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Ergebnisse: Demographische Entwicklung in den Geschäftsgebieten

5 Datenbasis

5.2 Bevölkerungsdaten

5.2.3 Regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnungen der Statistischen

5.2.3.2 Ergebnisse: Demographische Entwicklung in den Geschäftsgebieten

Legt man die oben genannten Annahmen zugrunde, ergibt sich für jedes der elf Geschäftsgebiete eine spezifische demographische Entwicklung, die jedoch nicht detailliert beschrieben werden kann, da sonst Rückschlüsse auf die Spar-kassen möglich sind. Deshalb wird zur Charakterisierung der Bevölkerungsdy-namik zwischen 2006 und 2020 auf drei Kriterien zurückgegriffen, um die Di-mensionen des demographischen Wandels einzufangen:

Veränderung der Bevölkerungszahl Veränderung des Durchschnittsalters Veränderung des Altenquotienten83.

Aus den drei Teilentwicklungen kann dann eine Gesamtbeurteilung der de-mographischen Entwicklung abgeleitet werden. Das Verfahren zur Reduktion dieses komplexen Phänomens auf eine oder mehrere Dimensionen, besitzt dabei zwangsläufig ein hohes Maß an Willkür und soll neben der Beschreibung ledig-lich dazu dienen, grobe Anhaltspunkte für die zu erwartenden demographischen Prozesse zu erzeugen.

Um die regionale Bevölkerungsdynamik in den Geschäftsgebieten adäquat einordnen zu können, werden als Vergleichsgrößen die entsprechenden Verän-derungen in den 16 Bundesländern herangezogen. Hierbei wird die Entwicklung der drei Kriterien Bevölkerungszahl, Durchschnittsalter und Altenquotient je-weils in fünf Klassen von „sehr schlecht“ bis „sehr gut“ eingeteilt. Zur Bestim-mung des Bewertungsschemas bzw. der notwendigen Klassengrenzen werden die Ergebnisse der Bundesländer für jedes Kriterium in eine Rangfolge gebracht, wobei folgendes normatives Gerüst zu Grunde gelegt wird: Schrumpfung und Alterung sollen ebenso wie ein Anstieg des Altenkoeffizienten als schlecht auf-gefasst werden, eine entgegengesetzte Entwicklung wird als gut beurteilt. Die Klasseneinteilung wird dann mit Hilfe von Quantilen vorgenommen. Die drei Bundesländer mit der schlechtesten Entwicklung (Rang 14-16) formen die Gruppe „sehr schlecht“. Die obere Klassengrenze bildet dann das 0,1875-Quantil, d.h. der Wert, zu dem 3 von 16 Ländern eine schlechtere Entwicklung aufweisen. Die anderen Klassengrenzen werden dann analog bestimmt. Tabelle 11 fasst das Vorgehen dabei zusammen.

83 Der Altenquotient ist in dieser Untersuchung definiert als das Verhältnis der Bevölke-rung über 64 Jahre zur BevölkeBevölke-rung im Alter zwischen 19 und 64 Jahren.

Veränderung der Bevölkerungszahl Veränderung des Durchschnittsalters Veränderung des Altenquotienten83.

Aus den drei Teilentwicklungen kann dann eine Gesamtbeurteilung der de-mographischen Entwicklung abgeleitet werden. Das Verfahren zur Reduktion dieses komplexen Phänomens auf eine oder mehrere Dimensionen, besitzt dabei zwangsläufig ein hohes Maß an Willkür und soll neben der Beschreibung ledig-lich dazu dienen, grobe Anhaltspunkte für die zu erwartenden demographischen Prozesse zu erzeugen.

Um die regionale Bevölkerungsdynamik in den Geschäftsgebieten adäquat einordnen zu können, werden als Vergleichsgrößen die entsprechenden Verän-derungen in den 16 Bundesländern herangezogen. Hierbei wird die Entwicklung der drei Kriterien Bevölkerungszahl, Durchschnittsalter und Altenquotient je-weils in fünf Klassen von „sehr schlecht“ bis „sehr gut“ eingeteilt. Zur Bestim-mung des Bewertungsschemas bzw. der notwendigen Klassengrenzen werden die Ergebnisse der Bundesländer für jedes Kriterium in eine Rangfolge gebracht, wobei folgendes normatives Gerüst zu Grunde gelegt wird: Schrumpfung und Alterung sollen ebenso wie ein Anstieg des Altenkoeffizienten als schlecht auf-gefasst werden, eine entgegengesetzte Entwicklung wird als gut beurteilt. Die Klasseneinteilung wird dann mit Hilfe von Quantilen vorgenommen. Die drei Bundesländer mit der schlechtesten Entwicklung (Rang 14-16) formen die Gruppe „sehr schlecht“. Die obere Klassengrenze bildet dann das 0,1875-Quantil, d.h. der Wert, zu dem 3 von 16 Ländern eine schlechtere Entwicklung aufweisen. Die anderen Klassengrenzen werden dann analog bestimmt. Tabelle 11 fasst das Vorgehen dabei zusammen.

83 Der Altenquotient ist in dieser Untersuchung definiert als das Verhältnis der Bevölke-rung über 64 Jahre zur BevölkeBevölke-rung im Alter zwischen 19 und 64 Jahren.

Tabelle 11: Beurteilungsschema zur demographischen Entwicklung im Geschäftsgebiet;

Quelle: eigene Darstellung Klasse /

Entwicklung Obere Klassengrenze Referenzgruppe Punkte Symbol Sehr schlecht 0,1875-Quantil Die drei Bundesländer

mit Rang 14-16. 5 --

Schlecht 0,375-Quantil Die drei Bundesländer

mit Rang 11-13. 4 -

Durchschnittlich 0,625-Quantil Die vier Bundesländer

mit Rang 7-10. 3 O

Gut 0,8125-Quantil Die drei Bundesländer

mit Rang 4-6. 2 +

Sehr gut 1,000-Quantil Die drei Bundesländer

mit Rang 1-3 1 ++

Sind für jedes Kriterium die Klassengrenzen der fünf Kategorien bestimmt worden, kann die Entwicklung in den Geschäftsgebieten beurteilt und den ein-zelnen Kategorien zugeordnet werden. Je nachdem, in welche Kategorie der rea-lisierte Wert im Geschäftsgebiet fällt, wird der Entwicklung dabei ein Punktwert von 1 („sehr gut“) bis 5 („sehr schlecht“) zugewiesen. Für die Gesamtbeurtei-lung wurde anschließend das arithmetische Mittel der drei Kriterien gebildet und auf ganze Zahlen gerundet. Tabelle 12 fasst die Ergebnisse für die Geschäftsge-biete der Sparkassen 1 bis 11 zusammen. Zum Vergleich wurden zusätzlich Werte für Deutschland aufgenommen, das in allen Kriterien -wie erwartet wer-den kann- in die mittlere Kategorie „durchschnittliche Entwicklung“ fällt.

Abbildung 14 und Abbildung 15 vermitteln darüber hinaus einen Eindruck über die Verteilung der Ergebnisse in den einzelnen Dimensionen. In Abbildung 14 sind dabei für die Geschäftsgebiete der Sparkassen und für die 16 Bundes-länder die Ausprägungen hinsichtlich Veränderung des Durchschnittsalters und der Bevölkerungsentwicklung abgetragen. Auffällig sind eine negative Korrela-tion, d.h. im Durchschnitt geht Alterung mit Schrumpfung einher, sowie die homogene Entwicklung in den Regionen der kleinen ostdeutschen Sparkassen mit starker Bevölkerungsabnahme und deutlicher Zunahme des Durchschnittsal-ters. Abbildung 15 illustriert anschließend den Zusammenhang zwischen der Veränderung des Altenquotienten und der Bevölkerungsentwicklung. Wenig überraschend ist ebenfalls eine negative Korrelation festzustellen, d.h. es handelt sich auch hier um zwei parallel verlaufende Prozesse. Darüber hinaus sind unter den Sparkassen drei Gruppen zu identifizieren. Die schlechteste Entwicklung hinsichtlich beiden Dimensionen weisen die Geschäftsgebiete der kleinen ost-deutschen Sparkassen mit starken Schrumpfungsprozessen und deutlicher Struk-turverschiebung zu den älteren Einwohnern auf. Im Mittelfeld liegen die beiden

ostdeutschen städtischen Sparkassen mit moderater Bevölkerungsabnahme und Strukturverschiebung. Die dritte Gruppe stellen die westdeutschen Sparkassen mit relativ geringer Verschiebung zu den älteren Einwohnern bei gleichzeitig variierender Bevölkerungsentwicklung.

Tabelle 12: Demographische Entwicklung in den Geschäftsgebieten; Quelle: eigene Berechnungen auf Grundlage der 07/2009 aktuellen

Bevölkerungsvorausberechnungen der statistischen Landesämter (*) und des Statistischen Bundesamtes (**)

Sparkasse Veränderung Bevölkerung 2006/2020

Veränderung Durchschnittsalter

2006/2020

Veränderung Altenquotient 2006/2020

Demographische Entwicklung

1* -- -- -- -- (5,0)

2* O + - O (3,0)

3* -- - -- -- (4,7)

4* -- - -- -- (4,7)

5* - O - - (3,7)

6* -- -- -- -- (5,0)

7* -- - -- -- (4,7)

8* -- -- -- -- (5,0)

9* - O + O (3,0)

10* O ++ ++ + (1,7)

11* ++ ++ ++ ++ (1,0)

Deutschland** -2,74% +3,28 Jahre +0,0605 O (3,0)

Generell wird deutlich, dass der Demographische Wandel in den Geschäfts-gebieten der westdeutschen Sparkassen 9 bis 11 nicht so dramatisch ausfallen wird wie in Ostdeutschland (Sparkassen 1 bis 8). Hier sehen sich alle Sparkas-sen mit Ausnahme der beiden städtischen SparkasSparkas-sen 2 und 5 im Vergleich zum Bundesdurchschnitt überdurchschnittlich starken Alterungs- und Schrump-fungsprozessen gegenüber. Bei der Altersstruktur ist sogar in allen ostdeutschen Gebieten eine ungünstigere Entwicklung zu beobachten, d.h. alle Sparkassen fallen in die Kategorie „schlecht“ oder „sehr schlechte Entwicklung“. Im Wes-ten ist dagegen eine wesentlich positivere Dynamik festzustellen. In allen Di-mensionen sind hier zumindest durchschnittliche, in den meisten Fällen sogar bessere Entwicklungen als im Bundesschnitt festzustellen. Eine Ausnahme bil-det dabei das Geschäftsgebiet der Sparkasse 9, wo ein stärkerer

Schrumpfungs-ostdeutschen städtischen Sparkassen mit moderater Bevölkerungsabnahme und Strukturverschiebung. Die dritte Gruppe stellen die westdeutschen Sparkassen mit relativ geringer Verschiebung zu den älteren Einwohnern bei gleichzeitig variierender Bevölkerungsentwicklung.

Tabelle 12: Demographische Entwicklung in den Geschäftsgebieten; Quelle: eigene Berechnungen auf Grundlage der 07/2009 aktuellen

Bevölkerungsvorausberechnungen der statistischen Landesämter (*) und des Statistischen Bundesamtes (**)

Generell wird deutlich, dass der Demographische Wandel in den Geschäfts-gebieten der westdeutschen Sparkassen 9 bis 11 nicht so dramatisch ausfallen wird wie in Ostdeutschland (Sparkassen 1 bis 8). Hier sehen sich alle Sparkas-sen mit Ausnahme der beiden städtischen SparkasSparkas-sen 2 und 5 im Vergleich zum Bundesdurchschnitt überdurchschnittlich starken Alterungs- und Schrump-fungsprozessen gegenüber. Bei der Altersstruktur ist sogar in allen ostdeutschen Gebieten eine ungünstigere Entwicklung zu beobachten, d.h. alle Sparkassen fallen in die Kategorie „schlecht“ oder „sehr schlechte Entwicklung“. Im Wes-ten ist dagegen eine wesentlich positivere Dynamik festzustellen. In allen Di-mensionen sind hier zumindest durchschnittliche, in den meisten Fällen sogar bessere Entwicklungen als im Bundesschnitt festzustellen. Eine Ausnahme bil-det dabei das Geschäftsgebiet der Sparkasse 9, wo ein stärkerer

Schrumpfungs-prozess zu erwarten ist (Kategorie „schlechte Entwicklung“). Heraus sticht die städtische Sparkasse 11, die bei allen Kriterien mit einer „sehr guten“ Entwick-lung rechnen kann. Betrachtet man ost- und westdeutsche Gebiete getrennt, so ist weiterhin auffällig, dass sich die städtischen Sparkassen einer besseren Dy-namik gegenübersehen, wohingegen sich bei den Sparkassen der kleinstädti-schen und ländlichen Peripherie eine schlechtere Entwicklung abzeichnet. Diese ist in Westdeutschland kaum besorgniserregend, in Ostdeutschland jedoch als dramatisch zu beurteilen.

Abbildung 14: Demographische Entwicklung in den Geschäftsgebieten (I)-Veränderung Durchschnittsalter und Bevölkerung 2006 bis 2020; Quelle: eigene Darstellung

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Abbildung 15: Demographische Entwicklung in den Geschäftsgebieten (II) - Veränderung Altenquotient und Bevölkerung 2006 bis 2020; Quelle: eigene Darstellung

5.2.4 Bevölkerungsprognose 2025/2050 des BBR