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Resultate Pouletmast Ausland

5. Pouletmast

5.5. Resultate Pouletmast Ausland

Die Auswertungen der analysierten Modellsysteme Frankreich (FR) und Brasilien (BR) wurden mit den Ergebnissen des Schweizer Standardsystems (BTS) verglichen. Für Brasilien wurde ein nach den Exporten gewichtetes Mittel aus den Systemen BR_CW und BR_S gewählt (gemäss ABEF (2010) stammen rund 75 % der Exporte aus den südlichen Produktionsregionen). Für bestimmte Umweltwirkungen werden jedoch auch beide Systeme dargestellt, um die Spannbreiten bei den Ergebnissen wiederzugeben. Wie im vorigen Kapitel bereits angedeutet, spielten auch bei diesem Vergleich der Mastsysteme die Unterschiede in der Produktivität eine wesentliche Rolle für die Unterschiede zwischen den Produktionssystemen (Abbildung 41 und Tabelle 44). Die Produktion in der Schweiz hatte aufgrund der vergleichsweise hohen

0 %

Energiebedarf Treibhauspotenzial Ozonbildung Vegetation Ozonbildung Human Ressourcenbedarf K Ressourcenbedarf P Flächenbedarf Abholzung Wasserbedarf terr. Eutrophierung aq. Eutrophierung N aq. Eutrophierung P Versauerung terr. Ökotox. o. Pest. terr. Ökotox. Pest. aq. Ökotox. o. Pest. aq. Ökotox. Pest. Humantox. o. Pest. Humantox. Pest.

Weitere Inputs

Energiebedarf Treibhauspotenzial Ozonbildung Vegetation Ozonbildung Human Ressourcenbedarf K Ressourcenbedarf P Flächenbedarf Abholzung Wasserbedarf terr. Eutrophierung aq. Eutrophierung N aq. Eutrophierung P Versauerung terr. Ökotox. o. Pest. terr. Ökotox. Pest. aq. Ökotox. o. Pest. aq. Ökotox. Pest. Humantox. o. Pest. Humantox. Pest.

Weitere Inputs

Produktionsintensität (beste Futterverwertung, höhere Tagesgewichtszunahmen als FR und nur geringfügig niedrigere als BR, weniger Verluste und kürzere Leerzeiten) in nahezu allen Umweltkategorien die günstigsten Ergebnisse.

Abbildung 41: Umweltwirkungen der Pouletproduktionssysteme in der Schweiz (BTS), Frankreich (FR) und Brasilien (BR) je kg Lebendgewicht (Stufe Hoftor, BTS = 100 %).

0%

50%

100%

150%

200%

250%

300%

350%

Energiebedarf NE Treibhauspotenzial Ozonbildung Vegetation Ozonbildung Human Ressourcenbedarf P Ressourcenbedarf K Bedarf an Ackerland Abholzung Wasserbedarf (blue) terr. Eutrophierung aq. Eutrophierung N aq. Eutrophierung P Versauerung terr. Ökotox. aq. Ökotox. Humantox.

Ressourcenmanagement Nährstoffmanagement Schadstoffmanagement

BTS FR BR

538 % 5189% ¦ 3829%

Tabelle 44: Umweltwirkungen der Pouletmast je kg Lebendgewicht (LG, Stufe Hoftor) in der Schweiz (BTS), Frankreich (FR) und Brasilien (BR)

Kategorie Einheit BTS FR BR

Ressourcenmanagement

Energiebedarf NE MJ-Äq. 17,3 19,1 17,9

Treibhauspotenzial kg CO2-Äq. 1,6 2,3 2,3

Ozonbildung Vegetation m2.ppm.h 11,2 16,9 14,5

Ozonbildung Human person.ppm.h 0,001 0,001 0,001

Ressourcenbedarf P kg 0,0051 0,0084 0,0182

Ressourcenbedarf K kg 0,0065 0,0146 0,0350

Flächenbedarf m2a 2,2 3,1 2,6

Bedarf an Ackerland m2a 2,1 2,9 2,4

Abholzung m2 0,0012 0,0626 0,0462

Wasserbedarf (blue) m3 0,158 0,031 0,017

Nährstoff- management terr. Eutrophierung m2 0,5 0,7 1,2

aq. Eutrophierung N kg N 0,01 0,01 0,01

aq. Eutrophierung P kg P 0,0003 0,0004 0,0010

Versauerung m2 0,2 0,2 0,3

Schadstoff- management

terr. Ökotox. o. Pest. kg 1,4-DB-Äq. 0,0021 0,0028 0,0023

terr. Ökotox. Pest. kg 1,4-DB-Äq. 0,0043 0,0021 0,0130

aq. Ökotox. o. Pest. kg 1,4-DB-Äq. 0,023 0,021 0,020

aq. Ökotox. Pest. kg 1,4-DB-Äq. 0,145 0,062 0,413

Humantox. o. Pest. kg 1,4-DB-Äq. 0,42 0,63 0,45

Humantox. Pest. kg 1,4-DB-Äq. 0,06 0,06 0,38

Nur geringe Unterschiede fanden sich beim Energiebedarf NE, wobei die Produktion in Brasilien tendenziell etwas weniger Bedarf an Heizenergie hatte und die französische Produktion einen leicht erhöhten Energieverbrauch pro Produkteinheit aufgrund der etwas geringeren Produktivität aufwies. Ebenfalls relativ geringe Unterschiede gab es beim Wasserverbrauch, wenn der Anteil der Reisproduktion bei BTS (siehe oben) unberücksichtigt blieb, und beim Bedarf an Ackerland.

Die Sojaherkunft hatte grosse Auswirkungen auf mehrere Umweltwirkungen. In der Schweizer Mastration wurde nur zertifiziertes Soja eingesetzt, was in Frankreich nicht der Fall war. Bei der brasilianischen Produktion gab es sowohl abholzungsfrei produziertes Soja als auch Soja von Abholzungsflächen. Dies erklärte den enormen Unterschied in der Kategorie Abholzung und teilweise auch die höheren Werte in den Bereichen Treibhaus- und Ozonbildungspotential, die aufgrund der Emissionen durch die Landnutzungsänderungen entstanden. In Frankreich waren zudem die kalkulierten Lachgasemissionen aus dem Anbau von Futterweizen etwas höher, was sich ebenfalls in einem höheren Treibhauspotenzial widerspiegelte (Abbildung 42).

Abbildung 42: Anteile der Treibhausgase am Treibhauspotenzial pro kg LG (Stufe Hoftor) der untersuchten Systeme in der Schweiz (BTS), Frankreich (FR) und Brasilien (Produktion im Süden BR_S und Produktion im Mittelwesten BR_CW).

Im Bereich des Verbrauchs an P- und K-Ressourcen (Abbildung 41) lagen beide ausländischen Mastsysteme deutlich über dem Schweizer Niveau. Diese Kategorien waren praktisch vollständig durch die Futtermittel verursacht, daher schlugen hier die höheren Düngeniveaus und der ausschliessliche Einsatz von Mineraldüngern beim Anbau der Futtermittel in den Systemen FR und vor allem BR durch.

Bei den Umweltwirkungen im Bereich Nährstoffmanagement zeigten sich für das BR-System deutlich höhere Emissionen bei den NH3-dominierten Kategorien terrestrische Eutrophierung und Versauerung sowie bei der aquatischen Eutrophierung P (Abbildung 41). Grund für die höheren Ammoniakemissionen (Abbildung 43) dürften hierbei vor allem die Verwendung von Harnstoff als Düngerform sein, der bei der Anwendung höhere Ammoniakemissionen pro N-Einheit verursacht als die in Europa stärker eingesetzten Düngerformen wie Kalkammonsalpeter (IFA, 2012). Die P-Emissionen in Brasilien waren vor allem auf das höhere Düngungsniveau mit Phosphor in Brasilien zurückzuführen, das aufgrund der natürlichen Bodenverhältnisse insbesondere im Mittelwesten notwendig ist. Die vorwiegend von Nitrat abhängige Kategorie aquatische Eutrophierung N hingegen war in den brasilianischen Modellbetrieben etwas unter dem Niveau von BTS (Abbildung 41), was sich durch den hohen Anteil an pflugloser Bewirtschaftung und andere pflanzenbauliche Voraussetzungen erklären liess (siehe dazu Prudêncio da Silva et al., 2010a).

Die Umweltwirkungen der französischen Produktion lagen in allen Kategorien des Bereichs Nährstoffmanagements um rund 40 % höher als bei BTS (Abbildung 41). Dies war zum einen auf die etwas geringere Produktivität im Vergleich zu BTS zurückzuführen und zum anderen auf den höheren Düngereinsatz in der Futterproduktion.

0.0 0.5 1.0 1.5 2.0 2.5 3.0

BTS FR BR_S BR_CW

kg CO2-Äq./kg LG

fossiles Methan

biogenes Methan

Lachgas

CO2 aus

Landumwandlung fossiles CO2

Abbildung 43: Terrestrische Eutrophierung pro kg LG (Stufe Hoftor) der untersuchten Systeme in der Schweiz (BTS), Frankreich (FR) und Brasilien (Produktion im Süden BR_S und Produktion im Mittelwesten BR_CW).

Die Emissionen aus der Tierhaltung auf dem Mastbetrieb selbst spielten für den gesamten hier betrachteten Bereich nur eine untergeordnete Rolle, die Futtermittelproduktion war der entscheidende Einflussfaktor im Bereich Nährstoffmanagement, sie trug zu mehr als 70 % zu den Umweltwirkungen bei (Abbildung 44). Gleiches gilt auch für nahezu alle anderen Umweltkategorien. Die Ergebnisse der ausländischen Produktionssysteme unterscheiden sich dabei nicht von den Resultaten der Schweizer Produktion.

0.0 0.2 0.4 0.6 0.8 1.0 1.2 1.4

BTS FR BR_CW BR_S

m2/kg LG

Ammoniak Lachgas

Abbildung 44: Anteile der Inputs an den Umweltwirkungen der Pouletmast bei den Systemen BTS, FR, BR_CW und

Energiebedarf Treibhauspotenzial Ozonbildung Vegetation Ozonbildung Human Ressourcenbedarf K Ressourcenbedarf P Flächenbedarf Abholzung Wasserbedarf terr. Eutrophierung aq. Eutrophierung N aq. Eutrophierung P Versauerung terr. Ökotox. o. Pest. terr. Ökotox. Pest. aq. Ökotox. o. Pest. aq. Ökotox. Pest. Humantox. o. Pest. Humantox. Pest.

Weitere Inputs

Energiebedarf Treibhauspotenzial Ozonbildung Vegetation Ozonbildung Human Ressourcenbedarf K Ressourcenbedarf P Flächenbedarf Abholzung Wasserbedarf terr. Eutrophierung aq. Eutrophierung N aq. Eutrophierung P Versauerung terr. Ökotox. o. Pest. terr. Ökotox. Pest. aq. Ökotox. o. Pest. aq. Ökotox. Pest. Humantox. o. Pest. Humantox. Pest.

Weitere Inputs

Energiebedarf Treibhauspotenzial Ozonbildung Vegetation Ozonbildung Human Ressourcenbedarf K Ressourcenbedarf P Flächenbedarf Abholzung Wasserbedarf terr. Eutrophierung aq. Eutrophierung N aq. Eutrophierung P Versauerung terr. Ökotox. o. Pest. terr. Ökotox. Pest. aq. Ökotox. o. Pest. aq. Ökotox. Pest. Humantox. o. Pest. Humantox. Pest.

Weitere Inputs

Energiebedarf Treibhauspotenzial Ozonbildung Vegetation Ozonbildung Human Ressourcenbedarf K Ressourcenbedarf P Flächenbedarf Abholzung Wasserbedarf terr. Eutrophierung aq. Eutrophierung N aq. Eutrophierung P Versauerung terr. Ökotox. o. Pest. terr. Ökotox. Pest. aq. Ökotox. o. Pest. aq. Ökotox. Pest. Humantox. o. Pest. Humantox. Pest.

Weitere Inputs

Energiebedarf Treibhauspotenzial Ozonbildung Vegetation Ozonbildung Human Ressourcenbedarf K Ressourcenbedarf P Flächenbedarf Abholzung Wasserbedarf terr. Eutrophierung aq. Eutrophierung N aq. Eutrophierung P Versauerung terr. Ökotox. o. Pest. terr. Ökotox. Pest. aq. Ökotox. o. Pest. aq. Ökotox. Pest. Humantox. o. Pest. Humantox. Pest.

Weitere Inputs

Die Kategorien des Bereichs Schadstoffmanagements sind in Abbildung 45 separat dargestellt. Hier zeigte sich, dass in der brasilianischen Pflanzenproduktion für die Futtermittel eine erheblich grössere toxische Wirkung durch den Pestizideinsatz entstand. Dies war hauptsächlich auf den breiteren Einsatz von Atrazin im Maisanbau zurückzuführen. Die toxischen Wirkungen, die nicht von Pestiziden stammten, waren hingegen bei allen Systemen weitgehend ähnlich.

Abbildung 45: Umweltwirkungen pro kg LG (Stufe Hoftor) im Bereich Schadstoffmanagement der Pouletproduktionssysteme Schweiz (BTS), Frankreich (FR),und Brasilien (BR).