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Die PDS ist ein auf den PTSD Kriterien des DSM-IV (Diagnostic and statistical manual of mental disorders (4th ed), 1994) basierender, 49 Items umfassender Selbstberichtfragebogen, der entwickelt wurde die Diagnose einer Posttraumatischen Belastungsstörung einfach und schnell zu stützen. Die PDS wurde nicht als Ersatz für ein strukturiertes klinisches Interview konzipiert, sondern vielmehr als Screeninginstrument für Risikopopulationen (Doll, 1999).

Sie ermöglicht, neben der Erfassung, auch die Quantifizierung der Auftretenshäufigkeit von PTBS Symptomen und wurde an einer Stichprobe von 248 Personen zwischen 18 und 65 Jahren validiert.

Die PDS erfasst alle sechs (A-F) Kriterien des DSM-IV für die Posttraumatische Belastungsstörung. Ein erster Teil erfragt 13 potentiell traumatisierende Ereignisse. Teil 2 identifiziert und beschreibt das subjektiv schwerwiegenste Ereignis, die seit dem Ereignis vergangene Zeit, ob der Befragte selbst oder jemand anderes körperlich verletzt wurde und ob das eigene Leben oder das eines anderen in Gefahr war. Die ersten beiden Teile der PDS beschäftigen sich also, anhand von insgesamt 21 Items, mit dem DSM-IV Kriterium A.

Teil 3 erfasst mit Hilfe einer 4-stufigen Skala von 0 (nie, oder höchstens einmal) bis 3 (5 mal oder öfter pro Woche / fast ständig) die Häufigkeit von 17 Symptomen der PTBS während des letzten Monats. Dieser Abschnitt befasst sich mit den Diagnosekriterien B-D des DSM-IV und ist unterteilt in Symptome des Wiedererlebens (Items 22-26), der Vermeidung (Items 27-33) und der Übererregung (Items 34-38). Die Items 39 und 40 ermöglichen die Einteilung in akute bzw. chronische PTBS und PTBS mit verzögertem Beginn.

Teil 4 erhebt den Einfluss der Symptomatik auf Aspekte des sozialen, beruflichen und generellen Funktionierens und der Lebenszufriedenheit.

Aus den Items 22-38 kann ein PDS-Summenscore der Symptomschwere durch Addieren aller Werte berechnet werden. Dieser kann folglich Werte zwischen 0 und 51 annehmen. Die

Anzahl der einzelnen Symptome kann zwischen 0 und 17 liegen. Ein Symptomkriterium gilt als erfüllt, wenn ein Wert von 1 oder höher angegeben wurde.

Eine PTBS Diagnose wird ausschließlich gestellt, wenn alle sechs DSM-IV Kriterien erfüllt werden. Kann ein Kriterium durch zu viele fehlende Informationen nicht erhoben werden, gilt es als unvollständig und eine Diagnosestellung ist nicht möglich.

Das Manual der PDS berichtet mit einem Cronbach Alpha von 0,92 eine hohe innere Konsistenz der 17 Items, aus welchen der PDS-Summenscore, also der Wert der Symptomschwere, errechnet wird.

Die Retest-Reliabilität der PTBS Diagnosen, nach einem Zeitraum von 10-22 Tagen erhoben anhand einer Stichprobe von 110 Personen, sprach mit einem kappa-Wert von 0,74 für eine hohe Stabilität der PDS (Foa, 1995).

In einer anderen Untersuchung, welche die Test-Retest-Reliablität an 29 Personen nach einem Zeitraum von einem Monat erhob geben Foa, Riggs, Dancu und Rothbaum (1993) die Retest-Reliabilität des PDS-Summenscores mit einer Korrelation von 0,74, die der Wiedererlebenssubskala mit 0,66, die der Vermeidungssubskala mit 0,56 und die der Übererregungssubskala mit 0,71 an.

Die konvergente Validität der PDS wurde durch Korrelation des PDS-Summenscores mit anderen Skalen, die mit dem PTBS-Konstrukt assoziierte psychologische Konstrukte messen errechnet.

Das Manual der PDS gibt für eine Stichprobe von 230 Personen folgende Korrelationen mit assoziierten Skalen an: Becks Depressions Inventar 0,79, State Index des State-Trait Anxiety Inventory 0,73, Trait Index des State-Trait Anxiety Inventory 0,74, Impact of Event Scale Intrusionsindex 0,80 und Impact of Event Scale Vermeidungsindex 0,66 (Foa, 1995; Foa et al., 1993).

In der vorliegenden Untersuchung wurde die PDS in leicht abgewandelter Form angewandt.

Auf die Teile 1 und 2 wurde verzichtet, weil eine umfangreichere, für Kriegspopulationen angepasste Ereignisliste als geeigneter angesehen wurde. Ebenso wurde die PDS nicht als Selbstberichtfragebogen eingesetzt, sondern stets von trainierten lokalen Interviewern durchgeführt und ausgefüllt.

Methoden 55 3.2.4 Hopkins Symptom Checklist-25 (HSCL-25)

Die Hopkins Symptom Checklist ist ein weit verbreitetes Screeninginstrument und geht auf Parloff, Kelman und Frank (1954) zurück. Hesbacher, Rickels und Kollegen demonstrierten die Anwendbarkeit einer 25-item Version der HSCL (Hesbacher, Rickels, Morris, Newman,

& Rosenfeld, 1980; Winokur, Winokur, Rickels, & Cox, 1984). Die Hopkins Symptom Checklist-25 wurde für vorliegende Untersuchung ausgewählt, um Depressions- und Angstsymptome und deren Intensitäten zu erheben.

Sie besteht aus zwei Subskalen. Die ersten 10 Items gehören einer Angstskala, weitere 15 Items einer Depressionsskala an. Es wird nach der Präsenz der Symptome während der letzten Woche gefragt und jedes Item wird auf einer vier-stufigen Skala mit den Extremen 1 (vom Symptom überhaupt nicht geplagt) und 4 (unter dem Symptom extrem leidend) verortet.

Gewöhnlich werden mindestens 2 Werte aus den Items der HSCL-25 errechnet: ein Gesamtscore, der Summenscore über alle Items dividiert durch die Anzahl der beantworteten Items und ein HSCL-Depressionsscore, in gleicher Weise aus den 15 Items der Depressionsskala berechnet. Ein resultierender Wert von größer oder gleich 1,75 gilt als cutoff und definiert klinische Auffälligkeit (Mollica, Wyshak, de Marneffe, Khuon, &

Lavelle, 1987; Mollica et al., 1996; Shrestha et al., 1998; Winokur et al., 1984).

Die HSCL-25 bewährte sich in verschiedensten Bereichen und Kulturen. In der medizinischen Grundversorgung (Hansson, Nettelbladt, Borgquist, & Nordstrom, 1994; Hesbacher et al., 1980), in Familienberatungsstellen (Winokur et al., 1984), in Migranten- (McKelvey, Mao, &

Webb, 1993a; Mouanoutoua & Brown, 1995) und Flüchtlingspopulationen (Drozdek, Noor, Lutt, & Foy, 2003; Fawzi et al., 1997; Felsman, Leong, Johnson, & Felsman, 1990; Kleijn, Hovens, & Rodenburg, 2001; McKelvey, Webb, & Mao, 1993b; Mollica et al., 1987;

Shrestha et al., 1998) Der cutoff-Wert 1,75 wurde zur Identifikation von Depression und Angst in vielen Populationen und auch multi-ethnischen Stichproben von Folterüberlebenden und Flüchtlingen angewandt (Mollica et al., 1993; Mollica et al., 1987; Silove, Sinnerbrink, Field, Manicavasagar, & Steel, 1997). Validierungsstudien, die mit einem cutoff von 1,75 für die Depressionsskala der HSCL-25 in verschiedenen Sprachversionen rechneten fanden Sensitivitäts- und Spezifitätswerte von >0,70 im Vergleich mit klinischen Diagnosen einer Major Depression. Retest-Reliabilitäten, Interrater-Reliabilitäten und innere Konsistenzen werden mit Koeffizienten >0,80 angegeben (Hesbacher et al., 1980; Kleijn et al., 2001;

Mollica et al., 1987; Shrestha et al., 1998).

In der vorliegenden Untersuchung wurde die HSCL-25 gleich der PDS nicht als Selbstberichtfragebogen, sondern stets von trainierten lokalen Interviewern durchgeführt und von ihnen für die Befragten ausgefüllt.