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Analyse der Marktausschöpfung zum Ende des Referenzjahres

7 Prognose der Kundenentwicklung und der Kundenstruktur

7.1 Untersuchung auf Sparkassenebene bis 2020

7.1.2 Analyse der Marktausschöpfung zum Ende des Referenzjahres

Zur Berechnung der Marktausschöpfung zum Stichtag der Datenerhebung wur-den die korrespondierenwur-den Bevölkerungsdaten für die Landkreise, aufgeglie-dert nach dem Lebensalter in Jahresschritten, aus der Bevölkerungsfortschrei-bung der statistischen Landesämter verwendet. Für alle elf Sparkassen kann die Marktausschöpfung in jedem Kreis und in jeder Altersklasse berechnet werden, indem die Anzahl der Sparkassenkunden durch die Anzahl der Einwohner geteilt werden. Wie in Abschnitt 2 dargelegt, existieren historisch bedingte strukturelle Unterschiede in der Markt- und Wettbewerbsposition zwischen ost- und west-deutschen Sparkassen, die sich auch in den vorhandenen Daten wiederfinden.

Zur Verdeutlichung sind hierzu in Abbildung 19 und Abbildung 20 für die drei west- und die acht ostdeutschen Sparkassen die Marktausschöpfungen nach Al-tersklassen in ihren Geschäftsgebieten zum Stichtag zusammengefasst.

Abbildung 19: Aggregierte Marktausschöpfung der westdeutschen Sparkassen in ihren Geschäftsgebieten nach Altersklassen zum Stichtag; Quelle: eigene Berechnungen.

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Bank 9 Bank 10 Bank 11

7.1.2 Analyse der Marktausschöpfung zum Ende des Referenzjahres

Zur Berechnung der Marktausschöpfung zum Stichtag der Datenerhebung wur-den die korrespondierenwur-den Bevölkerungsdaten für die Landkreise, aufgeglie-dert nach dem Lebensalter in Jahresschritten, aus der Bevölkerungsfortschrei-bung der statistischen Landesämter verwendet. Für alle elf Sparkassen kann die Marktausschöpfung in jedem Kreis und in jeder Altersklasse berechnet werden, indem die Anzahl der Sparkassenkunden durch die Anzahl der Einwohner geteilt werden. Wie in Abschnitt 2 dargelegt, existieren historisch bedingte strukturelle Unterschiede in der Markt- und Wettbewerbsposition zwischen ost- und west-deutschen Sparkassen, die sich auch in den vorhandenen Daten wiederfinden.

Zur Verdeutlichung sind hierzu in Abbildung 19 und Abbildung 20 für die drei west- und die acht ostdeutschen Sparkassen die Marktausschöpfungen nach Al-tersklassen in ihren Geschäftsgebieten zum Stichtag zusammengefasst.

Abbildung 19: Aggregierte Marktausschöpfung der westdeutschen Sparkassen in ihren Geschäftsgebieten nach Altersklassen zum Stichtag; Quelle: eigene Berechnungen.

Abbildung 20: Aggregierte Marktausschöpfung der ostdeutschen Sparkassen in ihren Geschäftsgebieten nach Altersklassen zum Stichtag; Quelle: eigene Berechnungen.

Hinsichtlich der Marktausschöpfung in den einzelnen Altersklassen zeigt sich mit Ausnahme von Bank 7 in Ostdeutschland und Bank 10 in Westdeutsch-land ein idealtypisches Muster. Bei den jüngeren Kunden ist eine geringe aber kontinuierlich ansteigende Quote festzustellen, die bei den Anfang 20-jährigen ein lokales Maximum besitzt. Danach wird der Quotient für jede Altersgruppe kleiner, bis er bei den Mitte 30-jährigen seinen Tiefpunkt erreicht, um dann bei den älteren Kunden wieder anzusteigen. In Ostdeutschland liegen die Quoten dabei für die einzelnen Sparkassen mit Ausnahme von Bank 7 im Wesentlichen im Korridor, der durch die Sparkassen 1 und 5 aufgespannt wird. Sparkasse 1 besitzt in ihrem Geschäftsgebiet eine außerordentliche starke Wettbewerbsposi-tion mit einer durchschnittlichen Ausschöpfungsquote von 80,4%. Die Spitzen-werte werden bei den 20-jährigen (97,0%) und bei den über 84-jährigen (98,4%) erreicht. Die untere Grenze des Korridors wird von Bank 5 gebildet, bei der eine qualitativ vergleichbare Struktur bei deutlich niedrigeren Raten zu beobachten ist. Die Maxima liegen hier bei den 19-jährigen (74,1%) und den 81-jährigen (84,6%) bei einer durchschnittlichen Ausschöpfung von 62,0%.

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Lässt man Bank 10 wegen ihrer Besonderheiten vorerst aus der Betrachtung heraus, so zeigt sich für die Banken 9 und 11 in Westdeutschland eine ähnliche Struktur, die jedoch weniger stark ausgeprägt ist. Insbesondere die exponierte Position bei den älteren Kunden mit z.T. extrem hohen Quoten findet sich in westdeutschen Instituten nicht wieder. Bei den meisten Altersgruppen ist eine Marktausschöpfung festzustellen, die noch unterhalb der ostdeutschen Bank 5 liegt. Dies zeigt sich sowohl bei den durchschnittlichen Quoten von 54,6%

(Bank 9) und 57,8% (Bank 11) als auch bei den Maxima, die bei den jungen und bei den älteren Kunden deutlich unter den ostdeutschen Werten liegen. Bei Bank 11 wird die maximale Ausschöpfung bei den jungen Kunden in den Altersklas-sen der 18 bzw. 19-jährigen mit 67,1% erreicht. Bei den älteren Kunden ist die größte Ausschöpfung bei den 82-jährigen (73,1%) zu beobachten. Bank 9 liegt mit Werten von 64,8% bei den 22-jährigen und 72,0% in der Altersklasse 85+

leicht darunter. Setzt man alle Kunden der Sparkassen in Ost- bzw. West-deutschland ins Verhältnis zum korrespondierenden Marktpotenzial, so ergibt sich für die westdeutschen Sparkassen eine durchschnittliche Marktausschöp-fung von 57,5% gegenüber 64,9% bei den ostdeutschen Instituten. Die auffällig niedrigeren Quoten im Westen sind im Wesentlichen auf die unterschiedliche aktuelle und historische Konkurrenzsituation in Ost- und Westdeutschland zu-rückzuführen.

Da im Bankenmarkt die Mobilität der Kunden verhältnismäßig gering ist (EU-Kommission [2007]), schlagen sich in der beobachteten Marktausschöp-fung neben der aktuellen Geschäftspolitik und Wettbewerbslage auch das ver-gangene Verhalten und die historische Wettbewerbssituation nieder. Dies ist insbesondere der Fall bei Kunden mittleren und hohen Alters, bei denen generell eine besonders starke Kundenbindung besteht. Wie schon in Abschnitt 3 darge-stellt, muss in diesem Kontext berücksichtigt werden, dass die Sparkassen in der DDR eine Monopolstellung im Privatkundengeschäft inne hatten, die -wie ins-besondere die extrem hohe Marktausschöpfung bei den älteren Kunden belegt- bis heute nachwirkt. Darüber hinaus sehen sich die Sparkassen im Westen im Gegensatz zu ihren Schwesterinstituten im Osten einer wesentlich stärkeren re-gionalen Konkurrenz durch die Genossenschaftsbanken gegenüber, deren Prä-senz und Marktstellung in Ostdeutschland nach wie vor relativ schwach ist. Die-se beiden Gründe führen bei den ostdeutschen SparkasDie-sen zu einer im Vergleich zum Westen stärkeren Wettbewerbsposition, die sich in höheren Ausschöp-fungsquoten niederschlägt.

Abschließend sollen kurz die zwei Banken beleuchtet werden, bei denen Abweichungen vom idealtypischen Muster bestehen. Diese Abweichungen

kön-Lässt man Bank 10 wegen ihrer Besonderheiten vorerst aus der Betrachtung heraus, so zeigt sich für die Banken 9 und 11 in Westdeutschland eine ähnliche Struktur, die jedoch weniger stark ausgeprägt ist. Insbesondere die exponierte Position bei den älteren Kunden mit z.T. extrem hohen Quoten findet sich in westdeutschen Instituten nicht wieder. Bei den meisten Altersgruppen ist eine Marktausschöpfung festzustellen, die noch unterhalb der ostdeutschen Bank 5 liegt. Dies zeigt sich sowohl bei den durchschnittlichen Quoten von 54,6%

(Bank 9) und 57,8% (Bank 11) als auch bei den Maxima, die bei den jungen und bei den älteren Kunden deutlich unter den ostdeutschen Werten liegen. Bei Bank 11 wird die maximale Ausschöpfung bei den jungen Kunden in den Altersklas-sen der 18 bzw. 19-jährigen mit 67,1% erreicht. Bei den älteren Kunden ist die größte Ausschöpfung bei den 82-jährigen (73,1%) zu beobachten. Bank 9 liegt mit Werten von 64,8% bei den 22-jährigen und 72,0% in der Altersklasse 85+

leicht darunter. Setzt man alle Kunden der Sparkassen in Ost- bzw. West-deutschland ins Verhältnis zum korrespondierenden Marktpotenzial, so ergibt sich für die westdeutschen Sparkassen eine durchschnittliche Marktausschöp-fung von 57,5% gegenüber 64,9% bei den ostdeutschen Instituten. Die auffällig niedrigeren Quoten im Westen sind im Wesentlichen auf die unterschiedliche aktuelle und historische Konkurrenzsituation in Ost- und Westdeutschland zu-rückzuführen.

Da im Bankenmarkt die Mobilität der Kunden verhältnismäßig gering ist (EU-Kommission [2007]), schlagen sich in der beobachteten Marktausschöp-fung neben der aktuellen Geschäftspolitik und Wettbewerbslage auch das ver-gangene Verhalten und die historische Wettbewerbssituation nieder. Dies ist insbesondere der Fall bei Kunden mittleren und hohen Alters, bei denen generell eine besonders starke Kundenbindung besteht. Wie schon in Abschnitt 3 darge-stellt, muss in diesem Kontext berücksichtigt werden, dass die Sparkassen in der DDR eine Monopolstellung im Privatkundengeschäft inne hatten, die -wie ins-besondere die extrem hohe Marktausschöpfung bei den älteren Kunden belegt- bis heute nachwirkt. Darüber hinaus sehen sich die Sparkassen im Westen im Gegensatz zu ihren Schwesterinstituten im Osten einer wesentlich stärkeren re-gionalen Konkurrenz durch die Genossenschaftsbanken gegenüber, deren Prä-senz und Marktstellung in Ostdeutschland nach wie vor relativ schwach ist. Die-se beiden Gründe führen bei den ostdeutschen SparkasDie-sen zu einer im Vergleich zum Westen stärkeren Wettbewerbsposition, die sich in höheren Ausschöp-fungsquoten niederschlägt.

Abschließend sollen kurz die zwei Banken beleuchtet werden, bei denen Abweichungen vom idealtypischen Muster bestehen. Diese Abweichungen

kön-nen in beiden Fällen auf regionale Besonderheiten zurückgeführt werden. So sind bei Bank 10 starke Anstrengungen im Bereich der Neukundengewinnung festzustellen, die sich in außerordentlich hohen Anteilen bei den jungen Kunden unter 25 Jahren niederschlagen. Nach Aussage eines Sparkassenverantwortli-chen soll mit Hilfe dieser Politik die unterdurchschnittliche Position in den älte-ren Kundensegmenten kompensiert werden, die auf eine suboptimale Geschäfts-politik in der Vergangenheit und die traditionell starke Konkurrenz der lokalen Wettbewerber im Geschäftsgebiet zurückzuführen ist. Die ostdeutsche Bank 7 weicht dagegen bei den jüngeren Kunden bis ca. 30 Jahre nicht vom idealtypi-schen Muster ab. Bei den älteren Kunden ab 30 bis zu den 70-jährigen liegt da-gegen eine Marktausschöpfung um die 40% vor, die weit unter dem Niveau aller anderen Sparkassen liegt. Bei den betagten Kunden ab 70 Jahren steigt die Quo-te dann zwar an, liegt aber dennoch erheblich unQuo-ter den WerQuo-ten ihrer ostdeut-schen Schwesterinstitute. Auch hier existieren historische regionale Spezifika, die zur vergleichswiese schwachen Marktposition dieser Bank bei den Kunden mittleren und hohen Alters geführt haben.116