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Prognose der Kundenentwicklung bis 2025

7 Prognose der Kundenentwicklung und der Kundenstruktur

7.2 Hochrechnung für Deutschland auf NUTS II-Ebene bis 2025

7.2.3 Prognose der Kundenentwicklung bis 2025

Zur Prognose der Kundenbasis in den 31 westdeutschen und den 8 ostdeutschen Sparkassen werden im nächsten Schritt Annahmen über die Entwicklung der zukünftigen Marktausschöpfung benötigt. Ebenso wie bei der Analyse auf Spar-kassenebene werden hierfür im Folgenden zwei Szenarien für die Modellierung der zukünftigen Wettbewerbssituation herangezogen. Dies ist zum einen das in Abschnitt 7.1.3.1 charakterisierte Szenario I mit einem konstanten Marktaus-schöpfungsprofil über den Prognosezeitraum 2007 bis 2025. Zum Andern wird das aus Abschnitt 7.1.3.2 bekannte Szenario II genutzt, um ein realistischeres Abbild der zu erwartenden Marktstellung zu erhalten und die hohen Quoten bei den älteren Kunden sukzessive abzuschmelzen.

Für jedes der 39 Institute wird eine separate Analyse für das Geschäftsgebiet vorgenommen. Im Unterschied zu den bereits durchgeführten Analysen sind die kleinsten Untersuchungseinheiten jetzt nicht die Kreise des Geschäftsgebiets, sondern es werden Prognosen für die 86 Altersklassen der korrespondierenden NUTS II-Regionen abgeleitet. Formal gesprochen wird dabei, wie in Abschnitt 7.1.1 erläutert, die Marktausschöpfungsmatrix ۻ mit der Bevölkerungsmatrix ۰ elementweise multipliziert:

(8) ۹॔୶१ൌ ۰॔୶१ٖ ۻ॔୶१

۰ enthält dabei die zukünftigen Bevölkerungszahlen jeder Altersklasse in der betrachteten NUTS II-Region. Die Matrix ۻ wird, je nachdem ob es sich um eine ost- oder westdeutsche Sparkasse handelt, für jedes Szenario gemäß dem beschriebenen Vorgehen mit Hilfe der in Abschnitt 7.2.2 ermittelten durch-schnittlichen Quoten konstruiert. Es ergibt sich die Matrix ۹, die für jedes Prog-nosejahr und jede Altersklasse die zukünftigen Kundenzahlen enthält. Die Mat-rizen haben dabei die Dimension ঵ x ৈ, wobei ৈ, die Länge des Prognosehori-zonts in Jahren, jetzt durch ৈ = 19 (2007 bis 2025) gegeben ist. ঵, die Anzahl der Altersgruppen, ändert sich im Vergleich zur Analyse auf Sparkassenebene dage-gen nicht (঵ = 86).

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7.2.3 Prognose der Kundenentwicklung bis 2025

Zur Prognose der Kundenbasis in den 31 westdeutschen und den 8 ostdeutschen Sparkassen werden im nächsten Schritt Annahmen über die Entwicklung der zukünftigen Marktausschöpfung benötigt. Ebenso wie bei der Analyse auf Spar-kassenebene werden hierfür im Folgenden zwei Szenarien für die Modellierung der zukünftigen Wettbewerbssituation herangezogen. Dies ist zum einen das in Abschnitt 7.1.3.1 charakterisierte Szenario I mit einem konstanten Marktaus-schöpfungsprofil über den Prognosezeitraum 2007 bis 2025. Zum Andern wird das aus Abschnitt 7.1.3.2 bekannte Szenario II genutzt, um ein realistischeres Abbild der zu erwartenden Marktstellung zu erhalten und die hohen Quoten bei den älteren Kunden sukzessive abzuschmelzen.

Für jedes der 39 Institute wird eine separate Analyse für das Geschäftsgebiet vorgenommen. Im Unterschied zu den bereits durchgeführten Analysen sind die kleinsten Untersuchungseinheiten jetzt nicht die Kreise des Geschäftsgebiets, sondern es werden Prognosen für die 86 Altersklassen der korrespondierenden NUTS II-Regionen abgeleitet. Formal gesprochen wird dabei, wie in Abschnitt 7.1.1 erläutert, die Marktausschöpfungsmatrix ۻ mit der Bevölkerungsmatrix ۰ elementweise multipliziert:

(8) ۹॔୶१ൌ ۰॔୶१ٖ ۻ॔୶१

۰ enthält dabei die zukünftigen Bevölkerungszahlen jeder Altersklasse in der betrachteten NUTS II-Region. Die Matrix ۻ wird, je nachdem ob es sich um eine ost- oder westdeutsche Sparkasse handelt, für jedes Szenario gemäß dem beschriebenen Vorgehen mit Hilfe der in Abschnitt 7.2.2 ermittelten durch-schnittlichen Quoten konstruiert. Es ergibt sich die Matrix ۹, die für jedes Prog-nosejahr und jede Altersklasse die zukünftigen Kundenzahlen enthält. Die Mat-rizen haben dabei die Dimension ঵ x ৈ, wobei ৈ, die Länge des Prognosehori-zonts in Jahren, jetzt durch ৈ = 19 (2007 bis 2025) gegeben ist. ঵, die Anzahl der Altersgruppen, ändert sich im Vergleich zur Analyse auf Sparkassenebene dage-gen nicht (঵ = 86).

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7.2.3.1 Szenario I: Demographie (Benchmark) 7.2.3.1.1 Ergebnisse für die NUTS II-Regionen

Legt man die beschriebenen Annahmen und die skizzierte Methodik zu Grunde, ergibt sich für die NUTS II-Regionen im Status Quo Szenario I eine Verände-rung der absoluten Kundenzahlen im Zeitraum 2006 bis 2025, die in Abbildung 28 zusammengefasst wird. Zum Vergleich wird der Kundenentwicklung die Be-völkerungsentwicklung im gleichen Zeitraum gegenübergestellt.

Zum Vergleich (rechts): Bevölkerungsentwicklung 2006-2025 (in %)

Abbildung 28: Kundenentwicklung 2006-2025 im Szenario I (NUTS II-Ebene, Veränderung in %); Quelle: eigene Darstellung

Die Kundenentwicklung ist aufgrund der Annahmen in Szenario I sehr stark mit der demographischen Entwicklung in den Regionen korreliert. Unter der Prämisse, dass die Wettbewerbsposition in allen Altersgruppen gehalten werden kann, ergibt sich in allen Regionen eine im Vergleich zur erwarteten Bevölke-rungsveränderung günstigere Entwicklung der absoluten Kundenzahlen.

Spar-165

7.2.3.1 Szenario I: Demographie (Benchmark) 7.2.3.1.1 Ergebnisse für die NUTS II-Regionen

Legt man die beschriebenen Annahmen und die skizzierte Methodik zu Grunde, ergibt sich für die NUTS II-Regionen im Status Quo Szenario I eine Verände-rung der absoluten Kundenzahlen im Zeitraum 2006 bis 2025, die in Abbildung 28 zusammengefasst wird. Zum Vergleich wird der Kundenentwicklung die Be-völkerungsentwicklung im gleichen Zeitraum gegenübergestellt.

Zum Vergleich (rechts): Bevölkerungsentwicklung 2006-2025 (in %)

Abbildung 28: Kundenentwicklung 2006-2025 im Szenario I (NUTS II-Ebene, Veränderung in %); Quelle: eigene Darstellung

Die Kundenentwicklung ist aufgrund der Annahmen in Szenario I sehr stark mit der demographischen Entwicklung in den Regionen korreliert. Unter der Prämisse, dass die Wettbewerbsposition in allen Altersgruppen gehalten werden kann, ergibt sich in allen Regionen eine im Vergleich zur erwarteten Bevölke-rungsveränderung günstigere Entwicklung der absoluten Kundenzahlen. Spar-7.2.3.1 Szenario I: Demographie (Benchmark)

7.2.3.1.1 Ergebnisse für die NUTS II-Regionen

Legt man die beschriebenen Annahmen und die skizzierte Methodik zu Grunde, ergibt sich für die NUTS II-Regionen im Status Quo Szenario I eine Verände-rung der absoluten Kundenzahlen im Zeitraum 2006 bis 2025, die in Abbildung 28 zusammengefasst wird. Zum Vergleich wird der Kundenentwicklung die Be-völkerungsentwicklung im gleichen Zeitraum gegenübergestellt.

Zum Vergleich (rechts): Bevölkerungsentwicklung 2006-2025 (in %)

Abbildung 28: Kundenentwicklung 2006-2025 im Szenario I (NUTS II-Ebene, Veränderung in %); Quelle: eigene Darstellung

Die Kundenentwicklung ist aufgrund der Annahmen in Szenario I sehr stark mit der demographischen Entwicklung in den Regionen korreliert. Unter der Prämisse, dass die Wettbewerbsposition in allen Altersgruppen gehalten werden kann, ergibt sich in allen Regionen eine im Vergleich zur erwarteten Bevölke-rungsveränderung günstigere Entwicklung der absoluten Kundenzahlen.

Spar-kassen in schrumpfenden Regionen verlieren nur unterproportional an Kunden, Sparkassen in wachsenden Gebieten können ihre Kundenbasis überproportional ausbauen. Dieser Effekt dürfte maßgeblich auf die hohen Anteile bei den alten Kunden und die niedrige Marktausschöpfung bei den jungen Kunden zurückzu-führen sein.

Betrachtet man die prognostizierten Änderungsraten im Detail, so ist insbe-sondere die ungünstige Kundenentwicklung in den ostdeutschen Regionen her-vorzuheben, die deutlich schlechter ausfällt als in Westdeutschland. Eine Aus-nahme bilden hier lediglich die beiden brandenburgischen Bezirke mit einer stabilen Entwicklung der Kundenbasis (Brandenburg-Nordost: 0,2%, Branden-burg-Südwest: -1,1%), die hauptsächlich aus der positiven demographischen Entwicklung des Berliner Umlands resultiert. Für die restlichen sechs Bezirke ergeben sich bereits im optimistischen Szenario I erhebliche demographisch in-duzierte Kundenverluste im Bereich von -7,6% (Leipzig) bis zu -14,9% in Sach-sen Anhalt, das die schlechteste prognostizierte Entwicklung aufweist. Auch in Westdeutschland ergibt sich für 11 Regionen ein Schrumpfen der Kundenbasis, das jedoch geringer als im Osten ausfällt. Hervorzuheben sind das Saarland (-6,5%), der nordrheinwestfälische Bezirk Arnsberg (-4,5%), sowie die an die ost-deutschen Regionen angrenzenden Bezirke Braunschweig (-5,7%), Oberfranken (-5,4%) und Kassel (-5,2%). Für die restlichen 20 westdeutschen Regionen wer-den Kunwer-dengewinne prognostiziert. Die beste Entwicklung weist hier Oberbay-ern mit einem Wachstum bis 2025 von 9,8% auf.

7.2.3.1.2 Ergebnisse für den Sparkassensektor in Deutschland

Aggregiert man die Ergebnisse der NUTS II-Regionen für Ost- und West-deutschland und schließlich für das gesamte Bundesgebiet, so lässt sich eine prognostizierte Entwicklung der Kundenzahlen für den Sparkassensektor als Ganzes bzw. für ost- und westdeutsche Sparkassen ableiten, die in Abbildung 29 dargestellt wird.

kassen in schrumpfenden Regionen verlieren nur unterproportional an Kunden, Sparkassen in wachsenden Gebieten können ihre Kundenbasis überproportional ausbauen. Dieser Effekt dürfte maßgeblich auf die hohen Anteile bei den alten Kunden und die niedrige Marktausschöpfung bei den jungen Kunden zurückzu-führen sein.

Betrachtet man die prognostizierten Änderungsraten im Detail, so ist insbe-sondere die ungünstige Kundenentwicklung in den ostdeutschen Regionen her-vorzuheben, die deutlich schlechter ausfällt als in Westdeutschland. Eine Aus-nahme bilden hier lediglich die beiden brandenburgischen Bezirke mit einer stabilen Entwicklung der Kundenbasis (Brandenburg-Nordost: 0,2%, Branden-burg-Südwest: -1,1%), die hauptsächlich aus der positiven demographischen Entwicklung des Berliner Umlands resultiert. Für die restlichen sechs Bezirke ergeben sich bereits im optimistischen Szenario I erhebliche demographisch in-duzierte Kundenverluste im Bereich von -7,6% (Leipzig) bis zu -14,9% in Sach-sen Anhalt, das die schlechteste prognostizierte Entwicklung aufweist. Auch in Westdeutschland ergibt sich für 11 Regionen ein Schrumpfen der Kundenbasis, das jedoch geringer als im Osten ausfällt. Hervorzuheben sind das Saarland (-6,5%), der nordrheinwestfälische Bezirk Arnsberg (-4,5%), sowie die an die ost-deutschen Regionen angrenzenden Bezirke Braunschweig (-5,7%), Oberfranken (-5,4%) und Kassel (-5,2%). Für die restlichen 20 westdeutschen Regionen wer-den Kunwer-dengewinne prognostiziert. Die beste Entwicklung weist hier Oberbay-ern mit einem Wachstum bis 2025 von 9,8% auf.

7.2.3.1.2 Ergebnisse für den Sparkassensektor in Deutschland

Aggregiert man die Ergebnisse der NUTS II-Regionen für Ost- und West-deutschland und schließlich für das gesamte Bundesgebiet, so lässt sich eine prognostizierte Entwicklung der Kundenzahlen für den Sparkassensektor als Ganzes bzw. für ost- und westdeutsche Sparkassen ableiten, die in Abbildung 29 dargestellt wird.

Abbildung 29: Kundenentwicklung 2006-2025 im Szenario I (Aggregate, jährliche Ergebnis-se, 2006 = 100); Quelle: eigene Darstellung

Bis zum Ende des Jahres 2025 ist für den Sparkassensektor in Deutschland lediglich ein marginaler Rückgang der Kundenbasis um 0,2% festzustellen. Die-se Entwicklung ist dabei auf die gute PrognoDie-se für die westdeutschen Regionen zurückzuführen, die in Szenario I bei stetig steigenden Kundenzahlen bis zum Ende des Prognosezeitraums insgesamt ein Kundenwachstum von 1,9% ver-zeichnen können. In Ostdeutschland ist dagegen wegen der wesentlich unvor-teilhafteren demographischen Perspektiven bereits im Status quo-Szenario mit stetig sinkenden Kundenzahlen zu rechnen. Es ergeben sich bis 2025 erhebliche Kundenverluste in Höhe von -9,8%. Diese divergierende Dynamik führt für den Sparkassensektor als Ganzes zu einer über den Zeitablauf stabilen prognostizier-ten Entwicklung, die zwangsläufig besser ausfällt als die korrespondierende Be-völkerungsentwicklung im gleichen Zeitraum. Aus der Prognose des BBR ergibt sich hier für Deutschland insgesamt ein erwarteter Bevölkerungsrückgang von 1,8%, der aus einem leichten Wachstum von 0,4% im Westen (inkl. Berlin) und einem starken Rückgang der Population im Osten mit -13,6% resultiert.

75 80 85 90 95 100 105

2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025

Deutschland West (inkl.Berlin) Ost

7.2.3.2 Szenario II: Demographie und Wettbewerb 7.2.3.2.1 Ergebnisse für die NUTS II-Regionen

Für die Prognose der Kundenzahlen im Szenario II wird für jede Region mit der in Abschnitt 7.2.1 und 7.2.3 skizzierten Methodik und den in Abschnitt 7.2.2 ermittelten regionalen Ausschöpfungsquoten eine entsprechende Marktaus-schöpfungsmatrix konstruiert. Durch Kombination mit dem zukünftigen Markt-potential ergibt sich für die NUTS II-Regionen im Szenario II eine Veränderung der absoluten Kundenzahlen im Zeitraum 2006 bis 2025, die in Abbildung 30 zusammengefasst wird. Zum Vergleich wird der Kundenentwicklung die Bevöl-kerungsentwicklung im gleichen Zeitraum gegenübergestellt.

Zum Vergleich (rechts): Bevölkerungsentwicklung 2006-2025 (in %)

Abbildung 30: Kundenentwicklung 2006-2025 im Szenario II (NUTS II-Ebene, Veränderung 2006-2025 in %); Quelle: eigene Darstellung

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7.2.3.2 Szenario II: Demographie und Wettbewerb 7.2.3.2.1 Ergebnisse für die NUTS II-Regionen

Für die Prognose der Kundenzahlen im Szenario II wird für jede Region mit der in Abschnitt 7.2.1 und 7.2.3 skizzierten Methodik und den in Abschnitt 7.2.2 ermittelten regionalen Ausschöpfungsquoten eine entsprechende Marktaus-schöpfungsmatrix konstruiert. Durch Kombination mit dem zukünftigen Markt-potential ergibt sich für die NUTS II-Regionen im Szenario II eine Veränderung der absoluten Kundenzahlen im Zeitraum 2006 bis 2025, die in Abbildung 30 zusammengefasst wird. Zum Vergleich wird der Kundenentwicklung die Bevöl-kerungsentwicklung im gleichen Zeitraum gegenübergestellt.

Zum Vergleich (rechts): Bevölkerungsentwicklung 2006-2025 (in %)

Abbildung 30: Kundenentwicklung 2006-2025 im Szenario II (NUTS II-Ebene, Veränderung 2006-2025 in %); Quelle: eigene Darstellung

7.2.3.2 Szenario II: Demographie und Wettbewerb 7.2.3.2.1 Ergebnisse für die NUTS II-Regionen

Für die Prognose der Kundenzahlen im Szenario II wird für jede Region mit der in Abschnitt 7.2.1 und 7.2.3 skizzierten Methodik und den in Abschnitt 7.2.2 ermittelten regionalen Ausschöpfungsquoten eine entsprechende Marktaus-schöpfungsmatrix konstruiert. Durch Kombination mit dem zukünftigen Markt-potential ergibt sich für die NUTS II-Regionen im Szenario II eine Veränderung der absoluten Kundenzahlen im Zeitraum 2006 bis 2025, die in Abbildung 30 zusammengefasst wird. Zum Vergleich wird der Kundenentwicklung die Bevöl-kerungsentwicklung im gleichen Zeitraum gegenübergestellt.

Zum Vergleich (rechts): Bevölkerungsentwicklung 2006-2025 (in %)

Abbildung 30: Kundenentwicklung 2006-2025 im Szenario II (NUTS II-Ebene, Veränderung 2006-2025 in %); Quelle: eigene Darstellung

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7.2.3.2 Szenario II: Demographie und Wettbewerb 7.2.3.2.1 Ergebnisse für die NUTS II-Regionen

Für die Prognose der Kundenzahlen im Szenario II wird für jede Region mit der in Abschnitt 7.2.1 und 7.2.3 skizzierten Methodik und den in Abschnitt 7.2.2 ermittelten regionalen Ausschöpfungsquoten eine entsprechende Marktaus-schöpfungsmatrix konstruiert. Durch Kombination mit dem zukünftigen Markt-potential ergibt sich für die NUTS II-Regionen im Szenario II eine Veränderung der absoluten Kundenzahlen im Zeitraum 2006 bis 2025, die in Abbildung 30 zusammengefasst wird. Zum Vergleich wird der Kundenentwicklung die Bevöl-kerungsentwicklung im gleichen Zeitraum gegenübergestellt.

Zum Vergleich (rechts): Bevölkerungsentwicklung 2006-2025 (in %)

Abbildung 30: Kundenentwicklung 2006-2025 im Szenario II (NUTS II-Ebene, Veränderung 2006-2025 in %); Quelle: eigene Darstellung

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Das in Szenario II unterstellte Abschmelzen der Marktposition bei den älteren Kunden macht sich insbesondere in den ostdeutschen Gebieten deutlich be-merkbar. Durch den stärkeren Alterungsprozess und die höheren Marktanteile in diesem Segment (vgl. Abschnitte 5.2.4.2 und 7.2.2) verlieren jetzt alle fiktiven Sparkassen in diesen Regionen im Vergleich zu Szenario I nochmals deutlich an Kunden. Dies führt nun auch zu erheblichen Kundenverlusten in den beiden brandenburgischen Regionen des Berliner Umlands von 13,1 (Brandenburg-Nordost) bzw. 13,9% (Brandenburg-Südwest). Die übrigen Regionen verzeich-nen bis 2025 eiverzeich-nen besorgniserregenden Rückgang der Kundenzahlen im Be-reich von 19,1% (Leipzig) bis zu 26,1% in Sachsen Anhalt, das wie in Szenario I über die ungünstigste Kundenprognose verfügt. Für die westdeutschen Regio-nen ist Modellierung der Wettbewerbsposition in Szenario II weniger relevant und hat wesentlich geringere Konsequenzen für die prognostizierte Kundenent-wicklung. Alle Regionen verzeichnen zwar Kundenverluste im Vergleich zu Szenario I, so dass jetzt bereits für 21 der 31 westdeutschen Regionen ein Rück-gang der Kundenzahlen prognostiziert wird, jedoch bleibt die Entwicklung der Kundenbasis bis 2025 für die meisten Regionen recht stabil. Auffällig hohe er-wartete Verluste sind im Westen in den bereits in Szenario I identifizierten Re-gionen festzustellen: Saarland (-10,1%), Arnsberg (7,9%), sowie die ehemaligen innerdeutschen Grenzregionen Oberfranken (-9,0%), Braunschweig (-9,2%) und Kassel (-8,8%). Die beste Entwicklung ist wie in Szenario I in Oberbayern mit einem Zugewinn von 6,4% zu beobachten.

Insgesamt ergibt sich auch in Szenario II zwangsläufig eine starke Korrela-tion mit der demographischen Entwicklung, die jedoch geringer als in Szenario I ausfällt. Im Gegensatz zum Benchmark-Szenario I ist jetzt in allen Regionen mit einer im Vergleich zur Bevölkerungsentwicklung unvorteilhafteren Kundendy-namik zu rechnen. Bis auf die beiden brandenburgischen Regionen ergeben sich dabei aber keine auffälligen Änderungen in der Rangordnung, d.h. der relativen Position der Regionen.

7.2.3.2.2 Ergebnisse für den Sparkassensektor in Deutschland

Analog zur Vorgehensweise in Szenario I können auch im realistischeren Szena-rio II die regionalen Teilergebnisse zusammengefasst werden, um Aussagen für die Aggregate West-/ Ost- und Gesamtdeutschland zu erhalten. Die Entwicklung über den Prognosehorizont ist in Abbildung 31 abgetragen.

Abbildung 31: Kundenentwicklung 2006-2025 im Szenario II (Aggregate, jährliche Ergebnisse, 2006 = 100); Quelle: eigene Darstellung

Durch die berücksichtigten Marktausschöpfungsverschiebungen in Szenario II müssen nun auch die westdeutschen Institute insgesamt mit einem Schrump-fen der Kundenbasis rechnen. Bis zum Jahr 2025 wird ein Rückgang um 1,6%

prognostiziert. Wesentlich dramatischer stellt sich die Lage in Ostdeutschland dar. Hier führt der Abbau der guten Marktposition bei den älteren Kunden im Zusammenspiel mit den schlechteren demographischen Perspektiven zu drasti-schen Kundenverlusten in Höhe von 21,6%, d.h. hier bricht ein gutes Fünftel der Kundenbasis weg. Durch Kombination der beiden extrem auseinanderfallenden Entwicklungen ergibt für den Sparkassensektor in Deutschland durch das we-sentlich größere Gewicht der westdeutschen Institute lediglich ein moderater Kundenverlust von 5,2%.

Im Vergleich zu Szenario I schlägt sich das Abschmelzen der Markt-auschöpfung in Szenario II in Westdeutschland nicht so deutlich in der prognos-tizierten Kundenentwicklung nieder wie in Ostdeutschland, wo erhebliche zu-sätzliche Kundenverluste resultieren. Wie in der Analyse auf Sparkassenebene und der NUTS II-Regionen angedeutet, resultiert dieser Effekt vermutlich aus den stärkeren Alterungsprozessen in den ostdeutschen Regionen. Da zum einen

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2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025

Deutschland West (inkl.Berlin) Ost

Abbildung 31: Kundenentwicklung 2006-2025 im Szenario II (Aggregate, jährliche Ergebnisse, 2006 = 100); Quelle: eigene Darstellung

Durch die berücksichtigten Marktausschöpfungsverschiebungen in Szenario II müssen nun auch die westdeutschen Institute insgesamt mit einem Schrump-fen der Kundenbasis rechnen. Bis zum Jahr 2025 wird ein Rückgang um 1,6%

prognostiziert. Wesentlich dramatischer stellt sich die Lage in Ostdeutschland dar. Hier führt der Abbau der guten Marktposition bei den älteren Kunden im Zusammenspiel mit den schlechteren demographischen Perspektiven zu drasti-schen Kundenverlusten in Höhe von 21,6%, d.h. hier bricht ein gutes Fünftel der Kundenbasis weg. Durch Kombination der beiden extrem auseinanderfallenden Entwicklungen ergibt für den Sparkassensektor in Deutschland durch das we-sentlich größere Gewicht der westdeutschen Institute lediglich ein moderater Kundenverlust von 5,2%.

Im Vergleich zu Szenario I schlägt sich das Abschmelzen der Markt-auschöpfung in Szenario II in Westdeutschland nicht so deutlich in der prognos-tizierten Kundenentwicklung nieder wie in Ostdeutschland, wo erhebliche zu-sätzliche Kundenverluste resultieren. Wie in der Analyse auf Sparkassenebene und der NUTS II-Regionen angedeutet, resultiert dieser Effekt vermutlich aus den stärkeren Alterungsprozessen in den ostdeutschen Regionen. Da zum einen

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2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025

Deutschland West (inkl.Berlin) Ost

in Ostdeutschland das Kundenpotenzial insgesamt stärker schrumpft und sich aber zusätzlich auch wesentlich stärker in die älteren Jahrgänge verlagert, schlägt ein Abschmelzen der zudem höheren Markanteile im Osten wesentlich stärker auf die Kundenzahlen durch.