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3.2.5 Composite International Diagnostic Interview (CIDI)

4.1.2.3 Stabilität der HSCL-25

Bei der Bestimmung der Stabilität der Hopkins Symptom Checklist wurden Korrelationen nach Pearson für die kongolesische Stichprobe berechnet.

Die ersten zehn Items der HSCL-25 erfassen Angstsymptomatik. Signifikante Korrelationen zwischen beiden Messzeitpunkten ergaben sich nur für vier Items. Die Korrelationen erreichten für diese Items (Wortlaut und Reihenfolge der Items sind Tabelle 11 zu entnehmen) Werte von r=0,386 (p=0,020) bis r=0,498 (p=0,002).

Die Korrelationen weiterer fünf Items des ersten Teiles der HSCL-25 bewegten sich im Bereich r=-0,085 (p=0,624) bis r=0,243 (p=0,154) und erwiesen sich als nicht signifikant (siehe Tabelle 11). Eine Korrelation zur Prüfung der Stabilität der Frage nach dem Auftreten von Zittern konnte nicht berechnet werden, da die Befragten ein Auftreten von Zittern bei der Zweiterhebung stets verneinten.

Insgesamt wurde der Zusammenhang der Angstsummenscores (errechnet aus den ersten zehn Items der HSCL-25) zwischen beiden Erhebungen mit einer Korrelation von r=0,410 (p=0,013) signifikant (siehe Tabelle 11).

Item 11 bis 25 der HSCL-25 erfassen Depressionssymptomatik. In vorliegender Untersuchung ergab die Analyse der Stabilität für fünf der 15 Items zur Erfassung von Depressionssymptomen signifikante Ergebnisse. Die Korrelationen dieser fünf Items (Wortlaut und Reihenfolge der Items sind Tabelle 11 zu entnehmen) lagen zwischen r=0,366 (p=0,028) und r=0,833 (p<0,001).

Die Items zur Erhebung von Schlafstörungen (r=0,108; p=0,831), Weinerlichkeit (r=-0,029;

p=0,869) und dem Gefühl der Wertlosigkeit (r=0,295; p=0,080) wiesen keine signifikanten Zusammenhänge zwischen Erst- und Zweiterhebung auf.

Für sieben Items gaben die befragten Kongolesen zum ersten Messzeitpunkt zwar verschiedene Symptomausprägungen an, bei der Messwiederholung verneinten jedoch alle das Bestehen der durch diese Items beschriebenen Symptome. Daher konnte für diese Items keine Korrelation zur Analyse der Stabilität berechnet werden (siehe Tabelle 11).

Insgesamt erwies sich der Zusammenhang des Depressionssummenscores (errechnet aus den Items 11 bis 25 der HSCL) zwischen beiden Erhebungen mit einer Korrelation von r=0,557 (p<0,001) als signifikant (siehe Tabelle 11).

Ergebnisse 77

HSCL-25 Pearsons r p

1 Suddenly scared for no reason r=0,110 0,522

2 Feeling fearful r=-0,042 0,808

3 Faintness, dizziness, or weakness r=0,498 0,002

4 Nervousness or shakiness inside r=0,414 0,012

5 Heart pounding or racing r=0,386 0,020

6 Trembling --- ---

7 Feeling tense or keyed up r=0,243 0,154

8 Headaches r=0,414 0,012

9 Spells of terror or panic r=-0,085 0,624

10 Feeling restless, can’t sit still r=0,000 1,000

HSCL Anxiety Sumscore r=0,410 0,013

11 Feeling low in energy, slowed down r=0,608 <0,001

12 Blaming yourself for things --- ---

13 Crying easily r=-0,029 0,869

14 Loss of sexual interest or pleasure --- ---

15 Poor appetite r=0,833 <0,001

16 Difficulty falling asleep, staying asleep r=0,108 0,831

17 Feel hopeless about the future r=0,411 0,013

18 Feeling blue r=0,386 0,020

19 Feeling lonely r=0,366 0,028

20 Thoughts of ending your life --- ---

21 Feeling of being trapped or caught --- ---

22 Worrying too much about things --- ---

23 Feeling no interest in things --- ---

24 Feeling everything is an effort --- ---

25 Feelings of worthlessness r=0,295 0,080

HSCL Depression Sumscore r=0,557 <0,001

Tabelle 11: Pearsons r zum Vergleich der einzelnen HSCL-Items, sowie aus diesen berechneter Summenscores der kongolesischen Stichprobe zu beiden Messzeitpunkten

Abbildung 2: Zusammenhang der Ausprägung der Angst- bzw. Depressionssymptomatik nach HSCL-25 zwischen erstem (t1) und zweitem (t2) Messzeitpunkt für die kongolesische Stichprobe (sowohl zu den Abszissen, als auch zu den Ordinaten wurden zufällig ausgewählte Zahlen im Intervall -0,50 bis +0,50 addiert, um die Ausprägungen jeder einzelnen Person sichtbar zu machen)

4.1.3 Innere Konsistenz der PDS und der HSCL-25

Tabelle 12 gibt die innere Konsistenz der 17 PDS-Items und 25 HSCL-Items anhand von Cronbachs Alpha wieder. Die Alpha-Werte wurden jeweils für die ruandische, die somalische und die Gesamtstichprobe berechnet. Anhand der Kongolesischen Stichprobe sind Veränderungen der inneren Konsistenzen zum zweiten Erhebungszeitpunkt feststellbar.

Die innere Konsistenz der 17 Items der PDS erwies sich sowohl für die ruandische (α=0,927;

n=907), somalische (α=0,927; n=516) und kongolesische (α=0,953; n=43), als auch für die Gesamtstichprobe (α=0,937; n=1466) als sehr hoch.

In einem ähnlich hohen Bereich bewegten sich die Alpha-Koeffizienten zur Bestimmung der inneren Konsistenz der HSCL-Angstitems und HSCL-Depressionsitems.

Betrachtet man zunächst die zehn Angstitems der HSCL-25, erreichte die innere Konsistenz Werte von α=0,897 (n=892) für die Ruander, α=0,920 (n=507) für die Somalis, α=0,914 (n=43) für die Kongolesen und schließlich α=0,912 (n=1442) für die Gesamtstichprobe.

Angst-Summenscore t1

Angst-Summenscore t1 Depressions-Summenscore t1

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Ergebnisse 79 Die innere Konsistenz der 15 Depressionsitems erreichte Alpha-Werte von α=0,861 (n=877) für die ruandische, α=0,943 (n=504) für die somalische, α=0,924 (n=43) für die kongolesische und α=0,943 (n=1424) für die Gesamtstichprobe (siehe Tabelle 12).

Bei der Betrachtung der inneren Konsistenz der PDS und der HSCL-25 zum zweiten Messzeitpunkt anhand der kongolesischen Stichprobe ist festzustellen, dass die Konsistenz der PDS-Items (α=0,924; n=27) nur leicht, die der HSCL-Angstitems (α=0,747; n=36) und die der HSCL-Depressionsitems (α=0,761; n=36) jedoch deutlich abnahm (siehe Tabelle 12).

Die Werte der Zweiterhebung konnten mit einem Cronbach Alpha von >0,70 dennoch als zufriedenstellend gelten.

Ruander Somalis Gesamt

PDS-Items Cronbachs α =0,927 Cronbachs α =0,927 Cronbachs α =0,937 HSCL-Angstitems Cronbachs α =0,897 Cronbachs α =0,920 Cronbachs α =0,912 HSCL-Depressionsitems Cronbachs α =0,861 Cronbachs α =0,943 Cronbachs α =0,943

Kongolesen zum ersten

Messzeitpunkt Kongolesen zum zweiten Messzeitpunkt

PDS-Items Cronbachs α =0,953 Cronbachs α =0,924

HSCL-Angstitems Cronbachs α =0,914 Cronbachs α =0,747

HSCL-Depressionsitems Cronbachs α =0,924 Cronbachs α =0,761

Tabelle 12: Innere Konsistenz für PDS und HSCL-25 berechnet anhand der ruandischen, somalischen und Gesamtstichprobe, sowie Veränderungen der inneren Konsistenz zum zweiten Messzeitpunkt berechnet anhand der kongolesischen Stichprobe

4.1.4 Zusammenfassung

Drei der 34 Items des neu zusammengestellten Ereignisfragebogens wurden aufgrund ihrer schlechten Itemkennwerte und der Verbesserung der inneren Konsistenz durch ihre Eliminierung aus dem ursprünglichen Fragebogen gestrichen und nicht in weitere Analysen einbezogen. Zwei dieser Items betrafen ausschließlich Frauen und erfragten zum einen häusliche Gewalt in Form von starken Schlägen durch den Ehemann, zum anderen, ob die Frau jemals gezwungen wurde sich zu prostituieren oder sexuelle Dienste anzubieten. Das dritte eliminierte Item erfragte Erfahrungen mit Hexerei und absichtlicher Vergiftung durch andere Personen. Letzteres Item wurde nicht nur wegen unbefriedigender Trennschärfe- und

Korrelationswerte in der vorläufigen ruandischen Stichprobe gestrichen, sondern auch, weil das Erleben von Hexerei nicht als traumatisierendes Ereignis gelten kann.

Die Reliabilitäten des Ereignisfragebogens gemessen durch Cronbachs Alpha erwiesen sich für alle Teilstichproben und die Gesamtstichprobe als sehr hoch (α≥0,87) und konnten durch die Eliminierung der Items 3, 14 und 17 weiter verbessert werden (α≥0,88).

Die, in dieser Untersuchung durch Austausch der Interviewer zum zweiten Befragungszeitpunkt vermischten Retest- und Interraterreliabilitäten des neuen Ereignisfragebogens galten als befriedigend. Für den Summenscore der insgesamt erlebten traumatischen Ereignisse ergab sich mit r=0,73 ein signifikanter Zusammenhang zwischen beiden Erhebungen.

Weiter wurde die Stabilität der soziodemographischen Erhebung, der Posttraumatic Diagnostic Scale und der Hopkins Symptom Checklist überprüft.

Bei der Betrachtung der Häufigkeit einzelner Jahreszahlen für welche die Indextraumen, d.h.

die als am schlimmsten erlebten Ereignisse, angegebenen wurden, fielen 1994, 1991 und 1996 als Modalkategorien auf. Rangkorrelationen zwischen den ersten und zweiten Erhebungszeitpunkten lieferten für die ruandische (Kendalls τ=0,46; p=0,001) und somalische (Kendalls τ=0,81; p<0,001), sowie für die gesamte Validierungsstichprobe (Kendalls τ=0,63;

p<0,001) signifikante Zusammenhänge, nicht jedoch für die kongolesische Stichprobe (Kendalls τ=0,19; p=0,364).

Der soziodemographische Teil des Interviews umfasste Fragen nach Besitzgegenständen, Beruf, Bildung, Religionszugehörigkeit, Ehestand, Ernährungsverhalten, Drogenkonsum, nach Flucht bzw. Vertreibung und nach dem Verlust bzw. Vermissen von Angehörigen.

Die signifikanten Übereinstimmungen bzw. Zusammenhänge zwischen erstem und zweitem Messzeitpunkt erreichten κ-Werte zwischen κ=0,53 und κ=1,00 und Korrelationen zwischen r=0,39 und 0,97. Lediglich 5 Items, die Besitzverhältnisse abfragten, wurden nicht signifikant.

Dies hatten jedoch geringen Einfluss auf die Zusammenhänge der ökonomischen Lage des Gesamthaushaltes (r=0,93) bzw. der Einzelpersonen eines Haushaltes (r=0,91), welche beide signifikant wurden.

Bei der Betrachtung der Stabilität der PDS ergab sich ein gemischtes Bild. Einerseits korrelierten die zentralen Scores, der PDS-Summenscore (r=0,765; p<0,001), sowie die einzelnen Scores für Wiedererleben (r=0,791; p<0,001), Übererregung (r=0,555; p<0,001)

Ergebnisse 81 und Vermeidung (r=0,603; p<0,001) signifikant zwischen beiden Messzeitpunkten, andererseits wurden die Übereinstimmungen für die diagnostischen Kriterien Vermeidung (κ=0,172; p=0,062) und Übererregung (κ=0,115; p=0,410) und schließlich für die Diagnose einer PTBS (κ=0,138; p=0,102) nicht signifikant.

Die Stabilität der Angstsubskala der HSCL-25 war in dieser Studie sehr gering. Die Korrelation des Summenscores aller Angst-Items wurde zwar signifikant (r=0,410; p=0,013), die Korrelationen der Hälfte der Einzelitems erwiesen sich jedoch als nicht signifikant. Alle Korrelationen der Angstsubskala wiesen zudem geringe Werte auf.

Die Analyse der Stabilität des Depressionsteiles der HSCL ergab ein etwas besseres Bild. Die Korrelation des Summenscores aller Depressions-Items erwies sich als signifikant (r=0,557;

p<0,001). Lediglich die Korrelationen dreier Einzelitems ergaben keine signifikanten Koeffizienten. Für sieben Items konnten keine Korrelationen berechnet werden, da die Befragten ein Auftreten der jeweiligen Symptome zum zweiten Zeitpunkt verneinten.

Insgesamt fielen jedoch auch hier die Korrelationen der meisten Items der Depressionssubskala gering aus.

Die Analyse der inneren Konsistenz der PDS lieferte in dieser Untersuchung Alpha-Werte von α≥0,92. Gleichfalls sehr hoch erwiesen sich die Werte für die Angst- (α≥0,90) und Depressionssubskalen (α≥0,86) der HSCL-25.

Betrachtet man die Höhe der inneren Konsistenz anhand der kongolesischen Stichprobe zum zweiten Erhebungszeitpunkt, so wird evident, dass die Alpha-Werte der beiden HSCL-Abschnitte deutlich von α≥0,91 auf α≥0,75 absanken, während der Wert der PDS zum zweiten Zeitpunkt lediglich leicht absank und mit α=0,92 auf sehr hohen Niveau blieb.

4.2 Validität des PTBS-Konzeptes

4.2.1 Zusammenhang der PTBS-Diagnose nach CIDI mit Depressions-, Angst-,