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Land- und forstwirtschaftliche Berufsausbildung

Im Dokument DER GRÜNE BERICHT 2002 (Seite 85-88)

pro Betrieb

MARKETINGAKTIVITÄTEN

4.2 Land- und forstwirtschaftliche Berufsausbildung

■ Begutachtung von Gesetzen und Verordnungen

■ Betreuung der Kursteilnehmer

■ Erarbeitung neuer Ausbildungspläne

■ Erarbeitung von Kursunterlagen

■ Gesetzesbegutachtung u. Abgabe von Stellungnahmen

■ Mithilfe bei der Vermittlung von Praxisplätzen und Praktikanten

Berufsinformation

Es wurden regelmäßig Veröffentlichungen und Kundma-chungen im „Mitteilungsblatt der Burgenländischen Land-wirtschaftskammer“ und auf der Homepage (www.lehr-lingsstelle.at) über die unterschiedlichen Berufsausbil-dungsmöglichkeiten in der land- und forstwirtschaft-lichen Berufsausbildung, die Art und Anzahl der Lehrberu-fe und deren Inhalt gemacht. Weiters kann auf das Kurs-angebot der Lehrlings- und Fachausbildungsstelle auf-merksam gemacht werden, wobei speziell auf die Lehre und den zweiten Bildungsweg im Bereich der Landwirt-schaft, Weinbau und Pferdewirtschaft hingewiesen wird.

Lehrbetriebe

Gemäß § 9 Abs. 4 der Land- und Forstwirtschaftlichen Berufsausbildungsordnung 1993 erlischt die Anerkennung als Lehrbetrieb, wenn über einen Zeitraum von zehn Jah-ren kein Lehrling im Betrieb ausgebildet worden ist.

Im Jahre 2002 wurden im Burgenland 3 Betriebe als Lehr-betriebe anerkannt.

Die sicherheitstechnische Kontrolle der Lehrbetriebe wurde durch die Land- u. Forstwirtschaftsinspektion im Amt der Bgld. Landesregierung und durch die Lehrlings-und Fachausbildungsstelle durchgeführt.

Heimlehre und Fremdlehre Heimlehre: 3 Personen Fremdlehre: 14 Personen

Im Berichtszeitraum 2002 wurden insgesamt 7 neue Lehrverträge im Gebiet Gartenbau und jeweils ein Lehr-vertrag im Gebiet Weinbau/Kellerwirtschaft und im Gebiet Landwirtschaft abgeschlossen.

Lehrlingsstand 2002

Mit 31.12. 2002 gab es folgenden Lehrlingsstand:

Tabelle 4.4: Lehrlingsstand mit 31.12.2002

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002

Landwirtschaft 16 2 2 2 1 3 0 1

Weinbau und Kellerwirtschaft 9 4 3 3 0 2 0 1

Ländliche Hauswirtschaft 1 0 0 0 0 0 0 0

Obstbau 0 0 0 0 0 0 0 0

Forstwirtschaft 13 11 1 0 0 0 0 0

Gartenbau 13 16 11 13 6 4 1 5

Geflügelwirtschaft 1 1 0 0 0 0 0 0

Fischerei 0 0 0 0 0 0 0

Feldgemüsebau 1 1 0 0 0 0 0 0

Bienenwirtschaft 0 0 0 0 1 0 0 0

SUMME 54 35 17 18 7 9 1 7

Q: Land- und Forstwirtschaftliche Lehrlings- und Fachausbildungsstelle

Geprüfte Facharbeiter

Bis Ende des Jahres 2002 erhöhte sich die Zahl der Land-und forstwirtschaftlichen Facharbeiterum 94auf 2.251.

Von diesen Absolventen schlossen 36ihre Ausbildung im

arbeiter steigt jährlich. Die Facharbeiterausbildung im zweiten Bildungsweg ist hauptsächlich mit der Kopplung an die Jungübernehmerförderung zu erklären. Dies wirkt sich auf die Motivation allerdings nicht negativ aus. Es handelt sich hauptsächlich um Personen zwischen 25 und

Art der Veranstaltung Kurszahl Teilnehmerzahl WEINBAU und KELLERWIRTSCHAFT

Facharbeiterkurs in Güssing 1

LANDWIRTSCHAFT

Facharbeiterkurs in Oberwart 1

TOTAL 2

Q: Land- und Forstwirtschaftliche Lehrlings- und Fachausbildungsstelle

17 19 36 Tabelle 4.5: Kurs- und Teilnehmerstatistik

Tabelle 4.6: Anzahl der Facharbeiterprüfungen (Fachschulen & Facharbeiterkurse)

Tabelle 4.8: Meisterprüfungen

Tabelle 4.7: Anzahl der Meister im Burgenland Zahl der Meister

Die Zahl der von der Lehrlings- und Fachausbildungsstel-le geprüften Meister betrug im Jahre 2002 16, davon waren 4 Landwirtschaftsmeister und 11 Weinbau- und Kellermeister, 1 Imkermeister. Somit ergibt sich eine Gesamtanzahl von 1.100 Meistern.

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der Meisterkandi-daten gleich geblieben. Beim laufenden Kurs hat sich die Anzahl bereits wieder erhöht. Dies soll aber nicht hinweg-täuschen, dass es in der Meisterausbildung einen Reform-bedarf gibt. Dieses Reformpaket wird beim neuen Mei-sterkurs bereits umgesetzt.

Ausgangssituation

Im Burgenland schreitet der Strukturwandel nach wie vor rasant voran. Die ständige Abnahme der Betriebe spiegelt sich in der kontinuierlich sinkenden Anzahl an Mehrfach-anträgen wider. Aufgrund der Überalterung der Betriebs-führer wird sich dieser Trend sicher auch in den nächsten Jahren fortsetzen. Die Ursachen für diese Situation sind vielfältig.

Das sich verschlechternde Preis-Kosten-Gefüge führt in vielen landwirtschaftlichen Produktionsbereichen zu beträchtlichen Gewinneinbußen und damit verbunden zu Einkommensverschlechterungen.

Agrar- und handelspolitische Maßnahmen (EU-Agrarre-form, WTO, EU-Erweiterung, etc.) trugen ebenfalls zu einer negativen Stimmung innerhalb der Landwirtschaft bei.

Aufgrund dieser Grundstimmung ist es wenig verwunder-lich, dass immer weniger junge Leute ihre Zukunft in der Landwirtschaft sehen, einen außerlandwirtschaftlichen Beruf erlernen und sich dort mehr Chancen erwarten. Aber es macht sich dazu auch schon ein Gegentrend bemerk-bar. Viele Betriebe haben sich in den letzten Jahren enorm weiterentwickelt. Vor allem im Weinbau gibt es sehr viele, auch international anerkannte Top-Betriebe. Im Milch-viehbereich gibt es ebenfalls einige Wachstumsbetriebe mit bereits mehr als einer halben Million Liter Kontingent.

Auch im Gemüse- und Obstbereich sind sehr erfolgreiche Unternehmer aktiv. Die Bildungsmaßnahme „bfu“ trug im Burgenland sicher dazu bei, dass einige Betriebsführer wieder mutig und tatkräftig in die Zukunft schauen.

Die oben angesprochene Situation macht die Beratungs-arbeit der Burgenländischen Landwirtschaftskammer sehr schwierig. Der Anspruch für alle Bauern da zu sein, ist fast nicht mehr aufrecht zu erhalten. Die Kleinbetriebe erfor-dern meistens einen überproportionalen Beratungsbedarf.

Die dafür erforderlichen Personalressourcen können nicht zur Verfügung gestellt werden.

Andererseits haben die Wachstumsbetriebe einen Bera-tungsbedarf, welcher von den Universalberatern nur schwer abgedeckt werden kann. Für eine kleine Kammer ist es aufgrund der begrenzten Personalressourcen unmöglich für alle Fachbereiche Spezialisten zur Verfü-gung zu haben.

Aber gerade diese Flexibilität der Landwirtschaftskammer, sich in kürzester Zeit auf neue Situationen einzustellen, zählt zu den großen Stärken dieser Beratungsorganisation.

Beratungskräfte Beratungskapazität:

■ 32 bezuschusste Beratungskräfte

■ Insgesamt ca. 50 zumindest teilweise mit Beratungs aufgaben befasste Mitarbeiter

■ Kooperationspartner im Bildungs- und Beratungsbereich:

■ Ländliches Fortbildungsinstitut

■ Arbeitsgemeinschaft der Bäuerinnen des Burgenlandes

■ Landesverband Bäuerlicher Zimmervermieter

■ Burgenländische Agrar Beratungs- und Betreuungsinitiative

■ MR-Service

■ Verein BERTA

■ Verein “Ernte für das Leben”

■ Diverse Fachverbände

Beispiele aus der Beratungsarbeit:

Direktvermarktung

Die Schwerpunkte in der Direktvermarktungsberatung im Burgenland liegen weiterhin in der Qualitätssicherung und -verbesserung sowie in der Verbesserung von beste-henden und der Schaffung von neuen Vermarktungsein-richtungen.

Neben der allgemeinen Beratungs- und Bildungstätigkeit stand in den letzten Monaten die Arbeitsgruppe „Bauern-brot“ im Mittelpunkt der Arbeit. Ziele der Gruppe sind die Qualitätsverbesserung bei Brot und Backwaren, mehr Bauern für diese Sparte der Direktvermarktung zu gewin-nen und das Abhalten einer Brotprämierung im Jahr 2002.

Die Umsetzung des „Gütesiegels für Direktvermarkter“

sowie Aufklärung in den Bereichen Produktkennzeichnung und gesetzliche Vorschriften für Direktvermarkter sind weitere erwähnenswerte Arbeitsschwerpunkte. Die für die Direktvermarktungsbetriebe erforderlichen Hygieneschu-lungen wurden von erfahrenen Beraterinnen der Land-wirtschaftskammer durchgeführt. Die Beraterinnen sind auch in die Vorbereitung und Organisation diverser Direktvermarkterfeste eingebunden.

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