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Schätzansatz mit Sparkassendummyvariablen - Performancevergleich

6 Determinanten des Bankertrags

6.3 Ertragsdeterminanten auf aggregierter Ebene

6.3.2 Schätzansatz mit Sparkassendummyvariablen - Performancevergleich

Abschließend werden sparkassenindividuelle Einflüsse auf den DB II unter-sucht. Ein großer Vorteil der gemeinsamen Schätzung besteht darin, dass struk-turelle Unterschiede zwischen den einzelnen Sparkassen ermittelt werden kön-nen. Für diesen Zweck werden die Dummyvariablen genutzt, die die Zugehörig-keit des Kunden zu einer Sparkasse abbilden. Somit können Effekte auf den DB II, die allein und unmittelbar aus der Tatsache resultieren, dass ein Individuum Kunde einer bestimmten Sparkasse ist, isoliert werden. Diese Untersuchung wird separat für die ost- und westdeutschen Sparkassen durchgeführt, bevor ab-schließend das gesamte Sample mit den elf Sparkassendummies geschätzt wird.

Als Vergleichssparkassen wurde die Sparkasse 5 für die Schätzung der ostdeut-schen Sparkassen und des Gesamtdatensatzes gewählt. Bei der Schätzung für die westdeutschen Sparkassen dient Bank 9 als Referenzbank.

Für den Fall einer simultanen Schätzung über alle Kundendaten hat die Schätzgleichung einer linearen multiplen OLS-Querschnittsregression mit Spar-kassendummies somit die allgemeine Form:

(5) i

l l D ageli n

k k DETki m

j j D Spk ji i c

db

85

1 _ ()

1 ,

1 _ ( )

2

Dabei bezeichnet die Variable db2i den Deckungsbeitrag II, den die Spar-kasse, bei der Individuum i Kunde ist, mit diesem Kunden erzielt. Die Variable c ist die Regressionskonstante, die Variablen D_spk1 bis D_spk11 sind Dum-myvariablen für die elf Sparkassen, die die institutstypischen Besonderheiten erfassen sollen. Für jeden Kunden i hat genau eine dieser Dummyvariablen den Wert 1, und zwar die für jene Bank, bei der Individuum i Kunde ist. Die anderen zehn Dummyvariablen haben den Wert Null. Die Variablen DETk,i stehen wie in den Einzelschätzungen für die in Betracht kommenden Determinanten des DB II. Dies sind das Einkommen, die Produktportfoliovariablen sowie die

Dum-tät. Diese Struktur ist dabei im Westen deutlich ausgeprägter als im Osten. Eine mögliche Interpretation dieses Zusammenhangs wäre, dass die westdeutschen Sparkassen mit Hilfe von größeren Investitionen in die Akquise und die Kun-denbeziehungen versuchen, die später entstehenden stärkeren Preissetzungs-spielräume im fortgeschrittenen Alter auszunutzen.

6.3.2 Schätzansatz mit Sparkassendummyvariablen - Performancevergleich

Abschließend werden sparkassenindividuelle Einflüsse auf den DB II unter-sucht. Ein großer Vorteil der gemeinsamen Schätzung besteht darin, dass struk-turelle Unterschiede zwischen den einzelnen Sparkassen ermittelt werden kön-nen. Für diesen Zweck werden die Dummyvariablen genutzt, die die Zugehörig-keit des Kunden zu einer Sparkasse abbilden. Somit können Effekte auf den DB II, die allein und unmittelbar aus der Tatsache resultieren, dass ein Individuum Kunde einer bestimmten Sparkasse ist, isoliert werden. Diese Untersuchung wird separat für die ost- und westdeutschen Sparkassen durchgeführt, bevor ab-schließend das gesamte Sample mit den elf Sparkassendummies geschätzt wird.

Als Vergleichssparkassen wurde die Sparkasse 5 für die Schätzung der ostdeut-schen Sparkassen und des Gesamtdatensatzes gewählt. Bei der Schätzung für die westdeutschen Sparkassen dient Bank 9 als Referenzbank.

Für den Fall einer simultanen Schätzung über alle Kundendaten hat die Schätzgleichung einer linearen multiplen OLS-Querschnittsregression mit Spar-kassendummies somit die allgemeine Form:

(5) i

Dabei bezeichnet die Variable db2i den Deckungsbeitrag II, den die Spar-kasse, bei der Individuum i Kunde ist, mit diesem Kunden erzielt. Die Variable c ist die Regressionskonstante, die Variablen D_spk1 bis D_spk11 sind Dum-myvariablen für die elf Sparkassen, die die institutstypischen Besonderheiten erfassen sollen. Für jeden Kunden i hat genau eine dieser Dummyvariablen den Wert 1, und zwar die für jene Bank, bei der Individuum i Kunde ist. Die anderen zehn Dummyvariablen haben den Wert Null. Die Variablen DETk,i stehen wie in den Einzelschätzungen für die in Betracht kommenden Determinanten des DB II. Dies sind das Einkommen, die Produktportfoliovariablen sowie die

Dum-myvariablen Geschlecht und Girokonto. Um eventuell existierende Unterschiede zwischen Kunden innerhalb und außerhalb des Geschäftsgebiets abzubilden, wurde zusätzlich die Dummyvariable D_plzGG aufgenommen, die den Wert 1 annimmt, wenn der Kunde im Geschäftsgebiet der Sparkasse wohnt. Die Variab-le ε schließlich stellt das durch die Regression nicht erklärte Residuum dar. Eine Übersicht der Schätzergebnisse liefert Tabelle 15.

In der Gesamtschätzung (VII) können deutliche Unterschiede zwischen den Sparkassen ausgemacht werden, die sich in den Koeffizienten der entsprechen-den Dummyvariablen widerspiegeln. Diese erweisen sich alle als statistisch sig-nifikant zum 1%-Niveau. Mit Ausnahme der Sparkasse 1 würden demnach alle Sparkassen mit einem identischen Kunden einen höheren DB II als die Refe-renzbank 5 erzielen. Die Spanne liegt dabei zwischen 21,44€ (Bank 10) und 75,25€ (Bank 8). Der Deckungsbeitrag der Sparkasse 1 mit einem identischen Kunden fällt dagegen um 7,12€ niedriger aus. Wegen der großen Homogenität der Sparkassen hinsichtlich Produkten und Geschäftspolitik können die verblei-benden Unterschiede zwischen den Sparkassen, die durch die Dummyvariablen gemessen werden, als Effizienzunterschiede interpretiert werden.

Durch die Aufnahme der Sparkassendummies erhöht sich zudem der Erklä-rungsgehalt der Regression leicht von 0,5144 auf 0,5166. Die Schätzergebnisse für die übrigen Variablen bleiben nahezu unverändert. Auch hier ergeben sich hoch signifikante Koeffizienten für die Portfoliovariablen und die Dummyvari-able Girokonto. Insignifikant erweisen sich nach wie vor das Einkommen und aus bereits diskutierten Gründen die Termineinlagen.111 Wie in der Regression III besitzt der Wohnort im Geschäftsgebiet auch in dieser Schätzspezifikation keinen Einfluss auf den Ertrag. D.h. im Aggregat scheinen sich die Kunden in-nerhalb und außerhalb des Geschäftsgebiets nicht zu unterscheiden.

111 Auch für diese Schätzung wurde eine Vergleichsregression ohne die Variable TE durchgeführt. Die Ergebnisse erweisen sich dabei ebenfalls als robust und werden kaum von den Termineinlagen beeinflusst.

Tabelle 15: Determinanten des DB II für aggregierte Datensätze (II) - Dummyvariablen Sparkassen

Modell V VI VII

Variable Sparkassen Ost Sparkassen West Gesamt

Konstante c -29,69283***

(-7,10) 20,41967***

(4,77) -36,79192***

(-18,88) Einkommen Y 0,0126036 (1,20) -0,0002647

(-0,05) -0,0012053 (-0,15) Dispositionskredite DP 0,0106542**

(2,43) 0,0127745***

(4,63) 0,0126155***

(5,05)

Darlehen DL 0,0092717***

(22,98) 0,0098014***

(26,40) 0,0096994***

(30,81) Sichteinlagen SE 0,0143256***

(3,93) 0,0055926***

(3,01) 0,0107398***

(5,30) Termineinlagen TE 0,0104703***

(4,99) -0,0001984

(-0,16) -0,001016 (-0,65)

DepotB DPB 0,0058112***

(16,77) 0,0021678***

(3,18) 0,0022577***

(3,17) Deka-Fonds DK 0,0045253***

(11,53) 0,006382***

(5,27) 0,0061595***

(7,99) Spareinlagen SP 0,0135671***

(57,02) 0,0088706*

(1,65) 0,0114548***

(3,79) Girokonto D_giro 97,66566***

(9,11) 152,8662***

(7,18) 124,7302***

(12,63) Transfereinkommen D_transfer -22,26142***

(-6,7) --- ---

Geschlecht D_sex -0,8493904

(-0,91) 6,589163

(1,57) 1,119176 (0,40) Geschäftsgebiet D_plzGG --- 0,3314555

(0,09) 0,4733695

Beobachtungen 1.923.154 549.331 2.472.485

F-Wert 9.242,05 2.029,91 11.695,03

Prob > F 0,0000 0,0000 0,0000

Adj. R2 0,5694 0,5046 0,5166

Tabelle 15: Determinanten des DB II für aggregierte Datensätze (II) - Dummyvariablen Sparkassen

Modell V VI VII

Variable Sparkassen Ost Sparkassen West Gesamt

Konstante c -29,69283***

(-7,10) 20,41967***

(4,77) -36,79192***

(-18,88) Einkommen Y 0,0126036 (1,20) -0,0002647

(-0,05) -0,0012053 (-0,15) Dispositionskredite DP 0,0106542**

(2,43) 0,0127745***

(4,63) 0,0126155***

(5,05)

Darlehen DL 0,0092717***

(22,98) 0,0098014***

(26,40) 0,0096994***

(30,81) Sichteinlagen SE 0,0143256***

(3,93) 0,0055926***

(3,01) 0,0107398***

(5,30) Termineinlagen TE 0,0104703***

(4,99) -0,0001984

(-0,16) -0,001016 (-0,65)

DepotB DPB 0,0058112***

(16,77) 0,0021678***

(3,18) 0,0022577***

(3,17) Deka-Fonds DK 0,0045253***

(11,53) 0,006382***

(5,27) 0,0061595***

(7,99) Spareinlagen SP 0,0135671***

(57,02) 0,0088706*

(1,65) 0,0114548***

(3,79) Girokonto D_giro 97,66566***

(9,11) 152,8662***

(7,18) 124,7302***

(12,63) Transfereinkommen D_transfer -22,26142***

(-6,7) --- ---

Geschlecht D_sex -0,8493904

(-0,91) 6,589163

(1,57) 1,119176 (0,40) Geschäftsgebiet D_plzGG --- 0,3314555

(0,09) 0,4733695

Beobachtungen 1.923.154 549.331 2.472.485

F-Wert 9.242,05 2.029,91 11.695,03

Prob > F 0,0000 0,0000 0,0000

Adj. R2 0,5694 0,5046 0,5166

Die Schätzung (V) für die ostdeutschen Sparkassen zeigt hinsichtlich der Sparkassendummies qualitativ ähnliche Ergebnisse wie die Gesamtschätzung.

Bank 1 erweist sich auch hier im Vergleich zur Referenzsparkasse 5 als schlech-ter, für die Banken 2 bis 8 ergibt sich ein positiver isolierter Sparkasseneffekt, der jedoch für alle Sparkassen deutlich kleiner ausfällt als in der Schätzung VI.

Ein Grund hierfür könnte in den insbesondere im Osten relevanten Wohnortef-fekten zu finden sein, die in dieser Schätzung durch 30 Wohnortdummies (Kreisebene) abgebildet werden. Diese Dummyvariablen, die in Schätzung VII nicht enthalten sind, könnten einen Teil der Sparkasseneffekte aus der Gesamt-schätzung auffangen.112 Insgesamt ergibt sich für 19 der insgesamt 30 eingeführ-ten Dummyvariablen ein signifikanter Koeffizient. Wie in den Einzelschätzun-gen spiegeln sich hier strukturelle Unterschiede zwischen den Kreisen wider, die nicht bereits durch die anderen Variablen abgebildet werden.

Wie im Fall der Gesamtschätzung verändern sich die Koeffizienten der an-deren Einflussfaktoren durch die Aufnahme der Sparkassendummies lediglich marginal. Bis auf das Einkommen und das Geschlecht erweisen sich alle Deter-minanten als hoch signifikant zum 5%-Niveau (DP) bzw. 1%-Niveau (restliche Variablen). Der Erklärungsgehalt der Regression steigt leicht von 0,5642 auf 0,5694 an.

Für die Schätzung der westdeutschen Sparkassen (VI) wurde die Sparkasse 9 als Referenzsparkasse gewählt. Im Vergleich zu dieser Sparkasse weist Bank 10 einen DB II auf, der um fast 30€ geringer ist (Koeffizient: -29,74). Bank 11 scheint hingegen ähnlich effizient wie die Vergleichsbank zu sein. Der zugehö-rige Koeffizient ist insignifikant. Diese Relation bleibt auch in der Gesamtschät-zung (VII) bestehen, wohingegen sich das Niveau wegen des Wechsels der Re-ferenzsparkasse nach oben verschiebt. Für die restlichen Variablen waren eben-so wie in der Gesamt- und in der ostdeutschen Schätzung keine nennenswerten Abweichungen in den Schätzergebnissen zu erkennen. Wie in Schätzung II be-sitzen alle Regressoren bis auf das Einkommen, die Termineinlagen und das schlecht einen systematischen Einfluss auf den DB II. Ein Wohnort im Ge-schäftsgebiet ist in Westdeutschland nicht von Bedeutung. Der Erklärungsgehalt steigt durch die Aufnahme der beiden Sparkassendummies ganz leicht von 0,5045 auf 0,5046.

112 Insbesondere bei Sparkassen deren Geschäftsgebiet lediglich aus einem Kreis besteht, ergibt sich z.B. eine hohe Korrelation zwischen den entsprechenden Dummyvariablen für Wohnort und Sparkassenzugehörigkeit.

Die Ergebnisse der zugehörigen Koeffizienten für die Altersdummyvariab-len der Schätzungen V-VII werden nicht präsentiert, da sie lediglich in vernach-lässigbarem Ausmaß von den Ergebnissen in Abschnitt 6.3.1 abweichen.

Die Ergebnisse der zugehörigen Koeffizienten für die Altersdummyvariab-len der Schätzungen V-VII werden nicht präsentiert, da sie lediglich in vernach-lässigbarem Ausmaß von den Ergebnissen in Abschnitt 6.3.1 abweichen.

7 Prognose der Kundenentwicklung und der