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Charakterisierung der Sparkassen und Anzahl der Kundendatensätze

5 Datenbasis

5.1 Individualkundendaten

5.1.5 Charakterisierung der Sparkassen und Anzahl der Kundendatensätze

Da der erste Teil der Ertragsanalyse auf Sparkassenebene stattfindet, es sich also auf dieser Ebene um Fallstudien handelt, ist es sinnvoll, die zu Grunde liegenden Untersuchungsobjekte hinreichend genau zu charakterisieren. Als Dimensionen werden hierfür die Größe der Teildatensätze, die gleichzeitig die Größe der Sparkasse widerspiegelt, die regionale Herkunft der Sparkasse und die Bedeu-tung und Siedlungsstruktur des Geschäftsgebiets herangezogen. Diese Faktoren besitzen neben der demographischen Entwicklung in den Geschäftsgebieten, die in Abschnitt 5.2.3 genauer beschrieben wird, Relevanz, um die Ergebnisse der Analyse auf Sparkassenebene einordnen zu können. Darüber hinaus können ers-te Anhaltspunkers-te hinsichtlich einer eventuellen Übertragbarkeit der Resultaers-te und der Repräsentativität der Sparkassenauswahl erlangt werden. Wegen der Maßgabe, die Identität der Sparkassen und ihrer Kunden zu schützen, unterliegt die Charakterisierung der Sparkassen und ihrer Datensätze Restriktionen, die aufgrund von Vertraulichkeitsvereinbarungen zwingend eingehalten werden müssen.

Hinsichtlich der Kundenzahl werden deshalb die Einzeldatensätze der kassen in drei Größenklassen unterteilt. Unterschieden werden hier kleine Spar-kassen mit bis zu 100.000 Kunden,64 mittlere Sparkassen mit 100.000 bis 200.000 Datensätzen und große Sparkassen mit mehr als 200.000 Beobachtun-gen. Bei der regionalen Herkunft der Sparkassen kann aufgrund der Restriktio-nen lediglich eine Differenzierung nach Ost-/Westdeutschland vorgenommen werden.

Da die Untersuchungsebene für die Ertrags- und Kundenprognose die Kreise des Geschäftsgebiets sind, wird für die elf Sparkassen ermittelt, welche Bedeu-tung das Geschäftsgebiet im Privatkundengeschäft besitzt, d.h. wie viel Prozent der Kunden in den zugehörigen Kreisen leben. Bei den betrachteten Sparkassen handelt es sich um „Ein“- oder „Mehrkreissparkassen“, d.h. die Geschäftsgebie-te korrespondieren mit administrativen Kreisgrenzen. Genaue Informationen über die Anzahl der Kreise unterliegen ebenfalls der Geheimhaltung.

64 Da die Datensätze bereinigt wurden, lautet die exakte Definition: lebende Kunden, die zum Zeitpunkt der Datenerhebung ein Produkt der Sparkasse besitzen.

5.1.5 Charakterisierung der Sparkassen und Anzahl der Kundendatensätze

Da der erste Teil der Ertragsanalyse auf Sparkassenebene stattfindet, es sich also auf dieser Ebene um Fallstudien handelt, ist es sinnvoll, die zu Grunde liegenden Untersuchungsobjekte hinreichend genau zu charakterisieren. Als Dimensionen werden hierfür die Größe der Teildatensätze, die gleichzeitig die Größe der Sparkasse widerspiegelt, die regionale Herkunft der Sparkasse und die Bedeu-tung und Siedlungsstruktur des Geschäftsgebiets herangezogen. Diese Faktoren besitzen neben der demographischen Entwicklung in den Geschäftsgebieten, die in Abschnitt 5.2.3 genauer beschrieben wird, Relevanz, um die Ergebnisse der Analyse auf Sparkassenebene einordnen zu können. Darüber hinaus können ers-te Anhaltspunkers-te hinsichtlich einer eventuellen Übertragbarkeit der Resultaers-te und der Repräsentativität der Sparkassenauswahl erlangt werden. Wegen der Maßgabe, die Identität der Sparkassen und ihrer Kunden zu schützen, unterliegt die Charakterisierung der Sparkassen und ihrer Datensätze Restriktionen, die aufgrund von Vertraulichkeitsvereinbarungen zwingend eingehalten werden müssen.

Hinsichtlich der Kundenzahl werden deshalb die Einzeldatensätze der kassen in drei Größenklassen unterteilt. Unterschieden werden hier kleine Spar-kassen mit bis zu 100.000 Kunden,64 mittlere Sparkassen mit 100.000 bis 200.000 Datensätzen und große Sparkassen mit mehr als 200.000 Beobachtun-gen. Bei der regionalen Herkunft der Sparkassen kann aufgrund der Restriktio-nen lediglich eine Differenzierung nach Ost-/Westdeutschland vorgenommen werden.

Da die Untersuchungsebene für die Ertrags- und Kundenprognose die Kreise des Geschäftsgebiets sind, wird für die elf Sparkassen ermittelt, welche Bedeu-tung das Geschäftsgebiet im Privatkundengeschäft besitzt, d.h. wie viel Prozent der Kunden in den zugehörigen Kreisen leben. Bei den betrachteten Sparkassen handelt es sich um „Ein“- oder „Mehrkreissparkassen“, d.h. die Geschäftsgebie-te korrespondieren mit administrativen Kreisgrenzen. Genaue Informationen über die Anzahl der Kreise unterliegen ebenfalls der Geheimhaltung.

64 Da die Datensätze bereinigt wurden, lautet die exakte Definition: lebende Kunden, die zum Zeitpunkt der Datenerhebung ein Produkt der Sparkasse besitzen.

Um abschließend zu ermitteln, welche Siedlungsstruktur in den Geschäfts-gebieten vorherrscht, d.h. ob es sich um eher städtisch oder ländlich geprägte Regionen handelt, wird auf eine Systematisierung des BBR zurückgegriffen (BBR [2009]).

Das BBR unterteilt Deutschland in sogenannte siedlungsstrukturelle Regio-nen, die sich in der Regel aus mehreren Kreisen bzw. kreisfreien Städten zu-sammensetzen. Hierbei werden je nach der Größe bzw. zentralörtlichen Bedeu-tung des Zentrums und der Bevölkerungsdichte drei Regionsgrundtypen unter-schieden: „Agglomerationsräume“ (Typ I), „Verstädterte Räume“ (Typ II) und

„Ländliche Räume“ (Typ III). Um die Kreise innerhalb dieser Regionen zu klas-sifizieren, werden insgesamt 9 Kreistypen definiert.

Bei der Ausdifferenzierung nach Kreistypen wird nach Kernstädten und üb-rigen Kreisen bzw. Kreisregionen unterschieden. Kernstädte sind kreisfreie Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern, die in der Regel das Oberzentrum ei-ner Region bilden. Kreisfreie Städte mit weniger als 100.000 Einwohei-nern wer-den bei der Typisierung mit ihrem Umland zu Kreisregionen zusammengefasst.

Außerhalb der Kernstädte ist das entscheidende Einteilungskriterium die Bevöl-kerungsdichte, die für alle Kreise und Kreisregionen ermittelt werden muss.

Wird dann zusätzlich die Zugehörigkeit zum Regionsgrundtyp I, II oder III be-rücksichtigt, kann die abschließende Typisierung der kreisfreien Stadt, des Krei-ses oder der Kreisregion vorgenommen werden. Es ergeben sich für Agglomera-tionsräume vier Kreistypen, für verstädterte Räume drei Typen und für ländliche Räume zwei Kreistypen. Tabelle 5 fasst die beschriebenen Systematisierungskri-terien zusammen.

Bei „Einkreissparkassen“ und „Mehrkreissparkassen“, deren Kreise und kreisfreien Städte des Geschäftsgebiets einem Typ entsprechen, ist die Zuord-nung trivial. Bei Sparkassen mit Geschäftsgebieten, die aus mehreren Kreisen differierenden Typs bestehen, wurde der Kreistyp des Kreises gewählt, in dem der Sitz der Sparkasse liegt. Diese Selektion deckt sich in der Regel mit dem Geschäftsschwerpunkt hinsichtlich der Kundenzahl. Üblicherweise besteht dar-über hinaus in den Geschäftsgebieten keine gravierende Heterogenität hinsicht-lich der Siedlungsstruktur.

Tabelle 5: Siedlungsstrukturelle Kreistypen nach BBR-Systematik; Quelle: eigene Darstel-lung nach BBR (2008)

Grundtyp I: Agglomerationsräume a) Oberzentrum > 300.000 Einwohner oder

b) Dichte > 300 Einwohner/km2 Kreistyp

Kernstädte Kreisfreie Städte

> 100.000 Einwohner 1 Hochverdichtete Kreise Kreise mit Dichte

>= 300 Einwohner/km2 2

Verdichtete Kreise Kreise mit Dichte

>= 150 Einwohner/km2 3

Ländliche Kreise Kreise Dichte

< 150 Einwohner/km2 4 Grundtyp II: Verstädterte Räume

a) Dichte > 150 Einwohner/km2 oder

b) Oberzentrum > 100.000 Einwohner bei einer Mindestdichte von 100 Einwoh-ner/km2

Kernstädte Kreisfreie Städte

> 100.000 Einwohner 5

Verdichtete Kreise Kreise mit Dichte

>= 150 Einwohner/km2 6

Ländliche Kreise Kreise mit Dichte

< 150 Einwohner/km2 7 Grundtyp III: Ländliche Räume

a) Dichte < 150 Einwohner/km2 oder

b) ohne Oberzentrum > 100.000 Einwohner oder

c) mit Oberzentrum >100.000 Einwohner bei einer Dichte < 100 Einwohner/km2 Ländliche Kreise höherer Dichte Kreise mit Dichte

>= 100 Einwohner/km2 8 Ländliche Kreise geringerer Dichte Kreise mit Dichte

< 100 Einwohner/km2 9

In Tabelle 6 sind die Ergebnisse für die vier herangezogenen Kriterien zur Charakterisierung der Teildatensätze bzw. der zugehörigen Sparkassen zusam-mengestellt. Insgesamt umfasst der Gesamtdatensatz nach Bereinigung, Verein-heitlichung und Aggregation 2.472.485 Sparkassenkunden. 78,8% der Beobach-tungen stammen von acht ostdeutschen Sparkassen, 22,2% von drei westdeut-schen Sparkassen. Die ostdeutwestdeut-schen Sparkassen lassen sich dabei in zwei große Banken, vier mittlere sowie zwei kleine Institute unterteilen. Aus dem Westen fließen Samples von zwei kleinen bzw. einer großen Bank ein.

Die drei großen Sparkassen 2, 5 und 11 zeichnen sich dadurch aus, dass sie durchgängig in größeren Agglomerationsräumen tätig sind. Die Sitze der Spar-kassen liegen dabei in den jeweiligen Kernstädten (Kreistyp 1). Die kleinen und mittleren Banken im Osten und Westen sind in verdichteten Kreisen aktiv, die

Tabelle 5: Siedlungsstrukturelle Kreistypen nach BBR-Systematik; Quelle: eigene Darstel-lung nach BBR (2008)

Grundtyp I: Agglomerationsräume a) Oberzentrum > 300.000 Einwohner oder

b) Dichte > 300 Einwohner/km2 Kreistyp

Kernstädte Kreisfreie Städte

> 100.000 Einwohner 1 Hochverdichtete Kreise Kreise mit Dichte

>= 300 Einwohner/km2 2

Verdichtete Kreise Kreise mit Dichte

>= 150 Einwohner/km2 3

Ländliche Kreise Kreise Dichte

< 150 Einwohner/km2 4 Grundtyp II: Verstädterte Räume

a) Dichte > 150 Einwohner/km2 oder

b) Oberzentrum > 100.000 Einwohner bei einer Mindestdichte von 100 Einwoh-ner/km2

Kernstädte Kreisfreie Städte

> 100.000 Einwohner 5

Verdichtete Kreise Kreise mit Dichte

>= 150 Einwohner/km2 6

Ländliche Kreise Kreise mit Dichte

< 150 Einwohner/km2 7 Grundtyp III: Ländliche Räume

a) Dichte < 150 Einwohner/km2 oder

b) ohne Oberzentrum > 100.000 Einwohner oder

c) mit Oberzentrum >100.000 Einwohner bei einer Dichte < 100 Einwohner/km2 Ländliche Kreise höherer Dichte Kreise mit Dichte

>= 100 Einwohner/km2 8 Ländliche Kreise geringerer Dichte Kreise mit Dichte

< 100 Einwohner/km2 9

In Tabelle 6 sind die Ergebnisse für die vier herangezogenen Kriterien zur Charakterisierung der Teildatensätze bzw. der zugehörigen Sparkassen zusam-mengestellt. Insgesamt umfasst der Gesamtdatensatz nach Bereinigung, Verein-heitlichung und Aggregation 2.472.485 Sparkassenkunden. 78,8% der Beobach-tungen stammen von acht ostdeutschen Sparkassen, 22,2% von drei westdeut-schen Sparkassen. Die ostdeutwestdeut-schen Sparkassen lassen sich dabei in zwei große Banken, vier mittlere sowie zwei kleine Institute unterteilen. Aus dem Westen fließen Samples von zwei kleinen bzw. einer großen Bank ein.

Die drei großen Sparkassen 2, 5 und 11 zeichnen sich dadurch aus, dass sie durchgängig in größeren Agglomerationsräumen tätig sind. Die Sitze der Spar-kassen liegen dabei in den jeweiligen Kernstädten (Kreistyp 1). Die kleinen und mittleren Banken im Osten und Westen sind in verdichteten Kreisen aktiv, die

entweder Agglomerationsräumen (Kreistyp 3) oder verstädterten Regionen zu-geordnet werden können (Kreistyp 6). Als einzige Ausnahme ist die kleine westdeutsche Sparkasse 9 in einem hochverdichteten Kreis beheimatet, der in einem Agglomerationsraum liegt (Kreistyp 2). Sparkassen aus explizit ländli-chen Kreisen gemäß BBR-Definition existieren nicht im Sample (Kreistypen 4, 7, 8 oder 9). Insgesamt sind die Geschäftsgebiete aller Sparkassen somit städ-tisch geprägt. Da jedoch auch innerhalb von Kreisen z.T. erhebliche Unterschie-de in Unterschie-der Siedlungsstruktur bestehen, ist zu konstatieren, dass die kleinen und mittleren Sparkassen teilweise in Regionen tätig sind, die im allgemeinen Sprachgebrauch und Empfinden als ländlich-peripher bezeichnet werden könn-ten.

Betrachtet man die regionale Kundenverteilung, so wird die dominante Rol-le der Geschäftsgebiete im Privatkundengeschäft sichtbar. Insgesamt stammen fast 92% der Kunden aus den nach dem Regionalprinzip der Sparkassen relativ klar abgegrenzten Arealen. Bei Bank 8 beträgt der Anteil der externen Kunden sogar nur knapp 6%, wohingegen bei Bank 9 ca. 14,5% der Kunden außerhalb des Geschäftsgebiets wohnen.

Tabelle 6: Übersicht über die Teildatensätze; Quelle: eigene Berechnungen Sparkasse Größe Herkunft Kunden

inner-halb des

* Bei mehreren Kreisen: Kreistyp des Sitzes der Sparkasse.