gymnasium?

Wlllst Du studiren?

Ich mochte wohl sehr gern, aber es wird nicht gehn, well mein Vater m'el zu arm dazu ist.

Du kennst doch meineu Sohn Oswald?

Ja wohl, wir sitzen ja zusammen in Tertia.

Aber er kommt nicht so gut vorwarts wie D u ; woran liegt das?

Ich glaube, er hat zu viel Vekauutschaften.

Cchlechte etwa?

Nein, das gewitz nicht; aber Sie haben hier viel Ver wandte und Vekanute und da giebt es viel Gesellschaften Und wenn Oswald auch nicht an alien Theil nimmt, so mochte er doch gern hin und ist es dann nicht naturlich, datz er statt an seine Arbeiten an die Gesellschaften denkt?

Ich glaube, Du hast ganz recht, aber wie ist dem abzuhelfen?

Ich weih wiiklich nichts daruber zu sagen.

Ich will Dir eiuen Vorfchlag machen. Ich weiy, datz Du ein sieitziger uud ordeutlicher Kuabe bist. Kanust du nicht je-den Abend von sechs an herkommen und mit Oswald arbeiten?

das heitzt, ich will es nicht umsonst von Dir haben.

O mit dem grotzten Vergnugen, denn ich leihe ohnedies oft von Oswald ein Lexicon, das ich nicht habe.

Celt diesem Tage ltellte sich I u r r i regelmatzig um fechs bei Oswald ein. Dieser wurde nicht uur durch Iurris Vei-spiel regelmahl'ger in seinen Arbeiten, sondern bald auch aus«

! dauernd, denn die Anwesenheit eines Kameraden, der vor und

! nach der Arbeit, ja wohl auch wahrend derselben mit ihm i schwatzte, balgte, Sammlungen besah, der«u Oswald manche

! besatz, machte ihm sein Arbeitszi'mmer wieder Ueb und bei sei-, nen schouen Gaben zeigte sich bald der Crfolg davon. Auch I dauerte es nicht lange, so nahm Oswald I u r r i gleich aus der Nachmittagsschule mit zu sich uud hielt ihn am Abend so lauge als mogli'ch zuruck. Gndlich wutzte er von seiner Mutter, die ihm nicht leicht etwas abschlug, zu erlaugen, datz I u r r i ganz zu ihm zog. Die Frau Staatsrathm hatte diefen Vauerjun»

gen, wie sie ihu nannte, anfangs ziemlich kalt aufgenommen, doch sich bald mit seiner Anwesenheit ausgesohnt, ft mehr sie bemcrkte, mit welcher Herzlichkeit sich Oswald an ihn anschloh, uud sie nahm ihn dann in eine gewisse mutterliche Aufsicht, die I u r r i , wie man leicht denken kanu, sehr uutzlich war. Auch der Vater, der so oft er konnte einen Mick in das Zimmer der Knaben that uud an dem Fleihe derselben grotze Freude hatte, erwies I u r r i manche Wohlthat, zunachst schon dadurch, datz er ihn bewog, das Geld von dem Stipendium ihm zu uber-gebeu, wofur er ihm zinstragende Papiere kaufte und eine Summe fur seine kunftige Vildung sammelte, womit I u r r i , der ohnedies jetzt k,in Geld mehr brauchte, sehr zufrieden war.

Als aber nach eiuem und einem halben Iahre schon beide mit einem guten Zeugnisse nach Secunda versetzt wurden, war grotze Freude in der Familie und der Staatsrath sprach am Abende dieses Tags folgender Maatzen zu ihnen:

Nun, Kinder, I h r habt mir heute line grotze Freude ge-macht. Deshalb sage ich Euch Folgendes: Wenn ihr so fort, fahrt fieitzig zu sein bis zum Austriit aus dem Gymnasium, so sollt ihr auch zusammen studiren. Das heiht, D u , I u r r i , sollst, so lange du Student bist, Wohuung und Tisch bei uns haben. Dem Studiren ist also gesicheit, lieber Iunge. Der Herr gebe Euch beiden auch ferner seinen Segen l (Schlusi folgt.)

73 74 IV. Der Tempel des Iumala.")

Grohe Veruhmtheit erlaugte die von K a r l i uach Viarma»

land uuternommelie Fahrt. Cr war ein Einwohner von Ha»

logalaud, ein sehr reicher und angesehener Mann und eiuer der Hofieute ies Olof Digre (Haraldsson). Der Konig schickte ihn nach Niarmaland auf cinem guten, nut Waareu beladenen Schiffe, uud es war zwischen ihnen die Verabredung getroffen, dah Kuril mit dem Konige in Handelsgemeinschaft stehen und Ieder die Halfte des Gewinnes erhalten sollte. M i t Karli ver-einigte sich seiu Vender Gun stein, ebenfalls ein reicher und angeseheuer Mann; er uahm Kaufmannswaaren mit fur eigene Nechnung. M i t ihnen nahm an derfelben Fahrt anch der beruhmte T h v r e r H u n d Theil, welcher tazu ein grotzes Langschiff mit einer Vesatzung von beinahe achtzig Mann, die alle seine Hans-leute waren, ausgerustet hatte. Thorer, Gunstein und Karli trafeu unter sich tin solchts Uebereinkommen, datz die Enter, welche auf dieser Reise gewonnen wurden, unter die Schiffe gleich vertheilt werden sollten, aber die Handelswaaren sollle Ieder fur sich behalten. Wie die Griechen in den fruhesteu Zeiten, so triebeu auch die nordischen Wikinger Freibenterei und Handel neben einander; bald fuhien sie in Wikiug, bald in Handels, fahrten aus, und nicht selten waren auch zu derselben Zeit HandelsfahrttR mnt Wikinsfcchrten verbunden. I n diesem Falle war es Sitte bei ihneu, an den Kusten, wo fie laudeteu, zuerst einen Waffenstillstaud mit den Einwohnern abzuschliehen, um mit ihnen zu handeln oder Waaren gegen Waaren einzutauscheu;

nachdem der Kaufhandel vorbei und die dazu bestimmte Zeit zu Elide war, da wurde der Frieden aufgekundigt nnd auf den Handel folgte der Krieg ^). Auf eine solche Vereiuigung einer Handelsfahrt mit Wiling deutet auch der Bund hin, welchen die genannteu Niarmalandfahrer unter sich eingingen. Sie kamen nach eiuer glucklichen Fahrt, unter welcher sie felteu Alle bei«

sammen waren, ober doch immer von einander wuhten, glucklich in Biarmaland an, liefen in den Wiuflub ein und legten be, der Kaufstadt an. Der Malkt nahm sogleich feinen Anfang und Alle, welche Geld oder Waaren dagegeu in Tausch zu geben hatten, bekamen hinreichendes Gut. M i t voller Ladung an Grauwerk, Viber- und Zobelfellen gingen sie, nachdem die fur den Handel bestimmte Zeit abgelaufen war, wiederum den Wmfiuh hinab, und da wurde der Frieden mit den Cinwohnern oufge-kundigt. Als sie durch die Munduug des FlusseS in das offene Meer gekommen waren, legten sie die Schiffe zusammen und hielten Rath. Man wuhte, es war in Biarmaland die Sitle, dah, wenn reiche Leute starben, ihr Geld und ihre Kostbarkeiten nebst den ubrigen beweglichen Gutern zwischen dem Nerstvrbenen uud seinen Erben getheilt wurdeu; er selbst sollte die Halfte oder ein Dritttheil, bisweilen auch weniger haben; diese Guter trug man hinaus in den Wald an einen heiligeu O r t , wo sie in Haufen gelegt und mit Vide vermengt wurden, bisweilen bauete man auch wohl eigene Hauser daruber. Es gab eiueu Temvel in einem dichten Walde unweit der Muubuug des Win»

flusses, woselbst, wie man wuhte, eine Menge Haufen waren, in denen solche Schatze verwahrt wurden. Zu diesem Temvel

*) Au«« Wikingszuge, Staatsverfassung undSitten der alten Slandinavier, von A . M . S t r i n n h o l m .

l Saga. "

beschlossen die Wikiugrr sicb den Weg zu bahnen nnd zu versuchen, ob «s moglich ware, Guter zu erwerben, obgleich sie das Leben dabei auf's Spiel setzen konnteu. Spat an einem Abende gegen Gmbruch der Nacht legten sie wieder an's Land j ein Theil von ihueu blieb bei den Schiffen zuruck, um diese zu bewacheu; die ubrigen zogen uber.eine Ebene dem Walde zu. Under Spitze giug Thorer Hund, welcher die Gegend von Allen am besten kannte;

Karli und fein Bmder Gunstrin bildeten den Nachtrab. S t i l l setzten sie ihren Weg durch den grohen Wald fort, zogen aber, um bei der Ruckkehr den Weg wiedcr finlen zu konnen, den Naumen die Nmde ab, so dah der eine abgeschalte Baum von dem andern gesehen werden konnte. Nach Mitternacht kamen sie auf einem grohen offeneu Platze mitten im Walde an; hohe Pallifaven mit einem stark verrammelten Thore umschlossen einen kleineren Platz. Hier war der Tempel des I u m a l a , des Gottes der Biarmier. Sechs Manner von den Eingebornen des Landes bewachten diesen befestigten Ort jcde Nacht auf die Weise, datz je zwei wahrend des dritten Theiles der Nacht wachten. Es tras sich so, dah, als die Wikingrr an den Ort kamen, die Manner, welche bis dahin die Nache gehabt hattcn, nach Hause gegangeu, und die, welche nach ihnen wachen sollten, noch nicht angekommen warcn. Thorer Huud giug sogleich auf die Befe«

stignng los, hackte seine Axt obeu fest, hob sich mit seiner Armkraft an derselben empor und klrtterte auf diefe Weise uber die Vefriedigung auf der emeu Seite des Thores, wahrrnd Karli aufder anderu Seite desselbensich mit gleicher Geschicklichkeit und Kraft hinuberschwang. Darauf nahmell sie den Schlagbaum weg und offneten ihrcn Begleitern das Thor. Sie fanden unter Haufeu von Erde eiue solche Menge Silber und Gold, dah Ieder davon soviet bekam, als er tragen konnte. Mitten im Temvtl»

hofe thronte das heilige Wild des Iumala. Auf seiuen Knieen stand cine silberne Schaale voller Silbergeld, und um seinen Hals hing cine kostbare goldene Kette. Thorer Hund nahm die silberue Schnale mit dem Gelde, und Karli, um sich Ver grohen goldenen Kette zu bemachtigen. baumte seme Axt und hieb daS Baud ab, mit welchem der Schmuck hinten am Halse des Gotzen«

bildes befestigt war. Der Hieb aber war so kraftig, dah zugleich auch das Haupt des Bildes mit furchtbarem Krachen abstog.

I n demselben Augeublicke, da dieses geschah, kamen die Wachter auf dem offeneu Plahe an, horteu und sahen, was da geschah, und bliesen sogleich in ihre Horner. Der Ton der Horner »urb«

sogleich uon ferne mit einem gewaltigen Schalle der Larmhorner beantwortet, und kaum waren die Wikinger mit ihrer Burde in den Wald gekommen, als sie schon Larm horten und merkten, dah 2eute in Vewegung waren, und lange dauerte es nicht, so fauden sie sich verfolgt von einer Schaar Viarmischer Kriegs-leute, welche unter furchtbarem Geheul ihnen nachsturzten und in kurzer Zeit uberall rund um sie herum im Walde gehort wurden.

Deunoch entkamcn die schwer beladenen Wikinger glucklich mit ihrer Beute; aber so wunderbar erschien ihnen selbst ihre Rettung, dah sie oder die Sage nach altnordischem Glauben das Verdienst derselben den Zauberkunsten des Thorer Hund, welche er durch seinen Handel in Finmarlen von den in der Zauberei erfahrenm Finnen gelernt hatte, zugeschriebtn haben^).

2) O l o l 6en Uelligen del 8uor-o 8turle«on.

u . K o r r e s p o n d e n z.

T i A l a n b.

N i g a , 13. Ianuar. Laut Telegrammen aus Wolderaa hatte sich in dcr Nacht auf den 16. Ianuar lie Gismasse, mit welcher der Golf seit langercr Zeit beleckt war, vou ter Kuste gtlost und war durch den frischrn S.-O.-Wind bis auf 2 Meilen vom Laude abgetrieben uud war so die Rhede zeitwei«

lig vom Gise bcfreit worden. Seit grstern indessen ist diefelbe bei 2 2 Grab Kalte wieder zugcfroren uud erscheint lie See, soweit man vom Wachtthurm daselbst sehlu kann, als em wei-tes, weitzes Eisfeld. — Der jetzt schon fast seit Monaten anhaltende, stets mehr oder minder starke Frost hat auch hoher hinauf in uuserem Nigaschen Meerbufen seine eistarren machen«

ten Wirkuugen geauhert. Nach mundlichen Verichten haben sich langs der gan;cu kurischcu Kuste bis uach Domesnees hinauf die Eismassen bis zu 30 Fuh hohen Eisbergen zusammenge-thuimt'Ulid stlbst zwischen Nuno und Domesnees soll bereits im Aufange dieses Iahres der Ucbergaug uber das Eis von uuteruehmeuden Nuuoern gemacht wordeu ftin. Bei Paltilh-port, am Gingange des finnischen Busens, war am 9. Ianuar, so weit das Auge reicht, keiu Wasser zu sehen.

D o r p o t . Am 22. I a n . beging die Dorpater Veterinair-schule ,'hre 12. Iahresfeier. Nachdem der Festreduer, Doccnt fur Botani'k und Mineralogie an der Anstalt, Hr. Lector R i e -men sch n eider uber das Thcma : «Das Pferd in der deutschen Gotter- uud Heldensage, oder ker Pferlecultus des deutschen Volkes in alter Zeit" gesprochen, verlas der Director, H r . Pro-fessor U n t e r b e r g e r statuteugemah den Iahresbericht. W i r

elltnehmen temselben Folgeudes:

I n t r m Personal der Doccnten und Beamten worcn fol^

geude Veranterungen vorgekommln. An Etelle des verstorbenen Docenten der Zoologie Professors I)r. A s m n t z war auf Grund-lage der Wabl des Conseils ter Decent der Zoologie an der hiesigen Unioersitat Hr. V r . F l o r getreleu. Dec Apothekcr-Gehulfe H r . West 6 erg fchied anf eig»en Wunsch aus dem Dienste der Krone, seme Ctelle hat der ApothekerGehulfe Hr.

B r u h u s eingenommen. Belohnungen erhielten: H r . Professor Staatsrath I essen den S t . Annen-Dlden 2 . Classe, Hr.

Architect M a a s die Summe von 300 Nbl. uud der Hr. Exe-cutor W e s t b e r g die Summe von 150 Rbl. Zum Ehrenmit-gll'ede der kaiserlichen livlaudifcheu ocouomischen Societal ward der H r . Director Staatsrath U n t e r b e r g e r erwahlt. Die Zahl der Studirenden l . Drdnuug belief sich auf 3? j auhcr denselbeu besuchten auf Verfugung les Hochstdirigirendeu des Gestms-ressorts 2 zu demselben gthorige Veterinaire, die Titulairrathe P a s t u c h o w und I g n a t o w , die AuNalt; fur l t t der Land«

wirthschaft befiissene Stlldirende der hiesigen Universitat hielt ler Director llutcrbersser abgesonlerte Vortrage uber cie Krankheiten ter Hausthiere. M i t lem Grade einls Vcterinaiis verlietzeu 3 Zoglinge die Ausiolt und einem ^. wurte, da er bei dcm Examrn in alien Fachern aus^ezeichnete Urcheile erhalten, geslattet eine Dissertation behufs dec definitive,, Erlanguug des Magistergrales einzureichen uuo zu vertheidigen.

Ginen Zuwachs erhielr die Vibliothek mir 362 Nummern in dem Werthe von 1152 Nbl. 75 Kop. und das physicalische Cabinet mit 22 Nummern, die mil Einschluh dec augeschafften Nerbranchsgegeustande 653 Nbl. 91 Kop. gekostet haben; fur das chemische Cabinet wurde,, 153 Rbl. 51 Kop. unv fur das mmeralogische 2 l 2 Rbl. verausgabt. Die Eiurichtung des bo«

tanischen Gartens kostete 173 Rbl. und fur die Sammlung von Thiermodellen wurdeu 3 Rbl. 31 Kop., so wie fur die pharmacognostische Cammlung 6 Rbl. ^ 5 Kop. verwandt.

Die Ausgaben des lootomisch-zoopathologischen Cabinets belirfen sich fur Modelle, Zeichuullgen, Meubeln auf 669 Nbt. l 2 ' / « Kop. uud fur den Ankauf von Versuchsthiereu, fur tie Fut^

teruug derselben, fur S p i r i t u s , Chemicalicu und verschiedeue

Verbrauchsgestenstante auf 679 Nbl. 2Vz Kop.; die Apotheke verausgabte 7 l 2 Rbl. 55 Kop.

Vom Iahre 1859 verblieben im Klimkum 15 verfchiedeue Hausthiere, namentlich 9 Pferte, 1 Rind, 2 Huude, 2 Schafe und 1 Schwein, hinzugekameu siud t6?7 verschietcne kranke Hans-thiere; vou welchen 330 statiouair, 198 poliklinisch und 1164 ambulatorisch behaudelt wurdeu und daruntcr befandeu sich 1177 Pferde, 2 4 l Rinder, 150 Hunde, 5 l Schafe, 40 Echwcine, 6 Katzen, 8 Huhner, 1 Felthnhu, 2 Tauben u»d 1 Kaua«

rienvogrl. I m Klinikum blicben auf dos I a h r 1861 zuruck 9 Pferte, 3 Rmder, 4 Hunde und 1 Huhn. Gkstorben sind 25 Pferde, 9 Niuder, 1? H«ude, 3 Schafe, 10 Schweine, 3 Huhner, 2 Taubcn, I Feldhuhu und a«f ken Wuusch rer Ei-genthumer wurdcn 4 Hunde vergi'ftet. I n ler Kliuik sind 163 grohere nnd 430 kleinele Opcrationen ausgefuhrt uud im Ganzeu 73 Sectionen gemacht worsen. Fur Nechlnmg ter Kliuik lvurden 1000 Rrcepte auf die Summe von 375 Rbl. 2 8 ' ^ Kop. uud fur deu freien Verkauf 1000 Recepte, die mit 250 Rbl. 30 -stop, bezablt worsen sind, veljchiieben. Dcr Ankauf vou 25 Ver-suchsthilren verursachte eiue Ausgabe vou 55 Rbl. 16 K o p . ; die Fourage fur diese so wie fur kranke Halisthiere gauzlich mittelloser Ci'genthnmer koslete 29? Nbl. 37'/<l Kop. Das Inventarium des Klinikums wurde u«n 33 Nummeru in Vem Werthe von 3 6 l Rbl. 68 Kop. veimehrt uud in temselbeu eine Wasseileitulig. die 275 Rbl. kostete, angelegt j fnr Nerbrauchsge-fttustaude, Reparatur der Iustrumente « . wurdcn 156 Rbl.

87 V2 Kop. verausgabt.

I m Iuteresse des Veterinairwesens und zunachst der Ge«

stutskuude machte mit Allerhochster Genehmiglmg der Director Professor Uutelberger eine Rcise nach Preuhen, Wurtemberg und Oesterreich.

Gedluckt eischicnen: 1) von dem Director Uuterbergrr:

«warum hat auch die Grundung felbslstandigcr Vetcriuuirschulen in Rutzlaud bisher noch keinen weftiitlichen Einflutz auf die Seuckentilguug auZgeubt, 34 S . in 8. bei Laakmann; vom Professor Icsseu: 2) 0 ? a « ^ ilasklnaouon c^>^^nou

60-^ p iconnosano60-^c60-^na n o x o i 60-^ , , IVr. I . 3) Die deutsche Uebersetzuun. der vorstehenden Abhandluug, ,'m Magaziu fur die gesammte Tbiciheilkujlde, von G u r l t uud H e r t w i g , 1860 3. Quartalbeft, 4) Ueber die Verbleitung der Riuder«

pest in Rlltzland, im Iahre 1858, Uebersetzung aus dem Russi-schen mit emem Vorwort, in demselbeu Heft desselben Iournales;

5) uber die Einrichtungen von Krankeustallen fur Tuiere mit der Austeckuug vertachtiger und ansteckcuder Krankheiten bei den Veterinairanstalten, in cemselbeu Magazin mit Abbil-dung; 6) uber die neueslen Mahregeln gegeu die Niuterpest ,'m Konigreick Polen, baltische Monatsschrift. Vom Professor V r a u e l l ; 7) Veitrage zur pathologischeu Anatomic des Fuh-endes des Pferdes, als die erste Abtliei'ltlng seiner llulersuchungen ubcr den Kuollhuf, ,'m 4 . Hefte der Wiener Vierteljahlschrift I 8 6 0 . Auherdem wurte auf den Weschluh dcs Conseils von dem Director Uuterberger veroffentlicht: historisch kritische Dar«

stellung der verschiereneu Castratioliewethl'den bei Huhneru von A l . G. A h l w i k . 36 S . in kleiinm Folio, bci Carl Schulz, mit 13 ,,ach der Natur ongefertiglen Zeichuungen.

Die vou dem Conseil ler Anstalt fur das I a h r 1860 grstcllte Prcisfrage: ,,auf eigene physiologische Experimente basirte cri«

tische Neleuchtung dcr Versuche, welche V o u l e y und Andere

d S b l h f h hb tz M d s P f l s ich

lvir ch f noch vom Ziel, so wisseu w Wahreu doch schon viel" eiue Bearbeitung gefunleu, welcher von lem Couseil die goldene Mrdaille merkannt wurde^ als Nerfasscr ergab sich der Studirende dcr Vcterinairmedicin R e i n h o l d A n d e r s o h n . Die Preisfrage fur daS I a b r 1861 lautet: »<wc!che voruber-gehendcn uud bleibenten Veraudeiunqen in dm brtreffcudeil Orgautheileu brina^l das uach ken vcrschiedeuen Regeln ter Ve-lerlnairchirnrgse angewaudte Gluheisen hervor."

77

Nach VerlesungdeZ Iahresberichts dankteder Director mit einigen Worten den zahlteich Anwesendm fur die geschenkte Tbeil-nahme nnd schloh, uuter deu Mangen der Natioualhymne, die Feicr

Nach VerlesungdeZ Iahresberichts dankteder Director mit einigen Worten den zahlteich Anwesendm fur die geschenkte Tbeil-nahme nnd schloh, uuter deu Mangen der Natioualhymne, die Feicr

Im Dokument Eine Wochenschrift fur (Seite 41-45)