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4. Ergebnisse

4.4. Die Struktur der Artengemeinschaften in den Eklektorproben

4.4.2. Die trophische Struktur

Mit 203 Arten (44 %) und einem Individuenanteil von 39,6 % waren die Zoophagen die dominierende Gruppe in den Eklektoren (Tab. 4-31, Abb. 4-17 u. 4-18). In den Fängen an Eichentotholz gehörte jede zweite Art zu dieser Gruppe, an Buchentotholz belief sich der Artenanteil auf 44,1 %. Auch in den einzelnen Fallentypen stellten die Räuber das Gros der Arten, gleiches gilt für die einzelnen Fangperioden, in denen der Artenanteil zwischen 46,6 und 49,7 % variierte (Tab. 4-32).

Deutliche Unterschiede waren allerdings bei den Individuenanteilen dieses Konsumenten-typs zu verzeichnen. An der Buche schlüpften die Räuber in einer Dichte von 72,7 Ind./m2 und waren mit einem Anteil von 43,7 % die individuenstärkste Gruppe. An Eichentotholz waren die Zoophagen nur die zweitstärkste Fraktion. Die Schlüpfdichte betrug 50,7 Ind./m2 und der Individuenanteil belief sich auf 31,0 %. Der höchste Individuenanteil wurde in den STE-Proben registriert (54,6 %), wohingegen die räuberischen Arten in den EFs-Proben mit einem Individuenanteil von 27,3 % nur den dritten Rang belegten. Besonders in den ersten Fangperioden nahmen die Zoophagen in den Eklektoren eine dominierende Position ein. Etwa ab der zweiten Julihälfte war ein deutlicher Rückgang der Fangzahlen zu beobachten.

Tabelle 4-31: Arten- und Individuenzahlen der Konsumententypen

Baumart Fallentyp Kon.-typ Bu Ei STE mBE EFs EFl gesamt

phytophag 38 23 25 24 9 9 42

mycetophag 88 63 76 62 58 28 97

saprophag 21 15 17 13 10 4 29

xylophag 55 33 35 50 32 7 64

zoophag 176 149 163 132 84 52 203

o. Angabe 21 15 15 13 8 7 22

A R T E N

399 298 331 294 201 107 457

phytophag 218 182 111 180 95 14 400

mycetophag 12180 6637 8693 2750 7067 307 18817

saprophag 80 58 68 25 36 9 138

xylophag 4827 3574 670 1909 5806 16 8401 zoophag 14351 4869 12165 1782 4997 276 19220 o. Angabe 1194 367 564 675 306 16 1561

I N D I V I D U E N

∑ 32850 15687 22271 7321 18307 638 48537

4. Ergebnisse

46 % der 206 Arten mit räuberischer Ernährungsweise waren den Totholzbewohnern zuzu-rechnen. Diese stellten 89 % der gefangenen Individuen mit zoophager Ernährungsweise.

Unter diesen dominierten die Rindenkäfer, die mit 44 Arten vertreten waren und 68 % der Individuen stellten. 17 % der Arten und Individuen gelten als Totholzmulmbewohner. Darü-ber hinaus erreichten nur noch Arten der BodenoDarü-berfläche nennenswerte Anteile an den Fängen dieses Konsumententyps. 26 % der Arten und 9 % der Individuen rekrutierten sich aus dieser Fraktion.

0 10 20 30 40 50 60

phytophag mycetophag saprophag xylophag zoophag o. Angabe

Artenanteil (%)

Eiche Buche Eklektoren

Abb. 4-17: Artenanteile der Konsumententypen

0 10 20 30 40 50

phytophag mycetophag saprophag xylophag zoophag o. Angabe

Individuenanteil (%)

Eiche Buche Eklektoren

Abb. 4-18: Individuenanteile der Konsumententypen

4.4. Die Struktur der Artengemeinschaften in den Eklektorproben

Mit einem Anteil von 34,4 % war Rhizophagus dispar der klar vorherrschende Vertreter unter den zoophagen Arten (Abb. 4-19). Mit deutlichem Abstand folgten Rh. bipustulatus (7,1 %), Cerylon ferrugineum (6,6 %) und Phloeonomus punctipennis (6,5 %). Neben den genannten Arten, die an beiden Baumarten zu den häufigeren Vertretern gehörten, erreichten Teredus cylindricus und Neuraphes elongatulus nur an Eichentotholz und Corticeus unicolor nur an Buchentotholz höhere Individuenanteile an den gefangenen Räubern.

0 5 10 15 20 25 30 35

Rhizophagus dispar Rhizophagus bipustulatus Cerylon ferrugineum Phloeonomus punctipennis Corticeus unicolor Rhizophagus nitidulus Paromalus flavicornis Stenichnus collaris Neuraphes elongatulus 194 Arten

Individuenanteil (%)

N = 19220

Abb. 4-19: Dominanzstruktur zoophager Arten

97 Arten (21 %) wurden den Mycetophagen zugeordnet. Mit einem Individuenanteil von 38,8 % waren die Pilzfresser fast ebenso zahlreich in den Eklektoren vertreten wie die räube-rischen Arten. In den eingesetzten Fallentypen waren die Mycetophagen jeweils die zweit-stärkste Artengruppe mit Artenanteilen zwischen 21,1 % (mBE) und 28,9 % (EFs). Ebenso wurde in den einzelnen Fangperioden jeweils der zweite Rang eingenommen. Während die zoophagen Arten vor allem in der ersten Jahreshälfte dominierten, waren die Pilzfresser die vorherrschende Gruppe besonders in der zweiten Hälfte der Vegetationsperiode. Der Arten-anteil stimmte an den beiden untersuchten Baumarten fast überein. An Buchentotholz schlüpf-ten die Mycetophagen in einer Dichte von 61,7 Ind./m2, ihr Individuenanteil belief sich auf 37,1 %. Mit einer Schlüpfdichte von 69,1 Ind./m2 und einem Individuenanteil von 42,3 % war dieser Konsumententyp an Eichentotholz individuenreicher vertreten als die Gruppe der zoophagen Arten. Abgesehen von den STE-Proben stellten die Arten mit mycetophager Ernährungsweise in den verschiedenen Eklektortypen jeweils die höchsten Individuenanteile.

16 % der gefangenen mycetophagen Tiere entfielen auf Arten, die keine Präferenz für bestimmte Habitate erkennen lassen. Xylobionte Arten stellten 82 % der Individuen dieses Ernährungstyps. Hinsichtlich der Artenzahl dominierten die Totholzpilzbewohner, die aller-dings nur mit einem Individuenanteil von 12,2 % zum Gesamtfang dieses Konsumententyps beitrugen. Dagegen erreichten sechs xylodetricolen Arten mit mycetophager Ernährungsweise einen Individuenanteil von 35, 4 % und die lignicolen Arten einen Anteil von 24,6 %.

Mit einem Individuenanteil von 21,7 % war Corticaria longicollis der häufigste Vertreter unter den mycetophagen Arten (Abb. 4-20). An Buchentotholz belief sich sein Anteil sogar

4. Ergebnisse

auf fast 25 % (Eiche 16,7 %). An Eichentotholz dominierte dagegen der pilzzüchtende Borkenkäfer Xyloterus signatus (27,5 %). Orchesia undulata, Xyloterus domesticus und Cryptophagus dentatus waren an beiden Baumarten mit höheren Anteilen (> 5 %) an den Fängen dieses Konsumententyps vertreten, während Hylecoetus dermestoides und Ptinella aptera nur an Buchentotholz einen Individuenanteil von über 5 % an den gefangenen Pilzfressern erzielten.

0 5 10 15 20 25

Corticaria longicollis Xyloterus signatus Orchesia undulata Cryptophagus dentatus Xyloterus domesticus Hylecoetus dermestoides Ptinella aptera Ptinella limbata Aridius nodifer Pteryx suturalis Dienerella elongata Cis nitidus Bolitochara obliqua 84 Arten

Individuenanteil (%)

N = 18817

Abb. 4-20: Dominanzstruktur mycetophager Arten

4.4. Die Struktur der Artengemeinschaften in den Eklektorproben

Tabelle 4-32: Arten- und Individuenanteile der Konsumententypen in den Fangperioden F a n g p e r i o d e mycetophag 22,1 25,9 22,9 27,1 30,2 29,9 33,6 27,3 saprophag 4,9 2,8 2,9 2,3 1,1 1,9 3,1 6,7 xylophag 10,3 10,9 13,8 15,4 12,3 12,1 3,8 2,7 zoophag 47,1 49,4 49,6 46,6 49,2 49,7 48,9 48,7 o. Angabe 5,7 4,5 4,2 3,6 4,5 3,8 5,3 8,7

mycetophag 2509 2369 2066 3117 3761 2845 1297 848

saprophag 17 10 10 6 2 9 5 79

xylophag 315 2063 1357 3070 1388 172 27 9 zoophag 3805 3615 3970 3124 1813 1314 585 973 o. Angabe 339 253 217 190 107 334 72 48 mycetophag 35,1 28,3 27,0 32,7 53,1 60,8 64,7 42,4 saprophag 0,2 0,1 0,1 0,1 0,0 0,2 0,2 3,9 xylophag 4,4 24,6 17,7 32,2 19,6 3,7 1,3 0,4 zoophag 53,2 43,1 51,8 32,7 25,6 28,1 29,2 48,6 o. Angabe 4,7 3,0 2,8 2,0 1,5 7,1 3,6 2,4

Die Xylophagen waren mit 64 Arten (14,0 %) in den Eklektorproben vertreten und stellten 17,3 % der gefangenen Individuen. An Eichentotholz gehörten 33 Arten (11,1 %) und 22,8 % der Individuen zu diesem Konsumententyp. Die Schlüpfdichte belief sich auf 22,8 Ind./m2. An Buchentotholz wurde ein Artenanteil von 13,8 (55 Arten) und ein Individuenanteil von 14,7 % registriert, die Schlüpfdichte betrug 14,7 Ind./m2. Während in den STE-Proben nur 3,0 % der gefangenen Individuen diesem Ernährungstyp zugerechnet werden konnten, belief sich ihr Anteil in den mBE-Proben auf 26,1 % und in den EFs-Proben sogar auf 31,7 %. Die höchsten Artenzahlen waren in den Fangperioden P3 und P4 zu beobachten. In der zuletzt

4. Ergebnisse

genannten Fangperiode wurde auch der höchste Individuenanteil registriert. Mit 32,2 % wurde ein fast ebenso hoher Wert wie für die Gruppen der Zoophagen und Mycetophagen verzeichnet.

67,2 % der xylophagen Arten mit einem Individuenanteil von 58,6 % werden zu den ligni-colen Arten gerechnet. Die Rindenbewohner stellten ein Drittel der Individuen dieses Konsu-mententyps. Von den insgesamt 64 Arten mit xylophager Ernährungsweise waren nur 5 Arten mit wenigstens 2 % Anteil am Fangergebnis dieser Gruppe beteiligt (Abb. 4-21). 42,9 % der Individuen entfielen auf den Anobiiden Ptilinus pectinicornis. Dryocoetes villosus und Aderus oculatus waren die dominierenden Arten dieser Konsumentengruppe an Eichen-totholz.

0 5 10 15 20 25 30 35 40 45

Ptilinus pectinicornis Dryocoetes villosus Aderus oculatus Taphrorychus bicolor Anaspis schilskyana 59 Arten

Individuenanteil (%)

N = 8401

Abb. 4-21: Dominanzstruktur xylophager Arten

Mit 29 Arten erreichten die Saprophagen nur einen Individuenanteil von 0,3 % in den Eklektoren. Die Phytophagen stellten mit 42 Arten 0,8 % der Individuen. Für 22 Arten mit einem Individuenanteil von 3,2 % war eine Zuordnung zu einem Konsumententyp nicht möglich. Unter diesen waren insbesondere Leptusa fumida, L. pulchella und Phylodrepa ioptera in größerer Zahl vertreten.

In den STE-Proben an liegendem Buchentotholz wurden 129 zoophage Arten (50,2 %) mit einem Individuenanteil von 61,6 % gefangen (Abb. 4-22 u. 4-23). Die Schlüpfdichte belief sich auf 113,5 Ind./m2. 1995 erreichten 106 Arten (54,4 %) einen Individuenanteil von 61,1 %, 1996 waren 101 Arten (50,8 %) mit einem Individuenanteil von 62,1 % in den Fallen vertreten. 45,7 % der Individuen mit räuberischer Ernährungsweise entfielen allein auf Rhizo-phagus dispar.

Mit 64 Arten (24,9 %) und einem Individuenanteil von 32,1 % waren die mycetophagen Arten der zweithäufigste Ernährungstyp in den STE-Proben an liegendem Buchentotholz. Die Tiere schlüpften in einer Dichte von 59,1 Ind./m2. In den beiden Untersuchungsjahren ent-fielen 24,6 bzw. 26,1 % der Arten und 33,3 bzw. 30,9 % der Individuen auf diesen Ernäh-rungstyp. Die häufigsten Vertreter dieser Gruppe waren Hylecoetus dermestoides (17,4 %) und Xyloterus domesticus (16,4 %).

4.4. Die Struktur der Artengemeinschaften in den Eklektorproben

0 10 20 30 40 50 60

phytophag mycetophag saprophag xylophag zoophag o. Angabe

Artenanteil (%)

EFs/Ei EFs/Bu STE/Ei STE/Bu

Abb. 4-22: Artenanteile der Konsumententypen an liegendem und stehendem Eichen- und Buchentotholz

0 10 20 30 40 50 60 70

phytophag mycetophag saprophag xylophag zoophag o. Angabe

Individuenanteil (%)

EFs/Ei EFs/Bu STE/Ei STE/Bu

Abb. 4-23: Individuenanteile der Konsumententypen an liegendem und stehendem Eichen- und Buchentotholz

Die 26 xylophagen Arten (10,1 %) hatten nur einen Individuenanteil von 3,5 %, von denen wiederum 56,3 % von Ptilinus pectinicornis gestellt wurden. Zwischen den beiden Unter-suchungsjahren gab es, wie schon bei den vorangegangenen Konsumentengruppen, nur geringfügige Abweichungen. Gleiches war auch für die Gruppe der Phytophagen und Sapro-phagen zu beobachten, die in nur geringen Individuenzahlen in Erscheinung traten.

Auch in den STE-Proben an liegendem Eichentotholz gehörten über die Hälfte der Arten zu den Zoophagen. Diese 125 Arten erreichten aber nur einen Individuenateil von 43,5 %. Mit 66,8 Ind./m2 lag die Schlüpfdichte deutlich niedriger als an der Buche. 31,4 % der Individuen entfielen auf Rhizophagus dispar, 10,2 % auf Rh. bipustulatus.

4. Ergebnisse

Die individuenstärkste Gruppe waren die Mycetophagen, die mit 57 Arten (23,0 %) und einem Individuenanteil von 50,2 % vertreten waren. Die Schlüpfdichte betrug 77,1 Ind./m2. Am häufigsten war Xyloterus signatus festzustellen (35,6 %), gefolgt von Corticaria longi-collis (13,5 %) und Xyloterus domesticus (13,0 %).

Die Xylophagen waren auch in den STE-Proben an Eiche nur in geringer Anzahl anzutreffen. Auf die 24 Arten (9,7 %) entfielen 2,3 % der Individuen. Mit 46 Individuen war Xestobium rufovillosum der häufigste Vertreter dieses Konsumententyps.

76 (43,9 %) der in EFs-Proben an stehendem Buchentotholz gefangenen Arten waren den Zoophagen zuzurechnen. Sie stellten 31,8 % der Individuen (1995: 33,4 %; 1996:

30,7 %). Die ermittelte Schlüpfdichte belief sich auf 269,4 Ind./m2. Ein Drittel der Individuen entfiel auf Rhizophagus dispar, daneben waren Paromalus flavicornis (10,9 %), Cerylon ferrugineum (9,6 %), Rhizophagus bipustulatus (9,1 %) und Corticeus unicolor (8,7 %) in beiden Untersuchungsjahren in größerem Ausmaße am Fang dieses Konsumententyps beteiligt.

Individuenreicher als die Räuber traten die mycetophagen Arten in Erscheinung. Sie schlüpften in einer Dichte von 365,1 Ind./m2 und erreichten so einen Individuenanteil von 43,1 %, die sich auf 50 Arten (28,9 %) verteilten. In beiden Untersuchungsjahren waren Corticaria longicollis (45,6 %) und Cryptophagus dentatus (15,5 %) die häufigsten Vertreter dieser Gruppe.

Die xylophagen Arten erreichten, anders als in den STE-Proben an Buche, am stehenden Totholz größere Bedeutung. Die 23 Arten (13,3 %) waren mit einem Individuenanteil von 23,0 % in den Proben vertreten. Es wurde eine Schlüpfdichte von 194,5 Ind./m2 festgestellt.

Der Individuenanteil belief sich 1995 auf 13,6 und 1996 auf 29,9 %. 86,7 % der gefangenen Tiere wurden von Ptilinus pectinicornis gestellt.

Die Artenanteile der einzelnen Konsumententypen in den EFs-Proben an stehendem Eichentotholz entsprachen weitgehend den Verhältnissen an der Buche. Deutliche Unter-schiede waren jedoch bei den Individuenanteilen zu verzeichnen. Mit einer Schlüpfdichte von 103,0 Ind./m2 waren die 49 räuberischen Arten (43,8 %) mit nur 14,7 % am Fangergebnis beteiligt. Der häufigste Vertreter dieses Ernährungstyps war Teredus cylindricus (26,3 %), gefolgt von Rhizophagus bipustulatus (18,1 %) und Rh. dispar (15,8 %).

Die mycetophagen Arten stellten mit einem Artenanteil von 28,6 % einen Individuenanteil von 26,0 %. Die Schlüpfdichte betrug 182,3 Ind./m2. Corticaria longicollis (41,4 %) und Xyloterus signatus (23,4 %) waren vorherrschend.

Mit 392,8 Ind./m2 erreichten die xylophagen Arten die höchste Schlüpfdichte. Die 18 festgestellten Arten waren mit 56,1 % an den gefangenen Individuen beteiligt. 91,1 % der Individuen wurden allein von Dryocoetes villosus gestellt, weitere 4,8 % entfielen auf Lyme-xylon navale.

4.4. Die Struktur der Artengemeinschaften in den Eklektorproben