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5 Datenbasis

5.2 Bevölkerungsdaten

5.2.3 Regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnungen der Statistischen

5.2.3.1 Annahmen

Zur Prognose der erwarteten Kunden- und Ertragsentwicklung auf Sparkas-senebene werden Daten über die zukünftige Bevölkerungsstruktur in den Ge-schäftsgebieten der beteiligten Institute bis zum Jahr 2020 benötigt. Für diese Betrachtung wurden regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnungen der je-weiligen statistischen Landesämter herangezogen. Diese regionalisierten Prog-nosen basieren mit einer Ausnahme80 auf der 11. koordinierten Bevölkerungsvo-rausberechnung des Statistischen Bundesamtes in der Variante 1-W1.

79 Zu der allgemeinen Treffsicherheit, den Möglichkeiten und Grenzen, sowie der Fehler-einschätzung (die meist mit einem ex-post Vergleich alter Prognosen und tatsächlich eingetretener Entwicklungen durchgeführt wird) existiert eine recht breite Literatur (Keyfitz [1981]; Stoto [1983]; Keilman [1997,2005]; Brachat-Schwarz/Walla [2008];

Bretz [2001]).

80 Für die betreffende Sparkasse mit Geschäftsgebiet in NRW wurde ebenfalls die offiziel-le landeseigene Bevölkerungsvorausberechnung verwendet, die aloffiziel-lerdings nicht voll-ständig kompatibel mit der Prognose des Statistischen Bundesamtes ist. Zum einen ba-siert sie auf dem Bevölkerungsstand zum 1.1.2008, ist also wesentlich aktueller, zum anderen differiert sie neben anderen Annahmen insbesondere hinsichtlich der externen Wanderungssalden. Insgesamt weist die Vorausberechnung für NRW jedoch qualitativ vergleichbare Basisannahmen hinsichtlich der Entwicklung von Lebenserwartung,

Ge-Die Prognosen der drei einzelnen Teilkomponenten und ihrer relevanten Be-stimmungsfaktoren basieren dabei in der Regel auf Fortschreibungen von in der Vergangenheit beobachteten Mustern und Entwicklungstendenzen. Darüber hin-aus werden Hypothesen über wahrscheinliche soziale, politische, ökonomische oder technologisch motivierte Veränderungen der Einflussfaktoren gebildet. Sie fließen ebenfalls in die Erwartungsbildung ein. Da plötzlich einsetzende gesell-schaftliche Trends, politische Umbrüche, Krisen oder technische oder medizini-sche Innovationen auch mit Hilfe der Szenarioanalyse in der Regel nicht gut vorhergesagt werden können, sind Bevölkerungsprognosen zwangsläufig mit Vorhersagefehlern behaftet. Für die Zwecke dieser Arbeit (mit einem mittelfris-tigen Prognosehorizont von 10-15 Jahren) wird die Güte der verfügbaren Vo-rausberechnungen aber als akzeptabel erachtet.79

5.2.3 Regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnungen der Statistischen Landesämter

5.2.3.1 Annahmen

Zur Prognose der erwarteten Kunden- und Ertragsentwicklung auf Sparkas-senebene werden Daten über die zukünftige Bevölkerungsstruktur in den Ge-schäftsgebieten der beteiligten Institute bis zum Jahr 2020 benötigt. Für diese Betrachtung wurden regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnungen der je-weiligen statistischen Landesämter herangezogen. Diese regionalisierten Prog-nosen basieren mit einer Ausnahme80 auf der 11. koordinierten Bevölkerungsvo-rausberechnung des Statistischen Bundesamtes in der Variante 1-W1.

79 Zu der allgemeinen Treffsicherheit, den Möglichkeiten und Grenzen, sowie der Fehler-einschätzung (die meist mit einem ex-post Vergleich alter Prognosen und tatsächlich eingetretener Entwicklungen durchgeführt wird) existiert eine recht breite Literatur (Keyfitz [1981]; Stoto [1983]; Keilman [1997,2005]; Brachat-Schwarz/Walla [2008];

Bretz [2001]).

80 Für die betreffende Sparkasse mit Geschäftsgebiet in NRW wurde ebenfalls die offiziel-le landeseigene Bevölkerungsvorausberechnung verwendet, die aloffiziel-lerdings nicht voll-ständig kompatibel mit der Prognose des Statistischen Bundesamtes ist. Zum einen ba-siert sie auf dem Bevölkerungsstand zum 1.1.2008, ist also wesentlich aktueller, zum anderen differiert sie neben anderen Annahmen insbesondere hinsichtlich der externen Wanderungssalden. Insgesamt weist die Vorausberechnung für NRW jedoch qualitativ vergleichbare Basisannahmen hinsichtlich der Entwicklung von Lebenserwartung,

Ge-Ausgangspunkt ist dabei, wie bei der Bundesprognose, der Bevölkerungs-stand zum 31.12.2005 in den regionalen Gebietskörperschaften, aufgegliedert nach Geschlecht und einjährigen Altersgruppen von 0 bis 100. Diese Angaben basieren auf einer Fortschreibung des in den 80er Jahren mit Hilfe von Volks-zählungen81 ermittelten Bevölkerungsstandes.

Die Bundesprognose arbeitet mit landesspezifischen Annahmen,82 die den Rahmen für die regionalen Prognosen abstecken. Die bundeslandspezifischen Annahmen hinsichtlich Geburtenhäufigkeit, Lebenserwartung und Wanderungs-bewegungen werden dann in den regionalen Vorausberechnungen der Statisti-schen Landesämter regional z.T. bis hinunter zur Gemeindeebene ausdifferen-ziert. Hierzu sind Annahmen über die regionale Entwicklung der Mortalitäts- und Geburtshäufigkeiten, sowie Hypothesen über die zukünftigen Wanderungs-bewegungen notwendig. Zur Ermittlung dieser regionalspezifischen Annahmen wird in allen Regionalprognosen je nach Komponente auf Stützperioden unter-schiedlicher Länge zurückgegriffen, die den jeweiligen Referenzzeitraum bil-den.

Wie schon angedeutet, muss auf eine exakte Darstellung der Annahmen der verwendeten Bevölkerungsprognosen verzichtet werden, da hieraus Rückschlüs-se auf die zugehörigen Bundesländer und indirekt auch auf die beteiligten Spar-kassen möglich sind. Deshalb werden im Folgenden die grundsätzlichen Hypo-thesen der verwendeten Prognosen beschrieben. Qualitativ ergeben sich in Hin-blick auf die Annahmen zur erwarteten Mortalität und Fertilität keine Unter-schiede, lediglich hinsichtlich der Wanderungsbewegungen existieren naturge-mäß stark divergierende Entwicklungen, die in den regionalen Besonderheiten begründet sind. Zusätzlich variiert von Bundesland zu Bundesland die regionale Ausdifferenzierung und Ausgestaltung der Hypothesen hinsichtlich Stützzeit-räumen und der Berücksichtigung von landespezifischen Entwicklungsmustern.

Dennoch ergeben sich auch hier keine wesentlichen Differenzen in der grundle-genden Vorgehensweise.

burtenhäufigkeit und Wanderungsbewegungen auf. Für nähere Informationen siehe Ci-cholas/Ströker [2009].

81 Der letzte Zensus in der BRD fand 1987 statt, die letzte Volkszählung in der DDR wur-de 1981 durchgeführt.

82 Für methodische Anmerkungen zu den landespezifischen Annahmen siehe Statistische Ämter des Bundes und der Länder [2007] 9 und Statistisches Bundesamt (2006).

Mortalität

Hinsichtlich der Mortalitätsraten wurde bei allen regionalen Prognosen ein ge-schlechtsspezifisch unterschiedlicher Anstieg der Lebenserwartung bis 2020 im Bereich von ungefähr 2 bis 4 Jahren angenommen. Hierbei gilt für die alten Bundesländer ausgehend von unterschiedlichen Niveaus im Wesentlichen der gleiche Trend wie für Deutschland insgesamt. Für die neuen Länder wird zuerst ein schnellerer Anstieg angenommen, der dann in den gesamtdeutschen Trend übergeht.

Fertilität

Die zusammengefasste Geburtenziffer (TFR) bleibt in allen verwendeten Prog-nosen der alten Bundesländer annähernd konstant, d.h. die länderspezifischen Unterschiede bleiben über den Prognosezeitraum erhalten. Gleichzeitig wird in allen westdeutschen Vorausberechnungen ein weiterer Anstieg des durchschnitt-lichen Gebäralters angenommen. Für die ostdeutschen Regionalprognosen wird ein ganz leichter Anstieg der Geburtenrate (TFR) unterstellt, der von einem deutlicheren Anstieg des durchschnittlichen Gebäralters begleitet wird. Diese Annahmensetzung resultiert ebenso wie die Hypothesen zur Entwicklung der Lebenserwartung aus dem Rahmen, den die Landesannahmen der Bundesprog-nose setzen. Neben der Konstanz des Geburtenniveaus in westdeutschen Bun-desländern wird für Ostdeutschland eine Annäherung an das westdeutsche Ge-burtenniveau und an die westdeutsche Altersverteilung der Geburtenhäufigkei-ten unterstellt.

Migration

Bis auf den Fall NRW wurden die Wanderungssalden für die Bundesländer aus der 11. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung auf Landesebene über-nommen. Diese externen Wanderungssalden, resultierend aus Außenwanderung aus dem Ausland und Wanderungen zwischen den Bundesländern, müssen auf die einzelnen regionalen Gliederungsebenen herunter gebrochen werden. Neben Annahmen zu externen Wanderungsbewegungen ist es bei einer regionalen Prognose darüber hinaus zusätzlich notwendig, auch Annahmen über die zu er-wartenden Wanderungen zwischen den Gemeinden (bzw. Kreisen) innerhalb eines Bundeslandes zu treffen (Binnenwanderung oder interne Wanderung).

Mortalität

Hinsichtlich der Mortalitätsraten wurde bei allen regionalen Prognosen ein ge-schlechtsspezifisch unterschiedlicher Anstieg der Lebenserwartung bis 2020 im Bereich von ungefähr 2 bis 4 Jahren angenommen. Hierbei gilt für die alten Bundesländer ausgehend von unterschiedlichen Niveaus im Wesentlichen der gleiche Trend wie für Deutschland insgesamt. Für die neuen Länder wird zuerst ein schnellerer Anstieg angenommen, der dann in den gesamtdeutschen Trend übergeht.

Fertilität

Die zusammengefasste Geburtenziffer (TFR) bleibt in allen verwendeten Prog-nosen der alten Bundesländer annähernd konstant, d.h. die länderspezifischen Unterschiede bleiben über den Prognosezeitraum erhalten. Gleichzeitig wird in allen westdeutschen Vorausberechnungen ein weiterer Anstieg des durchschnitt-lichen Gebäralters angenommen. Für die ostdeutschen Regionalprognosen wird ein ganz leichter Anstieg der Geburtenrate (TFR) unterstellt, der von einem deutlicheren Anstieg des durchschnittlichen Gebäralters begleitet wird. Diese Annahmensetzung resultiert ebenso wie die Hypothesen zur Entwicklung der Lebenserwartung aus dem Rahmen, den die Landesannahmen der Bundesprog-nose setzen. Neben der Konstanz des Geburtenniveaus in westdeutschen Bun-desländern wird für Ostdeutschland eine Annäherung an das westdeutsche Ge-burtenniveau und an die westdeutsche Altersverteilung der Geburtenhäufigkei-ten unterstellt.

Migration

Bis auf den Fall NRW wurden die Wanderungssalden für die Bundesländer aus der 11. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung auf Landesebene über-nommen. Diese externen Wanderungssalden, resultierend aus Außenwanderung aus dem Ausland und Wanderungen zwischen den Bundesländern, müssen auf die einzelnen regionalen Gliederungsebenen herunter gebrochen werden. Neben Annahmen zu externen Wanderungsbewegungen ist es bei einer regionalen Prognose darüber hinaus zusätzlich notwendig, auch Annahmen über die zu er-wartenden Wanderungen zwischen den Gemeinden (bzw. Kreisen) innerhalb eines Bundeslandes zu treffen (Binnenwanderung oder interne Wanderung).

Die Verteilung des Außenwanderungssaldos aus dem Ausland, der für Deutschland ab 2008 mit jährlich 100.000 Personen quantifiziert wird, auf die Bundesländer, erfolgt anhand von mehrjährigen Durchschnitten. Bei der rung zwischen den Bundesländern wird insgesamt unterstellt, dass der Wande-rungsverlust der neuen an die alten Länder bis 2020 auf 49.000 auf 8.000 Perso-nen zurückgeht. Die Zuordnung der vorgegeben Salden auf die Kreise basiert dann in der Regel auf Fortschreibung von beobachteten Mustern der Vergan-genheit.

Ebenso wie bei den externen Wanderungsbewegungen werden bei allen re-gionalen Bevölkerungsprognosen auch für die Binnenwanderung stabile Muster unterstellt. Hierzu wird in allen Vorausberechnungen im Wesentlichen eine Fortsetzung der relativen regionalen Entwicklungstendenzen angenommen.

Wenn also eine Kommune in der Vergangenheit überdurchschnittliche externe bzw. interne Wanderungsgewinne erzielt hat, wird angenommen, dass dies auch im Prognosezeitraum der Fall sein wird.

Bei allen Vorausberechnungen ist zudem eine Art generelles Binnenwande-rungsmuster zu identifizieren. Tendenziell wirken Städte und urbane Zentren attraktiv auf die jüngere Bevölkerung, wohingegen bei jungen Familien ein Trend zur Suburbanisierung festzustellen ist. Wanderungsbewegungen bei älte-ren Menschen scheinen primär durch die für diese Altersgruppen notwendige Infrastruktur getrieben zu sein.

5.2.3.2 Ergebnisse: Demographische Entwicklung in den