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Struktur und Entwicklung des landwirtschaft- landwirtschaft-lichen Produktionswerts nach Bundesländern

Im Dokument DER GRÜNE BERICHT 2002 (Seite 111-114)

männlich weiblich

6.1 Entwicklung der landwirtschaftlichen Einkommen

6.1.2 Ergebnisse der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung nach Bundesländern

6.1.2.1 Struktur und Entwicklung des landwirtschaft- landwirtschaft-lichen Produktionswerts nach Bundesländern

In Abhängigkeit von den jeweiligen natürlichen und öko-nomischen Verhältnissen haben sich auf regionaler Ebene unterschiedliche Schwerpunkte im Erzeugungsprogramm der landwirtschaftlichen Betriebe herausgebildet. Wenn-gleich die Bundesländer auch in sich hinsichtlich ihrer natürlichen und wirtschaftlichen Gegebenheiten keine homogenen Einheiten darstellen und auf regionaler Ebene zum Teil sehr unterschiedliche Schwerpunkte im Pflan-zenbau und in der Tierhaltung aufweisen, so sind auch auf Länderebene (insbesondere zwischen den östlichen und westlichen bzw. südlichen Bundesländern) deutliche Abweichungen in der Produktionsstruktur festzustellen.

Während im Osten Österreichs aufgrund der günstigeren klimatischen und topographischen Verhältnisse der Pflan-zenbau dominiert, überwiegt in den westlichen und süd-lichen Bundesländern die Tierhaltung. Ackerbau und Spe-zialkulturen sind hier – mit Ausnahme der Steiermark und von Oberösterreich – von untergeordneter Bedeutung.

Auf Bundesebene halten sich nach den Berechnungen im Rahmen der neuen Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung die Produktionswerte aus pflanzlicher und tierischer Erzeugung mit einem Anteil von jeweils rd. 43 bis 47% (im Zeitraum 1995 bis 2002) in etwa die Waage. 2 bis 3% des Produktionswertes des Wirtschaftsbereichs Landwirt-schaft entfallen auf landwirtLandwirt-schaftliche Dienstleistungen, 5 bis 7% werden in Form nicht trennbarer nichtlandwirt-schaftlicher Nebentätigkeiten erwirtschaftet.5)

In Wien, Burgenland und Niederösterreich entfällt mehr als die Hälfte des Produktionswertes auf die pflanzliche Erzeugung, wobei der Schwerpunkt Pflanzenbau in Wien und im Burgenland besonders ausgeprägt ist. In den ande-ren Bundesländern überwiegt die tierische Erzeugung.

Auch die Bedeutung der nichtlandwirtschaftlichen Nebentätigkeiten ist regional sehr unterschiedlich mit den höchsten Anteilen in Tirol, Kärnten, Vorarlberg und Salz-burg (siehe Abbildung 1 bzw. Übersicht 1).

5) Hinsichtlich der Anteile des Pflanzenbaus und der Tierhaltung am Pro-duktionswert des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs gilt es fest-zustellen, dass konzeptionelle Änderungen in der Land-wirtschaftlichen Gesamtrechnung (Aufgabe des Bundeshofkon-zepts) die erstmalige Berücksichtigung großer Teile des Futterbaus und damit eine Verschie-bung der Relation Pflanzen-bau/Tierhaltung zugunsten der pflanzlichen

0%

10%

20%

30%

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90%

100%

Bgld Ktn Sbg Stmk T Vbg Wien Österr.

Nichtlandwirtschaftliche Nebentätigkeiten

Erzeugung landw. Dienstleistungen Tierische Erzeugung Pflanzliche Erzeugung

Abbildung 1: Struktur des landwirtschaftlichen Produktionswerts zu Herstellungspreisen, ∆2000/2002

Tabelle 6.1: Struktur des landwirtschaftlichen Produktionswerts zu Herstellungspreisen (in %), ∆2000/2002

Im Berichtsjahr 2002 fiel die Entwicklung des landwirt-schaftlichen Produktionswerts zu Herstellungspreisen regional ausgesprochen differenziert aus. Bei einer mittle-ren Abnahme des Produktionswerts zu Herstellungsprei-sen von 2,9% streuten die Veränderungsraten zwischen +6,1% und –6,4%.

Die schwächsten Ergebnisse wurden in Oberösterreich (-6,4%) und im Burgenland (-5,9%) erzielt. Infolge der vergleichsweise hohen Bedeutung der Milchproduktion und Schweinehaltung in Oberösterreich war dieses Bundesland von den Preiseinbrüchen in diesen Sektoren besonders betroffen. Im Burgenland drückten v.a. eine schwache Weinernte und Verluste im Getreidebau den Wert der landwirtschaftlichen Erzeugung. Auch in Nieder-österreich (-3,2%) und der Steiermark (-1,1%) war der landwirtschaftliche Produktionswert rückläufig. In Niederösterreich bestimmten Einbußen im Getreidebau,

der Schweinehaltung und der Milchproduktion das Ergeb-nis. In der Steiermark (-1,1%) wurden Verluste in der Tier-haltung zum Teil durch Zuwächse im Pflanzenbau kom-pensiert. In Salzburg (-0,2%) und Wien (-0,1%) stagnier-te die Produktion. Auch in Kärnstagnier-ten, wo Verlusstagnier-te bei Milch und Schweinen durch kräftige Zuwächse in der pflanz-lichen Erzeugung ausgewogen wurden, veränderte sich der Produktionswert in Summe nur geringfügig (+0,8%).

Vorarlberg (+6,1%) und Tirol (+2,3%) konnten ihren Pro-duktionswert 2002 ausweiten. Im Unterschied zu den meisten anderen Bundesländern stieg in Vorarlberg der Produktionswert von Milch leicht, und in der Rinderhal-tung wurde ein überdurchschnittlich kräftiger Zuwachs erzielt, sodass der Wert der tierischen Erzeugung – entge-gen dem Bundestrend – in Summe zunahm. In Tirol über-stiegen die Zuwächse in der Rinderhaltung und den nicht-landwirtschaftlichen Nebentätigkeiten Einbußen in der Milchproduktion (siehe Tabelle 6.1 und 6.2).

Österreich Burgenland STMK K S T V

Getreide 721,8 69,8 335,4 105,1 35,6 1,2 0,7 0,1

Ölsaaten 94,4 15,6 42,9 20,8 2,5 0 0 0

Eiweißpflanzen 26,7 2,6 14,3 1,2 1,4 0 0 0

Rohtabak 1,4 0,4 0,2 0,6 0 0 0 0

Zuckerrüben 126,1 12,8 95,2 0,8 0 0 0 0

Sonstige Handelsgewächse 1) 1,9 0 0,5 0,6 0 0 0 0

Futterpflanzen 465,6 7,5 105 80,6 44,6 40,4 40,9 15,5

Gemüse 178,2 18,5 55,9 28,3 3,1 5,1 11,9 1,8

Pflanzen und Blumen 205,7 14,3 60,2 40,1 7 6,6 8,7 6,8

Kartoffeln 49,7 0,9 42,3 1,3 0,7 0,3 1 0,1

Obst 253,2 16,2 57,3 86,4 19,5 5,6 8,7 4,7

Wein 445,1 129,7 281,1 30,9 0 0 0 0,1

Sonstige pflanzliche Erzeugnisse 2) 2,8 1,8 0,5 0,2 0 0 0 0

Pflanzliche Erzeugung 2.572,50 290 1.091,00 397 114,3 59,2 72,1 29,2

Rinder 734,5 9 187,6 113,8 63,2 54,5 58,7 19,7

Schweine 610,8 14,6 174,3 164,1 37,3 2,8 5,5 2,3

Einhufer 4,5 0,2 1,1 0,7 0,5 0,4 0,5 0,2

Schafe und Ziegen 27,2 0,4 4,2 3,8 3,8 2,2 6,7 1,3

Geflügel 117,7 11,4 35,2 26,7 21,1 0 0,2 0,2

Sonstige Tiere 3) 22,3 1,6 6,2 3,5 2 1,5 2,5 0,7

Milch 5.887,00 11,4 177,3 136 63,4 89 95,2 44,1

Eier 128,7 7,9 43,8 36,9 7,7 3,1 3,1 1,8

Sonstige tierische Erzeugnisse 4) 42,6 1,5 5,7 6,7 5,4 3,1 5,2 1,3

Tierische Erzeugnisse 2.575,20 57,8 653,3 492,3 204,4 156,6 177,6 71,6

Erzeugung landwirtschaftlicher Güter 5.147,70 347,8 1.726,30 889,4 318,7 215,8 249,7 100,8

Erzeugung landw. Dienstleistungen 150,1 8,4 45,7 29,8 11 3 7,5 3,3

Landwirtschaftliche Erzeugung 5.297,80 356,2 1.772,00 919,1 329,8 218,9 257,2 104,1 Nichtlandwirtschaftliche Nebentätigkeit 402 25,2 103,4 68,2 53 29,2 53,6 22 Erzeugung des landw. Wirtschaftsbereiches 5.699,80 381,5 1.875,40 987,3 382,7 248,1 310,9 126,1 1)Hopfen, Textilpflanzen

2)Schilf, Sämereien 3)Jagd

4)Honig, Rohwolle

Tabelle 6.2: Produktionswert des Wirtschaftsbereichs Landwirtschaft zu Herstellungspreisen im Jahr 2002 (in Mio. €, zu laufenden Preisen)

Ergebnis im Burgenland

Im Burgenlandnahm die landwirtschaftliche Produktion um 5,9% und damit stärker als im Bundesmittel ab. Das schwache Ergebnis geht vorrangig auf den Pflanzenbau, und zwar vor allem auf Verluste im Wein- und Getreide-bau zurück. Der WeinGetreide-bau nimmt im Burgenland einen gewichtigen Anteil der landwirtschaftlichen Produktion ein und prägt somit das Gesamtergebnis wesentlich mit.

2002 lag die Weinernte lag mit 0,73 Mio. hl um rd. 6%

unter dem Vorjahresergebnis, wobei sowohl bei Weißwein (-2%) als auch bei Rotwein (-9%) ein rückläufiges Ergeb-nis erzielt wurde. Im Getreidebau (-8,4%) drückten niedri-gere Erntemengen und Erzeugerpreise sowie ein Rückgan der Flächenzahlungen den Produktionswert. Dabei stan-den deutlichen Verlusten bei Weichweizen (-10,9%) und Gerste (-28,6%) einem – primär durch eine Ausweitung der Anbauflächen bedingten – Zuwachs bei Körnermais

Der Produktionswert der tierischen Erzeugung fiel um 7,7%. Dabei kam es in der Schweinehaltung zu preisbe-dingten Einbußen von 22,9%. Die Bruttoeigenerzeugung stieg geringfügig, die Bestandszahlen waren rückläufig (-6,5%). Die Verminderung des Produktionswerts von Milch (-4,6%) wurde im Burgenland im Unterschied zu den anderen Bundesländern nicht durch niedrigere Erzeuger-preise sondern eine Verringerung der Produktionsmenge (-5,9%, wobei die angelieferte Menge um 2,2% sank) ver-ursacht. In der Rinderhaltung führten höhere Erzeugerprei-se sowie höhere Rinderprämien bei rückläufiger Bruttoei-generzeugung (-7,4%) und fortgesetztem Bestandsabbau (-5,1%) zu einem Anstieg des Produktionswerts um 3,6%.

Zum schlechten Ergebnis trugen nicht zuletzt auch die Rük-kgänge bei der Erzeugung landwirtschaftlicher Dienstlei-stungen (diese haben im Burgenland einen Anteil am land-wirtschaftlichen Produktionswert zu Herstellungspreisen

Österreich Burgenland STMK K S T V

Getreide 721,8 69,8 335,4 105,1 35,6 1,2 0,7 0,1

Ölsaaten 94,4 15,6 42,9 20,8 2,5 0 0 0

Eiweißpflanzen 26,7 2,6 14,3 1,2 1,4 0 0 0

Rohtabak 1,4 0,4 0,2 0,6 0 0 0 0

Zuckerrüben 126,1 12,8 95,2 0,8 0 0 0 0

Sonstige Handelsgewächse 1) 1,9 0 0,5 0,6 0 0 0 0

Futterpflanzen 465,6 7,5 105 80,6 44,6 40,4 40,9 15,5

Gemüse 178,2 18,5 55,9 28,3 3,1 5,1 11,9 1,8

Pflanzen und Blumen 205,7 14,3 60,2 40,1 7 6,6 8,7 6,8

Kartoffeln 49,7 0,9 42,3 1,3 0,7 0,3 1 0,1

Obst 253,2 16,2 57,3 86,4 19,5 5,6 8,7 4,7

Wein 445,1 129,7 281,1 30,9 0 0 0 0,1

Sonstige pflanzliche Erzeugnisse 2) 2,8 1,8 0,5 0,2 0 0 0 0

Pflanzliche Erzeugung 2.572,50 290 1.091,00 397 114,3 59,2 72,1 29,2

Rinder 734,5 9 187,6 113,8 63,2 54,5 58,7 19,7

Schweine 610,8 14,6 174,3 164,1 37,3 2,8 5,5 2,3

Einhufer 4,5 0,2 1,1 0,7 0,5 0,4 0,5 0,2

Schafe und Ziegen 27,2 0,4 4,2 3,8 3,8 2,2 6,7 1,3

Geflügel 117,7 11,4 35,2 26,7 21,1 0 0,2 0,2

Sonstige Tiere 3) 22,3 1,6 6,2 3,5 2 1,5 2,5 0,7

Milch 5.887,00 11,4 177,3 136 63,4 89 95,2 44,1

Eier 128,7 7,9 43,8 36,9 7,7 3,1 3,1 1,8

Sonstige tierische Erzeugnisse 4) 42,6 1,5 5,7 6,7 5,4 3,1 5,2 1,3

Tierische Erzeugnisse 2.575,20 57,8 653,3 492,3 204,4 156,6 177,6 71,6

Erzeugung landwirtschaftlicher Güter 5.147,70 347,8 1.726,30 889,4 318,7 215,8 249,7 100,8

Erzeugung landw. Dienstleistungen 150,1 8,4 45,7 29,8 11 3 7,5 3,3

Landwirtschaftliche Erzeugung 5.297,80 356,2 1.772,00 919,1 329,8 218,9 257,2 104,1 Nichtlandwirtschaftliche Nebentätigkeit 402 25,2 103,4 68,2 53 29,2 53,6 22 Erzeugung des landw. Wirtschaftsbereiches 5.699,80 381,5 1.875,40 987,3 382,7 248,1 310,9 126,1 1)Hopfen, Textilpflanzen

2)Schilf, Sämereien 3)Jagd

4)Honig, Rohwolle

Tabelle 6.3: Veränderung des Produktionswerts des Wirtschaftsbereichs Landwirtschaft zu Herstellungspreisen 2002/2001 (in %)

6.1.2.2 Entwicklung des Vorleistungseinsatzes und der

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