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V.1 Biotoptypen und Pflanzengesellschaften

V.1.2 Kurzcharakteristika der in den Kernzonen der Untersuchungsgebiete nachgewiesenen

V.1.2.4 Ruderalgesellschaften

Anthriscus caucalis-Geo-Alliarion-Gesellschaft (Gesellschaft des Hunds-Kerbels, Vegetationstabel-le 3, lfd. Nr. 5-6, Abschnitt VI.1.3)

Beschreibung: Nitrophytische Saumgesellschaft in kleinflächigen, schmalen Beständen an Gehölzrän-dern und Hecken mit dem sommerwärmeliebenden Hunds-Kerbel (Anthriscus caucalis) als lokaler Kennart. Die Gesellschaft wächst immer im Kontakt mit anderen Geo-Alliarion-Gesellschaften und wurde deshalb in diesen Verband gestellt. Neben der namengebenden Art und einigen Artemisietea-Kennarten wie Silene latifolia subsp. alba (Weiße Lichtnelke) kommen zum Beispiel Arten der Ar-rhenatheretalia (Arrhenatherum elatius), des Sisymbrion (Bromus sterilis) und sonstige Begleiter (Ve-ronica arvensis) vor.

Standortansprüche: Auf frischen bis mäßig trockenen, nährstoffreichen, kalkarmen und sommerwar-men sandigen Lehmböden an halbschattigen Rändern von Hecken und Gehölzen.

Gefährdung und Schutzstatus: Geo-Alliarion-Gesellschaften sind im Allgemeinen nicht gefährdet und auch die namengebende Art Anthriscus caucalis ist weder bundesweit noch in der hessischen Region Südwest gefährdet, so dass die Gesellschaft zwar als relativ selten, aber nicht als gefährdet eingestuft wird.

Gefährdungsursachen: Beseitigung von Säumen, intensive Nutzung bis an die Gehölzränder.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Schwanheim: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Kelsterbach: An verschiedenen Stellen, z. B. an der S-Bahnstrecke im Bereich des Ticona-Werkes und im Kelsterbacher Südpark, nicht auskartierbare kleine Bestände.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Mörfelden: Kein Nachweis.

Vicia hirsuta-Arrhenatherum elatius-Gesellschaft inklusive ruderale Ausprägungen der Festuca rubra-Agrostis capillaris-Gesellschaft (ruderale Ausprägungen von Glatthafer- und Rotschwingel-Rotstraußgras-Rasen, Vegetationstabelle 3, lfd. Nr. 5, 6, Abschnitt VI.1.3)

Beschreibung: Ruderalisierte, grünlandartige Pflanzengesellschaften, deren Artengrundstock sowohl von typischen Arten des Wirtschaftsgrünlandes (Molinio-Arrhenatheretea) als auch von Arten der annuellen Ruderalfluren (Chenopodietea) sowie der ruderalen Beifuß- und Distelgesellschaften (Ar-temisietea) gebildet wird. Die Artenzusammensetzung kann kleinflächig stark variieren, wobei einzel-ne Arten sogar fleckenweise zur Dominanz gelangen. Als ausschlaggebend für die syndynamischen Prozesse innerhalb dieser „ruderalen Wiesen“ bezeichnen FISCHER et al. (1985) die Konkurrenz zwi-schen den Wiesenarten einerseits und den Ruderalarten andererseits, wobei je nach Grad der Nutzung die Grünlandarten oder die ruderalen Störzeiger überwiegen. So geht die Entwicklung bei regelmäßi-ger Mahd der Bestände in Richtung „echter“ Glatthaferwiesen, während sich bei nachlassender Beein-flussung bzw. gänzlichem Ausbleiben der Nutzung Artemisietea-Gesellschaften ausbilden. Neben glatthaferreichen Ausbildungen konnten in den Untersuchungsgebieten auch Bestände nachgewiesen werden, in denen Obergräser weitgehend fehlen. Derartige Bestände, die in der Vegetationstabelle 3 mit einer Aufnahme (lfd. Nr. 22) belegt sind, lassen sich als ruderale Ausbildung der Festuca rubra-Agrostis capillaris-Gesellschaft bezeichnen. Zumindest ein Teil der angetroffenen Bestände dieser Gesellschaften dürfte aus mehr oder weniger fehlgeschlagenen Ansaaten hervorgegangen sein. Typi-sche Begleiter der ruderalen Wiesen sind im Gebiet Stromtalarten wie Rumex thyrsiflorus (Straußblü-tiger Sauer-Ampfer), Rohbodenpioniere wie Arabis glabra (Turmkraut) und kleine Wicken (Vicia hirsuta, V. tetrasperma).

Standortansprüche: Sandige, mäßig nährstoffreiche Böden, insbesondere im Umfeld der Verkehrswe-ge sowie auf älteren Ackerbrachen.

Gefährdung und Schutzstatus: Ruderale Wiesen gehören zu den weit verbreiteten Pflanzengesell-schaften des Rhein-Main-Gebietes und sind nicht gefährdet.

Gefährdungsursachen: Umwandlung in Intensivgrünland.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Schwanheim: Überwiegend nördlich des Flughafens, an Bö-schungen der B 43 und A 3 sowie auf Verkehrsinseln (Biotopkomplex 5), im Kelsterbacher Mittelfeld auf aufgelassenen Wiesen- und Ackerflächen (Biotopkomplex 2).

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Kelsterbach: Artenreiche Bestände, die aus Ackerflächen her-vorgegangen sind und seit einiger Zeit als Mähwiesen extensiv bewirtschaftet werden, am Mönchwald zwischen der B 43 und der Bahnstrecke; außerdem in linearer Ausbildung an Straßen- und Bahnbö-schungen.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Mörfelden: Hier vor allem die ruderale Festuca rubra-Agrostis capillaris-Gesellschaft, die auf gestörten Flächen der RWE-Freileitungstrasse weit verbreitet ist.

Conyzo-Lactucetum serriolae LOHMEYER in OBERD. 57 (Kompasslattich-Gesellschaft, Vegtati-onstabelle 3, lfd. Nr. 7-12, Abschnitt VI.1.3)

Beschreibung: Beim Conyzo-Lactucetum handelt es sich um eine licht- und wärmeliebende Assoziati-on mit meist nur lückig entwickelter Krautschicht, die aufgrund regelmäßig wiederkehrender anthro-pogener Störungen als „Dauerpioniergesellschaft“ angesehen wird (MÜLLER in OBERDORFER 1983).

Bei Wegfall der Störungen, so vermutet MÜLLER, dürfte sie in Bestände des Tanaceto-Artemisietums (Rainfarn-Beifuß-Gesellschaft) bzw. des Echio-Melilotetums (Steinklee-Flur) übergehen. Die nur schwach durch Lactuca serriola (Kompasslattich) und Sisymbrium altissimum (Ungarische Rauke) charakterisierte Assoziation wurde ausschließlich im Untersuchungsgebiet Kelsterbach nachgewiesen.

Standortansprüche: Sandig-kiesige Böden mit geringen Feinerdeanteilen und mäßigem Nährstoffge-halt auf stark besonnten Standorten.

Gefährdung und Schutzstatus: Im Rhein-Main-Tiefland im Umfeld von Verkehrsanlagen wie Bahnhö-fen, Straßen und Industriebrachen noch weit verbreitet und nicht gefährdet.

Gefährdungsursachen: Standortzerstörung durch Rekultivierung, Einebnung, Überbauung usw.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Schwanheim: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Kelsterbach: An verschiedenen Stellen im Gebiet: Schutt- und Trümmerhaufen auf dem ehemaligen Caltex-Gelände zwischen S-Bahnlinie und Bundesstraße B 43;

ungenutzte Schotterflächen im Ticona-Werk; auf neu angelegten Böschungen längs der ICE-Strecke;

kleinflächig auf offenen Sandböden und Schotter im gesamten Gebiet.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Mörfelden: Kein Nachweis.

Trifolium arvense-Sisymbrion-Gesellschaft (Vegetationstabelle 3, lfd. Nr. 13-17, Abschnitt VI.1.3) Beschreibung: Zahlreiche Bestände des weit gefassten Verbandes Sisymbrion officinalis lassen sich mit dem Kennartenprinzip nicht eindeutig als Assoziationen fassen, sondern sind im Sinne von BRUN

-HOOL (1966) häufig nur als Sisymbrion-Fragmentgesellschaften zu klassifizieren, in denen niederran-gige Syntaxa weitgehend fehlen. Bei der Trifolium arvense-Sisymbrion-Gesellschaft handelt es sich um eine solche, schwach charakterisierte, ruderale Pioniergesellschaft, die aufgrund ihrer geringen Entwicklungszeit noch unvollkommen entwickelt ist, aber dennoch eine floristisch-ökologische Eigen-ständigkeit aufweist. Allen im Untersuchungsgebiet nachgewiesenen Vorkommen ist gemein, dass es sich um niedrigwüchsige und nur lückig entwickelte Bestände handelt, die auf durch Bautätigkeit der letzten Jahre stark beeinflussten, jungen Störstandorten siedeln. Die Gesellschaft ist gekennzeichnet durch das stete Auftreten von Trifolium arvense und Potentilla argentea. Daneben treten an Sisym-brion-Verbandskennarten häufig Conyza canadensis und Plantago arenaria auf. Auch aus der Klasse Artemisietea sind zahlreiche Arten am Bestandsaufbau beteiligt, die bis auf wenige Ausnahmen je-doch nur in geringen Artmächtigkeiten auftreten. Bei Wegfall der Störungen dürfte sich diese haupt-sächlich von annuellen Pflanzenarten aufgebaute Ruderalgesellschaft zu einer ausdauernden Ruderal-gesellschaft der Klasse Artemisietea hin entwickeln.

Standortansprüche: Durch Bautätigkeit und Bodensubstratverlagerung gekennzeichnete Sand- und Schotterböden mit nur geringen Feinerdeanteilen in stark besonnter Lage.

Gefährdung und Schutzstatus: Sisymbrion-Gesellschaften besitzen im Rhein-Main-Tiefland noch zahl-reiche Vorkommen, z. B. auf Bahngeländen, Industriebrachen o. ä. Sie sind derzeit nicht gefährdet.

Gefährdungsursachen: Aufhören von Bodenverwundungen, Vernichtung kleinflächiger Sonderstand-orte (Säume, Wegränder usw.), Auffüllung, Einebnung, Überbauung.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Schwanheim: Häufig auf aufgefüllten und abgeschobenen Flä-chen nördlich des Flughafens, u. a. zwisFlä-chen der A 3 und der B 43, im Umfeld der ICE-Strecke, an Böschungen der B 43 sowie kleinflächig an Wegrändern und Bahnböschungen im Schwanheimer Wald (Biotopkomplexe 1 und 5).

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Kelsterbach: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Mörfelden: Kein Nachweis.

Agrostis capillaris-Holcus mollis-Gesellschaft (Vegetationstabelle 3, lfd. Nr. 18-21, Abschnitt VI.1.3)

Beschreibung: Ruderal beeinflusste Grasfluren, die von den beiden Grasarten Agrostis capillaris und Holcus mollis aufgebaut werden, finden sich fast ausschließlich im Bereich von Wald- und Gebüsch-säumen sowie an Wegrändern und Bahndämmen. Die Artenzusammensetzung dieser Lebensgemein-schaften ist sehr heterogen. Neben den beiden namensgebenden Arten beherbergen die nachgewiese-nen und in der Vegetationstabelle 3 belegten Bestände sowohl eine Reihe ruderaler Störzeiger aus der Klasse Chenopodietea wie beispielsweise Tripleurospermum perforatum, Conyza canadensis, Cheno-podium album und Capsella bursa-pastoris als auch Vertreter aus Therophytenfluren, Magerrasen und mageren Säumen wie Scleranthus polycarpos, Potentilla neumanniana, Hieracium pilosella und Eu-phorbia cyparissias. Häufig treten die Bestände in enger Vergesellschaftung zu Calamagrostis epige-jos-Fluren auf, in die sie bei fortschreitender Sukzession langfristig übergehen dürften. Weniger rude-ral beeinflusste Straußgras-Fluren wurden zur Agrostis capillaris-Lichtungsflur gestellt (s. u.).

Standortansprüche: Mäßig trockene bis wechselfeuchte, basen- und nährstoffarme Sandböden in son-niger bis halbschattiger Wald- und Gebüschrandlage.

Gefährdung und Schutzstatus: Auf entsprechenden Standorten in der Rhein-Main-Region nicht selten und nicht gefährdet.

Gefährdungsursachen: Zerstörung von Sonderstandorten wie Wegrändern, Waldsäumen usw. durch Baumaßnahmen, Aufforstung usw.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Schwanheim: Nur kleinflächig im Übergangsbereich von Waldwiesen zu den angrenzenden Wald- und Forstbeständen, an Wegrändern sowie vereinzelt an Bö-schungen der S-Bahnlinie zum Flughafen (Biotopkomplex 1).

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Kelsterbach: Kleine Bestände an schneisenartig verbreiterten Waldwegen im westlichen Kelsterbacher Wald (Biotopkomplex 3) und auf älteren Ackerbrachen in der Feldflur Kelsterbach (Biotopkomplex 2).

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Mörfelden: Kein Nachweis.

Carex hirta-Dominanzbestände (ohne Aufnahmematerial)

Beschreibung: Sehr einheitlich erscheinende, artenarme und dichtrasige ruderale Pioniergesellschaft mit hohen Bestandsanteilen von Carex hirta (Rauhe Segge).

Standortansprüche: Auf verdichteten, trockenen bis mäßig feuchten Standorten wie Wegrändern, aber auch großflächiger auf „geheilten Störstellen“ von Mähflächen.

Gefährdung und Schutzstatus: Im Rhein-Main-Tiefland auf gestörten und häufig mit Herbiziden be-handelten Flächen wie beispielsweise Bahngeländen weit verbreitet und nicht gefährdet.

Gefährdungsursachen: Keine.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Schwanheim: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Kelsterbach: Wenige kleine Bestände an von Wildschweinen zerwühlten Standorten unter der Freileitung am Südrand des Kelsterbacher Waldes (Biotopkom-plex 3).

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Mörfelden: Mäßig häufig auf gestörten Mähflächen der RWE-Freileitungstrasse.

Artemisio-Tanacetetum SISSINGH 1950 und Artemisietea-Fragmentgesellschaften (Beifuß-Rainfarn-Gesellschaft inkl. fragmentarisch entwickelter nitrophytischer Saumgesellschaften, ohne Aufnahmematerial)

Beschreibung: Assoziationskennart der überwiegend aus mehrjährigen Arten aufgebauten Pflanzenge-sellschaft ist der mäßig nitrophile Rainfarn (Tanacetum vulgare). In den Lücken der hochwüchsigen, aber kaum geschlossenen Gesellschaft, in welcher Artemisia vulgaris (Gewöhnlicher Beifuß) zumeist hohe Bestandsanteile einnimmt, treten eine Vielzahl weiterer Ruderalarten auf. In Beständen, die zu den „Ruderalen Wiesen“ überleiten, nehmen Arrhenatherum elatius (Glatthafer) sowie weitere Arten des Wirtschaftsgrünlandes höhere Deckungsgrade ein. Oftmals beherbergen Bestände des Tanaceto-Artemisietums das vollständige Artenspektrum annueller Ruderalgesellschaften, wie beispielsweise des Conyzo-Lactucetums, die im Sukzessionsverlauf abgelöst wurden. Die Rainfarn-Beifuß-Gesellschaft gehört zu den artenreichsten Rainfarn-Beifuß-Gesellschaften in Siedlungsgebieten und bietet Lebensraum für eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten. Zahlreiche weitere ausdauernde Ruderalpflanzenbe-stände des Untersuchungsgebietes sind nur rudimentär entwickelt und können lediglich als Artemisie-tea-Fragmentgesellschaft angesprochen werden. Sie wurden im Rahmen der ökologischen Grundla-generhebung mit dem Tanaceto-Artemisietum zu einer Kartiereinheit zusammengefasst.

Standortansprüche: Auf sandigen bis lehmigen, mäßig trockenen bis mäßig frischen, nährstoffreichen Böden, die keiner regelmäßigen Nutzung unterliegen, wie beispielsweise Industriebrachen, Randstrei-fen und Böschungen von Verkehrsflächen, Ackerränder usw.

Gefährdung und Schutzstatus: In der industriell geprägten Rhein-Main-Region noch weit verbreitet und nicht gefährdet.

Gefährdungsursachen: Zerstörung der Wuchsorte durch Überbauung, Verfüllung, Einebnung usw.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Schwanheim: Nur ein kleines Vorkommen entlang der B 43 in Höhe des ICE-Fernbahnhofes (Biotopkomplex 1).

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Kelsterbach: Keine Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Mörfelden: Im Süden der RWE-Freileitungstrasse im Bereich gerodeter Ginsterflächen verbreitet, auch auf stärker gestörten Brachflächen dieser Trasse.

Urtico-Aegopodietum TX. ex GÖRS 1968 inklusive Urtica dioica-Dominanzbeständen (Brennes-sel-Giersch-Säume inkl. Dominanzbeständen der Großen Brennessel, ohne Aufnahmematerial)

Beschreibung: Artenarme, zumeist von der Großen Brennessel (Urtica dioica) oder dem Giersch (Ae-gopodium podagraria) dominierte nitrophytische Saumgesellschaft. Als weitere stickstoffbedürftige

Arten treten vereinzelt Lamium maculatum (Gefleckte Taubnessel), Lamium album (Weiße Taubnes-sel) und Galium aparine (Gewöhnliches Klebkraut) auf. Die ebenfalls mehrfach angetroffenen Domi-nanzbestände der Großen Brennessel wurden im Rahmen der Kartierung nicht abgetrennt, sondern mit dem Urtico-Aegopodietum zu einer Kartiereinheit zusammengefasst.

Standortansprüche: Stickstoffreiche, frische bis feuchte Böden im Saum von Gehölzen, Wegen, Wie-sen und Gewässern, meist in schattiger bis halbschattiger Lage.

Bestandssituation im Naturraum, Gefährdung und Schutz: Weit verbreitete Pflanzengesellschaft auf eutrophierten bis hypertrophierten Standorten, die nicht als gefährdet anzusehen ist.

Gefährdungsursachen: Keine.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Schwanheim: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Kelsterbach: Kleine, inselartige Brennnessel-Bestände (Weide-unkrautfluren) im Wildgehege des Kelsterbacher Waldes (Biotopkomplex 3).

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Mörfelden: Nur in Gundbachnähe zwischen Walldorf und Gundhof.

Solidago canadensis-Artemisietea-Gesellschaft (Gesellschaft der Kanadischen Goldrute, ohne Auf-nahmematerial)

Beschreibung: Ruderale Hochstaudenflur, die von dem aus Nordamerika stammenden Neophyten So-lidago canadensis (Kanadischen Goldrute) dominiert wird. Die Art ist in der Lage, mit Ausläufern ausgedehnte, gegenüber anderen Arten unduldsame Bestände zu bilden. Darin häufig anzutreffen sind Daucus carota (Wilde Möhre), Artemisia vulgaris (Gewöhnlicher Beifuß), Tanacetum vulgare (Rain-farn), Achillea millefolium (Wiesen-Schafgarbe), Cirsium arvense (Acker-Kratzdistel) und Verba-scum-Arten. Da die Kanadische Goldrute sowohl auf bodentrockenen wie auch auf -frischen Standor-ten Dominanzbestände aufbaut, ist das Spektrum der begleiStandor-tenden RuderalarStandor-ten sehr heterogen. Die Art ist auch in der Lage, in brachliegende Grünlandflächen und Magerrasen einzuwandern, wo sich stark abweichende Vergesellschaftungen ausbilden.

Standortansprüche: Sommerwarme, trockene bis frische, nährstoffreiche Lehmböden.

Gefährdung und Schutzstatus: Im Ballungsraum Rhein-Main-Gebiet weit verbreitete Hochstaudenge-sellschaft, die nicht als gefährdet anzusehen ist.

Gefährdungsursachen: Keine.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Schwanheim: Kleinere Vorkommen an den Böschungen der S-Bahn im Schwanheimer Wald (Biotopkomplex 1) sowie kleinflächig auf brachliegenden Wiesen im Kelsterbacher Mittelfeld (Biotopkomplex 2).

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Kelsterbach: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Mörfelden: Kein Nachweis.

Elymus repens-Dominanzgesellschaft (Queckenwiese, ohne Aufnahmematerial)

Beschreibung: Grünlandartige Queckendominanzbestände sowohl mit Ruderalarten, aber auch Grün-landgräsern, wie z. B. Dactylis glomerata.

Standortansprüche: Vermutlich durch länger zurückliegende Bodenverwundungen gestörte Flächen im Süden des Flughafengeländes.

Gefährdung und Schutzstatus: Keine Gefährdung; queckenreiche Wiesen haben auf nährstoffreichen und gestörten Grünlandflächen stark zugenommen.

Gefährdungsursachen: Keine.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Schwanheim: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Kelsterbach: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Mörfelden: Nur auf dem Flughafengelände im Bereich der Startbahn 18-West.

V.1.2.5 Wärmeliebende Saumgesellschaften (Trifolio-Geranietea sanguinei TH. MÜLLER 1962)