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Im Folgenden werden zu den zuvor formulierten inhaltlichen Fragestellungen statistische Hy-pothesen gebildet und das jeweilige statistische Auswertungsverfahren zu den einzelnen Frage-stellungen wiedergegeben. Alle Hypothesen werden anhand eines Signifikanzniveaus von α = .05 überprüft.

Statistische Hypothese zur Fragestellung 1a.

Voraussetzung ist, dass bei mobbingbetroffenen Arbeitnehmern/-innen (vorherige Identifika-tion durch den FFTM) das Mobbingrisiko (erhoben durch den TEMA) die körperliche Gesund-heit (erhoben durch den SF-36) signifikant negativ vorhersagt.

Ist die Voraussetzung gegeben, wird der Zusammenhang zwischen Mobbingrisiko (TEMA) und körperlicher Gesundheit (SF-36) bei mobbingbetroffenen Arbeitnehmern/-innen

(Identifikation durch den FFTM) durch die Ausprägung des, durch Fehlbeanspruchung ausge-lösten, Stresses (erhoben durch EBF-Work 55/7, Dimensionen Soziale emotionale Beanspru-chung und FehlbeanspruBeanspru-chung) signifikant mediiert.

Statistisches Auswertungsverfahren zur Hypothese 1a.

Mediatoranalyse mit PROCESS (Hayes, 2016)

o Prädiktor: Mobbingrisiko (Gesamtscore des TEMA)

o Mediator: durch Fehlbeanspruchung ausgelöster Stress (Gesamtscore aus den Scores der Dimensionen Soziale emotionale Beanspruchung und Fehlbeanspru-chung des EBF-Work 55/7)

o Kriterium: Körperliche Gesundheit (Gesamtscore Grunddimension körperliche Gesundheit des SF-36)

Stichprobe:

o n = 75 (mobbingbetroffene Arbeitnehmer/-innen) Statistische Hypothese zur Fragestellung 1b.

Voraussetzung ist, dass bei mobbingbetroffenen Arbeitnehmern/-innen (vorherige Identifika-tion durch den FFTM) das Mobbingrisiko (erhoben durch den TEMA) die psychische Gesund-heit (erhoben durch den SF-36) signifikant negativ vorhersagt.

Ist die Voraussetzung gegeben, wird der Zusammenhang zwischen Mobbingrisiko (TEMA) und psychischer Gesundheit (SF-36) bei mobbingbetroffenen Arbeitnehmern/-innen (Identifikation durch den FFTM) durch die Ausprägung des, durch Fehlbeanspruchung ausge-lösten Stresses (erhoben durch EBF-Work 55/7, Dimensionen Soziale emotionale Beanspru-chung und FehlbeanspruBeanspru-chung) signifikant mediiert.

Statistisches Auswertungsverfahren zur Hypothese 1b.

Mediatoranalyse mit PROCESS (Hayes, 2016)

o Prädiktor: Mobbingrisiko (Gesamtscore des TEMA)

o Mediator: durch Fehlbeanspruchung ausgelöster Stress (Gesamtscore aus den Scores der Dimensionen Soziale emotionale Beanspruchung und Fehlbeanspru-chung des EBF-Work 55/7)

o Kriterium: Psychische Gesundheit (Gesamtscore Grunddimension psychische Gesundheit des SF-36)

Stichprobe:

o n = 75 (mobbingbetroffene Arbeitnehmer/-innen)

Statistische Hypothese zur Fragestellung 2a.

Voraussetzung ist auch hier, dass bei mobbingbetroffenen Arbeitnehmern/-innen (Identifika-tion durch den FFTM) das Mobbingrisiko (erhoben durch den TEMA) die körperliche Gesund-heit (erhoben durch den SF-36) signifikant negativ vorhersagt. Dieser Zusammenhang wird moderiert durch die Ausprägung der Resilienz (erhoben durch den REVERA). Je höher die Resi-lienz ausgeprägt ist, desto geringer fällt der Zusammenhang zwischen Mobbingbetroffenheit und einer beeinträchtigten psychischen Gesundheit aus - es besteht somit eine signifikante Mo-deration durch die Ausprägung des Moderators Resilienz hinsichtlich des Zusammenhangs zwi-schen dem Mobbingrisikos und der körperlichen Gesundheit.

Statistisches Auswertungsverfahren zur Hypothese 2a.

Moderatoranalyse mit PROCESS (Hayes, 2016)

o Prädiktor: Mobbingrisiko (Gesamtscore des TEMA) o Moderator: Resilienz (Gesamtscore des REVERA)

o Kriterium: Körperliche Gesundheit (Gesamtscore Grunddimension körperliche Gesundheit des SF-36)

Stichprobe:

o n = 75 (mobbingbetroffene Arbeitnehmer/-innen) Statistische Hypothese zur Fragestellung 2b.

Voraussetzung ist auch hier, dass bei mobbingbetroffenen Arbeitnehmern/-innen (vorherige Identifikation durch den FFTM) das Mobbingrisiko (erhoben durch den TEMA) die psychische Gesundheit (erhoben durch den SF-36) signifikant negativ vorhersagt. Dieser Zusammenhang wird moderiert durch die Ausprägung der Resilienz (erhoben durch den REVERA). Je höher die Resilienz ausgeprägt ist, desto geringer fällt der Zusammenhang zwischen Mobbingbetroffen-heit und einer beeinträchtigten körperlichen GesundMobbingbetroffen-heit aus - es besteht somit eine signifikante Moderation durch die Ausprägung des Moderators Resilienz hinsichtlich des Zusammenhangs zwischen dem Mobbingrisiko und der psychischen Gesundheit.

Statistisches Auswertungsverfahren zur Hypothese 2b.

Moderatoranalyse mit PROCESS (Hayes, 2016)

o Prädiktor: Mobbingrisiko (Gesamtscore des TEMA) o Moderator: Resilienz (Gesamtscore des REVERA)

o Kriterium: Psychische Gesundheit (Gesamtscore Grunddimension psychische Gesundheit des SF-36)

Stichprobe:

o n = 75 (mobbingbetroffene Arbeitnehmer/-innen) Statistische Hypothese zur Fragestellung 3.

Es wird erwartet, dass bei mobbingbetroffenen (vorherige Identifikation durch den FFTM) und konfliktbetroffenen Arbeitnehmern/-innen (vorherige Identifikation durch den soziodemogra-phischen Fragebogen) der Prädiktor non-konfrontatives Konfliktverhalten (erhoben durch den IKA) das Mobbingrisiko (erhoben durch den TEMA) signifikant vorhersagt, während beim Prä-diktor konfliktzugewandtes Konfliktverhalten (erhoben durch den IKA) keine signifikante - bzw. eine weniger stark ausgeprägte Vorhersage erwartet wird.

Statistisches Auswertungsverfahren zur Hypothese 3.

Multiple lineare Regression (Einschlussverfahren)

o Prädiktoren (2): non-konfrontatives Konfliktlöseverhalten (Gesamtscore der Dimension non-konfrontatives Konfliktverhalten des IKA), konfliktzugewandtes Konfliktlöseverhalten (Gesamtscore der Dimension assertives Konfliktverhalten des IKA)

o Kriterium: Mobbingrisiko (Gesamtscore des TEMA)

Stichprobe:

o n = 160 (mobbingbetroffene und konfliktbetroffene Arbeitnehmer/-innen) Statistische Hypothese zur Fragestellung 4a.

Bei mobbingbetroffenen Arbeitnehmern/-innen (vorherige Identifikation durch den FFTM) sagt eine höhere Ausprägung des Prädiktors non-konfrontatives Konfliktlöseverhalten (erhoben durch den IKA) eine geringere Ausprägung der körperlichen Gesundheit (erhoben durch den SF-36) vorher, während dies beim Prädiktor konfrontatives Konfliktverhalten (erhoben durch den IKA) nicht der Fall ist.

Statistisches Auswertungsverfahren zur Hypothese 4a.

Multiple lineare Regression (Einschlussverfahren)

o Prädiktoren (2): non-konfrontatives Konfliktlöseverhalten (Gesamtscore der Dimension non-konfrontatives Konfliktverhalten des IKA), konfliktzugewandtes Konfliktlöseverhalten (Gesamtscore der Dimension konfliktzugewandtes Kon-fliktverhalten des IKA)

o Kriterium: Körperliche Gesundheit (Gesamtscore Grunddimension körperliche Gesundheit des SF-36)

Stichprobe:

o n = 75 (mobbingbetroffene Arbeitnehmer/-innen) Statistische Hypothese zur Fragestellung 4b.

Bei mobbingbetroffenen Arbeitnehmern/-innen (vorherige Identifikation durch den FFTM) sagt eine höhere Ausprägung des Prädiktors non-konfrontatives Konfliktlöseverhalten (erhoben durch den IKA) eine geringere Ausprägung der psychischen Gesundheit (erhoben durch den SF-36) vorher, während dies beim Prädiktor konfrontatives Konfliktverhalten (erhoben durch den IKA) nicht der Fall ist.

Statistisches Auswertungsverfahren zur Hypothese 4b.

Multiple lineare Regression (Einschlussverfahren)

o Prädiktoren (2): non-konfrontatives Konfliktlöseverhalten (Gesamtscore der Dimension non-konfrontatives Konfliktverhalten des IKA), konfliktzugewandtes Konfliktlöseverhalten (Gesamtscore der Dimension konfliktzugewandtes Kon-fliktverhalten des IKA)

o Kriterium: Psychische Gesundheit (Gesamtscore Grunddimension psychische Gesundheit des SF-36)

Stichprobe:

o n = 75 (mobbingbetroffene Arbeitnehmer/-innen) 3.7.1 Alpha-Adjustierung

Einen Alpha-Fehler zu begehen bedeutet, dass die Alternativhypothese fälschlicherweise ange-nommen wird, da in Wirklichkeit die Nullhypothese korrekt ist. Die Wahrscheinlichkeit einen solchen Fehler zu begehen erhöht sich, wenn mit denselben Daten mehrere Berechnungen durchgeführt werden. Als Mittel, um dem entgegenzuwirken, kann eine Alpha-Adjustierung vollzogen werden. Eine Art die Alpha-Adjustierung durchzuführen ist die Bonferroni-Korrek-tur (Bühner & Ziegler, 2009). Hierbei wird das Signifikanzniveau, dass für die vorgesehenen Berechnungen festgelegt wurde, durch die Anzahl der angedachten Berechnungen dividiert.

Nachteil der Alpha Adjustierung ist, dass durch sie die Wahrscheinlichkeit für einen Beta-Feh-ler, also dass Hypothesen irrtümlich beibehalten werden, stark erhöht wird (Abt, 1987). Unter Abwägung dieser Gegebenheiten wird in dieser Arbeit auf eine Alpha-Adjustierung verzichtet.

3.7.2 Exkurs - Multiple lineare Regression

Hinsichtlich der Fragestellungen 3 bis 5b fiel die Wahl des statistischen Auswertungsverfahrens auf die Multiple lineare Regression, da sie bei intervallskalierten unabhängigen Variablen als adäquater Ersatz für Varianzanalysen angesehen wird (Bühner & Ziegler, 2009) und in der vor-liegenden Arbeit alle verwendeten unabhängigen Variablen dieses Skalenniveau aufweisen.

Bei der Multiplen linearen Regression gibt es verschiedene Möglichkeiten die Prä-diktoren in das Modell einzufügen. Das Einschlussverfahren (bzw. forced entry oder auch en-ter-Verfahren) gilt neben der hierarchischen Regression (blockwise entry Verfahren) als Mittel der Wahl, wenn die Prädiktoren auf Basis einer fundierten theoretischen Herleitung gewählt werden (Bühner & Ziegler, 2009; Andy Field, 2013). Im Vergleich zur hierarchischen Regres-sion werden die Prädiktoren jedoch simultan und nicht nacheinander in einer bestimmten Rei-henfolge in das Modell eingefügt (Andy Field, 2013). Das Einschlussverfahren hat deshalb den Vorteil, dass es nicht von zufälliger Variation in den Daten beeinflusst wird, wie es bei schritt-weisen Verfahren der Einfügung der Prädiktoren in das Modell der Multiplen linearen Regres-sion der Fall ist. Somit erhöht sich die Möglichkeit für replizierbare Ergebnisse. Auch deswegen wird das Einschlussverfahren hinsichtlich der Theorietestung von einigen Forschern als die beste Methode hinsichtlich des Integrierens der Prädiktoren in das Modell angesehen (Studen-mund & Cassidy, 1987 nach Field, 2013).

4 Ergebnisse

Im Folgenden werden die Ergebnisse der Analysen zur Erhebung der Mobbingbetroffenheit und den jeweiligen Fragestellungen dargestellt.