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The Greatest Speaker

Im Dokument Dikhen amen! Seht uns! (Seite 163-168)

Nino Novaković

Stichworte

Empowerment, Aktivismus, Presse/Medien //

Vertiefung des Themas, Praktische Übung zur Auflockerung Zielgruppe

Ab 14 Jahren. Die Methode richtet sich an alle, die lernen wollen, vor einer Gruppe zu sprechen und damit eigene Interessen zu vertreten.

Gruppengröße 9 bis 15 Teilnehmende Dauer

Vorbereitung 30 Minuten, Durchführung 90 Minuten

Material

• Papier und Stifte in verschiedenen Farben

• Süßigkeiten (Bonbons, Schokolade etc.) Ziel der Methode

Das Ziel der Methode ist das Lernen von freiem Sprechen vor Gruppen mithilfe we-niger Notizen. Als Hilfestellung wird den Teilnehmenden die Technik der Mind-Map vermittelt. Eine Mind-Map (engl. für Gedanken[land]karte) ermöglicht es, die komple-xen Gedankengänge, die einer Rede zugrunde liegen, zu visualisieren, zu bündeln und sie dadurch für andere nachvollziehbar zu machen. Außerdem hilft die Erstellung einer solchen „Gedankenkarte“, sich Gedanken besser einzuprägen und sie auch in stressigen Situationen aufzurufen. Die Methode soll den Jugendlichen ermöglichen, ihr sprachli-ches und rhetorissprachli-ches Talent für sich zu entdecken und auszubauen. Sie soll zeigen, dass rhetorische Fähigkeiten erlernbar sind.

Hintergrund

Viele Jugendliche tun sich schwer damit, Reden vor einer Gruppe zu halten. Insbeson-dere diejenigen, die diskriminiert werden, machen oft die Erfahrung, dass ihre Perspek-tiven und Anliegen nicht wahrgenommen werden. Es kommt auch vor, dass ihnen ihre Sichtweisen und Erfahrungen abgesprochen oder relativiert werden. Im Rahmen der Methode sollen die Teilnehmenden mit viel Spaß die Scheu vor dem öffentlichen Spre-chen verlieren.

Ablauf der Methode

Vorbereitung für die teamende Person (30 Minuten) – Erläuterung der Mind-Map-Technik und Gruppenbildung (20 Minuten) – Kleingruppenarbeit (30 Minuten) – Prä-sentation der Reden (20 Minuten) – Feedback (20 Minuten)

Vorbereitung für die teamende Person (30 Minuten)

Bevor die Methode durchgeführt wird, erstellt die teamende Person eine Mind-Map und die Grundstruktur einer Rede. Hierbei folgt sie der unten beschriebenen Erklärung.

Die Mind-Map und die Struktur der Rede sollen anschaulich visualisiert werden.

Erläuterung der Mindmap-Methode und Gruppenbildung (20 Minuten) Zu Beginn sitzen alle Teilnehmenden im Stuhlkreis. Die teamende Person erläutert die Methode der Mind-Map in etwa fünf Minuten. Mind-Maps helfen dabei, Gedankengän-ge in eine strukturierte Form zu brinGedankengän-gen. Beim Mind-Mapping werden Gedanken nicht hinter- oder untereinander notiert. Stattdessen wird das Thema in der Mitte des Blattes notiert und danach werden alle Gedanken dazu als Schlüsselwörter rund um den zen-tralen Begriff aufgeschrieben. Hier ist es wichtig, den Gedanken freien Lauf zu lassen und alle Assoziationen festzuhalten. Anschließend werden die Schlüsselwörter mithil-fe von Linien mit dem Begriff in der Mitte verbunden. Dadurch entsteht eine bildhafte Darstellung aller Gedanken zum Thema, also so etwas wie eine „Gedankenkarte“. Um das anschaulich zu machen, zeigt die teamende Person den Teilnehmenden ihr Beispiel ei-ner Mind-Map.

Im nächsten Schritt wird erklärt, dass der erstellten Mind-Map nun eine Struktur gege-ben werden muss. Die einzelnen Stichpunkte auf der Mind-Map sollten hierfür nach der folgenden Logik sortiert werden:

• Was sind einleitende Informationen zum Thema?

• Was ist das zentrale Anliegen zum Thema? Was ist das Problem?

• Welche Schlussfolgerungen oder Forderungen ergeben sich daraus?

Es kann hilfreich sein, die einzelnen Gedanken zum Hauptthema auf einzelne Zettel zu schreiben und diese dann auf einem neuen Blatt entsprechend der Leitfragen zu sor-tieren. Die Gedanken-Zettel können so lange hin und her geschoben werden, bis die gesamte Gedankenkette zum Thema schlüssig erscheint. Auch hier zeigt die teamende Person, wie sie selbst die einzelnen Punkte ihrer Mind-Map logisch sortiert hat.

Sind alle Punkte der Mind-Map geordnet, sollen sie in Form einer dreiminütigen Rede vor der Gruppe vorgetragen werden. Ideal ist es, wenn die Vortragenden dabei mithilfe der gesammelten Stichpunkte frei sprechen. Zum Einstieg kann es jedoch leichter sein, jeden Stichpunkt zu einem Satz zu formulieren und die Sätze im Anschluss daran nach-einander vorzulesen.

Nach dieser Erklärung können Nachfragen gestellt werden. Sind alle Fragen ausreichend geklärt, werden die Teilnehmenden in drei gleich große Gruppen aufgeteilt.

Kleingruppenarbeit (30 Minuten)

Nun beginnen die Kleingruppen mit ihrer Arbeit. Jede Person aus der Gruppe kann ein eigenes Thema auswählen. Die Teilnehmenden haben 30 Minuten Zeit, eine Rede mithilfe der Mind-Map zu erstellen. Hierbei können sich die einzelnen Mitglieder der Kleingruppe gegenseitig unterstützen. Die teamende Person sollte herumgehen und bei Bedarf helfen.

Präsentation der Reden (20 Minuten)

Nach 30 Minuten kommen alle im Plenum zusammen. Jede Kleingruppe einigt sich auf eine Person, die ihre Rede präsentiert. Es ist wichtig, dass nur diejenigen eine Rede hal-ten, die das auch möchten.

Nacheinander hält nun jede*r Redner*in in drei Minuten seine*ihre Rede auf dem Podi-um. Die teamende Person stoppt die Zeit. Während der Reden machen sich die anderen Teilnehmenden Notizen, um den Redner*innen später Feedback geben zu können. Es ist wichtig, dass die teamende Person darauf hinweist, dass das Feedback konstruktiv sein soll, also wohlwollend, hilfreich und ermutigend. Die positiven Seiten der Rede sollen hervorgehoben und Verbesserungsvorschläge eingebracht werden. Reines Kritisieren sollte nicht stattfinden.

Feedback (20 Minuten)

Nach den Präsentationen kommen alle Teilnehmenden im Stuhlkreis zusammen. Nach-einander wird den Redner*innen von den Teilnehmenden das notierte Feedback mitge-teilt. Die teamende Person sollte diesen Prozess moderieren. Auch die teamende Person fasst für jede*n Redner*in noch einmal kurz die Punkte zusammen, die besonders gut gelungen sind. Die teamende Person lobt alle Redner*innen für ihren Mut zu präsen-tieren und bedankt sich bei den anderen für das konstruktive Feedback. Zur Belohnung gibt es nun Süßigkeiten für alle Teilnehmenden.

Tipps

Die Erstellung der Mind-Map und die anschließende Sortierung der Stichpunkte kann den Teilnehmenden am Anfang schwerfallen. Deswegen sollte die teamende Person deutlich machen, dass es sich dabei nur um eine Übung handelt und nichts perfekt sein muss. Die Teilnehmenden sollten beim Mind-Mapping motiviert werden, ihren Gedan-ken freien Lauf zu lassen.

Für einige Teilnehmende oder unerfahrene Gruppen ist es leichter, nicht direkt mit ei-nem „ernsten“ oder politischen Thema einzusteigen. Daher bietet es sich an, ihnen ein-fache oder lustige Themen nahezulegen, zum Beispiel ihr Hobby oder Lieblingsessen.

Abgewandelte Version

Die Mind-Map und die Notizen für die Rede können auch von der gesamten Kleingrup-pe erstellt werden. Hierfür muss sich die KleingrupKleingrup-pe zunächst für ein gemeinsames Thema entscheiden. Schüchterne oder unsichere Personen können sich dadurch bes-ser auf die Übung konzentrieren und fühlen sich nicht so sehr unter Druck. Außerdem stärkt diese Version den Zusammenhalt der Gruppe.

© Simon Zamora Martin

Stichworte

Sensibilisierung, Aktivismus, Biografie, Rassismus // Vertiefung des Themas Zielgruppe

Ab 16 Jahren (die Teilnehmenden sollten sich Wissen selbstständig erschließen können).

Die Methode eignet sich zur vertieften Auseinandersetzung mit dem Rassismus ge-gen Rom*nja und Sinti*ze. Die Teilnehmenden sollten über Grundkenntnisse dieser

→Diskriminierungsform verfügen. Es ist also von Vorteil, wenn sie bereits etwas ver-traut mit der Lebenssituation von Rom*nja und Sinti*ze sind.

Gruppengröße

12 bis 28 Teilnehmende (4 Gruppen à 2-6 Personen, plus 4 Stationsverantwortliche) Dauer

Inhaltliche Vorbereitung/Recherche mindestens 120 Minuten, Durchführung 120 Minuten

Material

• Für die Vorrecherche: Internetzugang und Computer/Bestellung von Informati-onsmaterial bei Selbstorganisationen

Opre

Rom*nja!

Im Dokument Dikhen amen! Seht uns! (Seite 163-168)