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Gesellschaften der Schlag- und Lichtungsfluren

V.1 Biotoptypen und Pflanzengesellschaften

V.1.2 Kurzcharakteristika der in den Kernzonen der Untersuchungsgebiete nachgewiesenen

V.1.2.6 Gesellschaften der Schlag- und Lichtungsfluren

Rubus spp.-Gesellschaft (Brombeeren-Gesellschaften, Vegetationstabelle 5, lfd. Nr. 1-3, Abschnitt VI.1.5)

Beschreibung: In dieser Vegetationseinheit sind Schlaggesellschaften zusammengefasst, die von Ech-ten Brombeeren (Rubus sectio Rubus) und im Einzelfall von Haselblattbrombeeren (Rubus sectio Co-rylifolii) dominiert sind. In den Vegetationsaufnahmen sind folgende Rubus-Sippen belegt: Rubus schnedleri, Rubus amiantinus, Rubus rudis, Rubus radula, Rubus bifrons und Rubus armeniacus. Nur selten treten Rubus idaeus (Himbeere) oder Digitalis purpurea (Roter Fingerhut) als Kennarten der Atropetalia und der Epilobietea in Erscheinung, häufiger beteiligen sich typische Begleiter von Lich-tungs- und Saumgesellschaften saurer Standorte: Agrostis capillaris, Holcus mollis, Rumex acetosella, Teucrium scorodonia. Aus anderen Lichtungsgesellschaften des Untersuchungsgebietes greifen Cala-magrostis epigejos (Land-Reitgras) und Deschampsia flexuosa (Draht-Schmiele) über (s. u.).

Standortansprüche: Meist etwas ältere Waldlichtungen mit stärker besonnten und halbschattigen Be-reichen auf sauren bis mäßig basenBe-reichen, frischen bis wechselfeuchten Standorten.

Gefährdung und Schutzstatus: Keine Gefährdung.

Gefährdungsursachen: Keine.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Schwanheim: Zerstreut am Rande von Schonungen und Auffor-stungen sowie auf Waldlichtungen (Biotopkomplex 1), ferner kleinflächige Vorkommen auf den durch Bautätigkeit stark gestörten Flächen zwischen A 3 und B 43 (Biotopkomplex 5).

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Kelsterbach: Verbreitet im Kelsterbacher Wald (Biotopkom-plex 3).

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Mörfelden: Häufig innerhalb von Buchen-Eichen-Wäldern und Kiefernwäldern im gesamten Untersuchungsgebiet, vielfach im Zusammenhang mit jungen Neupflan-zungen bzw. Schonungen (s. o.).

Deschampsia flexuosa-Gesellschaft (Drahtschmielen-Gesellschaft, Vegetationstabelle 5, lfd. Nr. 4-7, Abschnitt VI.1.5)

Beschreibung: Artenarme Grasflur mit Dominanz der Drahtschmiele (Deschampsia flexuosa), typi-scherweise mit verschiedenen Arten mit Schwerpunkt in Gesellschaften der Calluno-Ulicetea (Festuca filiformis, Carex pilulifera, Galium saxatile), häufig auch mit Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos) im Übergang zu der im Anschluss beschriebenen Gesellschaft (s. u.). Als typische Begleiter tauchen vielfach verbreitete Arten von Lichtungs- und Saumgesellschaften saurer Standorte auf: Rumex aceto-sella, Teucrium scorodonia, Holcus mollis und Agrostis capillaris.

Standortansprüche: Waldlichtungen mit stärker besonnten und halbschattigen Bereichen auf sauren, mäßig basenreichen, trockenen bis mäßig frischen Standorten; schwerpunktmäßig ausgebildet an stär-ker durch Flugsand geprägten Standorten.

Gefährdung und Schutzstatus: Keine Gefährdung.

Gefährdungsursachen: Keine.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Schwanheim: Zerstreut auf kleinen Lichtungen im gesamten Untersuchungsgebiet (Biotopkomplex 1).

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Kelsterbach: Verbreitet auf Lichtungen im Kelsterbacher Wald und auf der angrenzenden Freileitungstrasse (Biotopkomplex 3).

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Mörfelden: Zerstreut bis häufig innerhalb von Buchen-Eichen-Wäldern und Kiefernwäldern im gesamten Untersuchungsgebiet, schwerpunktmäßig in Bereichen mit Dünen und stärkerem Flugsandeinfluss, vielfach im Zusammenhang mit jungen Neupflanzungen bzw.

Schonungen (s. o.).

Calamagrostis epigejos-Gesellschaft (Land-Reitgras-Gesellschaft, Vegetationstabelle 5, lfd. Nr. 8-10, Abschnitt VI.1.5)

Beschreibung: Dominanzbestände des Land-Reitgrases (Calamagrostis epigejos) mit mindestens 25 %, meist aber deutlich höherer Deckung. Als typische Begleiter tauchen vielfach verbreitete Arten von Lichtungs- und Saumgesellschaften saurer Standorte auf: Rumex acetosella, Teucrium scorodonia, Holcus mollis und Agrostis capillaris. In stärker gestörten und verdichteten Bereichen und auf tenden-ziell wechselfeuchten Standorten treten Juncus effusus, Juncus conglomeratus, Juncus tenuis und Carex hirta hinzu.

Standortansprüche: Halbschattige und besonnte Standorte in lichten Wäldern und auf Waldlichtungen, von dort auch vordringend in größere Offenlandflächen; bevorzugt sandige, frische Böden, dringt aber auch sowohl in den trockenen als auch in den feuchten Standortbereich vor. Besonders häufig an bzw.

im Zusammenhang mit gestörten Standorten.

Gefährdung und Schutzstatus: Keine Gefährdung.

Gefährdungsursachen: Keine.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Schwanheim: Häufig in aufgelichteten Waldbeständen sowie auf Lichtungen (Biotopkomplex 1).

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Kelsterbach: Im gesamten Gebiet verbreitet, vor allem auf Lichtungen im Kelsterbacher Wald und auf der angrenzenden Freileitungstrasse (Biotopkomplex 3), auch auf Brachflächen der Kelsterbacher Feldflur (Biotopkomplex 2).

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Mörfelden: Im gesamten Untersuchungsgebiet häufig und zum Teil größere Flächen einnehmend. Innerhalb des Waldverbandes häufig eher kleinflächig auf Wald-lichtungen und großflächiger in Vegetationskomplexen der zahlreichen Schonungen und stark ver-lichteten Altbestände. Großflächig auch in den Offenlandkomplexen der RWE-Freileitungstrasse (Heidelandschaft) anzutreffen.

Pteridium aquilinum-Dominanzbestand (Adlerfarn-Dominanzbestand, keine Aufnahmen)

Beschreibung: Meist sehr dichte und sehr artenarme Dominanzbestände des Adlerfarns (Pteridium aquilinum), häufig im Übergang bzw. im Vegetationskomplex mit anderen Schlag- und Lichtungsflu-ren im Gebiet.

Standortansprüche: Frische bis wechselfeuchte, meist zumindest im Untergrund wasserzügige Stand-orte, vorzugsweise auf Sand, in halbschattigen und besonnten Situationen auf sauren Böden.

Gefährdung: Keine Gefährdung.

Gefährdungsursachen: Keine.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Schwanheim: Kleinflächig in aufgelichteten Wäldern sowie entlang von Waldwegen, meist in enger Vergesellschaftung zu Calamagrostis epigejos-Beständen (Biotopkomplex 1).

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Kelsterbach: Ein einzelner Bestand an der Böschung der künst-lich eingetieften Freileitungstrasse am Südrand des Kelsterbacher Waldes (Biotopkomplex 3).

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Mörfelden: Zerstreut und meist eher kleinflächig innerhalb des Waldverbandes mit Schwerpunkt in den von Wechselfeuchte geprägten Bereichen beiderseits der Startbahn 18-West, großflächiger und häufig im Offenlandkomplex der RWE-Freileitungstrasse.

Agrostis capillaris-Lichtungsgesellschaft (Rotstraußgras-Lichtungsflur, Vegetationstabelle 5, lfd.

Nr. 11, Abschnitt VI.1.5)

Beschreibung: Artenarme Grasflur mit Dominanz des Roten Straußgrases (Agrostis capillaris), z. T.

mit Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa), Weichem Honiggras (Holus mollis) oder Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia) als azidophilen Begleitern. Bei OBERDORFER (1978, S. 298) sind ähnliche Bestände mit Aufnahmen aus dem Schwarzwald belegt und als Agrostis tenuis-Holcus

mol-lis-Gesellschaft vorläufig zu den azidoklinen Saumgesellschaften gestellt. Bei stärker ruderaler Aus-prägung werden ansonsten ähnliche Bestände zu den Ruderalgesellschaften gestellt (s. o.).

Standortansprüche: Waldlichtungen mit stärker besonnten und halbschattigen Bereichen auf sauren, mäßig basenreichen, trockenen bis mäßig frischen Standorten; schwerpunktmäßig ausgebildet an stär-ker durch Flugsand geprägten Standorten.

Gefährdung und Schutzstatus: Keine Gefährdung.

Gefährdungsursachen: Keine.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Schwanheim: Zerstreut auf kleinen Lichtungen im gesamten Untersuchungsgebiet (Biotopkomplex 1).

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Kelsterbach: Kein Nachweis

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Mörfelden: Zerstreut innerhalb von Buchen-Eichen-Wäldern und Kiefernwäldern im gesamten Untersuchungsgebiet, schwerpunktmäßig in Bereichen mit Dünen und stärkerem Flugsandeinfluss.

Juncus effusus-Molinia caerulea s. l.-Gesellschaft (Flatterbinsen-Pfeifengras-Gesellschaft, Vegeta-tionstabelle 6, lfd. Nr. 6 und 7, Abschnitt VI.1.6)

Beschreibung: Für wechselfeuchte Standortverhältnisse sind diese ebenfalls artenarmen Lichtungsflu-ren typisch, mit jeweils wechselnden Anteilen an Flatter-Binse (Junus effusus), z. T. auch Knäuel-Binse (Juncus conglomeratus) und Pfeifengras (Molinia caeruela s. l.). In Abgrenzung zu diesem Ve-getationstyp sind +/- reine Pfeifengrasbestände, die meist im Kontakt mit Nasswäldern und Binsen-bzw. Röhricht-Gesellschaften auftreten, als eigene Einheit gefasst (s. u.).

Standortansprüche: Waldlichtungen und Waldrandbereiche auf wechselfeuchten Standorten, häufig gestört.

Gefährdung und Schutzstatus: Keine Gefährdung.

Gefährdungsursachen: Keine.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Schwanheim: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Kelsterbach: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Mörfelden: Zerstreut als Einzelflächen im Waldverband, viel-fach in den Vegetationskomplexen von Schonungen und aufgelichteten Waldflächen, in den wechsel-feuchten Teilbereichen des Untersuchungsgebietes beiderseits der Startbahn-18-West.

Epilobio-Digitalietum purpureae SCHWICKERATH 1944 (Schlagflur des Roten Fingerhutes, ohne Aufnahme)

Beschreibung: Subatlantisch verbreitete Schlagflurgesellschaft, die im Untersuchungsraum an der Ostgrenze ihrer Verbreitung vorkommt. Der Rote Fingerhut (Digitalis purpurea) ist Kennart der As-soziation und wird typischerweise von mehreren azidophilen Schlagflurarten begleitet. Als Gesell-schaft des Verbandes Epilobion angustifolii ist das Epilobio-Digitalietum eine typische Schlagflurge-sellschaft für das Stauden-Stadium auf sauren Böden.

Standortansprüche: Auf sauren Standorten in subatlantischer Klimalage, im frischen bis (wechsel-) feuchten Standortbereich.

Gefährdung und Schutzstatus: Keine Gefährdung.

Gefährdungsursachen: Keine.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Schwanheim: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Kelsterbach: Kein Nachweis.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet Mörfelden: Eher selten und kleinflächig entwickelt, in Vegetati-onskomplexen junger Schonungen.