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V.2 Flora

V.2.2 Kurzcharakteristika gefährdeter, geschützter, in Rückgang befindlicher sowie seltener und

V.2.2.1 Gefährdete Arten

Achillea nobilis (Edle Schafgarbe)

Gefährdungsgrad und Schutzstatus: Rote Liste Hessen Region Südwest 3, Rote Liste Hessen 3.

Standortansprüche: Wärmeliebende Pionierpflanze in Felsbandgesellschaften, Trockenrasen, an Bö-schungen, auf Mauern, auch auf Bahngeländen, meist auf kalkhaltigen lockeren Stein- und Lössböden.

Gefährdungsfaktoren: Überbauung und Eutrophierung, Ausbesserung und Abriß von Mauerwerken.

An Felsstandorten nur wenig gefährdet.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Schwanheim: Drei Individuen im Wegsaum der Hainbuchen-Schneise südlich der Pumpstation Hinkelstein, benachbart einem Transformatorenhäuschen (Ecke Eysseneck-Schneise, um 3468346/5547359).

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Kelsterbach: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Mörfelden: Kein Nachweis.

Agrostemma githago (Kornrade)

Gefährdungsgrad und Schutzstatus: Rote Liste Hessen Region Südwest 1, Rote Liste Hessen 1, Rote Liste Deutschland 1.

Standortansprüche: Auf trockenen bis frischen Sand- oder Lehmböden in Getreideäckern (vor allem Wintergetreide).

Gefährdungsfaktoren: Moderne Saatgutreinigung, Düngung, Herbizideinsatz, Tiefpflügen von Äckern, früher Stoppelumbruch.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Schwanheim: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Kelsterbach: Kleiner Bestand von etwa 20 Exemplaren aus An-saat in einer älteren RaseneinAn-saat mit Festuca-Arten und Dianthus giganteus (Riesen-Nelke) südlich Kelsterbach in der nordöstlichen Randzone. Angepflanzte Vorkommen sind definitionsgemäß nicht gefährdet.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Mörfelden: Kein Nachweis.

Aira praecox (Früher Schmielenhafer)

Gefährdungsgrad und Schutzstatus: Rote Liste Hessen Region Südwest 3, Rote Liste Hessen 2, Vor-warnliste Deutschland.

Standortansprüche: Pionierart saurer und basenarmer, nährstoff- und humusarmer Sand- (und Stein-grus-) böden, im Bereich von Binnendünen und auf Flugsand, in lückigen Magerrasen und Thero-phytengesellschaften, auf Brachen oder Schafweiden, an Wegrainen, in wintermilder Klimalage. Ver-bandskennart des Thero-Airion.

Gefährdungsfaktoren: Fehlen von Bodenverwundungen, Verlust von offenen Flugsand-Standorten, Verbuschung von Magerrasen, Aufforstung von Dünenstandorten, Eutrophierung.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Schwanheim: Individuenreiches Vorkommen in einem stark aufgelichteten Eichenbestand südlich der Lang-Schneise (Höhe Schwanheimer Tennis- und Sportplät-ze, um 3469643/5548715). Ein weiterer kleiner Bestand des Frühen Schmielenhafers befindet sich auf einer Grünfläche im Bereich der Anschlussstelle Flughafen-Frankfurt der B 43 (um 3469916/5546624).

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Kelsterbach: Die Art bildet an geeigneten Standorten in der Randzone und in der Kernzone des Bearbeitungsgebietes größere und stabile Bestände.

Auffälliger-weise werden vor allem Sekundärstandorte wie Anrissstellen und Wegränder in Siedlungsnähe und unter der Freileitungstrasse besiedelt. Die Population ist derzeit nicht gefährdet und profitiert offen-sichtlich von der anthropogenen Freilegung von Sandstandorten.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Mörfelden: Selten, aber gesellig; nur auf einem sandigen Wald-weg im Staatswald nordöstlich des Teiches in den Gundbachwiesen.

Anthericum liliago (Traubige Graslilie)

Gefährdungsgrad und Schutzstatus: Rote Liste Hessen Region Südwest 3, Rote Liste Hessen 3, Vor-warnliste Deutschland.

Standortansprüche: Auf warm-trockenen, basenreichen, aber meist kalkarmen, humosen Sand- und Steinböden, in Trockenrasen sowie lichten Eichen- und Kiefernwäldern, auch an Gebüsch- und Wald-säumen, Kennart des Teucrio-Polygonatetum odorati, daneben in Xerobromion- und wärmeliebenden Quercion robori-petraeae-Gesellschaften.

Gefährdungsfaktoren: Zerstörung der Standorte durch Bebauung, intensive landwirtschaftliche Nut-zung an Gehölzrändern, Zuwachsen offener und halboffener Standorte durch Sukzession, Dichterwer-den lichter Waldstrukturen (immissionsbedingt und/oder durch Nutzungsänderung).

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Schwanheim: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Kelsterbach: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Mörfelden: Sehr selten nach Literaturangaben (CEZANNE et al.

1990, 1995) im Bereich der RWE-Freileitungstrasse, 2001 aber nicht festgestellt.

Anthericum ramosum (Ästige Graslilie)

Gefährdungsgrad und Schutzstatus: Vorwarnliste Hessen Region Südwest, Rote Liste Hessen 3, Vor-warnliste Deutschland.

Standortansprüche: In besonnten Wald- und Gebüschsäumen, in lichten Laub- und Kiefernwäldern, in Halbtrockenrasen sowie an Böschungen auf warmen, trockenen, meist kalkreichen lockeren Sand-, Stein- oder Lössböden. Geranion sanguinei-Verbandskennart.

Gefährdungsfaktoren: Verbrachung und Verbuschung von Säumen, Beseitigung von Säumen durch intensive land- und forstwirtschaftliche Nutzungen, Düngung, frühe Mahd.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Schwanheim: Individuenreiches Vorkommen im südlichen Saum der Hinkelstein-Schneise zwischen der Schwanheimer Bahnstraße im Westen und dem Abzweig der Flughafen-Schnellbahn im Osten. Weiter westlich tritt die Art im südlichen Saum der Bahnlinie nur noch vereinzelt auf.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Kelsterbach: Kleine Vorkommen und Einzelexemplare im Be-reich der Freileitungstrasse und an einer Waldwegböschung östlich der Grube Mitteldorf-Kern (südli-che Randzone).

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Mörfelden: Kein Nachweis.

Anthriscus caucalis (Hunds-Kerbel)

Gefährdungsgrad und Schutzstatus: Rote Liste Hessen 3.

Standortansprüche: Auf trockenen, sandigen oder lehmigen Böden warmer Tieflagen in nitrophyti-schen Säumen an Heckenrändern.

Gefährdungsfaktoren: Herbizideinsatz, Beseitigung von Ruderalflächen und Saumbiotopen.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Schwanheim: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Kelsterbach: An verschiedenen Stellen an Straßenböschungen und in Gebüschsäumen. In der Kernzone zum Beispiel an der S-Bahnstrecke nahe des Ticona-Werks.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Mörfelden: Kein Nachweis.

Aquilegia vulgaris (Gewöhnliche Akelei)

Gefährdungsgrad und Schutzstatus: Rote Liste Hessen Region Südwest 3, Rote Liste Hessen 3, Vor-warnliste Deutschland, BArtSchV.

Standortansprüche: In kraut- und grasreichen Eichen- und Buchenmischwäldern, in Gehölzsäumen und Wiesen auf frischen, mäßig nährstoff- und basenreichen, lockeren, humosen Lehmböden. Die Pflanze verträgt eine einmalige Mahd ab August, ist aber empfindlich gegenüber Beweidung.

Gefährdungsfaktoren: Umwandlung lichter Laubholzbestände in Nadelholzreinkulturen, Intensivie-rung der Grünlandnutzung, Aufforstung von Magerwiesen.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Schwanheim: Nördlicher Saumbereich der Hinkelstein-Schneise an der Abteilung 198 (um 3471574/5547906). Bei dem zweiten Vorkommen am Waldweg westlich der Abteilung 174 (um 3472219/5548210) handelt es sich vermutlich um eine Verschleppung durch Gartenabfälle.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Kelsterbach: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Mörfelden: Nur ein Fund mit wenigen Exemplaren östlich der Okrifteler Straße, vermutlich Gartenflüchtling.

Armeria elongata (Sand-Grasnelke)

Gefährdungsgrad und Schutzstatus: Rote Liste Hessen Region Südwest 3, Rote Liste Hessen 3, Rote Liste Deutschland 3, BArtSchV.

Standortansprüche: Trockene, nährstoff- und ± kalkarme, mäßig saure, humose Sandböden. In Trok-kenrasen, in lichten Kiefernwäldern sowie sekundär an Autobahnen.

Gefährdungsfaktoren: Aufforstung von Sandmagerrasen, Überbauung, Abbau und Abgrabung, Tritt, Verbrachung und Verbuschung, Zerstörung von kleinräumigen Sonderstandorten, Umbruch.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Schwanheim: Einzelne Pflanzen an der Böschung der ICE-Trasse unmittelbar südöstlich des Frankfurter Kreuzes, vermutlich aus der Begrünungseinsaat stam-mend.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Kelsterbach: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Mörfelden: Kein Nachweis.

Arnoseris minima (Lämmersalat)

Gefährdungsgrad und Schutzstatus: Rote Liste Hessen Region Südwest 2, Rote Liste Hessen 2, Rote Liste Hessen 2.

Standortansprüche: In extensiv genutzten Äckern auf sandigen oder grusigen, kalkfreien Böden, in wintermilder Klimalage.

Gefährdungsfaktoren: Herbizideinsatz, Düngung, Kalkung, Aufgabe der Ackernutzung auf Grenzer-tragsböden.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Schwanheim: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Kelsterbach: Wenige Exemplare am Rand einer Streuobstbrache des Mittelfeldes südlich Kelsterbach (nordöstliche Randzone).

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Mörfelden: Kein Nachweis.

Botrychium lunaria (Echte Mondraute)

Gefährdungsgrad und Schutzstatus: Rote Liste Hessen Region Südwest 2, Rote Liste Hessen 2, Rote Liste Deutschland 3, BArtSchV.

Standortansprüche: Auf mäßig trockenen bis mäßig frischen, basenreichen, aber kalkarmen Böden in Magerwiesen und Magerweiden.

Gefährdungsfaktoren: Düngung von mageren Grünlandbeständen, Aufgabe der Bewirtschaftung von Extensivgrünland.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Schwanheim: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Kelsterbach: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Mörfelden: Selten nach Literaturangaben (HILGENDORF et al. 1993) in den Mönchbruchwiesen.

Bromus racemosus (Traubige Trespe)

Gefährdungsgrad und Schutzstatus: Rote Liste Hessen Region Südwest 3, Rote Liste Hessen 3, Rote Liste Deutschland 3.

Standortansprüche: Auf frischen bis nassen Lehm- und Tonböden in Fett- und Feuchtwiesen mit Ver-breitungsschwerpunkt in Sumpfdotterblumen-Wiesen (Calthion), selten auch auf Ruderalflächen.

Gefährdungsfaktoren: Trockenlegung von Feuchtwiesen, Umbruch oder starke Düngung von Fettwie-sen, Silagewirtschaft.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Schwanheim: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Kelsterbach: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Mörfelden: Zerstreut und zum Teil häufig in den Mönch-bruchwiesen.

Carex appropinquata (Schwarzschopf-Segge)

Gefährdungsgrad und Schutzstatus: Rote Liste Hessen Region Südwest 2, Rote Liste Hessen 2, Rote Liste Deutschland 2.

Standortansprüche: Auf nassen, zeitweise leicht überschwemmten, nährstoffarmen Sumpfhumusbö-den; in Verlandungsgesellschaften, Sumpfwiesen und Erlenbrüchern, Kennart des Schwarzschopfseg-gen-Rieds (Caricetum appropinquatae).

Gefährdungsfaktoren: Trockenlegung und Eutrophierung von Feuchtgebieten.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Schwanheim: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Kelsterbach: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Mörfelden: Nach Literaturangaben (HILGENDORF et al. 1993) in einer Schilffläche in den Mönchbruchwiesen (Raunheimer Bruchwiese).

Carex canescens (Grau-Segge)

Gefährdungsgrad und Schutzstatus: Rote Liste Hessen Region Südwest 3, Rote Liste Hessen 3, Vor-warnliste Deutschland.

Standortansprüche: Auf sauren, nährstoffarmen, feuchten bis nassen Böden in Quellsümpfen und Flachmooren, Kennart der Kleinseggen-Rieder (Caricion fuscae).

Gefährdungsfaktoren: Entwässerung von Quellsümpfen, Umwandlung von Kleinseggen-Riedern in Feuchtwiesen durch Düngung.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Schwanheim: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Kelsterbach: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Mörfelden: Selten in Erlenbruchwald-Fragmenten und in einem Schilfröhricht südlich der Startbahn 18-West, Einzelvorkommen in einer nassen Feuchtbrache zwi-schen Startbahn 18-West und RWE-Freileitungstrasse.

Carex distans (Lücken-Segge)

Gefährdungsgrad und Schutzstatus: Rote Liste Hessen Region Südwest 3, Rote Liste Hessen 2, Rote Liste Deutschland 3.

Standortansprüche: Lichtliebende Art wechselfeuchter bis sickernasser, mitunter auch salzhaltiger Standorte, bevorzugt auf basen- und oft auch kalkreichen, vorwiegend tonigen bis anmoorigen Böden.

Vorwiegend im Molinion und Caricion davallianae.

Gefährdungsfaktoren: Entwässerung von Feuchtgrünland, Zerstörung kleinräumiger Ökotone und Sonderstandorte.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Schwanheim: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Kelsterbach: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Mörfelden: Einzelfund im Bereich einer offen gehaltenen Waldlichtung östlich der Grohhausschneise (auf derselben Fläche auch das Vorkommen von Carum verticillatum), kein autochthones Vorkommen, sondern angesalbt.

Carex echinata (Stern-Segge)

Gefährdungsgrad und Schutzstatus: Rote Liste Hessen Region Südwest 3, Vorwarnliste Hessen.

Standortansprüche: Sicker- und staunasse, mäßig nährstoffreiche, kalkarme Sumpfhumusböden, in Flachmooren, an Quellen und Gräben in nassen Binsenwiesen, Charakterart des Caricion fuscae, häu-fig auch in Calthion- und Juncion acutiflori-Gesellschaften.

Gefährdungsfaktoren: Entwässerung und Nutzungsintensivierung von Nasswiesen und auf Moor-standorten.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Schwanheim: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Kelsterbach: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Mörfelden: Zerstreut in nassen Moorwiesen des NSG

„Mönchbruch“ im Bereich der Raunheimer Bruchwiese.

Carex ericetorum (Heide-Segge)

Gefährdungsgrad und Schutzstatus: Rote Liste Hessen Region Südwest 3, Rote Liste Hessen 3, Rote Liste Deutschland 3.

Standortansprüche: Auf trockenen, lockeren, basenreichen, oberflächlich aber meist entkalkten, nähr-stoffarmen, humosen alten Sandböden in grasigen und moosigen Sand-Kiefernwäldern, Sand- und Trockenrasen.

Gefährdungsfaktoren: Aufforstung von Binnendünen, Verdrängung durch konkurrenzkräftige Neo-phyten, daneben Bebauung, Abbau und Abgrabung, Betreten und Befahren der Wuchsorte, Eutrophie-rung, Verbuschung.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Schwanheim: Kein Vorkommen.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Kelsterbach: Einzelne ältere Exemplare auf der Freileitungstras-se südlich und nördlich der Autobahn A 3 (südliche Randzone und Südrand der Kernzone). Es wurden keine Jungpflanzen beobachtet. Die Art ist in Hessen selten. Offenbar insgesamt weiterhin im Rück-gang. Diesem Vorkommen kommt daher eine besondere Bedeutung zu.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Mörfelden: Selten in Magerrasen auf der RWE-Freileitungstrasse.

Carex hartmannii (Hartmans-Segge)

Gefährdungsgrad und Schutzstatus: Rote Liste Hessen Region Südwest 3, Rote Liste Hessen 3, Rote Liste Deutschland 2.

Standortansprüche: Auf nassen bis wechselnassen, mäßig nährstoff- und basenreichen, torfig-humosen Ton- und Lehmböden in Großseggen-Riedern.

Gefährdungsfaktoren: Trockenlegung von Feuchtbiotopen, Eutrophierung des Standorts.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Schwanheim: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Kelsterbach: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Mörfelden: Selten bis zerstreut nach Literaturangaben im Be-reich der RWE-Freileitungstrasse (CEZANNE et al. 1990); im NSG „Mönchbruch“ häufig und stellen-weise gehäuft in wechselfeuchten und nassen Wiesen.

Carex hostiana (Saum-Segge)

Gefährdungsgrad und Schutzstatus: Rote Liste Hessen Region Südwest 1, Rote Liste Hessen 1, Rote Liste Deutschland 2.

Standortansprüche: Auf stau- oder sickernassen, mäßig nährstoffreichen, basenreichen, milden bis mäßig sauren Sumpfhumusböden; in Flachmoorwiesen sowie in Binsen- und Pfeifengrasbeständen, an Quellen.

Gefährdungsfaktoren: Nutzungsintensivierung in Feucht- und Nasswiesen, Trockenlegung und Brach-fallen von Feucht- und Nasswiesen, Entwässerung und Aufforstung von Sonderstandorten.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Schwanheim: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Kelsterbach: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Mörfelden: Selten innerhalb des NSG „Mönchbruch“ im Be-reich der Raunheimer Bruchwiese.

Carex lasiocarpa (Faden-Segge)

Gefährdungsgrad und Schutzstatus: Rote Liste Hessen Region Südwest 1, Rote Liste Hessen 2, Rote Liste Deutschland 3.

Standortansprüche: Auf staunassen und zeitweise seicht überschwemmten, mesotrophen, schlammigen Torfböden, Pflanze der Zwischenmoore (und Hochmoorränder), in mageren Sumpfwiesen, Gräben und Schlenken, Kennart des Caricetum lasiocarpae, auch im Magnocaricion.

Gefährdungsfaktoren: Torfabbau, Entwässerung und Aufforstung von Moorstandorten.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Schwanheim: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Kelsterbach: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Mörfelden: Insgesamt selten, jedoch mehrere zum Teil indivi-duenreiche Fundorte im Bereich der RWE-Freileitungstrasse in Großseggenriedern, in einer überstau-ten Feuchtbrache und an einem Tümpel; weiterer Einzelfund im Mönchbruch im Bereich der Raun-heimer Bruchwiese.

Carex lepidocarpa (Schuppen-Segge)

Gefährdungsgrad und Schutzstatus: Rote Liste Hessen Region Südwest 2, Rote Liste Hessen 2, Rote Liste Deutschland 3.

Standortansprüche: Auf sickernassen, kalkreichen, häufig offenen Sumpfhumusböden in Flach- und Quellmooren, Kennart des Juncetum alpinae, auch im Caricion davallianae.

Gefährdungsfaktoren: Abbau und Abgrabung, Zerstörung von Ökotonen und kleinräumigen Sonder-standorten.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Schwanheim: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Kelsterbach: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Mörfelden: Zerstreut in den nassen Teilen der Mönchbruchwie-sen, weiteres Einzelvorkommen an einem Tümpel nördlich des Mönchbruchs.

Carex paniculata (Rispen-Segge)

Gefährdungsgrad und Schutzstatus: Rote Liste Hessen Region Südwest 3, Vorwarnliste Hessen, Vor-warnliste Deutschland.

Standortansprüche: Auf sickernassen, quelligen, eher nährstoff- und basenreichen Sumpfhumusböden, an Grabenrändern; im Altersstadium Brachezeiger in Großseggen-Gesellschaften, Kennart des Rispen-seggen-Rieds (Caricetum paniculatae).

Gefährdungsfaktoren: Trockenlegung von Feuchtgebieten, Verbuschung und Bewaldung oder Auffor-stung von Seggen-Riedern.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Schwanheim: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Kelsterbach: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Mörfelden: Vereinzelt im Uferbereich des Teiches in den Gund-bachwiesen.

Carex praecox (Frühe Segge)

Gefährdungsgrad und Schutzstatus: Vorwarnliste Hessen Region Südwest, Vorwarnliste Hessen, Rote Liste Deutschland 3.

Standortansprüche: Auf mäßig trockenen bis trockenen, basenreichen Sandböden in mageren, oft rude-ralisierten Wiesen und auf Brachflächen.

Gefährdungsfaktoren: Düngung und Umbruch von Wiesen, Beseitigung oder Verbuschung von Brach-flächen.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Schwanheim: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Kelsterbach: Größere Bestände in älteren Sandmagerrasen auf der Freileitungstrasse (südliche Randzone und Südrand der Kernzone).

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Mörfelden: Einzelfund auf ruderalem Sandstandort südlich der Startbahn 18-West.

Carex punctata (Punktierte Segge)

Gefährdungsgrad und Schutzstatus: Rote Liste Deutschland 2.

Standortansprüche: Atlantisch-submediterranes Florenelement, das einerseits Dünentäler und Watt-wiesen der Nordsee- und Atlantikküste besiedelt und andererseits in FeuchtWatt-wiesen und Weiderasen der kollinen und submontanen Stufe der westlichen Alpen vorkommt. Der Schweiz als einzigem europäi-schen Land mit mäßig häufigem Auftreten der Seggenart kommt eine besonders hohe Verantwortlich-keit zu, da Carex punctata in ihrem übrigen Verbreitungsgebiet (z. B. Großbritannien, Deutschland, Belgien, Niederlande, Bulgarien) fast überall stark zurückgeht. In Deutschland, wo die Art akut vom Aussterben bedroht ist, kommt die Punktierte Segge aktuell nur noch auf der ostfriesischen Insel Spie-keroog in Vegetationsbeständen des Armerion maritimae vor. Das rätselhafte Auftreten der Art auf einer Waldlichtung im Gundwald dürfte auf einer Ansalbung beruhen.

Gefährdungsfaktoren (in ihrem Verbreitungsgebiet): Maßnahmen des Küstenschutzes, Bebauung.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Schwanheim: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Kelsterbach: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Mörfelden: Zerstreut im Bereich einer offen gehaltenen Wald-lichtung östlich der Grohhausschneise (auf derselben Fläche auch das Vorkommen von Carum verti-cillatum), kein autochthones Vorkommen, sondern angesalbt.

Carex rostrata (Schnabel-Segge)

Gefährdungsgrad und Schutzstatus: Rote Liste Hessen Region Südwest 3, Vorwarnliste Deutschland.

Standortansprüche: Auf nassen, nährstoffarmen, oft sauren und zeitweise überschwemmten Torf-schlamm-Böden an Ufern von Tümpeln, in Moorschlenken und Gräben in Großseggen-Gesellschaften, auch in Erlenbrüchern.

Gefährdungsfaktoren: Trockenlegung von Feuchtbiotopen, Eutrophierung des Standorts.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Schwanheim: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Kelsterbach: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Mörfelden: Nach Literaturangaben im Bereich der RWE-Freileitungstrasse (CEZANNE et al. 1990), sehr selten in nassen Flutrasen in den Mönchbruchwiesen.

Carex vulpina (Fuchs-Segge)

Gefährdungsgrad und Schutzstatus: Rote Liste Hessen Region Südwest 3, Rote Liste Hessen 3, Rote Liste Deutschland 3.

Standortansprüche: Auf nassen, zeitweise überschwemmten Böden in Wiesen, Weiden, Flutmulden und Gräben.

Gefährdungsfaktoren: Trockenlegung oder Nutzungsaufgabe von Feucht- und Nasswiesen, Verfüllung von Feuchtbiotopen, Silagewirtschaft.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Schwanheim: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Kelsterbach: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Mörfelden: Sehr selten (Einzelfund) im NSG „Mönchbruch“.

Carum verticillatum (Quirlblättriger Kümmel)

Gefährdungsgrad und Schutzstatus: Rote Liste Deutschland 0.

Standortansprüche: In moorigen Binsenwiesen auf wechselnassen, mäßig nährstoff- und basenreichen, kalkarmen und mäßig saueren Tonböden (z. T. torfig – sandig), Verbandskennart des Juncion acutiflo-ri, lokale Kennart des Caro-Juncetum acutifloacutiflo-ri, atlantisch verbreitete Art, in Mitteleuropa an der Ost-grenze ihrer Verbreitung.

Gefährdungsfaktoren: Überschüttung und Auffüllung, Trockenlegung von Feuchtwiesen, Umstellung auf Beweidung bzw. intensive Beweidung, Brachfallen extensiv genutzter Feuchtwiesen.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Schwanheim: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Kelsterbach: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Mörfelden: Zahlreiche Exemplare in einem wechselfeuchten Borstgrasrasen auf einer Waldlichtung im Gundwald östlich der Grohhausschneise; in Hessen bisher nicht sicher nachgewiesen, im übrigen Deutschland früher nur in der Pfalz (Lauterniederung) und nördlich Aachen, heute dort ausgestorben; Ursprung des Vorkommens im Untersuchungsgebiet un-klar, aber es ist von einer künstlichen Einbringung auszugehen, um so mehr, als im Jahre 2001 im Bereich dieser Fundstelle weitere nicht heimische Arten festgestellt wurden.

Ceratophyllum submersum (Zartes Hornkraut)

Gefährdungsgrad und Schutzstatus: Rote Liste Hessen Region Südwest 2, Rote Liste Hessen 2, Vor-warnliste Deutschland.

Standortansprüche: Nährstoffzeiger in nährstoff- und basenreichen, überwiegend eutrophen, sommer-warmen Stillgewässern mit humosem Schlammboden, in Wasserrosen- und Laichkraut-Beständen, Potamogetonetalia-Ordnungskennart.

Gefährdungsfaktoren: nicht ausreichend bekannt.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Schwanheim: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Kelsterbach: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Mörfelden: Einzelfund in einem Tümpel im Südwestteil des Gebietes (Staatsforst Abteilung 177).

Chamaespartium sagittale (Flügelginster)

Gefährdungsgrad und Schutzstatus: Vorwarnliste Hessen Region Südwest, Rote Liste Hessen 3.

Standortansprüche: Magerkeitszeiger auf mäßig trockenen, basenreichen, humosen, sandigen oder steinigen Lehmböden in sommerwarm-luftfeuchter Klimalage; in sonnigen Magerrasen, an

Böschun-gen, Wald- und Wegrändern, in lichten Eichen-Kiefernwäldern, an Felsbändern. Als Kriechpionier kann der Flügelginster auch Rohböden besiedeln.

Gefährdungsfaktoren: Eutrophierung und Aufforstung von Magerrasen, Intensivierung der Weidebe-wirtschaftung.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Schwanheim: Mehrfach kleinere Vorkommen im Bereich von Magerrasenresten bzw. mageren Säumen, z. B. entlang von Forstwegen, auf mageren Böschungen beiderseits der A 5, in Gleiszwischenräumen der Hinkelstein-Schneise (Höhe Abzweig Flughafen-Schnellbahn).

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Kelsterbach: Mehrfach kleinere Populationen im Bereich der Freileitungstrasse (südliche Randzone) und des Kelsterbacher Umspannwerks (Kernzone) sowie in einem alten lichten Eichenwald der Kernzone.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Mörfelden: Sehr häufig im Bereich der Startbahn 18-West, sonst selten im Gebiet; zerstreut in Borstgrasrasen der Gundbachwiesen und in Magerwiesen bzw.

Borstgrasrasen des nördlichen Mönchbruchs; vereinzelt auf der RWE-Freileitungstrasse.

Cirsium tuberosum (Knollige Kratzdistel)

Gefährdungsgrad und Schutzstatus: Rote Liste Hessen Region Südwest 3, Rote Liste Hessen 3, Rote Liste Deutschland 3.

Standortansprüche: Auf wechselfeuchten bis wechseltrockenen basenreichen Böden in nicht oder nur gering gedüngten Wiesen, auf Tieflagen beschränkt, Kennart der Knollenkratzdistel-Pfeifengras-Wiese (Cirsio tuberosi-Molinietum arundinaceae).

Gefährdungsfaktoren: Düngung von mageren Wiesen.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Schwanheim: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Kelsterbach: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Mörfelden: Nach Literaturangaben im nördlichen Teil des NSG

„Mönchbruch“ (HILGENDORF et al.1993).

Cnidium dubium (Brenndolde)

Gefährdungsgrad und Schutzstatus: Rote Liste Hessen Region Südwest 1, Rote liste Hessen 1, Rote Liste Deutschland 2.

Standortansprüche: Stromtalpflanze mit eurasiatisch-kontinentaler Verbreitung, im Gebiet an der Westgrenze ihrer Verbreitung, in Moorwiesen auf wechselfeuchten bis wechselnassen, mäßig nähr-stoffreichen Standorten mit sandigen bis reinen Tonböden, besonders in feuchteren Mulden und im Saum von Auengebüschen.

Gefährdungsfaktoren: Zerstörung von Ökotonen und kleinräumigen Sonderstandorten, Regulierung großer Flüsse mit Eindeichung usw., Trockenlegen von Feuchtwiesen, Umstellung auf Beweidung bzw. intensive Beweidung, Brachfallen extensiv genutzter Feuchtwiesen, Aufforstung von Feuchtwie-sen, ausbleibende Übertflutung der Auenbereiche u. a.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Schwanheim: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Kelsterbach: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Mörfelden: Nach Literaturangaben im nördlichen Teil des NSG

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Mörfelden: Nach Literaturangaben im nördlichen Teil des NSG